Löwenzahn sammeln und vielfältig verarbeiten

Eines der bekanntesten Wildkräuter, das sein zartes Grün bereits im Frühjahr der Sonne entgegen streckt, ist der Löwenzahn. Was viele nicht Wissen: Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralstoffen lässt sich die auch unter den Namen Pusteblume und Bettseicher bekannte Pflanze getrost als regionales Superfood bezeichnen.
Wer Löwenzahn in Beeten und im Rasen bislang als Unkraut bekämpft hat, wird ihn mit den folgenden Tipps und Rezepten in Zukunft lieber ernten und auf vielfältige Weise verwenden.
Löwenzahn sammeln
Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler und lässt sich anhand der folgenden Erkennungsmerkmale leicht bestimmen:
- krautige, bis zu 25 cm hohe Pflanze
- gezähnte, bis zu 30 cm lange Blätter
- hohler, mit Pflanzenmilch gefüllter Stängel
- Blütenstand mit vielen kleinen, gelben Zungenblüten
Die Verwechslungsgefahr beim Löwenzahn ist gering. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht aber zum Schaftlöwenzahn und dem Gewöhnlichen Ferkelkraut. Im Zweifel kannst du die Pflanzen am Stengel erkennen, im Gegensatz zum Löwenzahn ist er bei beiden nicht hohl.
Wenn du ihn nicht ohnehin reichlich in deinem Garten findest, dann kannst du Löwenzahn auch auf Wiesen, Feldern und an Wegrändern sammeln.
Tipp: Um etwaigen Risiken, zum Beispiel durch Schadstoffbelastung, aus dem Weg zu gehen, informiere dich am besten vorab, was du beim Sammeln von Wildkräutern beachten solltest.
Gesundheitliche Wirkung
Es gibt nur wenige Lebensmittel, die es hinsichtlich des Vitalstoffgehalts mit dem Löwenzahn aufnehmen können. Er enthält viel Vitamin C sowie Vitamin A und verfügt über einen hohen Gehalt an Magnesium, Kalium und Phosphor. Traditionell wird das weit verbreitete Wildkraut unter anderem als hilfreiches Mittel bei Leberbeschwerden und zur Steigerung der Gallensekretion genutzt.
Hier findest du weitere Details zu den Inhaltsstoffen und der gesundheitlichen Wirkung des Löwenzahns.
Tipp: Wenn du beim Sammeln von Wildkräutern unsicher bist, dann besuche eine Wildkräuterwanderung in deiner Region.
Rezepte mit Löwenzahn
Im Frühjahr beginnt der Löwenzahn, aus den Wurzeln neue Blattrosetten auszubilden. Sie enthalten weniger Bitterstoffe und eignen sich deshalb besonders gut für die Verwendung in der Küche. Grundsätzlich sind aber alle Teile des Löwenzahns essbar, selbst der Milchsaft der Blütenstengel ist ungiftig. Allerdings können größere Mengen bei empfindlichen Menschen zu Magen-Darm-Problemen führen.
Löwenzahn lässt sich vielseitig verarbeiten und in der Küche sowie für die Herstellung von Naturkosmetik verwenden. Die besten gesunden und köstlichen Rezepte haben wir gesammelt.
Knackiger Löwenzahnsalat
Für einen aromatischen Löwenzahnsalat brauchst du nur wenige Zutaten, die du vielfach variieren kannst. In unserem Rezept sorgen geröstete Kerne, Tomaten- und Gurkenscheiben und hart gekochte Eier für zusätzliche Aromen und einen milden Geschmack.
Wildkräuter-Quiche
In einer saftigen Wildkräuter-Quiche sorgt Löwenzahn für ein würziges Geschmackserlebnis und bereichert das Wohlfühlrezept mit gesunden Nährstoffen. Auch Giersch und Brennnessel kannst du darin verarbeiten.
Tee und Kaffee aus Löwenzahn
Die vielen Vorteile des Löwenzahns kannst du auch als Getränk nutzen. Sehr beliebt ist der Löwenzahntee, der nicht nur munter macht, sondern auch beim Abnehmen hilft! Aus den Wurzeln kannst du außerdem eine Kaffeealternative brühen.
Vegane Honigalternative
Eines der beliebtesten Rezepte mit Löwenzahn ist Löwenzahn-Sirup bzw. Löwenzahnhonig. Mit dieser Art der Zubereitung lassen sich große Mengen frischer Blüten verarbeiten.
Heilsame Löwenzahn-Tinktur
Eine Löwenzahntinktur eignet sich unter anderem als verdauungsfördernder Trunk. Um sie herzustellen, brauchst du größere Mengen Löwenzahnblüten und hochprozentigen Alkohol.
Nach einem besonders üppigen Essen, das auf den Magen schlägt oder schwer verdaulich ist, kann die Einnahme eines Teelöffels der Tinktur Abhilfe schaffen.
Tipp: Hier findest du Anregungen und Rezepte für selbst hergestellten Sirup aus Blüten und Beeren.
Pflegeprodukte mit Löwenzahn
Besonders die gelben Blüten des Löwenzahns sind gut für selbst gemachte Pflegeprodukte geeignet. Angespannte, rissige und raue Haut ist für die natürliche Pflege dankbar. Hier erfährst du, wie du Salben und andere Naturkosmetikprodukte mit Löwenzahn herstellst.
So einfach, umweltfreundlich und kostenfrei kannst du das Grün vor deiner Haustür für die Gesundheit und als nahrhafte, frische Abwechslung in der Küche nutzen.
Mehr über die heilsamen Eigenschaften des Löwenzahn und anderer Pflanzen kannst du in unserem Buch nachlesen:
Welche Kräuter und Pflanzen einfach direkt aus der Natur nutzbar sind sowie Ideen zum naturnahen Gärtnern haben wir in diesen Büchern gesammelt:
Wie bereitest du Löwenzahn am liebsten zu? Teile deine Erfahrungen den anderen durch die Kommentare mit.
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Ich wachse selbst Löwenzahn, und zwar im Kübel auf dem Balkon.
Sooo schön, sooo lecker und sooo gesund!
Mein bester Salat
Alles aus dem Garten. Löwenzahnblätter, Giersch, Salbeiblätter, Erdbeerblätter (von den kleinen Wilderdbeeren) und Radieschenblätter samt Stängel. Jeweilige Menge nach Gefühl.
Alles Waschen.
Salatsoße nur aus Olivenöl, etwas Salz, Weißweinbalsamico und Knoblauch
Da die Zutaten eh schon sehr würzig sind kann man auf Pfeffer fast verzichten.
Dazu selbstgebackene Baguettescheiben in Olivenöl geröstet.
Alternativ altes Brot in Würfeln, geröstet, und gleich zum Salat geben.
Billiger, gesünder und ohne lange Lieferketten kann man keinen Salat zubereiten.
Seid mutig und probiert aus was die Natur so hergibt. Natürlich erst mal schauen ob giftig oder nicht, sollte aber jeder wissen…
Viel Spaß und lasst es euch schmecken
Ich habe gestern Löwenzahngelee gekocht, habe diesen aber über Nacht in Apfelsaft gelegt und nach 1,5 Tagen abgeseiht und den Sud dann gekocht. Habe zu spät gesehen, dass er nur einmal aufgekocht werden sollte. Kann ich das Gelee essen, es roch auch sehr grasig???
Hallo Bine, so ganz verstehe ich den Vorgang noch nicht. Du hast Gelee in Apfelsaft eingelegt? Zweimaliges Kochen sollte eigentlich nicht dazu führen, dass das Gelee nicht mehr essbar ist. Aber einen Rat aus der Ferne zu geben, ist immer schwierig. Liebe Grüße Sylvia
War etwas unverständlich glaube ich: ich habe den Löwen Zahn, die Blüten über Nacht in Apfelsaft gelegt dann ab gesiebt und gekocht und ich hätte ihn glaube ich nur ein eine kurze Zeit einlegen sollen mit den Blüten Kochen ab sieben und dann mit Zucker kochen. Ob die Einlegezeit über Nacht zu viel war, das ist die Frage.
Achso – das könnte den Geschmack beeinflussen, aber ungesund ist es sicherlich nicht. Wichtig ist ja das Kochen, um Keime zu beseitigen. Liebe Grüße Sylvia
Habe gestern einen sehr leckeren Lowenzahauflauf zubereitet. Meine beiden Jungs waren äußerst begeistert. Habe dafür nur die Blüten verwendet. Die Blüten gut waschen und in Salzwasser blanchieren. Festkochende Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden, leicht salzen. Diese als Boden in eine Auflaufform die Löwenzahnblüten darauf verteilen. Tomaten und Lauchzwiebeln kleinschneiden und ebenfalls in die Form geben. Mit Kräutersalz alles bestreuen. 2-3 Eier mit Sahne oder Milch verquirlen und würzen. Über die Zutaten gießen und mit Käse zum Schluß bestreuen und überbacken. Das ganze bei 200 Grad ca. 30-40 Min. backen. Guten Appetit.
Hallo ihr Lieben, im Winter decke ich meinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf mit Keimlingen, Sprossen, Microgreen, Lagerobst- und gemüse. Momentan fliegen die Samenschirmchen vom Löwenzahn. Hat jemand Erfahrung damit, ob es sich lohnt diese zu sammeln und ob die Samen als Microgreen (in der Erde) verwendet werden können? Dankeschön für Hinweise.
ich habe jetzt durchgeschmökert, also danke für die Tipps, ich werde sie probieren .-))
Ja finde ich informativ und bin angeregt was umzusetzen
Da wo ich wohne, wächst viel Löwenzahn, aber da hier im Stadtteil fast jeder einen Hund hat und ihn überall hinmachen lässt, ist es schwierig Löwenzahn zu finden, der nicht “besonders gedüngt und berieselt ” wurde.. Und gerade an solchen Stellen wächst er besonders gut, haha. So weiß ich nun auch, warum er in meiner Kinderzeit auch “Hundeblume” hieß…. Glücklicherweise kenne ich einige Stellen, die noch “düngefrei” sind :-)
Löwenzahnsirup (veganer Honig) ist wirklich klasse…hab heute frischen gemacht….etwa 200g Löwenzahnblüten im Garten sammeln, mit einem Liter Wasser kurz aufkochen und über Nacht stehn lassen, dann durch ein Tuch oder feines Sieb abgießen, die Flüssigkeit mit einem Kilo Rohrohrzucker und dem Saft einer Zitrone leicht köcheln lassen bis es Sirupartig wird (etwa eine gute 1 Stunde) und dann gleich in Gläser abfüllen…fertig! :-)
Vielen Dank für den Tipp Micha! Das hört sich gut an! Antje hat kürzlich über eine sehr ähnliche Variante berichtet: http://www.smarticular.net/kleine-leckere-sonnen-loewenzahn-als-sirup-und-im-salatdressing/
Löwenzahntinktur :-) soll auch gegen was einsetzbar sein. Waren’s Mückenstiche? ;-)
Habe diese Woche Löwenzahnsirup und Löwenzahngelee zubereitet. Sehr lecker.
Wunderbar Ina! Wie hast du sie gemacht?
Löwenzahn wirkt gegen Frühjahrsmüdigkeit. Auch kann man ihn als Löwenzahntee trinken. Beim Fasten ist der Löwenzahn ein wichtiger Begleiter. Er regt den Gallenstoffwechsel und die Leber an. “…Ein Teeaufguss mit einem frischen Löwenzahnblatt pro Tasse oder 1 Teelöffel getrockneter Pflanzenteile wären zu empfehlen, da der Löwenzahn sehr bitter ist. Probieren Sie, was Ihnen zusagt. Es gibt auch eine 2 Tage-Schnell-Kur: Dabei auf nüchternen Magen 1 Liter Löwenzahntee aus Blättern und Wurzel schluckweise innerhalb einer Viertelstunde trinken. Die Wurzel hat ihre beste Wirkung, wenn 2 bis 3 frische Wurzeln am Abend vorher in 1 Liter kaltem Wasser ansetzen werden. Den Ansatz am Morgen erwärmen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und absieben….” (zitiert aus: http://findingsustainia.org/fastentees/)
Danke Claudia, das müssen wir auch probieren!