Wildkräuter-Wanderung: Natürliche Ernährung neu erlernen

Kürzlich wurde ich an ein altes Sprichwort aus meiner Kindheit erinnert: Das Geld liegt auf der Straße, man muss es nur aufheben. Genauso fühle ich mich nämlich neuerdings, wenn es um das Thema Essen geht. Von Esskastanien, über Sanddornsträucher bis hin zur Kohldistel!
Kohdistel? Richtig gelesen: Die Kohldistel hat große, leckere und sehr nahrhafte Blätter, welche sich als Basis für einen Salat eignen! Viele Pflanzen aus Wald, Wiese und Stadtpark sind nicht nur essbar. Sie haben auch besondere Wirkungen, mit denen du Problemen wie Verstopfung, Durchfall oder sogar Blutzucker begegnen kannst.
Um diese Pflanzen für eine gesündere und günstigere Ernährung zu nutzen, benötigst du allerdings entsprechendes Wissen und etwas Erfahrung.
Wildkräuterwanderung durch den Schlosspark
Es gibt ein paar sehr liebe und hilfsbereite Menschen, die ihre Erfahrungen zum Thema Wildpflanzen gerne teilen. Wir nahmen z.B. an einer Wildkräuterwanderung am Nordrand von Berlin teil. Heidemarie Fritzsche erklärt jeden ersten Sonnabend im Monat bis zu 40 essbare Wildkräuter und -pflanzen.
Ungefähr 35 neugierige Stadtbewohner waren an diesem schönen Herbsttag auf die Jagd gegangen nach Spitzwegerich, Beinwell, Rotklee, Storchschnabel und vielen anderen Kräutern. Dazu haben wir Informationen zur Verwendung Baum- und Strauchblättern wie Buche und Haselnuss erhalten.
Zu jeder Pflanze gab es Informationen zur Essbarkeit, zum Geschmack und zu den Wehwehchen, die man damit bekämpfen kann. Wusstest du, dass Brennnesselsamen eine fantastische Eiweißwuelle sind? Oder dass es auch einige Bäume gibt, mit essbaren oder heilenden Inhaltsstoffen. Im Mai zum Beispiel sprießen Tannen und Fichten neue Triebe. Mit diesen Tannen-Wipfel kannst du leckere und heilende Mittel herstellen.
Die Informationen waren so vielfältig und interessant, dass für mich jetzt schon feststeht: Ich komme wieder. Bis dahin wird es aber mit Sicherheit den einen oder anderen Salat und Smoothie aus dem reichhaltigen Supermarkt “Mutter Natur” geben!
Wir können eine solche Wildkräuterwanderung nur empfehlen! Die Kosten sind überschaubar (manchmal spendenbasiert) und fast vernachlässigbar wenn du bedenkst, wie viel kostbares Wissen du erhältst. Eine interaktive Karte mit Wildkräuterwanderungen im gesamten deutschsprachigen Raum findest du hier.
Tipps für die Kräuterwanderung
- Witterungsgerecht kleiden, am besten nach dem Zwiebelprinzip
- Eine Tüte oder einen Korb für Kräuter mitbringen
- Alte Briefumschläge mit Sichtfenster mitbringen – Für jede Pflanze kannst du so Notizen zur Anwendung und ein Blatt zur späteren Bestimmung in das Sichtfenster legen
- Wenn du gleich richtig sammeln möchtest, lohnt sich das Mitbringen von festen Handschuhen, einer kleinen Schere und einer Gartenschere.
Weiterführende Ressourcen
Wenn du gerne selber sammeln gehen möchtest und eigene Erfahrungen machen möchtest, ist ein guter Wildkräuterführer unerlässlich:
Viele Tipps und Rezepte mit weit verbreiteten Wild- und Heilkräutern findest du in unseren Büchern:
Wildkräuter und andere Pflanzen bereichern die Ernährung und auch das Bewusstsein für ein gesünderes und besseres Leben.
Hier findest du einen Jahreskalender, welche Kräuter und Pflanzen du in welchem Monat sammeln kannst.
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Gehören Löwenzahn, Brennnesseln, Bärlauch, Gänseblümchen, Giersch, Sauerampfer, Kletten, Ahorn, Linden und andere Wildpflanzen auf deinen Speiseplan? Berichte von deinen Erfahrungen und Lieblingsrezepten!
Unsere liebsten Wildpflanzen, Rezepte und Tipps findest du auch in unserem Buch:
3 Kommentare
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Ich nutze unterwegs gern die App Flora incognita, um die Pflanzen in meiner Umgebung besser kennenzulernen. Oft reicht schon ein Foto, um festzustellen, was man da vor sich hat.
Danke für den Tipp! Liebe Grüße Sylvia
Nicht schlecht zur Ergänzung zum Badesalz… wie wäre es mit Veilchen im nächsten Jahr :-)