
Pflegende Hautcreme selbermachen - erweiterbares Grundrezept
Meine Hände neigen zu andauernder Trockenheit. Sei es während der Heizperiode, bei der Hausarbeit, wo ich viel Kontakt mit Wasser habe, oder beim Arbeiten im Garten. Damit meine Haut geschmeidig bleibt, braucht sie ausgleichende Pflege.
Ich bevorzuge eine Creme, wie sie schon die alten Ägypter verwendet haben, und die vor mehreren tausend Jahren entwickelt wurde. Das Besondere dieser Creme:
- aus liebevoller Handarbeit
- mit naturbelassenen, hochwertigen Inhaltsstoffen
- ohne chemische Konservierungsstoffe
- einfach und preiswert herzustellen
Damit all diese Kriterien zu 100 Prozent erfüllt werden, rühre ich meine Creme zu Hause am eigenen Herd. Nur so kenne ich die genaue Zusammensetzung und kann sicher sein, dass meine Hände auf natürliche Art und Weise gepflegt werden.
Eine Creme selbst herzustellen ist kein schwieriges Unterfangen. Hilfreich ist eine störungsfreie Arbeitsumgebung. Mit der Zeit entwickelt man eine Routine, und Kinder, Katz und Co. können einen beim Rühren und Köcheln nicht mehr aus der Ruhe bringen.
Zutaten für selbst gemachte Handcreme
Für ca. 100 g der fertigen Creme benötigst du:
- 5 g Bienenwachs (als vegane Alternative nutze 3-4 g Carnaubawachs aus der Apotheke oder online bestellen)
- 40 g Pflanzenöl (z.B. Ringelblumenmazerat oder Mandelöl)
- 10 g Lanolin (ist ein natürlicher Emulgator, gibt es in der Apotheke oder alternativ online)
- 5 g Sheabutter (aus dem Bioladen oder online)
- 5-10 g Kräutertinktur z.B. Ringelblumen oder Lavendel (mehr Anwendungen für Lavendel findest du hier; eine Anleitung für die Herstellung von Tinkturen findest du hier)
- 40 g Pflanzenwasser (Hydrolate – die kannst du sogar selber machen) oder ersatzweise Kräutertee
- 5-7 Tropfen ätherische Öle bei Bedarf (mehr zum Kauf von Ätherischen Ölen)
Verwendete Geräte:
- Ein großer Topf
- Zwei Gläser, z.B. leere Marmeladengläser
- Küchenthermometer
- Stabmixer
- Leere Tiegel zum Abfüllen (50-100 ml, gibt es oft in Drogerien, alternativ online kaufen)
- Alkohol zum Desinfizieren
Zubereitung der hausgemachten Hautcreme
Die Herstellung ist im Grunde nicht schwer. Achte bei allen Schritten auf eine saubere Arbeitsweise, damit die Creme möglichst keimfrei bleibt und länger haltbar ist.
- Alle Arbeitsgeräte und Tiegel mit Alkohol desinfizieren
- Bienenwachs oder Carnaubawachs im Wasserbad schmelzen
- Lanolin und Öl hinzugeben und auch schmelzen lassen (dies ist die Fettphase)
- Sobald die Mischung flüssig ist, das Glas von der Hitze nehmen und auf 40 Grad abkühlen lassen
- Sheabutter hinzugeben und schmelzen lassen
- Im zweiten Glas die Tinktur und das Pflanzenwasser erwärmen (dies ist die Wasserphase)
- Die Fett- und Wasserphase sollten beide eine Temperatur von ca. 40 Grad haben
- Die Wasserphase tropfenweise in die Fettphase rühren. Damit Wasser und Fett sich gut miteinander verbinden (sie “emulgieren”), ist ständiges Rühren erforderlich. Am besten funktioniert das mit dem Stabmixer.
- Nach kurzem Mixen emulgiert die Masse und wird zu einer homogenen Creme
- Wenn alles gut vermischt ist, die ätherischen Öle hinzugeben und unterrühren
- In die vorbereiteten Tiegel abfüllen und beschriften
Dieses Rezept ist ein Basisrezept. Mit verschiedenen Ölen, Tinkturen oder Pflanzenwässern lässt sich individuell die passende Creme für deine Haut rühren. Ätherische Öle runden den Duft der Hautcreme ab – müssen aber nicht unbedingt verwendet werden.
Das große Geheimnis bei der Herstellung liegt im langsamen Zusammenmischen der Creme. Wenn du zu schnell beide Phasen vermischst oder zu kurz mixt, können sich die Wasser- und Fettmoleküle nicht gut verbinden und es setzt sich Flüssigkeit ab.
Bei der selbstgemachten Creme verzichten wir komplett auf synthetische Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe. Dadurch ist die Haltbarkeit weit kürzer, als bei kommerziellen Produkten. Im Kühlschrank hält sich die Creme bis zu einer Woche. Durch einen höheren Alkoholanteil oder natürliche Konservierungsmittel, kannst du die Haltbarkeit weiter steigern.
Viele weitere Ideen für selbstgemachte Pflegeprodukte findest du in diesem Beitrag und in unseren Buchtipps:
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Viel Spaß bei deinen Rührversuchen! Hast du noch weitere Ideen zur natürlichen Hautpflege, speziell für die Hände, dann teile dies in den Kommentaren.