
Zero-Waste-Küche: 11 Tipps zur Müllvermeidung in der Küche
- 1. Lebensmittelverschwendung vermeiden
- 2. Plastiktüten und Hemdchenbeutel durch Mehrwegbeutel ersetzen
- 3. Plastikarm einkaufen auch ohne Unverpackt-Laden
- 4. Küchenutensilien aus Naturmaterialien verwenden
- 5. Einwegverpackungen weiter nutzen
- 6. Obst- und Gemüse selbst anbauen
- 7. Lebensmittelreste verwerten
- 8. Küchenabfälle als Dünger verwenden
- 9. Reinigungsmittel und Putzutensilien selber machen
- 10. Mehrweg gegenüber Einweg bevorzugen
- 11. Kaffee ohne Müll genießen
Ein Großteil des Hausmülls fällt in der Küche an. Schließlich bringen wir mit jedem Einkauf viele Verpackungen nach Hause, wovon nicht wenig bereits beim Auspacken im Abfalleimer landet. Hinzu kommen Lebensmittelreste sowie Einweg-Utensilien wie Küchenrolle, Backpapier oder Frischhaltefolie.
Zusammen genommen entsteht so in jedem Haushalt ein gigantischer Müllberg, der sich mit den folgenden Tipps für die Zero Waste Küche erheblich reduzieren lässt. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern entlastet auf Dauer auch den Geldbeutel.
1. Lebensmittelverschwendung vermeiden
Bei spontanen Lebensmitteleinkäufen neigen wir häufig dazu, viel zu viel zu kaufen, mit der Folge, dass frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse ungenutzt vergammeln, um dann im Abfall statt auf unserem Teller zu landen. Diese Verschwendung von Geld und wertvollen Ressourcen kannst du mit der wöchentlichen Erstellung eines Essens- und Einkaufsplans leicht vermeiden. Angenehmer Nebeneffekt: Mit einem Wochenplan verläuft der Einkauf viel schneller und stressfreier.
2. Plastiktüten und Hemdchenbeutel durch Mehrwegbeutel ersetzen
Brot, frisches Obst und Gemüse sind auch in Supermärkten immer öfter lose erhältlich. Wenn du für den Transport nach Hause Stoffbeutel nutzt, kannst du bei jedem Einkauf Plastik- und Papiertüten einsparen. Wiederverwendbare Obst- und Gemüsebeutel findest du in immer mehr Supermärkten, in Unverpackt-Läden oder online. Mit nur wenigen Minuten Arbeitsaufwand kannst du die Beutel aus Stoffresten auch einfach selbst herstellen.
3. Plastikarm einkaufen auch ohne Unverpackt-Laden
Vielerorts gibt es bereits sogenannte Unverpackt-Läden, in denen Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs verpackungsfrei erhältlich sind. Doch selbst wenn es in deiner Umgebung noch kein derartiges Geschäft gibt, musst du die Müllflut noch lange nicht akzeptieren. Auch ohne Unverpackt-Laden gibt es immer mehr Möglichkeiten, Nahrungsmittel lose oder zumindest umweltfreundlich verpackt zu erwerben.
Mangelt es vor Ort an passenden Anbietern, so kannst du viele Produkte bei einer wachsenden Zahl nachhaltiger Online-Shops bestellen.
Tipp: Wenn du beim Online-Kauf von Lebensmitteln größere Gebinde wählst, sparst du zusätzlich Verpackungsmaterial und Versandkosten ein.
4. Küchenutensilien aus Naturmaterialien verwenden
Es gibt wohl kaum ein Küchenutensil, das man nicht für wenig Geld in einer Variante aus Plastik kaufen kann. Leider sind viele dieser Produkte entsprechend kurzlebig und können zudem gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe an die Lebensmittel abgeben.
Damit du möglichst lange Freude an den Gegenständen in deiner Küche hast, empfiehlt es sich beim Neukauf natürlichen und langlebigen Materialien wie Holz oder Ton sowie lebensmittelechtem Glas, Porzellan, Edelstahl, Gusseisen und Emaille den Vorzug zu geben.
Das hört sich erst einmal ziemlich teuer an, auf Dauer wirst du damit aber nicht nur Müll, sondern auch Geld sparen. Denn selbst wenn beispielsweise eine Pfanne aus Gusseisen in der Anschaffung einige Euro mehr kostet als ein teflonbeschichtetes Billigmodell, kaufst du damit ein robustes Werkzeug, das bei richtiger Pflege praktisch ewig hält. Und wenn doch mal etwas kaputt geht, entsteht kein schadstoffbelasteter Müll.
5. Einwegverpackungen weiter nutzen
Selbst mit viel gutem Willen lassen sich Einwegverpackungen manchmal nicht vermeiden. Bestimmt fallen auch in deinem Haushalt regelmäßig, Schraubgläser an, die du vielfältig weiter verwenden kannst, statt sie wegzuwerfen. Das stabile, leicht zu reinigende Material eignet sich zum Beispiel bestens zur Aufbewahrung von Vorräten und Essensresten. Du kannst die Gläser sogar zum Einfrieren deiner Lebensmittel nutzen.
Tipp: Für mehr Übersichtlichkeit im Vorratsschrank kann man Schraubgläser auf verschiedene Weise beschriften.
Auch Tetrapacks lassen sich in kleine Utensilos für den Haushalt verwandeln oder zum Basteln mit Kindern verwenden. Leere Konservendosen erhalten unter anderem als Windlicht oder Blumentopf ein zweites Leben.
6. Obst- und Gemüse selbst anbauen
Wenn du einen Teil deiner frischen Lebensmittel selbst anbaust, kannst du diesen Verpackungsmüll ebenfalls einsparen. Du brauchst dafür noch nicht mal einen eigenen Garten, denn ein großer Balkon, eine sonnige Fensterbank oder ein preiswertes Mietbeet eignen sich fast ebenso gut.
Tipp: Auch viele Küchen- und Teekräuter lassen sich problemlos auf engem Raum kultivieren.
7. Lebensmittelreste verwerten
Hast du welke Gemüseblätter und übriggebliebene Gemüsestrünke bisher immer weggeworfen? Dafür sind sie viel zu schade, denn aus allerlei Gemüseresten und vermeintlichen Küchenabfällen kannst du mit wenig Aufwand neue Pflanzen ziehen. Und das frische Blattgrün von Kohlrabi, Möhren oder Radieschen landet aufgrund seines hohen Gehalts an gesunden Nährstoffen besser auf dem Teller statt in der Tonne.
Tipp: Viele weitere vermeintliche Küchenabfälle lassen ebenfalls zu tollen Speisen oder nützlichen Helfern im Haushalt verarbeiten.
8. Küchenabfälle als Dünger verwenden
Auch mit viel Kreativität fallen in jedem Haushalt immer wieder Reste an, die man nicht mehr zum Kochen verwenden kann. Selbst diese Überbleibsel müssen noch lange nicht auf dem Müll landen. Mit einem (selbst gebauten) Bokashi-Eimer kannst du fast alle organischen Küchenabfälle direkt in der Küche in wertvollen Dünger verwandeln. Alternativ funktioniert es auch mit einer Wurmkiste, die draußen oder drinnen aufgestellt werden kann und in der Kompostwürmer deine pflanzlichen Abfälle in nährstoffreiche Komposterde verwandeln.
9. Reinigungsmittel und Putzutensilien selber machen
Reinigungsmittel sind meist großzügig verpackt, für jeden Zweck findet sich ein eigenes Produkt. Vieles davon kannst du dir im wahrsten Sinne des Worte sparen. Denn auch für die Reinigung deiner Küche reichen einfache und umweltfreundliche Hausmittel vollkommen aus.
Mit einem selbst gemachten Universalreiniger oder einem DIY-Allzweckreiniger aus Essig und Zitrusschalen befreist du Küchenoberflächen preiswert und umweltschonend von Schmutz und Keimen. Auch Spülmaschinenpulver, Klarspüler und Handspülmittel lassen sich kostengünstig und ökologisch selbst herstellen.
10. Mehrweg gegenüber Einweg bevorzugen
Viele Einwegprodukte in der Küche lassen sich leicht durch langlebige Mehrweg-Alternativen ersetzen. Wiederverwendbare Bienenwachstücher halten Lebensmittel im Kühlschrank länger frisch und machen Frischhaltefolie überflüssig. Aus alten Stoffen und etwas Bienenwachs kannst du die Wachstücher in unterschiedlichen Größen sogar selber machen, statt sie zu kaufen. Alternativ werden daraus praktische DIY-Abdeckhauben, die Frischhaltefolie überflüssig machen.
Wenn du bei kleinen Verschmutzungen lieber zur Küchenrolle als zum Schwamm greifst, versuche es doch einmal mit einer Mehrweg-Küchenrolle aus Stoff. Die Tücher sind genauso saugfähig und ebenso schnell zur Hand, lassen sich aber viele Male verwenden. Auch für Backpapier gibt es zahlreiche nachhaltige Alternativen und Alufolie lässt sich ebenfalls ersetzen.
Selbst Müllbeutel musst du nicht extra kaufen. Du kannst sie stattdessen mit wenig Aufwand aus Altpapier falten. Müllsäcke für die Gelbe Tonne können durch einen selbst genähten Mehrweg-Müllsack ersetzt werden.
11. Kaffee ohne Müll genießen
Durch Kaffeekapseln entsteht besonders viel Müll, der sich mit Hilfe umweltfreundlicher Mehrweg-Alternativen (z.B. diese wiederverwendbaren Kaffeekapseln) leicht vermeiden lässt. Wer seinen Kaffee lieber in der klassischen Filterkaffee-Variante genießt, kann statt Einweg-Kaffeefiltern zum Beispiel einen Zero-Waste-Kaffeefilter aus Edelstahl verwenden oder eine mehrfach verwendbare Filtertüte aus Stoff selber nähen.
Tipp: Auch der Kaffeesatz lässt sich vielfältig verwerten – zum Beispiel als natürlicher Superdünger. Darüber hinaus gibt es jede Menge andere Anwendungsmöglichkeiten für Kaffeesatz im Garten.
Weitere Rezepte und Tipps für die Zero-Waste-Küche findest du in unseren Buchtipps:
Wie schaffst du es, Müll und kurzlebige Plastikprodukte in deinem Haushalt zu vermeiden? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in einem Kommentar!
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