Schnittlauch – Vitalstofflieferant und dekorativer Blickfang für Garten und Balkon

Als beliebtes Küchenkraut verfeinert Schnittlauch zahlreiche Gerichte und kann als würziges Topping für nahezu alle herzhaften Speisen verwendet werden. Was viele nicht wissen: Die Blüten des Lauchgewächses sind ausgesprochen dekorativ und ebenfalls essbar.
In diesem Beitrag erfährst du, wie gesund und vielseitig Schnittlauch ist und wie leicht du dich mit dem würzigen Würzkraut selbst versorgen kannst.
Schnittlauch – gesund und lecker
Der vor allem in den kühleren Regionen der Nordhalbkugel verbreitete Schnittlauch verdankt seinen würzigen, leicht scharfen Geschmack ätherischen Ölen, die sich erst so richtig durch das Schneiden oder Hacken der röhrenförmigen Blätter entfalten.
Nicht nur geschmacklich, auch gesundheitlich hat Schnittlauch einiges zu bieten. Er gehört zu den heimischen Vitamin-C-Lieferanten und versorgt den Körper außerdem unter anderem mit Vitamin K, Vitamin A und verschiedenen B-Vitaminen sowie mit kleinen Mengen der Mineralstoffe Calcium, Kalium, Folsäure und Eisen. Darüber hinaus enthält das Küchenkraut gesunde antibakteriell wirkende Senföle, Carotinoide und Sulfide aus der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe.
Durch Hitze büßt Schnittlauch schnell einen Teil seines Aromas ein, weshalb er am besten frisch und roh verwendet wird – zum Beispiel in einer selbst gemachten Remoulade. Auch als würziges Topping für ein deftiges Bauernfrühstück oder für köstlichen Scrambled Tofu als vegane Rührei-Alternative ist Schnittlauch bestens geeignet. In der Frankfurter Grünen Soße gehört die Würzpflanze zu den sieben Kräutern, die dem Klassiker seinen typischen Geschmack verleihen.
Schnittlauchblüte – dekorativ und essbar
Nicht nur die zarten Blattstiele, auch die hübschen Schnittlauchblüten sind essbar und eignen sich für zahlreiche Rezepte. Ihr scharfer, leicht süßlicher Geschmack passt zum Beispiel wunderbar in eine selbst gemachte Kräuterbutter oder einen Kräuterquark. Auch Frischkäse lässt sich mit Schnittlauchblüten verfeinern.
Als originelle Salatzutat verwandeln die zartrosa Kugelblüten einen gemischten Salat in einen Augenschmaus. Wer den besonderen Geschmack konservieren möchte, kann mit den Blüten einen Kräuteressig ansetzen.
Tipp: Hier findest du weitere essbare Blüten, die im Garten oder in der freien Natur geerntet werden können.
Schnittlauch anpflanzen in Beet und Topf
Schnittlauch gehört zu den vergleichsweise pflegeleichten Küchenkräutern und gedeiht im Garten in einem ebenerdigen Beet, im Hochbeet oder in einer Kräuterspirale ebenso wie in einem Kasten oder Topf auf dem Balkon.
Das Zwiebelgewächs bevorzugt einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte locker, nährstoffreich, kalkhaltig und feucht sein. Wer Schnittlauch in einem größeren Kräuterbeet anpflanzen möchte, wählt am besten Kräuter, die zusammenpassen und sich gegenseitig stärken oder zumindest nicht im Wachstum stören. Beim Schnittlauch sorgen beispielsweise Dill und Petersilie für eine gute Nachbarschaft.
Wenn Schnittlauch in die Blüte geht, lässt das Wachstum der Halme nach und die Stängel unterhalb der Blüten werden hart und holzig. Um möglichst lange frisches Grün und Blüten ernten zu können, empfiehlt es sich deshalb, mehrere Schnittlauchpflanzen zu setzen und eine oder mehrere von ihnen vor der Blüte zurückzuschneiden.
Schnittlauch zählt zu den bienenfreundlichen Pflanzen und eignet sich deshalb besonders gut für einen insektenfreundlichen Garten.
Tipp: Wer keine Möglichkeit hat, Schnittlauch anzupflanzen, kann sich alternativ auf die Suche nach wildem Schnittlauch machen – zum Beispiel bei einer ausgiebigen Kräuterwanderung.
Schnittlauch abschneiden
Um Schnittlauch zu ernten, verwende am besten eine Gartenschere oder ein scharfes Messer, fasse die gewünschte Menge mit der einen Hand vorsichtig zu einem Büschel zusammen und schneide die Blätter zwei bis drei Zentimeter über dem Boden ab. Achte dabei darauf, die Halme nicht zu quetschen, um das Wachstum der Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
Eine regelmäßige Ernte regt den Wuchs an und sorgt dafür, dass über mehrere Monate hinweg immer frischer Schnittlauch zur Verfügung steht. Im Herbst empfiehlt sich ein großzügiger Rückschnitt bis knapp über dem Boden. Das mehrjährige Kraut legt über die Wintermonate eine Pause ein und treibt im nächsten Frühjahr neu aus.
Tipp: Die reichliche Ernte lässt sich einfach haltbar machen indem der Schnittlauch eingesalzen wird.
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Bei welchem Rezept darf Schnittlauch auf keinen Fall fehlen? Wir freuen uns auf deine kulinarischen Ideen unter diesem Beitrag!
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4 Kommentare
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Selbstgemachte Kapern aus Schnittlauchblüten sind sehr gut 😊
Wenn wir Spargel essen, dann schneide ich gerne Schnittlauch fein, gebe Kräutersalz dazu und eine gute Portion Butteröl (veganes Rapsöl mit natürlichem Buttergeschmack, Bio). Dieses gebe ich dann über die Kartoffeln und über den Spargel. Wow, das ist gesund und lecker.
Schnittlauch und Petersilie passen zusammen gut in Salat und Saucen. Doch im Beet sollten sie nicht zu dicht beieinander gepflanzt werden, da sie sich untereinander nicht mögen. Auf ausreichend Abstand achten oder ein anderes Kraut dazwisch pflanzen. So entwickeln und wachsen sie besser.
Ich habe immer mehrere Töpfe Schnittlauch auf meinem Balkon. Das ist auch bei mir das erste Kraut, das austreibt. Daher wird er auch überall in die Küche eingesetzt, bis Petersilie und co. so weit sind ;-)