Heilpflanze Ringelblume (Calendula) – nützlich in der Küche und für die Gesundheit

Die Ringelblume (“calendula officinalis”) ist in vielen Gärten und Parks zu finden. Bereits seit dem Mittelalter ist sie eine angesehene Heilpflanze gegen Hautkrankheiten. Die Ringelblume kann aber noch viel mehr, denn ihre heilkräftigen Inhaltsstoffe wirken gegen zahlreiche Beschwerden, sowohl äußerlich als auch innerlich.
Die heilsamen Eigenschaften der Ringelblume lassen sich zum Beispiel mit selbst gemachten Pflegeprodukten wie Salben, Tinkturen oder Gesichtswasser nutzen, aber auch in der Küche sind die Blüten eine hübsche und gesunde Beigabe zu vielen Gerichten. Unsere besten Ringelblumen-Rezepte für die Gesundheit sowie köstliche Verwendungsmöglichkeiten in der Küche haben wir hier für dich zusammengefasst.
Gesundheitliche Wirkung der Ringelblume
Traditionell wird die Ringelblume äußerlich angewendet als Heilmittel für die Haut. Ihre entzündungshemmende und wundheilende Wirkung macht sie zu einem universellen Heilkraut gegen zahlreiche Hautkrankheiten wie Entzündungen, Ekzeme, Warzen, Akne, Verbrennungen und wunde Babypopos. Außerdem wirken die Inhaltsstoffe der Ringelblume antibakteriell, antimykotisch und antiseptisch.
Pflegeprodukte mit Ringelblume lindern gerötete und entzündete Haut sowie Juckreiz und Spannungsgefühl. Eine Haarspülung mit Kräuteressig mit Ringelblumen wirkt ausgleichend auf trockene, juckende und schuppige Kopfhaut.
Die heilkräftige Ringelblume lässt sich aber auch innerlich gegen zahlreiche Beschwerden anwenden. Denn die Blüten enthalten wertvolle Bitterstoffe und Flavonoide, die unter anderem bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen Linderung verschaffen sowie bei Menstruationsschmerzen und Unterleibskrämpfen, zum Beispiel in einem Tee gegen Regelschmerzen.
Bei Erkältung und Fieber tragen die Wirkstoffe der Ringelblume zusammen mit anderen Heilkräutern ebenfalls zur Heilung bei. In einem selbst gemachten Erkältungstee helfen sie, das Fieber zu senken, Entzündungen der Schleimhäute zu lindern und die Abwehrkräfte zu stärken.
Nachfolgend findest du die besten Rezepte mit der Ringelblume für deine Gesundheit und die Küche.
Ringelblumensalbe selber machen
Eine äußerst wirksame Wund-und Heilsalbe mit Ringelblume lässt sich zu Hause einfach selber machen – deutlich preiswerter als ein Fertigprodukt. Die Salbe fördert die Wundheilung bei aufgeschürften Kinderknien, Schnitt- und Brandwunden sowie wunden Baby-Popos und verhindert, dass sich Keime vermehren.
Zudem wirkt Ringelblumensalbe gegen Schmerzen, trockene Haut, Juckreiz, Ausschläge und Quetschungen und hält die Haut schön geschmeidig.
Tipp: Ebenso einfach lässt sich ein Lippenbalsam mit Ringelblume selbst herstellen. Die natürliche Lippenpflege lindert schmerzende, spröde und rissige Lippen und fördert den Selbstheilungsprozess der Haut.
Ringelblumen-Tinktur als natürliches Heilmittel
In einer Tinktur lassen sich die heilenden Wirkstoffe der Ringelblume konservieren und ganzjährig nutzen. Sie wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und zusammenziehend und wird bei Hautproblemen, Wunden und Akne eingesetzt.
Folgendes brauchst du für die selbst gemachte Ringelblumen-Tinktur:
- 1 Handvoll frische Ringelblumenblüten
- etwa 100 ml Ansatzalkohol mit circa 40 % Vol., zum Beispiel Doppelkorn oder Obstbrand
- Schraubglas zum Reifen der Tinktur
- Teefilter oder feines Sieb zum Abseihen der Tinktur
- kleine Braunglasflaschen (z.B. online erhältlich) oder Pipettenflaschen
- zur Aufbewahrung der fertigen Tinktur
So wird die Ringelblumen-Tinktur hergestellt:
- Blüten in das Schraubglas geben und leicht andrücken, bis es maximal zu zwei Dritteln gefüllt ist.
- Mit Alkohol aufgießen, bis alle Blütenblätter vollständig bedeckt sind.
- Das Glas verschließen und den Inhalt für vier bis sechs Wochen bei Zimmertemperatur reifen lassen. Dabei das Glas alle zwei Tage bis drei sanft schütteln, damit sich die Wirkstoffe besser lösen und um Schimmelbildung vorzubeugen.
- Die fertige Tinktur abseihen und abfüllen.
Die fertige Tinktur ist problemlos ein Jahr lang haltbar, oft sogar noch länger. Wichtig ist, sie dunkel und nicht über Zimmertemperatur zu lagern, damit sie ihre Wirksamkeit lange behält.
Um sie auf der Haut anzuwenden, tupfe die Ringelblumen-Tinktur mit einem Tuch oder einem (selbst genähten) Kosmetikpad auf die betroffenen Hautpartien. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum hilft die Ringelblumentinktur ebenfalls auf natürliche Weise. Dafür werden fünf Tropfen mit 100 Millilitern Wasser verdünnt und als Gurgellösung verwendet.
Bei Menstruationsbeschwerden und Magenschmerzen trägt die Tinktur dazu bei, die Schmerzen zu lindern und Krämpfe zu reduzieren. Nimm dafür zwei- bis dreimal täglich zehn Tropfen ein, verdünnt mit Wasser oder Tee.
Tipp: Wenn du auf Alkohol verzichten möchtest, dann probiere dieses Rezept für alkoholfreie Tinkturen mit Essig!
Heilkräftiger Ringelblumentee
Die orangenen Blütenblätter der Ringelblume werden gern als Schmuckdroge in Teemischungen gegeben. In einem Ringelblumentee helfen sie unter anderen bei Magen-Darm-Beschwerden und Regelschmerzen.
Übergieße für einen wirkungsvollen Tee drei bis vier Ringelblumenblüten mit 250 Millilitern kochendem Wasser und lasse den Tee für fünf bis zehn Minuten ziehen. Trinke bis zu vier Tassen des Tees über den Tag verteilt.
Äußerlich angewendet, fördert ein Sitzbad mit Ringelblumen die Durchblutung, lindert Krämpfe und Bauchschmerzen und wirkt Hautproblemen entgegen. Überbrühe dafür zehn Blüten mit einem Liter kochendem Wasser und gib den Sud nach 20 Minuten Ziehzeit zum Badewasser. Hier findest du weitere Rezepte für heilsame Kräuterbäder.
Ringelblumen-Jauche als Biodünger und Pflanzenschutz im Garten
Die ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe der Ringelblume schützen Kräuter und Gemüse vor Krankheitsbefall und regen gleichzeitig ihr Wachstum an. Dafür wird aus den kompletten frischen Ringelblumenpflanzen eine Jauche angesetzt und zum Gießwasser gegeben. Auf diese Weise kannst du dir teure Düngemittel und Insektizide sparen, und deine Pflanzen werden auf natürliche Weise gestärkt.
Ringelblumen in der Küche
Die Ringelblume ist nicht nur hübsch anzusehen, sie gehört auch zu den essbaren Blüten und trägt als Nahrungsquelle zu einem insektenfreundlichen Garten bei. Die Blüten lassen sich vielseitig in der Küche einsetzen, im ganzen oder klein gezupft als ungewöhnliche Zutat für Salate oder für andere herzhafte und süße Speisen. In einem gesunden Wildkräutersalat sollten die Blüten auf keinen Fall fehlen.
Die kräftig orangenen Blüten eignen sich auch zum Färben von Lebensmitteln und werden in der Industrie unter anderem für eine leuchtend gelbe Farbe von Käse und Butter eingesetzt. Gib beispielsweise einen Esslöffel frische Blüten beim Kochen von Reis oder Milch dazu, um diese gelb zu färben.
Tipp: Zum Solarfärben von Textilien eignen sich die Blüten der Ringelblume ebenfalls.
Erkennung und Sammeltipps
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine anspruchslose einjährige Pflanze, die eine Größe von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Insbesondere in Gärten ist sie häufig anzutreffen – in der Natur eher seltener. Einmal im Garten ausgesät, hat man jahrelang Freude an den schönen Blumen, da sie sich nach der Blüte von allein wieder aussäen, sofern die Samen nicht vorher abgesammelt werden.
Die Blüten lassen sich von Juni bis Oktober nach Bedarf ernten oder auf Vorrat trocknen. Breite sie dafür auf einem Tuch aus, am besten für die erste Stunde im Freien, damit Insekten (die von der Ringelblume reichlich angezogen werden) noch die Möglichkeit haben zu fliehen. Vollständig getrocknet, werden die ganzen Blütenköpfe in Schraubgläsern dunkel aufbewahrt. Bereits getrocknete Blüten sind auch im Bioladen, in Teegeschäften oder online erhältlich.
Wenn du beim Sammeln unsicher bist, überprüfe die Ringelblume auf folgende Erkennungsmerkmale:
- Der kantige Stängel ist leicht verzweigt und filzig behaart.
- Die länglichen Blätter sind wechselständig am Stiel angeordnet.
- Die etwa vier Zentimeter großen Blüten stehen einzeln an den Stielenden.
- Die Blüten sind gelb bis orange und leicht klebrig.
- Die Blütezeit reicht von Juni bis zum ersten Frost.
- Die sichelförmigen Samen sind 10 bis 15 Millimeter lang und in einer Fruchtkugel angeordnet.
Eine Verwechslungsgefahr besteht nur mit der Acker-Ringelblume. Diese hat einen kleineren Wuchs und kleinere gelbe Blüten. Die Acker-Ringelblume sollte allerdings in der Natur nicht gepflückt werden, da sie als stark gefährdet gilt. Auch sie lässt sich aber einfach im Garten anbauen.
Die Ringelblume ist besonders leicht zu identifizieren, sodass sogar Kinder beim Sammeln helfen können. Um viele weitere leicht erkennbare Wildpflanzen kennenzulernen, empfiehlt sich die Teilnahme an einer geführten Wildkräuterwanderung für Kinder.
Beachte auch diese Tipps zum erfolgreichen Sammeln von Wildpflanzen.
Viele weitere heilsame Rezepte und Anwendungen für deine Gesundheit, die ganz ohne fragwürdige Inhaltsstoffe auskommen, findest du in unseren Büchern:
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Wie verwendest du die Ringelblume am liebsten? Teile deine Tipps und Rezepte in einem Kommentar!
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