Bio-Spülmittel selber machen aus drei einfachen Zutaten

Bisher haben wir schon einige Rezepte für Geschirrspülmittel getestet, zum Beispiel mit Natron und Soda, aus Efeu oder sogar aus Kartoffelschalen. Alle hatten aber irgendeinen Haken: Entweder waren sie zu flüssig oder nicht besonders lange haltbar, wenn frische Naturmaterialien zum Einsatz kommen.
Deshalb haben wir einen neuen Anlauf gemacht für Bio-Spülmittel zum Selbermachen aus einfachen Hausmitteln. Das sind unsere Anforderungen:
- lange Haltbarkeit von mindestens drei Monaten bei Zimmertemperatur
- nur einfache Hausmittel als Inhaltsstoffe, nach Möglichkeit pflanzlich
- dickflüssige Konsistenz für einfache Dosierung
- gute Fettlösekraft und Reinigungskraft
- leichte Wasserenthärtung gegen Kalkflecken
- für Geschirr geeignet bzw. lebensmittelgeeignet
Geschirrspülmittel selber machen
Gesagt, getan! Es werden im Grunde nur drei Zutaten benötigt, nämlich Kernseife, Natron und Wasser, sowie optional ätherisches Öl für den Duft. Wir haben uns für Natron entschieden, weil es milder zur Haut ist. Soda wäre auch verwendbar, das Spülmittel wäre dann ganz ähnlich dem Bio-Waschmittel, allerdings auch etwas schärfer und besser nur mit Küchenhandschuhen zu verwenden.
Im Wasser gelöste Kernseife ist ein mildes, pflanzliches Tensid und sorgt dafür, dass das Spülmittel später dickflüssig wird. Sie reinigt außerdem gut und ist ein guter Fettlöser. Natron löst ebenfalls Fett, macht das Wasser weicher und verhindert so Kalkrückstände.
Für etwa 550 ml Spülmittel werden benötigt:
- 10-15 g geriebene Kernseife, idealerweise ohne Palmöl (alternativ die Bio-Kernseife von Sonett)
- 3-4 TL Natron (umso mehr, je härter das Wasser ist – mehr Informationen zum Kaufen von Natron oder Bestellen von Natron hier)
- 500 ml Wasser
- optional 10-20 Tropfen eines ätherischen Öls für den Duft, wir verwenden Zitrone
- eine Flasche, z.B. vom alten Spülmittel. Wir haben festgestellt, dass die Kappe vom alten Spülmittel genau auf eine leere PET-Flasche passt, so erhält beides noch ein sinnvolles Zweitleben.
Mit nur wenigen Handgriffen ist das Spülmittel hergestellt:
1. Wasser in einem Topf erhitzen, bis es kocht
2. Topf vom Herd nehmen und Seifenflocken mit einem Schneebesen einrühren, bis sie sich komplett aufgelöst haben
3. Abkühlen lassen und während des Abkühlens mehrmals ausgiebig rühren
4. Sollte die Flüssigseife zu dick oder sogar puddingartig geworden sein, mehr Wasser ergänzen und nochmals kräftig rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist
5. Natron und ätherisches Öl unterrühren
6. In eine Flasche füllen – fertig!
Nach unserer Erfahrung funktioniert die gekochte Variante am besten, weil das Ergebnis schön gleichmäßig wird. Jedoch lässt sich dieses Spülmittel auch ohne Kochen herstellen, du musst dazu lediglich alle Zutaten ins Wasser geben, die Flasche gut verschließen, kräftig schütteln und eine Zeit lang stehen lassen. Es kann bis zu 12 Stunden dauern, bis sich die Kernseife vollständig aufgelöst hat. Schüttele die Flasche hin und wieder um zu sehen, ob die Seife vollständig gelöst ist. Wenn das der Fall ist, wird die Flüssigkeit dick und geleeartig und ist einsatzbereit.
Da jede Kernseife etwas anders ist, kann es sein, dass du mehr Seifenraspel oder Wasser hinzufügen musst. Hier erfährst du, welche Kernseife wann geliert.
Fertig ist das selbst gemachte Spülmittel! Es ist nicht nur äußerst preiswert, sondern schont auch noch die Umwelt durch Verzicht auf unnötige Zusätze sowie Verpackungen. Unseren Härtetest mit fettiger Pfanne hat es gut gemeistert. Falls sich mit der Zeit die Zutaten etwas absetzen, kannst du die Flasche einfach kräftig schütteln und schon ist das Mittel wieder einsatzbereit.
Hinweis: Dieses Spülmittel ist am besten für einzelne fettige Geschirrteile geeignet, weniger um im Hand-Abwaschbecken Geschirr zu spülen. Es funktioniert am besten bei weichem Wasser. Mit hartem Wasser bildet sich so genannte Kalkseife, wenn die Seife mit dem im Wasser gelösten Kalk reagiert. Die Kalkseife schwimmt dann als grauer Film an der Wasseroberfläche und reduziert die Waschwirkung etwas, so dass mehr Spüli notwendig ist.
Natürlich freuen wir uns sehr, wenn du es auch probieren möchtest und deine Erfahrungen sowie ein Foto unten in den Kommentaren hinterlässt!
Tipp: Ein festes Spülmittel, das gänzlich ohne Plastikverpackung auskommt, lässt sich mit Kernseife und einem milden Tensid ganz einfach selber machen.
Neben Spülmittel gibt es zahlreiche weitere Haushaltsprodukte, die man viel besser selbst herstellt, anstatt sie fertig zu kaufen.
Mehr Tipps und Rezepte zu Natron und anderen Hausmitteln findest du in unseren Büchern:
Vielleicht interessieren dich auch diese Themen:
- 43 Natron-Anwendungen: Wundermittel für Küche, Haus, Garten und Schönheit
- Unterschätztes Hausmittel Kernseife: 14 erstaunliche Anwendungsbeispiele
- Ökologisches Waschpulver mit Kernseife und Natron selbermachen
- 9 Rezepte für günstige und gesunde Deodorants zum Selbermachen
255 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Hallo, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße
zunächst einmal: die angegebenen materialien sind ausreichend, um ein spülmittel herzustellen. ein bisschen experimentier-geist gehört schon dazu, es wird häufig auf zb die wasserhärte hingewiesen! all die negativen erfahrungen, die hier beschriebenen werden, habe ich mit handelsüblichem spülmittel, jeglicher coleur und preisklasse, auch schon gemacht.
es ist ein irrtum, zu glauben, schaum würde fett lösen: schaum soll das gefühl von milde vermitteln.
wenn du fett lösen möchtest, hast du zwei optionen:
erstens, chemie. du kannst dein kochgeschirr darin einweichen und so das wasser, außer mit fett, noch mit weiteren giftstoffen zu belasten. wenn man lange genug wartet, wer weiß…, vielleicht verschwindet es dann komplett und man holt sich einfach mal ne neue garnitur…
zweitens, mechanik. ein tuch, küchenkrepp, zeitungspapier und auch das äußere kohlblatt, das du gerade im müll entsorgen willst, reichen aus, um überschüssiges fett vorab zu entfernen.
die pfanne wird es dir obendrein danken, wenn du sie nicht jedesmal komplett enfettest. es reicht in der regel sie auszuwischen! überschüssiges fett und angehangenes werden so ausreichend entfernt, es entstehen keine kalkränder und die pqfanne freut sich über ein wenig pflegendes fett. es erhöht sogar die haltbarkeit.
für die, die gerade angewiedert zurück gezuckt sind: es gibt menschen, die immer einen schluck suppe im topf zurück lassen, um die nächste darauf aufzubauen. das gibt geschmack, sagen die. ich bin geneigt dem zustimmen. sauerteig zb funktioniert genau so! alles ist besser, als die nächsten mahlzeiten auf spülmittel-aromen aufzubauen!
nachhaltigkeit gibt es auch nicht umsonst, aber günstiger als den anderen mist.
Leider bin auch ich nicht zufrieden mit dem Geschirrspülmittel. Gestern hergestellt (nach Rezept und mit Patounis Olivenölseife) und heut getestet aber ich werde ein herkömmliches, umweltfreundliches Spüli kaufen. Muss alles nochmal spülen weil es total fettig ist. Habe alles wie empfohlen einzeln gespült (mach ich sowieso so da wir in der Küche noch kein warmes Wasser haben – ich mach es im Wasserkocher heiß – aber wie gesagt, alles ist fettig. Hab die Kommentare leider erst nach Herstellung gelesen. Das Rezept hat mich leider nicht überzeugt und gekauftes Spüli hält wieder Einzug in der Küche
Ich habe das Spüli gestern nachgemacht und bei mir ist es jetzt komplett hart in der Flasche 😅
Als hätte ich die Seife nur geschmolzen und umgefüllt.
Ich habe es nach dem Rezept gemacht. Kann nur sein, dass es noch nicht komplett abgekühlt war.
Hallo Rike, das ist ja schade. Vielleicht kannst du es im Wasserbad nochmal verflüssigen und etwas mit Wasser verdünnen. Liebe Grüße Sylvia
Hallo zusammen- ich habe etwas mit diesem Rezept herum experimentiert. Und beim Haare waschen mit Haarseife un der anschließenden Säuren Rinse kam mir eine Idee: um der kalkseife vorzubeugen nutze ich das Prinzip der Kalkseife: ich sammle Zitronen schalenreste und nutze angeschnittene Zitronen samt Saft: diese in das Wasser rein und mit erhitzen-NICHT SPRUDELND KOCHEN- etwas durchziwh n lassen; dann die Zitronen Reste raus nehmen und weiter wie beschrieben.
Ich friere dazu auch ausgepresste Zitronenhälften ein.
So riecht es richtig gut und das Geschirr glänzt und man hat fast keine Kalkseife.
Wer mag kann es ja Mal ausprobieren.
Hallo,
also ich komm auch nicht klar mit dem Rezept.
Egal was ich mach es klappt nicht.
Die Kernseife mit Wasser zu Flüssigseife verarbeiten klappt noch.
Aber sobald das Natron dazu kommt wir es flüssig wie Wasser und wenn man es stehen lässt trennt es sich total.
Auch bin ich von der Reinigungskraft her nicht besonders überzeugt, es hinterlässt graue Schlieren, oder bzw teilweise einen fettigen Film.
Wir haben sehr hartes Wasser, vielleicht liegt es daran?
Viele Grüße Patricia
Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sauer! Habe mir 1l eures spülmittels für dem täglichen Abwasch hergestellt, hat leider nicht das erhoffte Ergebnis gebracht und hab mich deshalb hier durch die kommentare gewühlt. Nach gefühlten 100 kommentaren, kommt dann von euch der vermerk, dass das spüli nicht für einen großen abwasch gedacht ist sondern nur für vereinzelte fettige sachen. Vielleicht schreibt ihr das mal bei dem rezept gleich dazu.
Schau mal in den Beitrag, unterhalb des Rezepts gibt es einen eigenen Abschnitt dazu, wie das Spüli angewendet wird und was es nicht kann, der gewünschte Hinweis ist auch da 💚👌
Liebe Grüße
Ich finde es geht durchaus für nen Abwasch. Mann muss es eben nur maximal runter Strecken mit Wasser.
Nachdem hier ganz viele Kommentare sind, dass es nicht funktioniert, hier
meine sehr positive Erfahrung. Ich denke, es liegt an der Kernseife, wenn es
nicht gut geht. Ich habe Waschkernseifen-Flocken genommen (aus reinem Olivenöl von Patounis, z.B. über Waschbär zu erhalten), diese schon feinen Flocken habe ich ganz easy noch ein wenig im Mörser zermahlen. Dann zubereitet, wie oben beschrieben. Es hat sich super gelöst, nach längerer Stehzeit setzt sich das Natron oben ab, aber man kann es einfach aufschütteln. Und es tut, was es soll: löst Fettiges, ich nehme es aber auch für einen normalen Handabwasch, auch Gläser werden sauber ohne Film (Gläser spüle ich kurz mit klarem Wasser nach).
Und auch die genannten Mengen verwendet?
Hi Peter, ja habe ich. Ich habe 13 g Seife genommen und 3 TL Natron, habe mittelhartes Wasser. Zum Spülen nehme ich die doppelte oder dreifache Menge Spülmittel wie normal.
Ich habe es ausprobiert,genau nach Rezept,aber die Kernseife trennt sich nicht richtig vom Wasser und es bleibt ein relativ fester Block Kernseife und am Boden Wasser.Zu wenig oder zu schwaches Tensid d.Kernseife.Ich kaufte leider die Haushalts-Kernseife von DALLI,die aus Rindertalg besteht,was ich leider zu spät bemerkte,denn ich bin Veganer und will nicht daß Rinder getötet werden.Ich habe es in heißen Zustand püriert mit Pürierstab,hat wunderbar geklappt,aber als es erkaltet ist,wurde die Kernseife relativ fest und trennte sich vom Wasser.Die Entfettung ist mies,weil Kernseife vermutlich zu schwaches Tensid.Vielleicht durch Zugabe von Tensid besser.Schäumen tut das Spülmittel fast nicht(zu wenig Tensid),dadurch auch kaum Fettlösekraft.Eigentlich will ich damit Plastik im Haushalt nach unc nach überflüssig machen.
Otto
Kleiner Trick:
Wer sehr kalkhaltiges (hartes) Wasser hat: einfach ein bis zwei Messerspitzen Natron ins Wasser geben und auflösen, bevor die Kernseife dazu kommt. Das verhindert das ärgerliche Ausflocken, sobald man das Naton dazu gibt.
Dann funktioniert das Rezept auf einmal und eignet sich sehr gut zum Abspüel.
Viel Spaß damit und viele Grüße
Sanne
Jetzt schon dreimal versucht und es wird einfach nichts… Es trennt sich total und das Natron “Flockt” Aufschütteln bringt gar nichts Verwendet hab ich “eure” Kern Seifen Flocken aus dem Paket.
Hallo zusammen, auch ich war nach dem ersten Versuch sehr enttäuscht, flockig und schmierig. Hatte die Kernseife von Dalli benutzt, diese ist überfettet. Beim zweiten Anlauf hat es geklappt. Habe Gallseife aus dem Supermarkt genommen und lange gerührt. Bei lauwarmer Temperatur dann einen El Natron zu gegeben , nach zwei Minuten hat es, unter Rühren, sehr stark geliert, also mit weiteren ca. 400 ml Wasser aufgefüllt und viel gerührt. Nun habe ich ein super Spüli. Leicht dickflüssig und keine Flocken. Etwas setzt es sich über Nacht ab, aber kurz schütteln und alles wieder ok. Die Spülleistung ist gut, mein Härtetest war eine eingefettet Kuchen-Backform. Tip Top. Vielen Dank an Alle für das Rezept und die Erfahrungen in den Kommentaren.
Hallo liebe Kerstin,
wie viel Gramm (oder ml) Gallseife hast du verwendet? Bei mir klappt es bisher leider auch immer nicht so recht, ich würde es gerne nochmal mit deiner Rezeptvariante versuchen.
Liebe Grüße
Rebecca
Hallo Rebecca, habe mich an die Angaben aus dem Rezept gehalten und dann mit Wasser weiter verdünnt bis die Konsistenz passt. Ist bei mir auch jedesmal etwas anders. Viele Grüße Kerstin
Eigens hergestellte Gallseife. Ok dann mache ich noch was rein, wahrscheinlich brauch ich dann die doppelte Menge
Hallo, bei mir dickt es überhaupt nicht an… woran kann das liegen? Hab Gallseife benutzt.
Was für Gallseife genau hast du benutzt und wie viel davon im Verhältnis zu den restlichen Zutaten? Je nach verwendeter Seife kann unter Umständen auch etwas mehr oder weniger davon erforderlich sein, um eine passende Konsistenz zu erreichen, da sie unterschiedlich stark gelieren. Probiere doch mal, noch ein bisschen mehr davon darin aufzulösen, hoffentlich klappt’s!
Liebe Grüße
Jetzt schon dreimal versucht und es wird einfach nichts… Es trennt sich total und das Natron “Flockt”
Aufschütteln bringt gar nichts
Verwendet hab ich “eure” Kern Seifen Flocken aus dem Paket.