
Aufessen statt wegwerfen: Rezepte für Radieschenblätter
Insbesondere wenn du einen Teil deines Gemüse selbst anbaust, fällt bei der Ernte häufig jede Menge frisches Blattgrün an. Leider landet das meiste davon ungenutzt im Abfall oder auf dem Komposthaufen. Dabei sind viele Gemüseblätter viel zu schade zum Wegwerfen, denn sie enthalten teilweise sogar mehr gesunde Vitamine und Mineralien als die dazugehörigen Früchte und bringen außerdem noch jede Menge Aroma mit.
Die Blätter von Radieschen bleiben nicht nur übrig, wenn die kleinen roten Kugeln frisch als Snack oder als Bestandteil eines Salates verwendet werden, sondern auch nach der Zubereitung von fermentierten Radieschen für den köstlichen Wintervorrat.
Radieschenblätter schmecken würzig und lassen sich kulinarisch vielseitig nutzen, zum Beispiel für Salate, als Zutat für eine selbst gemachte Gemüse-Würzpaste oder für einen vitalstoffreichen grünen Smoothie.
Mit den folgenden Rezeptideen finden selbst größere Mengen Radieschengrün den Weg auf den Teller statt in die Tonne.
Würziges Radieschenblätter-Pesto
Zwar wird Pesto traditionell mit Basilikum-Blättern zubereitet, aber wer sagt eigentlich, dass man dafür nicht auch Radieschenblätter verwenden kann? Radieschenblätter-Pesto besticht durch seinen kräftigen Geschmack und lässt sich im Handumdrehen zubereiten.
Für eine Portion Pesto benötigst du folgende Zutaten:
- frische, saubere Blätter von einem Bund Radieschen
- etwa die gleiche Menge hochwertiges Olivenöl (Blätter abwiegen)
- 2 EL geröstete Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Mandeln oder auch Haselnüsse (nach Geschmack)
- einen Spritzer Zitronensaft
- Pfeffer und Salz zum Abschmecken
Einfach alle Zutaten bis auf das Salz in den Mixer geben oder alternativ mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz pürieren. Zum Schluss nach Geschmack salzen und noch einmal kurz durchmixen. Radieschen-Pesto kannst du wie andere Pesto-Sorten zu Pasta servieren. Es schmeckt aber auch als würziger Dip zu Gemüsesticks oder als herzhafter Brotaufstrich.
Tipp: Wenn du das Pesto in ein Schraubglas gibst und die Oberfläche mit Olivenöl bedeckst, hält es sich problemlos einige Tage im Kühlschrank.
Radieschenblätter-Suppe
Nicht nur roh, auch gekocht haben Radieschenblätter einiges zu bieten. Zum Beispiel in einer cremigen Suppe, die du als Vorspeise oder mit frischem Brot als leichten Hauptgang servieren kannst.
Für zwei Portionen benötigst du folgende Zutaten:
- Frische, junge Blätter von circa 20 Radieschen
- 1 Zwiebel
- Sonnenblumenöl oder ein anderes geschmacksneutrales Pflanzenöl
- 1 mittelgroße Kartoffel
- 1 gepresste Knoblauchzehe
- 500 ml Gemüsebrühe
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Chiliflocken
- 1 Becher pflanzliche Sahne
- Salz und Pfeffer
Und so bereitest du die Suppe zu:
- Zwiebel und Kartoffel schälen und würfeln.
- Radieschenblätter waschen und abtropfen lassen.
- Zwiebelwürfel im Öl dünsten, bis sie glasig sind.
- Gewürfelte Kartoffeln und gepressten Knoblauch hinzugeben und kurz mitdünsten.
- Mit der Gemüsebrühe ablöschen, Lorbeer hinzugeben und das Ganze zugedeckt für 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Das Lorbeerblatt herausnehmen und die Sahne unterrühren.
- Radieschenblätter hinzugeben.
- Sobald die Blätter zusammengefallen sind, die Suppe fein pürieren.
- Mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken würzen und abschmecken.
Dazu passt ein kräftiges Brot. Mit fein gehobelten Radieschenscheiben oder frischen Gemüsechips als Einlage verpasst du der Suppe den letzten Schliff.
Radieschenblätter-Chips
Vielleicht hast du bereits selbst gemachte Chips aus Kartoffeln und Zucchini als kalorienarme Alternative zu den sehr fettigen Supermarktprodukten probiert. Aber wusstest du schon, dass man auch aus Radieschenblättern einen knackigen Snack zubereiten kann?
Radieschenblätter-Chips eignen sich als originelle Dekoration für Salate oder Dips. Du kannst sie aber auch ganz einfach wie gewohnt als knusprige Knabberei genießen.
Die Zubereitung geht ganz einfach, du benötigst nur wenige Zutaten:
- saubere, frische Radieschenblätter ohne schadhafte Stellen
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- optional weitere Gewürze
Und so geht´s:
- Radieschenblätter waschen und gut abtropfen lassen oder mit einem Tuch vorsichtig trocken tupfen.
- Blätter einzeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Mit Olivenöl beträufeln und nach Belieben würzen.
- Bei 180 °C (Umluft) für einige Minuten im Backofen rösten, bis sie knusprig geworden sind.
Weitere Ideen zur Verwertung von Pflanzenteilen, die normalerweise im Abfall landen, findest du in unserem Buch:
Kennst du noch andere Rezepte für Gemüseblätter? Dann freuen wir uns auf deine schmackhaften Tipps in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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