
Kokosöl: gesund für Haare, Haut und in der Küche
- Gewinnung von Kokosöl
- Eigenschaften und Anwendung von Kokosöl
- Kokosnussöl für Haare und Kopfhaut
- Gesichtsreinigung und -pflege mit Kokosnussöl
- Zahnpflege und Mundpflege mit Kokosnussöl
- Lippenpflege mit Kokosöl
- Kokosnussöl für Rasur und Bartpflege
- Natürliche Körperpflege mit Kokosnussöl
- Deo mit Kokosöl
- Heilende Anwendungen mit Kokosöl
- Kokosöl als Zutat in Erkältungsmitteln
- Kokosöl als Zusatz für hausgemachte Seifen
- Kokosnussöl in der Küche
- Kokosnussöl im Haushalt
- Laurinsäure und andere mittelkettige Fettsäuren in Kokosöl
- Natives, kalt gepresstes Kokosöl kaufen
Kokosöl ist ein ganz besonderes pflanzliches Fett, das aufgrund seiner speziellen Eigenschaften sowohl in der Küche als auch in der Körperpflege vielseitig eingesetzt werden kann. Es schmeckt nicht nur gut in Kuchen und asiatischen Gerichten, sondern pflegt durch seine antimikrobiellen Eigenschaften auch Haut, Haare und den ganzen Organismus innerlich und äußerlich auf natürliche Weise.
Welche interessanten gesundheitsfördernden Anwendungen es für Kokosöl gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Wichtig: Dank seiner besonderen Zusammensetzung hat Kokosöl Eigenschaften und Vorzüge, die sich mit anderen (vor allem regionalen) Ölen leider nicht erreichen lassen. Da es sich um ein Tropenprodukt handelt, empfiehlt es sich dennoch, das sehr ergiebige Öl stets sparsam zu verwenden.
Gewinnung von Kokosöl
Kokosöl wird auf verschiedene Arten aus dem weißen Fruchtfleisch der Kokosnuss (Kopra) gewonnen. Für natives, kalt gepresstes Kokosöl ist die am weitesten verbreitete Methode, das Kokosfleisch zu raspeln, schonend zu trocknen und dann zu pressen, damit das Kokosöl austritt. Der übrig bleibende Trester wird unter anderem zu Kokosmehl verarbeitet. Das Öl wird lediglich gefiltert und nicht weiter verarbeitet.
Besonders hochwertiges Fett entsteht, indem das frische Fruchtfleisch zu Brei zerstoßen und dann gepresst wird. Das Kokosnussöl lässt sich danach von den wässrigen Bestandteilen trennen (dekantieren).
Hinweis: Wenn Kokosöl raffiniert, desodoriert und zusätzlich gehärtet wird, entsteht das, was man allgemein Kokosfett nennt und beispielsweise zum Braten verwendet. Durch die starke Verarbeitung werden jedoch viele gesunde Inhaltsstoffe des Fettes zerstört, weshalb Kokosfett mit nativem Kokosöl nur noch wenig gemein hat.
Eigenschaften und Anwendung von Kokosöl
Natives, kaltgepresstes Kokosöl riecht und schmeckt nach Kokos und enthält geringe Mengen an Aminosäuren, Mineralstoffen, Lactonen und Vitamin E (Tocopherol). Sparsam dosiert, zieht es in der Regel gut in die Haut ein und verstopft auch nicht die Poren. Da es sich sehr gut auf der Haut verteilt (hoch spreitend), empfiehlt es sich, es im Bereich der Augen nur sehr dünn aufzutragen.
Besonders durch die antimikrobiellen Eigenschaften der enthaltenen Laurinsäure und anderer kurzkettiger Fettsäuren (mehr dazu weiter unten) ist das Öl der Kokosnuss eine gern genutzte Zutat für die verschiedensten innerlichen und äußerlichen heilenden Anwendungen. Der niedrige Schmelzpunkt von 23-26 °C macht es dabei ideal für die Verarbeitung in Cremes, Lotionen oder Lippenpflegestiften.
Kokosöl ist durch regionale Produkte nur schwer zu ersetzen, denn wenn auch durch regionales Bienenwachs eine ähnliche Konsistenz erreicht werden kann, so fehlen regionalen Pflanzenölen meist die speziellen antimikrobiellen Eigenschaften des Kokosöls.
Kokosnussöl für Haare und Kopfhaut
Mit einer Kokosöl-Haarkur kannst du für mehr Glanz und Geschmeidigkeit für deine Haare sorgen, denn das Öl bindet Feuchtigkeit und schützt das Haar vor Austrocknung. Dafür reicht es, eine kleine Menge des Öls in den Händen leicht anzuwärmen und sorgfältig im Haar zu verteilen.
Auch gegen fettige Schuppen lässt sich Kokosöl einsetzen, denn es bekämpft eventuell vorhandene Hefepilze, die sich von Fettsäuren ernähren, und lindert Entzündungen. Selbst gegen Kopfläuse hilft Kokosöl, denn es lässt die übrig gebliebenen Läuse nach einer ersten Behandlung mit Apfelessig ersticken.
Gesichtsreinigung und -pflege mit Kokosnussöl
Dank seiner antibakteriellen Wirkung ist Kokosnussöl ein wirksames Mittel gegen Akne und Pickel. Es heilt bei regelmäßiger Anwendung die entzündeten Hautstellen und reinigt die Haut schonend, sodass neue Pickel gar nicht erst entstehen. Einfach die betroffenen Stellen sehr dünn mit Kokosöl einreiben und das Öl einziehen lassen.
Statt durch teure Feuchtigkeitscremes erhält trockene, müde Gesichtshaut mit einer Kombination aus Aloe Vera und Kokosöl neue Spannkraft. Auch ein sanfter und dennoch effektiver Make-Up-Entferner ist schnell mit wenigen Zutaten und ohne jegliche unnötige Zusatzstoffe hergestellt.
Eine Salbe aus Kaffeesatz und Kokosöl lässt müde Augenpartien wieder frisch und wach aussehen – die leicht herzustellende Rettung für alle, die mal zu viel gefeiert oder auch zu viel gearbeitet haben. Und wer sich zwischendurch eine pflegende Auszeit gönnen möchte, bringt mit einem Kokosöl-Zucker-Peeling mit Honig den Stoffwechsel in Gang und spendet der Haut eine Extra-Portion Feuchtigkeit.
Zahnpflege und Mundpflege mit Kokosnussöl
Die antimikrobiellen Eigenschaften des Kokosnussöls machen es auch zur idealen Zutat für selbst gemachte Zahnpasta. Durch Ölziehen mit Kokosöl werden Bakterien im Mundraum, die Zahnfleischentzündungen und Karies verursachen können, effektiv entfernt.
Lippenpflege mit Kokosöl
Damit die Lippen die trockene Heizungsluft im Winter gut überstehen, kannst du mit einem selbst gemachten Kokos-Lippenpeeling mit Kaffeesatz zunächst abgestorbene Hautschüppchen entfernen. Danach lassen sie sich mit diesem vielseitig abwandelbaren Lippenbalsam oder mit diesem Kokos-Lippenbalsam mit Sheabutter oder Mandelöl pflegen. Eine einfachere effektive Lippenpflege gibt es fast nicht.
Kokosnussöl für Rasur und Bartpflege
Kokosöl glättet die Haut, macht die Barthaare weich und kann so den Rasierschaum wunderbar ersetzen. Oft unvermeidbare kleine Verletzungen werden dabei durch die antimikrobiellen Eigenschaften des Kokosöls gleich angemessen versorgt.
Einen weichen Bart erreichst du durch eine DIY-Bartpomade, die mit natürlichen Mitteln auskommt und demnach keine störenden Zusatzstoffe enthält.
Natürliche Körperpflege mit Kokosnussöl
Kokosnussöl bindet einfach und sehr effektiv Feuchtigkeit in der Haut. Dünn aufgetragen, wird es dir trockene Haut mit neuer Geschmeidigkeit danken. Dafür lässt sich pures Kokosöl verwenden oder beispielsweise diese spezielle Hautcreme mit Kokosöl herstellen.
Mit dieser Bio-Körperbutter mit Kokosöl und Kakaobutter kann dir die trockene Heizungsluft im Winter nur noch wenig anhaben. Die feste Körperlotion aus Kokosöl und nur zwei weiteren Zutaten ist auch praktisch für unterwegs, weil sie kein auslaufsicheres Behältnis benötigt. Aber auch eine eher flüssige Lotion braucht außer Kokosöl nur wenige andere Inhaltsstoffe.
Trockene Fingernägel profitieren von den feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften des aromatischen Öls, wenn du es einfach ab und zu in Nägel und Nagelhaut einmassierst. Noch mehr Pflege lässt sich durch ein selbst gemachtes natürliches Nagelöl erreichen.
In selbst gemachten Badekugeln wirkt Kokosnussöl rückfettend auf die Haut, hält die Zutaten wunderbar zusammen und schmilzt erst in der Wärme des Badewassers.
Tipp: Sogar selbst gemachte Feuchttücher sind mindestens genauso angenehm und effektiv für die Reinigung und Pflege der Haut wie fertige Wegwerfprodukte. Sie lassen sich genau wie diese vielseitig verwenden und helfen darüber hinaus, große Mengen an Plastikverpackung einzusparen.
Deo mit Kokosöl
Deo lässt sich sehr einfach selber machen, und das ohne unerwünschte Zusatzstoffe. Ob und mit welchem ätherischen Öl das Deo beduftet wird, kannst du dir selbst aussuchen. Sehr einfach gelingt eine pflegende Kokosöl-Deocreme aus nur drei Zutaten. Wer festes Deo bevorzugt, kann auch einen hautfreundlichen Deostick mit Kokosöl herstellen.
Heilende Anwendungen mit Kokosöl
Die positiven Eigenschaften des Kokosöls lassen sich mit denen des Löwenzahns vereinen. Das Ergebnis ist eine heilende Salbe für strapazierte und trockene Haut, die auch Gelenkschmerzen und Verspannungen lindert.
Eine Salbe mit Kokosöl und Gänseblümchen hilft gegen Hautprobleme wie beispielsweise Entzündungen, Ekzeme und Lippenherpes.
In Verbindung mit den passenden ätherischen Ölen lässt sich auf der Basis von Kokosnussöl auch ein effektiver Schutz gegen Zecken und Insekten herstellen – der Geruch der Laurinsäure schlägt die Tierchen ohnehin schon in die Flucht, und beispielsweise ätherisches Zitroneneukalyptusöl unterstützt diese Wirkung noch.
Innerlich sowie äußerlich als natürliche Intimpflege angewendet, kann Kokosöl sogar Scheidenpilzinfektionen vorbeugen und bekämpfen.
Die antifungalen Eigenschaften des Kokosöls lassen sich auch gegen Fußpilz einsetzen. Regelmäßiges Einreiben mit Kokosnussöl bekämpft nicht nur den Pilz, sondern macht die Haut auch geschmeidig und hinterlässt einen Schutzfilm, der vor weiteren Infektionen schützt. Alternativ helfen warme Fußbäder mit ein wenig Kokosöl.
Kokosöl als Zutat in Erkältungsmitteln
Seine geschmeidige Konsistenz beziehungsweise seine Festigkeit bei niedrigen Temperaturen machen Kokosöl zum idealen Inhaltsstoff für Anwendungen gegen Erkältung. So halten die Zutaten für diese Erkältungs-Badebomben mit dem Öl besonders gut zusammen und pflegen darüber hinaus die Haut.
Eine Nasensalbe mit Kokosöl und ätherischen Ölen hilft, rote, wunde Schnupfennasen zu kurieren. Und eine auf Kokosöl basierende Erkältungssalbe mit Thymian gegen Husten ist auch für Kinder geeignet, weil sie ohne schädliche Zusatzstoffe auskommt.
Kokosöl als Zusatz für hausgemachte Seifen
Das Öl der Kokosnuss ist in der heimischen Seifenproduktion ein hervorragendes Basisöl. Es erhöht die Schaumbildung, reinigt sehr gut und macht die Seife fester. Für Pflegeseifen ist ein Kokosöl-Anteil von 10-20 % zu empfehlen.
Eine Einleitung zur Seifenherstellung findest du hier. Die erste selbst gesiedete Seife könnte dann diese hier mit Kokosöl sein. Auch im Klassiker Olivenseife wird Kokosöl verarbeitet. Und mit dieser Seife mit Kaffeesatz lässt sich gezielt gegen Cellulite vorgehen.
Tipp: Wenn du zu Hause in Eigenproduktion auch Flüssigseife herstellst, ist Kokosöl ein guter Zusatz, um die Seife cremiger zu machen und deine Haut noch mehr zu pflegen.
Kokosnussöl in der Küche
Das aromatische Öl eignet sich durch seinen hohen Rauchpunkt von um die 194 °C hervorragend zu Backen und Braten – vorausgesetzt, der Geschmack nach Kokos passt zur Mahlzeit (zum Beispiel in diesem Gemüsecurry) oder zum Gebäck (wie bei diesen Plätzchen ohne Backen).
Wenn du gerade keine Kakaobutter zur Hand hast, lässt sich diese köstliche Schokolade auch wunderbar mit Kokosöl selber machen.
Herzhaft schmeckt das Öl als Basis für ein vegetarisches Zwiebelschmalz. Dafür bietet sich wegen seines neutralen Geschmacks besonders gut desodoriertes Bio-Kokosöl an.
Kokosnussöl im Haushalt
Altes Leder kann wunderbar wieder aufgearbeitet werden. Für die Pflege nach der gründlichen Reinigung eignet sich eine Mischung aus Kokosnuss- und Distelöl, die in das Leder eingerieben wird, bis es nichts mehr aufnimmt.
Die antibakterielle und pilzhemmende Wirkung von Kokosnussöl kann man sich auch für die Holzpflege zunutze machen. Mit einer Mischung aus Bienenwachs und Kokosöl lässt sich sehr einfach eine Holzpolitur selber machen, die Gebrauchsgegenstände aus Holz ohne weitere Zusatzstoffe erfolgreich imprägniert.
Selbst manche hartnäckig klebenden Etiketten lassen sich mit Kokosöl entfernen: Bestreiche das Etikett einfach mit ein wenig Kokosöl und lass das Öl etwa zehn Minuten einziehen. Die Klebeschicht löst sich auf, und das Etikett kann nun abgezogen werden.
Laurinsäure und andere mittelkettige Fettsäuren in Kokosöl
Kokosöl besteht fast vollständig aus gesättigten Fettsäuren, von denen jedoch viele mittelkettig sind, was einen gesundheitlichen Vorteil verschafft. Denn mittelkettige Fettsäuren sind wasserlöslich und gelangen schneller in den Blutkreislauf und damit auch in die Leber. Dort werden sie Teil von Ketonkörpern, die in den unterschiedlichsten Körpergeweben als Energielieferant fungieren und darüber hinaus das Sättigungsgefühl steigern.
Interessant wird Kokosöl besonders durch den hohen Anteil der (ebenfalls mittelkettigen) Fettsäure Laurinsäure, die in Kokosöl einen Anteil von etwa 45-53 Prozent ausmacht. Laurinsäure wirkt antimikrobiell und schützt damit vor Bakterien, Viren und Pilzinfektionen. Außerdem verströmt Laurinsäure einen Geruch, der Zecken und viele Insekten in die Flucht schlägt, bevor sie auf der Haut von Mensch und Tier Schaden anrichten können.
Natives, kalt gepresstes Kokosöl kaufen
Die Gewinnung von Kokosöl ist in Europa aus klimatischen Gründen nicht möglich. In den Haupt-Anbaugebieten wie zum Beispiel den Philippinen, Indonesien, Indien und Tansania werden für die Kokosplantagen große Anbauflächen und viel Wasser benötigt, und oft werden große Mengen an Pestiziden eingesetzt.
Darum ist es besonders empfehlenswert, natives, kalt gepresstes Kokosöl zu wählen, das biologisch erzeugt und unter sozial und ökologisch für die Anbauregion verträglichen Bedingungen gewonnen wurde. Außerdem ist schonend gewonnenes und möglichst wenig verarbeitetes Kokosöl ein Produkt, das sehr viele wichtige gesunde Inhaltsstoffe enthält. Alle diese Faktoren schlagen sich zwar im Preis nieder, aber da man Kokosöl meistens sparsam einsetzt, hält ein Vorrat davon auch sehr lange.
Natives, kalt gepresstes Bio-Kokosöl ist online, in Bioläden, Reformhäusern oder auch im nachhaltigen, plastikfreien Onlineshop von smarticular erhältlich.
Viele weitere Rezepte, mit denen sich mit natürlichen Hausmitteln Pflegeprodukte einfach selber machen lassen, findest du in unserem Buch:
Wie verwendest du Kokosöl innerliche oder äußerlich? Wir freuen uns über deine Tipps und Anregungen in den Kommentaren!
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