Kräuter trocknen: Aromen und Heilkräfte schonend bewahren

Während in der warmen Jahreszeit frische Kräuter im Überfluss geerntet werden können, sieht es im Winter mit dem frischen Grün eher bescheiden aus. Wer die köstlichen Aromen und gesunden Inhaltsstoffe ganzjährig genießen möchte, kann aber zahlreiche Kräuter trocknen. Die besten Methoden stellen wir in diesem Beitrag vor.
Kräuter zum Trocknen vorbereiten
Um möglichst viele Aromen und Wirkstoffe zu erhalten, empfiehlt es sich, schon vor dem Trocknen der Kräuter ein paar Dinge zu beachten:
- Kräuter am besten an einem regenfreien Vormittag sammeln, wenn auch der Tau bereits abgetrocknet ist.
- Gesammelte Kräuter sofern möglich nicht waschen, sondern nur sanft ausschütteln und welke und braune Teile entfernen.
Kräuter trocknen an der Luft
Eine althergebrachte Methode, Kräuter zu trocknen, besteht darin, sie zu kleinen Sträußchen zu bündeln und diese an einem schattigen, trockenen und luftigen Ort aufzuhängen (z.B. auf dem Dachboden). Diese Methode eignet sich vor allem für Kräuter mit einem geringeren Wasseranteil wie z.B. Lavendel, Rosmarin und Salbei.
Für eher feuchte Exemplare lohnt sich eventuell die Anschaffung oder der Bau eines Kräutertrockners, auf dem die einzelnen Stengel und Blüten ausgebreitet werden und schonend trocknen können.
Abhängig von der Beschaffenheit der Pflanzen und den vorherrschenden Temperaturen sind die Kräuter nach wenigen Stunden bis Tagen durchgetrocknet. Das lässt sich leicht daran erkennen, dass sie beim Anfassen rascheln und sich zwischen den Fingern zerreiben lassen.
Tipp: Für besonders hitzeempfindliche Kräuter wie Basilikum, Dill, Petersilie oder Schnittlauch sind andere Methoden, um Kräuter zu konservieren, besser geeignet.
Kräuter trocknen im Backofen
Wenn dir kein passender Raum zur Verfügung steht oder du den Trocknungsvorgang etwas beschleunigen möchtest, kannst du die Kräuter alternativ im Backofen trocknen. Dazu gehst du wie folgt vor:
- Kräuter auf einem mit einem Küchentuch ausgelegten Backblech ausbreiten.
- Den Ofen auf 30-40 °C (am besten bei Umluft, damit die Luft zirkulieren kann) stellen. Bei manchen Öfen reicht es bereits aus, das Backofenlicht einzuschalten, um eine Temperatur von etwa 30 °C zu erreichen.
- Damit die Feuchtigkeit aus dem Innenraum des Backofens entweichen kann, gelegentlich die Tür öffnen oder einen Kochlöffelstiel in die Backofentür klemmen, so dass sie einen Spalt weit offen steht.
Prüfe auch bei dieser Methode regelmäßig den Zustand der Kräuter. Wenn sie beim Anfassen rascheln und sich leicht zerreiben lassen, sind sie fertig.
Kräuter trocknen im Dörrautomaten
Falls du einen Dörrautomaten besitzt, um beispielsweise Gemüse und Früchte haltbar zu machen, kannst du ihn auch für die Trocknung von Kräutern verwenden. Breite dazu die Kräuter auf den Dörrgittern aus und stelle für eine schonende Trocknung eine Temperatur von maximal 40 °C ein. Wie lange es dauert, bis die Kräuter durchgetrocknet sind, hängt von ihrem Feuchtigkeitsgehalt ab. Kontrolliere die Kräuter deshalb auch bei dieser Methode am besten von Zeit zu Zeit, indem du sie zwischen den Fingern zerreibst.
Getrocknete Kräuter aufbewahren
Sobald die Kräuter getrocknet sind, empfiehlt es sich, sie luftdicht, dunkel und nicht zu heiß aufzubewahren, um die Aromen und Inhaltsstoffe möglichst lange zu erhalten – zum Beispiel in einem beschrifteten Schraubglas im geschlossenen Küchenschrank oder in der Vorratskammer.
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Welche Methode bevorzugst du, um Kräuter zu trocknen? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen unter diesem Beitrag!
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