
Pulver für die Spülmaschine preiswert selbst herstellen
Hinweis
Zahlreiche Leser haben mit diesem Rezept sehr unterschiedliche Resultate erzielt. Für viele funktioniert es hervorragend, bei anderen wird das Geschirr nicht richtig sauber. Wenn du es probieren möchtest, dann stelle am besten zunächst nur kleine Mengen des Pulvers her. Alternativ kannst du auch dieses Baukasten-Geschirrspülmittel verwenden.Hast du dich auch schon gewundert, warum Tabs für die Spülmaschine so teuer sind? Da muss es doch eine einfache Alternative geben – Herausforderung angenommen!
Was ist eigentlich drin in Spülmittel für den Geschirrspüler? Die Liste der Inhaltsstoffe zeigt: Es sind lauter zweifelhafte Substanzen enthalten. Stoffe auf Erdölbasis, ja sogar gentechnisch hergestellte Enzyme.
Nach einiger Recherche und einigen Experimenten war klar: Spülmittel für die Spülmaschine lässt sich preiswert und aus einfachen Hausmitteln ganz leicht selbst herstellen!
Dieses Rezept ist ein Pulver, das aus vier Zutaten besteht. Es kostet nur etwa ein Drittel von normalen Marken-Spülmaschinentabs. Ganz nebenbei vermeidest du damit nicht nur den Einsatz vieler unnötiger Chemikalien, du sparst auch noch eine Menge Geld.
Die Rezeptur
Zur Herstellung von gut einem Kilo Spülmaschinen-Pulver benötigst du:
- 300 g Zitronensäure in Pulverform (in der Drogerie oder online kaufen)
- 300 g Soda (in der Drogerie, vielen Unverpackt-Läden oder online erhältlich)
- 300 g Natron (in kleineren Mengen in der Backmittelabteilung oder alternativ online kaufen)
- 125 g Spülmaschinensalz (optional – für ältere Maschinen ohne eingebauten Wasserenthärter oder zur Steigerung der Wirksamkeit der Waschsubstanzen, z.B. dieses hier)
Diese Menge ist ausreichend für gut 30-40 Waschgänge der Spülmaschine.
Zitronensäure dient zur Wasserenthärtung und zur Vermeidung von Kalkablagerungen. Soda und Natron bilden zusammen einen guten Fett- und Schmutzlöser. Das Salz schließlich dient zusammen mit Soda und Natron als Wasserenthärter (wichtig bei älteren Maschinen, die noch nicht über einen eingebauten Wasserenthärter bzw. Ionentauscher verfügen), außerdem erhöht es die Wirksamkeit der anderen Zutaten, du kannst es aber auch ohne probieren.
Wichtig: Alle Zutaten müssen trocken sein! Daher solltest du nur reines Soda-Pulver verwenden, um eine sofortige Reaktion mit der Zitronensäure zu verhindern! (mehr zu verschiedenen Soda-Sorten und dem Unterschied zu Natron findest du hier)
So wird’s gemacht
Die Herstellung des Pulvers ist simpel. Alle Zutaten werden abgewogen, gemischt und unbedingt trocken gelagert. Das geht sehr gut in einem Einmachglas mit Bügelverschluss. Durch Schütteln lassen sich alle Bestandteile effektiv mischen.
Verwende für die ersten Versuche nur wenig, maximal ein bis zwei gehäufte Teelöffel des Pulvers für eine Maschinenladung, bei Bedarf mehr. Das Pulver wird wie üblich in das Waschmittelfach der Maschine gegeben. Die benötigte Menge ist von der Menge des Geschirrs, vom Verschmutzungsgrad und von der Wasserhärte abhängig. Nach ein bis zwei Versuchen wirst du wissen, welches die optimale Menge ist. Mit zu viel Pulver (speziell: zu viel Soda) entstehen milchige Beläge auf Gläsern und Geschirr, darum ist hier weniger mehr. Verwende NICHT das Automatikprogramm, sondern ein Programm mit maximal 50 Grad Spültemperatur. So wird der Bildung schwer löslicher Beläge vorgebeugt, die bei höheren Temperaturen durch Umwandlung von Zitronensäure entstehen könnten.
Für uns ist dieses Pulver eine gelungene Alternative, mit normalen Verschmutzungen auf Geschirr und Besteck wird es locker fertig. Bei eingetrockneten Essensresten, Verkrustungen sowie starken Tee-Belägen gerät es aber schon mal an seine Grenzen. So können wir damit gut 90 Prozent unserer Spülvorgänge erledigen, für den Rest haben wir immer einen kleinen Vorrat an Bio-Spülmaschinentabs parat.
Stelle bitte zuerst eine kleine Menge her und teste das Pulver für ein paar Waschgänge. Je nach Wasserhärte und Verschmutzungsgrad kann die Menge der einzelnen Zutaten angepasst werden. Beachte auch, dass du trockene Zutaten verwendest (auf keinen Fall Kristallsoda). Beim Mischen der Zutaten dürfen sie noch nicht miteinander reagieren. Wenn es schäumt und verklumpt, ist dass ein Zeichen, dass eine der Zutaten Wasser beinhaltet.
Klarspüler
Damit Gläser klar bleiben und sich darauf keine Kalkablagerungen und trübe Schleier bilden, solltest du unbedingt auch einen Klarspüler verwenden. Die richtige Dosierung hängt vom Härtegrad des Wassers ab. Wir verwenden dafür simplen Haushaltsessig, den wir in das Vorratsfach für Klarspüler in der Maschine füllen. Unsere langjährige Erfahrung und auch die Erfahrungen anderer Leser bestätigen uns, dass Haushaltsessig kein Problem für die Maschine darstellt. Solltest du unsicher sein, kannst du aber auch deinen eigenen Klarspüler ohne Essig herstellen.
Ein Rezept für selbstgemachten Klarspüler findest du hier.
Spülmaschinensalz
Moderne Geschirrspülmaschinen besitzen einen eingebauten Wasserenthärter (Ionentauscher). Damit er dauerhaft funktioniert, muss er sich selbst regenerieren und den gebundenen Kalk ausschwemmen, dafür wird Regeneriersalz benötigt. Es handelt sich in der Regel um reines Natriumclorid (Kochsalz) ohne irgendwelche Zusatzsstoffe oder Rieselhilfen. Normales Tafelsalz bzw. Küchensalz ist nicht geeignet! Wenn in deiner Region eher hartes Wasser vorkommt, ist eine Verwendung des eingebauten Wasserenthärters (durch Einfüllen der erforderlichen Menge Salz) sehr empfehlenswert.
Fazit
Es müssen nicht immer teure und Chemie-beladene Markenprodukte sein. Wir haben das selbst gemachte Pulver für die Spülmaschine mit Erfolg getestet. Selbst Töpfe und stark beschmutzte Teller werden fast immer restlos sauber, Gläser werden klar und fleckenfrei.
Hast du das Pulver bereits selbst probiert, oder verwendest du eine andere Alternative? Teile deine Erfahrungen und Anregungen mit anderen Lesern und uns in den Kommentaren!
Mehr Tipps und Rezepte zu Natron und anderen Hausmitteln findest du auch in unseren Büchern:
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