Plastikfreier Versand – nachhaltig online einkaufen
Kostenloser Buchversand nach Deutschland
Versand am selben Tag (bis ca. 15 Uhr)*
Plastikfreier Versand – nachhaltig online einkaufen
Kostenloser Buchversand nach Deutschland
Versand am selben Tag (bis ca. 15 Uhr)*

Ist Kokosöl die bessere Alternative zu Palmöl?

Immer mehr Hersteller wollen das in Verruf geratene Palmöl durch Kokosöl ersetzen, das in der medialen Wahrnehmung überwiegend als gesünder und ökologisch unbedenklicher gilt. Aber ist Kokosöl, das genauso aus tropischen Regionen stammt und aus überwiegend gesättigten Fettsäuren besteht, tatsächlich besser?

Wir haben die wichtigsten ökologischen und gesundheitlichen Faktoren beider Öle untersucht und miteinander verglichen.

Hinweis: Natürlich könnte man vermuten, dass es sinnvoll wäre, einfach sämtliches Palmöl (und Kokosöl) durch regionale Öle wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl zu ersetzen. Warum das aber auch nicht die optimale Lösung ist, sondern im Gegenteil viele der bestehenden Umweltprobleme des Palmölverbrauchs sogar noch verschlimmern oder zumindest verlagern würde, hat der WWF bereits zusammengefasst. Mehr dazu kannst du hier nachlesen.

Anbaubedingungen für Kokosöl und Palmöl im Vergleich

Pro Hektar Anbaufläche können rund 3,3 Tonnen Palmöl produziert werden, aber nur 0,7 Tonnen Kokosöl. Eine Ölpalme ist demnach viel ertragreicher als eine Kokospalme. Im Umkehrschluss wird für die gleiche Menge Kokosöl im Anbau deutlich mehr Wasser benötigt, was an anderen Stellen in den typischen Anbaugebieten Philippinen, Indonesien und Indien fehlt. Auch die Ölpalme wächst in diesen Regionen. Die wichtigsten Anbauländer sind Indonesien, Malaysia und Thailand. Dadurch stehen beide Pflanzenöle, was Herkunft und Transport betrifft, ähnlich schlecht da.

Mit einem kompletten Ersatz der bisherigen Palmölnachfrage durch Kokosöl wäre plötzlich mehr als viermal so viel Fläche notwendig, Pestizide und Kunstdünger kämen in einem ähnlich hohen Ausmaß zum Einsatz, und durch den hohen Wasserverbrauch wären die Trink- und Nutzwasserversorgung der regionalen Bevölkerung genauso gefährdet. Im Vergleich: regionale Öle wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl benötigen zwar ebenso viel Fläche wie Kokosöl mit circa 0,7 Tonnen Ölertrag pro Hektar, wachsen aber zumindest in wasserreichen Gebieten, wo sie gut in die Fruchtfolge eingegliedert werden können und und die Artenvielfalt nicht in dem Maß gefährden wie in tropischen Anbauländern.

Als problematisch bekannt geworden beim Ölpalmenanbau ist vor allem die Massenproduktion in umweltschädlichen Monokulturen. Bisher bieten Kokospalmplantagen häufig umweltverträglichere Anbaubedingungen, da mehr kleinbäuerliche Strukturen vorhanden sind. Diese würden durch eine gesteigerte Nachfrage aber sehr wahrscheinlich auch zur umweltschädlichen Massenproduktion anwachsen. Und dann hätten die Ölpalmen den Kokospalmen sogar etwas voraus: Sie haben schon viel länger mit einem schlechten Image zu kämpfen, weswegen selbst im Nicht-Bio-Bereich Zertifizierungen und Kontrollen recht verbreitet sind. Auch wenn diese alles andere als unproblematisch sind, so bergen sie doch weniger ökologische und ethische Probleme, als es ein massenhafter Kokosanbau nach konventionellen Richtlinien ohne Zertifizierung mit sich bringen würde.

Immer mehr Hersteller wollen auf Palmöl verzichten und verwenden stattdessen Kokosöl in ihren Produkten. Aber ist Kokosöl tatsächlich die bessere Alternative? Hier werden ökologische und gesundheitliche Faktoren überprüft.

Wenn es unbedingt eines der beiden Fette sein muss, und wenn regionale Alternativen gar nicht in Frage kommen, ist die bessere Alternative immer noch der Griff zum hochwertigen Bio-Produkt aus kontrolliertem Anbau ohne Monokultur. Zusammen mit Ananas, Bananen oder Pfeffer gedeiht die Kokosnuss auf Bio-Plantagen in nachhaltigen Mischkulturen. Noch bewusster kannst du konsumieren, wenn du dich bei jeder einzelnen Zutat für das ökologisch vertretbarste Produkt entscheidest, anstatt zu Fertigprodukten zu greifen.

Verbrauch von Kokosöl und Palmöl

Neben der bekannteren Verwendung von Kokosöl und Palmöl im Lebensmittelbereich finden beide Öle auch in vielen anderen Sparten Verwendung. In Deutschland beispielsweise macht Palmöl in Lebensmitteln nur etwa ein Drittel des Gesamtverbrauchs aus. Etwa acht Prozent fließen in Futtermittel, 17 Prozent in die industrielle Verarbeitung von Reinigungs-, Pflege- und Gesundheitsprodukten. Der größte Teil mit knapp 42 Prozent wird dagegen für die Gewinnung von Strom, Wärme und Biokraftstoffen verwendet.

Gerade bei Lebensmitteln wie Schokolade und anderen Süßwaren sowie bei vielen industriell hergestellten Wasch- und Reinigungsmitteln ist Kokosöl das einzige Öl, das Palmöl ersetzen kann. Es ist hinsichtlich Fettsäurezusammensetzung und Konsistenz dem Palmöl sehr ähnlich, wodurch auf eine gesundheitsschädliche Härtung, die bei anderen Pflanzenölen notwendig wäre, verzichtet werden kann (siehe dazu weiter unten den Absatz zu Transfetten). Bei Energie- und Kraftstofferzeugung können technisch gesehen auch andere Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl zum Einsatz kommen. Zum Teil werden auch schon pflanzliche Altfette verwendet – eine wesentlich bessere Alternative als Kokosöl.

Wichtig: Ein bloßer Ersatz von Palmöl reicht nicht aus. Vor allem beim Biokraftstoff zeigt sich, dass eine generelle Einsparung der Ressourcen notwendig ist, zum Beispiel durch die Nutzung anderer Verkehrsmittel.

Immer mehr Hersteller wollen auf Palmöl verzichten und verwenden stattdessen Kokosöl in ihren Produkten. Aber ist Kokosöl tatsächlich die bessere Alternative? Hier werden ökologische und gesundheitliche Faktoren überprüft.

Gesundheitlicher Nutzen von Palmöl vs. Kokosöl

Fett ist nicht gleich Fett. Und deswegen lohnt sich eine genauere Betrachtung der in Kokosöl und Palmöl enthaltenen Fettsäuren, um über den gesundheitlichen Nutzen oder die Risiken der beiden Pflanzenöle urteilen zu können. Zum Beispiel enthalten sie hauptsächlich gesättigte Fettsäuren, die lange Zeit als ungesund angesehen wurden – im Gegensatz zu einfach und mehrfach ungesättigten Fetten, wie sie beispielsweise in Rapsöl, Olivenöl oder Leinöl enthalten sind. Inzwischen weiß man, dass viel eher die Menge der Fette, die man zu sich nimmt, entscheidend ist und auch innerhalb der Gruppe der ungesättigten Fettsäuren differenziert werden muss.

So enthält Kokosöl beispielsweise die mittelkettige gesättigte Fettsäure Laurinsäure, die als besonders gesundheitsförderlich gilt und sich sogar positiv auf die Cholesterinwerte auswirken kann. Sie ist unter anderem auch für die antibakterielle Wirkung des Kokosöls verantwortlich. Palmöl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölpalmenfrucht gewonnen wird, enthält zwar keine Laurinsäure, Palmkernöl allerdings schon, in ebenso beträchtlichen Mengen wie Kokosöl. Palmkernöl wird aus den Kernen der Ölfrucht gewonnen.

Immer mehr Hersteller wollen auf Palmöl verzichten und verwenden stattdessen Kokosöl in ihren Produkten. Aber ist Kokosöl tatsächlich die bessere Alternative? Hier werden ökologische und gesundheitliche Faktoren überprüft.

Transfette ungesünder als Palmöl

Die wirklich gesundheitsschädigenden Fettsäuren sind die Transfette, die bei der industriellen Härtung von Pflanzenölen entstehen. Sie sind vor allem in stark verarbeiteten und erhitzten Lebensmitteln enthalten. Aus gesundheitlichen Gründen stellt sich deshalb vielmehr die Frage nach der Qualität des Öls oder wie stark verarbeitet ein fetthaltiges Produkt ist – egal ob es nun Kokosöl oder Palmöl enthält.

Auch in Bezug auf den Vitamingehalt ist die Qualität des Öls wichtiger als die Sorte. Raffiniertes Palmöl beispielsweise, wie es zu großen Teilen in konventionellen Lebensmitteln verarbeitet wird, hat einen kaum nennenswerten Nährwertgehalt. Unraffiniertes Palmöl dagegen enthält eine Menge der Vitamine A und E sowie des Provitamins Beta-Carotin. Ein natives kaltgepresstes Bio-Kokosöl kann mit reichlich Vitamin E aufwarten. Beide Öle können deshalb in unraffinierter Form sehr gesundheitsförderlich sein.

Aktuell wird aber leider fast das gesamte Palmöl auf dem Weltmarkt raffiniert, desodoriert und gebleicht.

Fazit: Weder bei den ökologischen noch bei den gesundheitlichen Betrachtungen schneidet Kokosöl tatsächlich besser ab als Palmöl. Die Umwelt wäre durch einen kompletten Ersatz sogar stärker belastet. Die sinnvollste Lösung ist deshalb kein blinder Ersatz aller Palmölprodukte, sondern eher ein reflektierter und schonender Umgang mit den Ressourcen:

  • Stark verarbeitete und fetthaltige Produkte lieber meiden.
  • Beim Einkauf immer auf qualitativ hochwertige Öle achten sowie generell nicht mehr Fett konsumieren, als für eine ausgewogene Ernährung notwendig ist.
  • Lieber Fahrradfahren als Auto.
  • Lieber selbst gemachte Schokoaufstriche und herzhafte Brotaufstriche als palmölreiche Supermarktprodukte.
  • Lieber heimisches Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte verzehren als Fertigprodukte und tierische Nahrungsmittel, in deren Produktion ebenso riesige Mengen Palmöl für Futtermittel verwendet werden.
  • Und ganz wichtig: Lieber selber machen statt Fertigprodukte kaufenDenn dann weißt du auch, was in Reinigern, Pflegeprodukten und vielen Alternativen zur Fertigprodukten in der Küche drin ist, und kannst ganz bewusst auf Palmöl und Kokosöl verzichten.

Auch wir als Einzelpersonen haben viele Möglichkeiten, etwas zu bewirken! Mehr Anregungen, wie du Palmöl vermeiden kannst, statt es nur zu ersetzen, findest du hier.

Viele Hintergrundinformationen und praktische Tipps zum Umgang mit Palmöl im Alltag sind in diesem Buch enthalten:

Zahlreiche nachhaltige Selbermach-Ideen bieten dir diese beiden Buchtipps:

Selber machen statt kaufen Küche

Selber machen statt kaufen – Küche

smarticular Verlag

Selber machen statt kaufen – Küche: 137 gesündere Alternativen zu Fertigprodukten, die Geld sparen und die Umwelt schonen Mehr Details zum Buch

Mehr Infos: smarticular Shopbei amazonkindle

Selber machen statt kaufen – Haut und Haar

smarticular Verlag

Selber machen statt kaufen – Haut und Haar: 137 Rezepte für natürliche Pflegeprodukte, die Geld sparen und die Umwelt schonen Mehr Details zum Buch

Mehr Infos: im smarticular Shopbei amazonkindletolino

Wie stehst du zu der Debatte “Kokosöl oder Palmöl”? Schreib deine Erfahrungen und Tipps unten in die Kommentare!

Vielleicht interessieren dich auch diese Themen:

Immer mehr Hersteller wollen auf Palmöl verzichten und verwenden stattdessen Kokosöl in ihren Produkten. Aber ist Kokosöl tatsächlich die bessere Alternative? Hier werden ökologische und gesundheitliche Faktoren überprüft.

Weitere Beiträge
  • Tipps gegen harte Handtücher (Trockenstarre): so wird die Wäsche wieder weich
    Tipps gegen harte Handtücher (Trockenstarre): so wird die Wäsche wieder weich
    1. August 2023
    Endlich wieder weiche Wäsche: Mit ein paar Tricks lassen sich harte Handtücher ganz einfach vermeiden. Und das, ohne bedenkliche Weichspüler zu verwenden.
    Mehr lesen
  • Leinsamengel selber machen als Ei-Alternative, für Eischnee und für die Haarpflege
    Leinsamengel selber machen als Ei-Alternative, für Eischnee und für die Haarpflege
    31. Juli 2023
    Leinsamengel lässt sich vielfältig als Ei-Ersatz, als Hair Conditioner und als Basis für veganen Eischnee nutzen und ist sehr einfach selbst zu machen.
    Mehr lesen
  • Nützlicher Dickmacher: 8 ungewöhnliche Anwendungen für Zucker
    Nützlicher Dickmacher: 8 ungewöhnliche Anwendungen für Zucker
    28. Juli 2023
    Zucker nicht aufessen, sondern vielseitig im Haushalt nutzen! So kannst du Zucker im Haushalt, für Kosmetik, gesunde Heilmittel und mehr verwenden.
    Mehr lesen
  • Nervennahrung: Diese 10 Lebensmittel helfen bei Stress
    Nervennahrung: Diese 10 Lebensmittel helfen bei Stress
    27. Juli 2023
    Ständig unter Stress? Diese Lebensmittel füllen deine Energiespeicher wieder auf, machen dich gelassener und glücklicher.
    Mehr lesen
  • Gesundes Eiweißbrot (Low Carb) selber backen mit Hanfsamen
    Gesundes Eiweißbrot (Low Carb) selber backen mit Hanfsamen
    26. Juli 2023
    Eiweißbrot eignet sich für kohlenhydratarme sowie vegetarische und vegane Ernährung und schützt zudem vor häufigen Mangelerscheinungen.
    Mehr lesen
  • Statt nutzloser Farbfangtücher: Diese Hausmittel helfen gegen das Abfärben
    Statt nutzloser Farbfangtücher: Diese Hausmittel helfen gegen das Abfärben
    25. Juli 2023
    Mit diesen Hausmitteln kannst du Verfärbungen der Kleidung vermeiden und teure aber wirkungslose Einweg-Farbfangtücher ersetzen.
    Mehr lesen
  • Darum ist das Sonnenvitamin D so wichtig für unseren Körper
    Darum ist das Sonnenvitamin D so wichtig für unseren Körper
    25. Juli 2023
    Vitamin D spielt für unseren Körper eine zentrale Rolle. Wie du auch im Winter eine Unterversorgung mit dem Sonnenvitamin vorbeugen kannst, erfährst du hier.
    Mehr lesen
  • Vegane Rohkosttorte - der kühle, leichte Sommergenuss
    Vegane Rohkosttorte - der kühle, leichte Sommergenuss
    24. Juli 2023
    Besonders im Sommer ist frischer, gesunder Kuchengenuss ohne aufwändiges Backen gefragt - wie wäre es da mit einer Rohkosttorte, die du beliebig zusammenstellen kannst?
    Mehr lesen
  • Pflegendes Rasieröl selber machen - besser als Dosen-Rasierschaum
    Pflegendes Rasieröl selber machen - besser als Dosen-Rasierschaum
    21. Juli 2023
    Warum teuren Rasierschaum kaufen? Mit diesem Rasieröl aus zwei Zutaten geht das Rasieren genauso leicht und es pflegt und nährt die Haut noch zusätzlich.
    Mehr lesen
  • Die Tricks der Supermärkte und wie du sie umgehen kannst
    Die Tricks der Supermärkte und wie du sie umgehen kannst
    21. Juli 2023
    Ist dein Kassenzettel oft länger als erwartet? Achte doch mal auf diese Tricks der Supermärkte, so kannst du bewusster einkaufen und Geld sparen.
    Mehr lesen
  • Aloe-vera-Eiswürfel - Erste Hilfe bei Insektenstichen und Sonnenbrand
    Aloe-vera-Eiswürfel - Erste Hilfe bei Insektenstichen und Sonnenbrand
    20. Juli 2023
    Wenn Insektenstiche und Sonnenbrand der Haut zusetzen, hilft Aloe vera. In Form von Erste-Hilfe-Eiswürfeln kühlt das Gel zusätzlich angenehm.
    Mehr lesen
  • Gemüsenudeln selber machen - die gesunde Nudelalternative
    Gemüsenudeln selber machen - die gesunde Nudelalternative
    20. Juli 2023
    Statt Nudeln aus vitalstoffarmem Weißmehl zu essen, kannst du verschiedene Gemüsesorten in leckere und gesunde Gemüsespaghetti verwandeln. Das schmeckt sogar Kindern!
    Mehr lesen