
Ringelblumensalbe selber machen - so einfach geht's
Wer kennt es nicht? Aufgeschürfte Kinderknie und offene Wunden an Händen oder Ellenbogen waren in unseren Kindertagen die Regel. Aber auch Schnitt- und Brandwunden in der Küche schmerzen lange und brauchen Zeit zum Heilen.
Eine gute Wund- und Heilsalbe hilft der Haut bei der Regenerierung, hält sie geschmeidig und verhindert, dass Keime sich vermehren können. In der heimischen Küche lässt sich eine wunderbare, natürliche Creme zum Heilen von Wunden sehr preiswert herstellen. Die Calendula Salbe, auch Ringelblumensalbe genannt, hilft bei Hautverletzungen und vielen anderen Leiden.
Wirkungsweise der Ringelblume
Die Inhaltsstoffe der Ringelblume wirken unter anderem antibakteriell, entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflindernd. Sie regen auch die Durchblutung und den Kreislauf an.
Äußerlich angewendet, beschleunigen Ringelblumen die Heilung der oben genannten Wunden. Sie helfen auch bei trockener Haut, Ekzemen, Quetschungen, Furunkeln, Ausschlägen, Akne und Windeldermatitis. Ein Ringelblumentee oder eine Tinktur kann weitere Beschwerden lindern, wie zum Beispiel Magen- und Darmgeschwüre.
Bei all diesen positiven Einsatzmöglichkeiten liegt es doch nahe, sie selbst zu machen. Als Basis für eine Salbe benötigst du Ringelblumenöl, das du kaufen oder noch besser selbst herstellen kannst.
Herstellung des Ringelblumen-Auszugsöl
Zur Herstellung des eigenen Ringelblumenöls gibt es zwei mögliche Herangehensweisen. Zuerst stelle ich dir den Kaltauszug vor, auch Mazerat genannt. Zur Herstellung benötigst du:
- Blütenblätter von Ringelblumen
- Sonnenblumenöl kaltgepresst (alternativ Rapsöl, Distelöl oder Olivenöl)
- Mullwindel oder Geschirrtuch
- Sieb
- Schraubglas mit Twist-Off Deckel zum Ansetzen
- Schraubglas mit Twist-Off Deckel zur Aufbewahrung
Hinweis: Das kaltgepresste Sonnenblumenöl (z.B. dieses hier) enthält viel Linolsäure und wenig Ölsäure. Diese Kombination ist für empfindliche Haut sowie für Baby- und Kinderhaut besser geeignet und spendet zudem noch Vitamin E.
Der Ablauf ist einfach und geht so:
- Die benötigte Menge an Blütenblättern richtet sich nach dem Volumen des Gefäßes, es sollte etwa zu zwei Dritteln gefüllt sein.
- Fülle nun so weit mit Öl auf, bis die Blütenblätter vollständig bedeckt sind.
- Verschließe das Gefäß, stelle es an einen sonnigen, warmen Platz und schüttle die Mischung mindestens einmal täglich. Durch das Schütteln verringert sich die Gefahr der Schimmelbildung.
- Nach sechs Wochen ist genügend ätherisches Öl aus den Blättern in das Speiseöl übergegangen, so dass du den Auszug durch ein Tuch absieben kannst. Drücke das Tuch am Ende noch gut aus, um kein Öl zu verschwenden.
- Fülle das Auszugsöl in ein sauberes Gefäß und verschließe es. An einem dunklen Ort hält es sich mehrere Monate.
Benötigst du das Öl schneller? Der Warmauszug ist in fast 30 Minuten einsatzbereit. Für zirka 50 ml Öl benötigst du:
- 10 g frische Blütenblätter der Ringelblume (alternativ 5 g getrocknet)
- 50 ml Bio-Sonnenblumenöl kaltgepresst (alternativ Rapsöl, Distelöl oder Olivenöl)
- 2 unterschiedlich große Töpfe für ein Warmwasserbad
- Mullwindel oder Geschirrtuch
- Sieb
- Schraubglas mit Twist-off Deckel zur Aufbewahrung
Und so wird der Warmauszug gemacht:
- Fülle den großen Topf mit lauwarmem Wasser.
- Stelle den kleinen Topf so in den mit Wasser gefüllten, größeren Topf, dass das Wasser den kleinen Topfboden berührt, aber nicht durch unachtsame Bewegungen hineinschwappen kann.
- Gib nun die Blütenblätter und das Öl in den kleinen Topf und rühre um.
- Lass das Gemisch bei geringer Wärme für ca. 30 Minuten durchziehen. Über 30 Grad verliert das Öl einige seiner positiven Eigenschaften, deshalb solltest du es wirklich nur schwach erhitzen.
- Siebe anschließend das Öl durch ein in ein Sieb gelegtes Tuch ab und fülle es in dein Aufbewahrungsgefäß.
Fertig ist das selbst gemachte Ringelblumenöl, welches du nun für eigene Pflegeprodukte wie die Ringelblumensalbe verwenden kannst.
Ringelblumensalbe zubereiten
Für ungefähr 30 Gramm Wund- und Heilsalbe benötigst du:
- 20 g Ringelbumen-Auszugsöl
- 4 g Kakaobutter (im Bioladen oder online erhältlich)
- 4 g Bienenwachs (im Bioladen oder online bestellen)
- 1 größeren Topf für ein Warmwasserbad
- 2 saubere Gläser zum Schmelzen der Zutaten, z.B. leere Marmeladengläser
- 1-2 kleine Gläschen mit Twist-off Deckel oder besser Salbentiegel zum Aufbewahren
Und so wird die Salbe gemacht:
- Fülle einen Topf mit 2-3 cm warmem Wasser.
- Gib Kakaobutter und Bienenwachs in eines der Gläser und lasse sie im Wasserbad bei langsamer Wärmezufuhr schmelzen. Kakaobutter schmilzt bei zirka 35 °C, Wachs erst bei ca 65 °C.
- Hin und wieder umrühren, bis alles geschmolzen ist.
- Erwärme das Ringelblumenöl im zweiten Glas im Wasserbad separat auf ca. 30 Grad.
- Lasse die geschmolzene Kakaobutter-Wachs-Mischung etwas abkühlen und füge dann unter ständigem Rühren das erwärmte Ringelblumenöl hinzu.
- Rühre die fertige Mischung (diesmal ohne Wasserbad) so lange, bis eine homogene, salbenartige Masse entstanden ist.
Fülle die Ringelblumensalbe in saubere Gläser oder Salbentiegel, lasse sie vollständig auskühlen und verschließe sie anschließend.
Anwendung der Ringelblumensalbe
Nach Anbruch solltest du die Creme innerhalb von 1-3 Monaten aufbrauchen und stets im Kühlschrank lagern. Wenn du größere Mengen herstellst, fülle sie lieber in mehrere kleine Tiegel ab.
Die Entnahme der Salbe empfiehlt sich nur mit gereinigten Fingern oder noch besser mit einem sauberen Spatel, damit keine Keime in die Salbe gelangen und sie sich länger hält.
Hast du schon einmal Ringelblumenöl oder -salbe selbst gemacht? Wie sind deine Erfahrungen bei der Herstellung und Anwendung?
Dieses und weitere Rezepte nicht nur mit der heilsamen Ringelblume kannst du auch in unserem Buch nachlesen:
Viele weitere Ideen für selbstgemachte Pflegeprodukte findest du in diesem Beitrag oder in diesem Buch:
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