Heilen mit Rosenblüten – das alles können die duftenden Blätter

Wusstest du, dass Rosen nicht nur Augen und Nase schmeicheln, sondern auch als Heilpflanzen dienen? Ihr betörender Duft ist bei der Herstellung von Rosenkosmetik nur ein Aspekt, der unterstützt wird von einer antiviralen, entkrampfenden, beruhigenden, entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung. Das Wissen, wie die Rose als Tee, Sud oder Rosenwasser auch am eigenen Herd erblüht, ist dagegen etwas in Vergessenheit geraten. Wie du einfache und wirksame Mittel aus Rosenblütenblättern selber machst, kannst du hier (wieder)entdecken.
Die Wirkstoffe in der Rose
Die gesundheitlich wirksamen Inhaltsstoffe der Rosenblüten sind vor allem Gerbstoffe und ätherische Öle. Da die flüchtigen Öle gleichzeitig für den Duft der Rose verantwortlich sind, spricht ein intensiver Geruch auch für besonders heilkräftige Sorten. Sie sind für eine leicht beruhigende und entkrampfende Wirkung bekannt.
Die enthaltenen Gerbstoffe wirken vor allem entzündungshemmend. Rosenblüten sind daher hilfreich bei kleinen Hautverletzungen und entzündlichen Hautveränderungen sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Rosenblüten oder auch ein Tee daraus machen sich durch ein pelziges Gefühl im Mund bemerkbar – ein Hinweis auf die Wirksamkeit, denn die Gerbstoffe besitzen einen adstringierenden (zusammenziehenden) Effekt, der als Schutzbarriere gegen Krankheitserreger fungiert.
1. Rosenblütenblätter als Soforthilfe
Frische Blütenblätter helfen bei kleinen Verletzungen wie Kratzern, Ekzemen oder Insektenstichen. Lege die frisch gepflückten Blätter entweder direkt auf die betroffene Hautpartie, oder zerreibe sie zwischen den Fingern und streiche den austretenden Saft auf die Wunde.
2. Umschläge und Kompressen mit Rosentee
Auch für Kompressen, Umschläge und Bäder ist ein Rosentee geeignet. Bei Lidschwellungen kannst du einfach zwei Baumwollpads oder einen Waschlappen in gekühltem Rosentee tränken, auf die geschlossenen Augen auflegen und einwirken lassen, bis die kühlende Wirkung nachlässt.
Bei einer leichten Bindehautentzündung wird stattdessen warmer Tee verwendet und die darin getränkten Pads oder Waschlappen für zehn Minuten auf die Lider gelegt. Bei Wunden oder leichten Verbrennungen kann die betroffene Stelle in einer Schüssel mit Rosentee gebadet oder ein Umschlag mit einem im Rosentee getränkten Tuch hergestellt werden.
3. Rosentee zur Entspannung und gegen Schmerzen
Bei Nervosität, Kopf- oder Regelschmerzen entspannt ein Tee aus frischen oder getrockneten Rosenblütenblättern. Dafür die frischen Blütenblätter einer Rose oder einen Esslöffel getrocknete Blütenblätter mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und fünf Minuten ziehen lassen.
4. Verjüngungskur mit Rosenblüten
Um deine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Zellerneuerung zu fördern, kannst du einen Rosensud herstellen. Übergieße dafür 20 Gramm frische Rosenblütenblätter mit einem Liter heißem Wasser und lass den Aufguss für 15 Minuten ziehen. Tränke anschließend ein kleines Handtuch mit dem Sud und lass es ungefähr eine Viertelstunde lang auf deiner Gesichtshaut einwirken.
5. Rosenwasser als Gesichtswasser
Etwas aufwendiger in der Herstellung, aber dafür konzentrierter als ein Teeaufguss, ist dieses selbst gemachte Rosenwasser das als Gesichtswasser verwendet werden kann. Es wirkt hautberuhigend und verbessert das Hautbild bei Pickeln und Akne durch seine entzündungshemmenden Gerbstoffe.
Echtes Rosenwasser, auch Hydrolat genannt, kannst du ebenfalls selber machen. Es ist das Kondenswasser, das bei der Produktion ätherischer Öle entsteht, und dient als Basis für viele kosmetische Produkte, zum Beispiel Lotions, Hautcreme oder Make-up-Entferner.
6. Teemischung mit Rosenblütenblättern gegen Entzündungen
Eine selbst hergestellte Teemischung aus Rosenblütenblättern und weiteren Heilkräutern hilft, Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu heilen. Der starke Aufguss kann als Tee getrunken oder als Mundspülung zum Gurgeln verwendet werden.
Hinweis: Verwende nur solche Rosenblüten, die unbehandelt sind, damit Tee und Cremes keine Allergien oder Gesundheitsrisiken hervorrufen.
Rosenblüten werden am besten in den frühen Morgenstunden geerntet, da sie dann am meisten ätherisches Öl enthalten. Durch die Hitze verflüchtigen sich im Laufe des Tages bis zu 70 Prozent des Öls, und es wäre doch schade, wenn sich die Wirkstoffe in Luft auflösen, statt deinem Wohlbefinden zugute zu kommen.
Wie verwendest du die heilsamen Rosenblätter? Verrate uns in den Kommentaren, was du von deiner Oma oder aus eigener Erfahrung weißt!
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Wirklich sehr informativ… ich wüsste gerne, ob ich ein Rosenwasser auch gut mit getrockneten Blüten machen kann? Da es sich ja nicht ewig hält kann ich schlecht für den Winter vorproduzieren. So könnte ich aber immer wieder frisches Wasser ansetzen?
Hallo Christina,
das haben wir zwar nicht ausprobiert, müsste aber ebenso funktionieren.
Liebe Grüße!