Mit diesen Zutaten kannst du fast alle Pflegeprodukte selber machen

DIY-Kosmetik hat viele Vorteile: Es lassen sich zum Beispiel kritische Inhaltsstoffe vermeiden und individuelle Vorlieben und Unverträglichkeiten berücksichtigen. Wer als Einsteiger jedoch voll motiviert loslegen möchte, kann von der großen Auswahl an Rohstoffen etwas überfordert sein. Hier findest du daher alle wichtigen Basiszutaten, mit denen du bereits eine große Zahl an Pflegeprodukten selber machen kannst.
Grundzutaten DIY-Kosmetik
Ob Bodybutter, Haarwaschmittel oder Deo: Oftmals sind wenige Zutaten ausreichend, um Haut und Haaren die nötige Pflege zukommen zu lassen. In der folgenden Liste findest du die wichtigsten Grundzutaten mit jeweils einem Rezept-Tipp. Bei allen Ölen, Fetten und Wachsen empfehlen wir grundsätzlich, auf hochwertige Produkte in Bio-Qualität zu setzen. Schau dir gerne auch diesen Beitrag mit Grundlagenwissen zur Herstellung von Naturkosmetik an.
Hinweis: Vor der Verwendung neuer Rohstoffe empfiehlt es sich, einen Verträglichkeitstest durchzuführen: Gib dafür eine kleine Menge des Inhaltsstoffes (bei ätherischen Ölen: 1-2 Tropfen aufgelöst in 1 TL Trägeröl) in die Armbeuge. Wenn nach 24 Stunden keine Reaktion auftritt, kannst du die Zutat in der Regel bedenkenlos nutzen – beachte bei den jeweiligen Ölen gleichzeitig auch mögliche Risiken z.B. während der Schwangerschaft und Stillzeit und hole dir ggf. zunächst professionellen Rat ein.
Pflanzenöl
Ein hochwertiges Bio-Pflanzenöl bildet die Basis für viele Pflegeprodukte: Es kann für Ölmischungen und Ölauszüge verwendet werden, dient als Trägeröl für ätherische Öle und zählt zu den Hauptbestandteilen von Cremes und Lotionen. Für alle Hauttypen geeignet sind Jojobaöl (streng genommen kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs) und Mandelöl. Hier findest du weitere Pflanzenöl-Empfehlungen für die verschiedenen Hauttypen.
Rezept-Tipp: Lotion selber machen – das einfachste und schnellste Rezept mit nur drei Zutaten
Bienenwachs
Bienenwachs ist ein Naturprodukt, das als Konsistenzgeber und schwacher Emulgator (verbindet zwei nicht mischbare Komponenten – wie Fett und Wasser – miteinander) dient. Vorzugsweise wird es zur Herstellung von Lippenpflegeprodukten und Körperbuttern verwendet. Hier findest du vegane Alternativen.
Rezept-Tipp: Cold Cream selber machen – der bewährte Schutz für trockene Haut
Kakaobutter
Bei Kakaobutter handelt es sich um das Fett der Samen der Kakaopflanze. Es beruhigt die Haut und sorgt für ein samtig-weiches Hautgefühl. Der Schmelzpunkt von Kakaobutter liegt knapp unter der menschlichen Körpertemperatur, weshalb sich mit ihr angereicherte Cremes und Salben sehr angenehm auftragen lassen.
Rezept-Tipp: Heilsamen Honig-Lippenbalsam einfach selber machen
Natron
Das Natriumsalz der Kohlensäure (Natriumhydrogencarbonat) lässt sich vielseitig in der Körperpflege anwenden – ob als Shampoo-Ersatz, schnell gemachtes Peeling, für die Mundpflege oder zur Herstellung von Badebomben – Natron ist ein echter Alleskönner. Achte beim Kauf auf Lebensmittelqualität.
Rezept-Tipp: Deoroller ohne Aluminium selber machen
Kokosöl
Natives, kaltgepresstes Kokosöl zeichnet sich durch ein besonderes Fettsäureprofil mit antimikrobiellen Eigenschaften aus. Das vielseitig einsetzbare Öl riecht angenehm, dringt schnell – allerdings nur oberflächlich – in die Haut ein, ist durch seinen niedrigen Schmelzpunkt ideal für die Verarbeitung in Pflegeprodukten und darüber hinaus auch pur einsetzbar, z.B. als Ersatz für Rasierschaum.
Rezept-Tipp: Feste Bodylotion selber machen aus 3 Zutaten – ohne Verpackungsmüll
Apfelessig
Naturtrüber Apfelessig kann auf der Haut wahre Wunder bewirken. Ob als Mittel zur Hautreinigung, zur Behandlung von Hornhaut, als Badezusatz oder einfache Haarspülung, das natürliche Produkt umfasst zahlreiche Anwendungsgebiete und kann auch ganz einfach selbst hergestellt werden.
Rezept-Tipp: Kräuteressig-Haarspülung selber machen: für gesunde Haare und Kopfhaut
Heilpflanzen
Frische oder getrocknete Kräuter und Blüten, z.B. Lavendel, Ringelblumen oder Rosen können sowohl Öl als auch Wasser um zahlreiche Wirkstoffe und wohltuende Düfte bereichern. Der große Vorteil: Viele Pflanzen kannst du selber sammeln und trocknen und somit kostenfrei für heilende Ölauszüge oder zur Herstellung eigener Hydrolate nutzen.
Rezept-Tipp: Gesichtswasser aus Rosenblüten – schöne Haut dank der heilsamen Rose
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Extrakte aus Pflanzen und verfügen über markante Duftnoten. Sie können Pflegeprodukte auf vielfältige Weise bereichern – sei es durch eine belebende oder beruhigende Wirkung sowie durch zahlreiche heilende Eigenschaften. Hier findest du einen detaillierten Beitrag über das richtige ätherische Öl für jeden Zweck und hier einen Leitfaden für Einkauf und Verwendung. Drei besonders vielseitige Öle, die sich für den Einstieg eignen, stellen wir hier schon einmal kurz vor:
- Lavendelöl ist wohlriechend, wirkt beruhigend, krampflösend, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend und kann kosmetische Produkte daher enorm bereichern.
Rezept-Tipp: Lavendelsalbe gegen Stress, Nervosität und Schlafprobleme
- Teebaumöl ist ein Multitalent im Bereich der Körperpflege, insbesondere der Körperhygiene, da es unter anderem antibakteriell, antiviral und antimykotisch wirkt.
Rezept-Tipp: schnell gemachtes Trockenshampoo
- Pfefferminzöl ist vitalisierend und entzündungshemmend. Außerdem hat es einen kühlenden Effekt, weshalb es auch Juckreiz – z.B. nach Insektenstichen – lindern kann. Ansonsten ist es auch hervorragend für die Mundhygiene einsetzbar.
Rezept-Tipp: Einfache und preiswerte Mundspülung
Vitamin E
Vitamin E kann – im Gegensatz zu den meisten anderen Vitaminen – auch über die Haut aufgenommen werden. Da es antioxidativ wirkt und die Haltbarkeit von Kosmetika verlängern kann, ist die Zugabe einiger Tropfen bei der Herstellung von Körperpflegeprodukten überaus empfehlenswert.
Tipp: Hier findest du viele weitere Ideen und Rezepte für selbst gemachte Naturkosmetik.
Das nötige Zubehör
Abgesehen von den Zutaten sind für die Herstellung deiner eigenen Kosmetikprodukte auch einige Arbeitsgeräte vonnöten. Keine Sorge, die meisten Utensilien – wie Rührgefäße, Löffel, Schneidemesser und Töpfe – befinden sich vermutlich ohnehin in deiner Küche. Weitere nützliche Gerätschaften und Helferlein umfassen hitzebeständige Gläser, eine Feinwaage, ein Rührgerät, ein feines Sieb und Behältnisse zum Aufbewahren.
Hier findest du die komplette, praktische Checkliste für das DIY-Kosmetik-Zubehör.
Falls du noch tiefer in die Materie eintauchen und dich auch an komplexere Rezepturen heranwagen möchtest, empfehlen sich als nächstes die Themen Tenside und Emulgatoren. Mit dem milden Tensid SCI lassen sich etwa feste Shampoo-Bars herstellen und mit einem Emulgator wie Emulsan kannst du hochwertige Hautcremes in deiner Rührküche mischen.
Tipp: Ein weiteres vielseitiges Hausmittel für die Haut- und Haarpflege ist Glycerin. Schau dir auch gerne diese DIY-Anleitung für eine feuchtigkeitsspendende Glycerin-Haarseife an.
Noch mehr Rezepte kannst du in unseren Büchern entdecken:
Bist du schon ein “Selberrührer”? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar mit deiner Lieblingszutat für selbst gemachte Naturkosmetik.
Diese Themen könnten dich ebenfalls interessieren:
- Vegane Kosmetik: 7 einfache Rezepte für selbst gemachte Naturkosmetik
- Tonerde, Lavaerde, Heilerde – welche ist die richtige für Naturkosmetik?
- Individuelle Badezusätze im Baukastenprinzip selbstgemacht
- Vegetarische Schnitzel aus Tofu – würzig mariniert und paniert