
Natürliches und gesundes Duschgel preiswert selbermachen
Für eine nahezu abfallfreie und zugleich natürliche Hautreinigung ist eine milde, feste Naturseife empfehlenswert. Wenn du jedoch nicht auf das gewohnte Duschgel verzichten möchtest, dann probiere doch mal die folgende Alternative! In diesem Beitrag erfährst du, wie du ökologisches Duschgel einfach und preiswert selbst herstellen kannst.
Duschgel einfach selber machen
Für das Grundrezept benötigst du:
- 20-90 g Kernseife (je nach Seifensorte) oder 30-40 g Naturseife (gibt es in Bioläden, auf Wochenmärkten oder online)
- 400 ml Wasser
Wichtig: Die richtige Seifenmenge hängt vom Gelierverhalten der verschiedenen Seifen ab, das sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Dazu kommen ganz nach persönlichem Bedarf optionale Zutaten wie zum Beispiel:
- 2 EL Pflanzenöl (z.B. Olivenöl, Sesam- oder Sonnenblumenöl) – wirkt im Duschgel rückfettend, damit die Haut nicht austrocknet
- 15 ml flüssiges, pflanzliches Lecithin als Emulgator, damit sich die Inhaltsstoffe besser verbinden
- 1 TL eines Andickungmittels wie Speisestärke, Johannisbrotkernmehl oder Xanthan (optional, siehe unten)
- Kräuter und ätherische Öle
Die ersten Schritte zur Herstellung deines Duschgels sind immer dieselben:
- Seife mit einer Küchenraspel fein reiben oder mit einem Messer in kleine Stücke schneiden.
- Seifenraspeln oder -stücke ins Wasser geben und auf dem Herd bis auf mittlere Hitze erwärmen.
- Mit einem Schneebesen umrühren, bis sich die Seife komplett aufgelöst hat, und den Topf vom Herd nehmen.
- Während des Abkühlens die optionalen Zutaten hinzugeben und gut verrühren.
Die richtige Konsistenz
Jede Seife geliert etwas anders und die Konsistenz des Duschgels variiert stark:
- Bei der Verwendung einer meiner selbst gesiedeten Seifen war die Konsistenz nach dem Erkalten perfekt.
- Anderen Seifen, wie zum Beispiel der Kernseife von Sonett gelieren stärker. Das Duschgel kann nach dem Erkalten etwas zu fest sein. Welche Kernseife wann geliert, kannst du hier nachlesen.
- Bei der Patounis-Kernseife ohne Palmöl (als Stück oder als Flocken erhältlich) hingegen ist das Ergebnis meist sehr flüssig.
Du kannst die Konsistenz anpassen, indem du heißes Wasser oder mehr Seife hinzugibst. Falls das Duschgel sehr flüssig ist, verwende ein paar Gramm eines Andickungsmittel, wie zum Beispiel Speisestärke, Johannisbrotkernmehl oder Xanthan. Speisestärke muss in die heiße Flüssigkeit eingerührt und kurz aufgekocht werden, damit sie andickt. Die anderen beiden Andickungsmittel können auch ins abgekühlte Duschgel eingerührt werden.
Je nach Zusammensetzung setzen sich die Inhaltsstoffe nach längerem Ruhen voneinander ab. Deshalb ist es ggfs. notwendig, die Flasche vor der Benutzung kurz und kräftig durchzuschütteln.
Optionale Zutaten:
- Verwende einige Tropfen ätherischer Öle, um deinem Duschgel eine persönliche Duftnote oder einen besonderen Effekt zu geben. Wenn du abends duschst, probiere doch mal Lavendelöl. Wenn du eher morgens duschst, empfiehlt sich ein frisches Öl wie Pfefferminze. Mehr zur Verwendung und zum Kauf ätherischer Öle erfährst du hier.
- Roher Honig wirkt antibakteriell, spendet Feuchtigkeit und verzögert den Alterungsprozess. Damit die wichtigen Enzyme nicht verlorengehen, den Honig nicht erwärmen und nur lauwarmen oder kalten Flüssigkeiten unterrühren.
- Für zusätzliches Aroma und eine tolle Pflege kannst du dem kochenden auch einen Teebeutel hinzugeben oder Kräuter aus dem Garten oder der Natur verwenden. Nach dem Kochen werden die Kräuter wieder abgesiebt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Brennessel- oder Gierschduschgel?
- Einige Tropfen Glycerin (aus der Apotheke) sollen die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften des Duschgelsverbessern und so die Pflegewirkung noch erhöhen.
Mehr zum Kauf von ätherischen Ölen, Kernseife und anderer Zutaten erfährst du hier.
Haltbarkeit des Duschgels
In diesem Rezept verzichte ich bewusst auf Konservierungsmittel. Die Haltbarkeit ist deshalb nicht vergleichbar mit herkömmlichen Produkten aus dem Handel, das Duschgel sollte innerhalb einer Woche aufgebraucht werden. Das ist aber nicht weiter problematisch, denn den nicht benötigten Teil kannst du einfach einfrieren. Folgende Maßnahmen sorgen für eine bessere Haltbarkeit:
- Geräte und Aufbewahrungsbehälter desinfizieren, zum Beispiel mit einer heißen Soda-Lösung oder etwas hochprozentigem Alkohol.
- Hautkontakt bei der Entnahme minimieren, zum Beispiel mittels eines Pumpspenders.
- In kleinere Portionen abfüllen und einfrieren, das geht auch im Glas.
Weitere Tipps für längere Haltbarkeit von Pflegeprodukten findest du hier.
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Hast du schon einmal Duschgel selbst hergestellt? Was sind deine Erfahrungen und welche Zutaten verwendest du? Teile deine Anregungen in den Kommentaren!