Diese Pflanzen retten Bienen

Mach aus deinem Garten oder Beet eine Bienenweide mit bienenfreundlichen Pflanzen! Ringelblumen, Sonnenblumen, Kräuter und Wildblumen bieten reichlich Nektar und Pollen.

Bienen sind unverzichtbar – ganz allgemein als Teil einer vielfältigen Umwelt, aber auch konkret für die Bestäubung vieler Pflanzen, die unserer Ernährung dienen. Es ist deshalb in unserem eigenen Interesse, die gefährdeten Insekten zu unterstützen und ihr Überleben zu sichern. Selbst mit wenig Platz und geringen Mitteln kannst du etwas tun: Ziehe bevorzugt solche Blumen und Kräuter im Garten oder auf dem Balkon, die Bienen in als Nahrung dienen.

Welche Pflanzen für die Rettung der Bienen am nützlichsten sind, erfährst im folgenden Beitrag.

Bienenweide mit nahrhaften Blüten

Leider sind nicht alle Beete und Blumenkästen, die überquellen vor bunten Blüten, eine Bienenweide. Gefüllte Blüten sehen zwar üppig aus, bieten aber keine Nahrung, da sie wenig oder gar keinen Pollen produzieren. Der Zugang zum meist ebenfalls spärlichen Nektar wird zudem durch die dichten Blütenblätter versperrt.

Einheitliche Pflanzungen bieten zwar kurzzeitig Nahrung im Überfluss, aber lassen die Bienen den Rest des Jahres hungrig. Bienen brauchen aber fast das ganze Jahr über von etwa März bis November Nahrung. Nur im Winter machen sie Pause.

An die Nahrung exotischer Sorten kommen Bienen manchmal nicht heran, da die Blütenkelche anders geformt sind als bei heimischen Sorten, an die sich die Insekten über lange Zeit anpassen konnten.

Bienenfreundliche Blumen sind deshalb vor allem alte Sorten, Wildformen und eine bunte Mischung, die möglichst das ganze Jahr über Blüten hervorbringt.

Hier sind unsere Lieblingspflanzen für bienenfreundliche Beete und Gärten.

Lavendel – duftend und bienenfreundlich

Der üppig blühende und betörend duftende Lavendel gefällt Bienen und Menschen gleichermaßen. Sowohl für große Gärten als auch kleine Balkonkästen gibt es passende Sorten, von denen manche schon ab Mai, andere bis in den Herbst hinein blühen, wenn viele andere Sommerblumen bereits verblüht sind.

Zwischendurch können immer mal wieder einige Lavendel-Blütenstängel geerntet werden als Füllung für ein beruhigendes Kräuterkissen oder für ein entspannendes Bad. Der Rückschnitt fördert sogar eine späte zweite Blüte. Insbesondere der Echte Lavendel ist winterhart, sodass die Blütenpracht für die nächsten Jahre schon gesichert ist.

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Sonnenblume – tausende von Blüten für Bienen

Die je nach Sorte 20 Zentimeter bis über drei Meter hohen Sonnenblumen bieten Bienen reichlich Futter. Schließlich besteht jede der großen Blütenscheiben aus Tausenden von einzelnen Röhrenblüten, die von einem Kranz aus Zungenblüten umgeben ist. Sie blühen etwa von Juli bis September, bevor die schmackhaften Sonnenblumenkerne reifen. Wer nur wenig Platz hat, kann trotzdem schon mit einer einzelnen großen Sonnenblume viel für die Bienen erreichen.

Aber Achtung: In der Vergangenheit wurden vermehrt pollenfreie Sorten gezüchtet, die als Schnittblumen keine gelben Flecken hinterlassen. Daher empfiehlt es sich, auf alte, für Bienen nahrhafte Sonnenblumensorten wie etwa diese zurückzugreifen. Manche Händler weisen auch direkt auf die Eignung der Sonnenblumensamen für Bienen hin.

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Thymian – würzig, heilsam und nektarreich

Menschen bevorzugen den Thymian als wohlschmeckendes Küchen- und Heilkraut. Bienen bevorzugen dagegen die vielen kleinen Blüten, die besonders viel Nektar bieten und den ganzen Sommer über von Juni bis Oktober blühen.

Es empfiehlt sich, immer wieder kleine Zweige abzuschneiden und für heilsame Thymian-Rezepte wie Tee, Hustensaft und Erkältungssalbe zu verwenden. Auf diese Weise verholzt die Pflanze weniger, sondern bildet neue, frische Triebe.

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Borretsch – bienenfreundliches Würzkraut

Borretsch wird schon seit dem frühen Mittelalter in Bauern- und Kräutergärten angebaut und dient als Würz- und Heilpflanze. Insbesondere seine Blätter werden als erfrischende Zutat für Salate, Soßen, Suppen und Getränke verwendet – zum Beispiel für die Frankfurter Grüne Soße.

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Seine blauen, sternförmigen Blüten bieten Bienen von Mai bis Juli sehr viel süßen Nektar, den sie in eine besonders reichliche Honigproduktion umsetzen. Wenn im Sommer nachgesät wird, blüht der Borretsch auch noch später im Jahr. Die einjährige Pflanze sät sich leicht selbst aus, wenn die Samen ausreifen dürfen, sodass sie im nächsten Jahr wieder im Beet zu erwarten ist.

Kapuzinerkresse -Multitalent und Bienenweide

Die Kapuzinerkresse ist ein Multitalent, denn sie dient als Zier- und Nutzpflanze sowie Bienenweide in einem. Mit ihren dekorativen, runden Blättern rankt die Pflanze am Boden oder auch an Wänden entlang. Junge Blätter geben Salaten, Kräuterquark und Pesto eine pfeffrige Note.

Die leuchtend rotorangen Blüten sind ebenfalls essbar. Die in unseren Breiten einjährig gezogene Pflanze ist genügsam, bevorzugt jedoch einen sonnigen Standort und nicht zu nährstoffreichen Boden. Dann bildet sie besonders viele Blüten, die Mensch und Biene erfreuen.

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Schnittlauch – Würzkraut mit nahrhaften Blüten

Schnittlauch besitzt neben seiner bekannten Eigenschaft als Küchenkraut auch dekorativen Charakter, wenn er zur Blüte kommen darf. Dann stellt er eine regelrechte Bienenweide dar. Es lohnt sich also, etwas mehr davon auszusäen und einfach weiter wachsen zu lassen. Auch für unseren Gaumen sind die Schnittlauchblüten eine Delikatesse, die blütentragenden älteren Stängel sind dagegen eher holzig und bitter. Lieber regelmäßig mit jungen Halmen würzen –  anstelle der abgeschnittenen wachsen frische nach.

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Erdbeere – bienenfreundlich und lecker

Dass Bienen bei der Bestäubung von Nutzpflanzen unentbehrlich sind, beweisen sie auch gerne an den Erdbeerpflanzen im Garten. Die Pflanzen blühen schon im zeitigen Frühjahr und bieten bereits vor dem blütenreichen Frühsommer Nahrung für die Bienen. Mit ihrer Hilfe wachsen ab Juni saftige Erdbeeren, die zu köstlicher Erdbeermarmelade verarbeitet werden können. Monatserdbeeren und zweimal tragende Sorten bilden bis zum Spätsommer immer neue Blüten und tragen bis in den Herbst Früchte.

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Ringelblume – üppige Nahrung für Bienen

Die Ringelblume oder Calendula ist dank ihrer Inhaltsstoffe vielseitig verwendbar für medizinische und kosmetische Zwecke sowie für pflanzenstärkende Ringelblumenjauche. Gleichzeitig ist sie robust und bildet unermüdlich neue, strahlend gelbe bis rotorange Blüten. Kein Wunder, dass auch Bienen auf die Ringelblume fliegen!

Die einjährigen Blumen blühen bis in den Oktober hinein, in geschützten Lagen sogar noch länger. Sie säen sich durch ihre sichelförmigen Samen leicht selbst aus, sodass im nächsten Jahr ohne weiteres Zutun meist noch mehr Ringelblumen blühen.

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Phacelia – Bienenfreund und Gründüngung

Die auch als Bienenfreund oder Büschelschön bezeichnete, einjährige Blühpflanze wird nicht nur von Imkern als Bienentracht angebaut, sondern ist gleichzeitig eine sehr gute Gründüngungspflanze. Beete und Hochbeete, auf denen die abgestorbenen Pflanzen als Mulchschicht einfach liegen bleiben, profitieren von den zusätzlichen Nährstoffen. Es lohnt sich also, sie zwischen anderen Blumen und als Zwischenfrucht im Beet anzubauen. Für Bienen ist eine Blumenmischung mit Phacelia ein wahres Schlaraffenland, denn die Blüten bieten besonders viel Nektar.

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Efeu – Bienenweide auch ohne Garten

Wer weder Garten noch Balkon besitzt, kann trotzdem Efeu an der Hauswand oder etwa an einer unansehnlichen Müllecke emporranken lassen und Bienen damit ein Paradies in der Vertikalen bieten. Sogar ein eher schattiges Plätzchen reicht der genügsamen Pflanze aus. Der im Herbst blühende Wandschmuck steht zudem dann zur Verfügung, wenn andere Pflanzen bereits verblüht sind. Die Blätter lassen sich als biologisches Efeu-Wasch- und -Spülmittel verwenden.

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Schneeglöckchen – Nahrung im Vorfrühling

Das Schneeglöckchen blüht je nach Sorte schon im Winter im Garten und auf dem Balkon und bietet früh im Jahr ausschwärmenden Bienen Nahrung in der entbehrungsreichen Zeit. Es kann zwischen andere Blumen und an Beetränder gesetzt werden. Wenn der Rest der Natur aus dem Winterschlaf erwacht, hat sich das Schneeglöckchen wieder in seine Zwiebel zurückgezogen und wartet auf den nächsten Winter.

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Krokus – bienenfreundlicher Frühblüher

Die ab März blühenden Krokusse gehören zu den ersten nahrhaften Frühlingsboten für Bienen. Ihre meist violetten oder gelben Blüten sind ab März zu sehen. Sie machen sich sogar auf Rasenflächen gut, da sie verblüht sind, bevor das erste Mal gemäht werden muss.

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Auch eine bienenfreundliche Baumscheibe lässt sich mit kleinen Pflänzchen gestalten. Die Zwiebeln bleiben im Boden und vermehren sich von selbst, sodass die Fläche mit den Jahren über und über mit hübschen Farbtupfern übersät ist.

Wildblumenmischung – Vielfalt für Bienen

Statt einzelne Blühpflanzen nach den Bedürfnissen der Bienen auszuwählen, kannst du einfach eine fertige Wildblumenmischung aussähen. Prüfe auf dem Samentütchen am besten, ob es sich um einheimische Arten handelt. Sie bieten fast immer reichlich Nektar und Pollen und sind so geformt, dass heimische Bienen den Nektar auch erreichen können. Wie wäre es zum Beispiel, einen Teil des heimischen Rasens in eine Wildblumenwiese zu verwandeln?

Wenn die Entwicklung der Blumenwiese auch etwas länger dauern darf, kannst du auf dem heimischen Rasen oder auch in der freien Natur einige mit einheimischen Samen selbst gemachte Samenbomben werfen und damit den Startschuss für eine Bienenoase abgeben.

Hier findest du weitere Tipps, wie du deinen Garten bienenfreundlich gestalten kannst.

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Welche Pflanzen kennst du noch, auf die Bienen und andere Insekten fliegen? Ergänze unsere Liste in einem Kommentar!

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7 Kommentare

  1. Hallo! Ich habe Maggikraut, Liguster und Schafgarbe im Garten.Und sa wimmelt es nur so von Insekten, also nicht nur für Bienen eine gute Nahrunsquelle… Und Lavendel sowieso.

  2. Hallo,
    Ich habe in meinem Vorgarten eine wilde Malve gepflanzt, zunächst ohne zu wissen was das für eine Pflanze ist, fand sie einfach nur schön.
    Nun weiß ich dass es eben die wilde Malve ist, die ist gut für heimische Wildbienen wie die Langhornbiene, die sich ausschließlich von der wilden Malve ernährt und da die Pflanze kaum irgendwo im Garten wächst ist diese Bienenart vom Aussterben bedroht. Also bitte wer Platz und Lust hat, stellt irgendwo eine wilde Malve hin…

    Außerdem ist die gesamte Pflanze essbar!

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    • Hallo John,
      stimmt, die wilde Malve ist wirklich schön – vielen Dank für deine Ergänzung!
      Liebe Grüße!

    • Ich habe mir auch mal wilde Malven (rosablűhend) von einem Stausee geholt.
      Hummeln, Bienen, Fliegen, alle lieben sie.
      Sie sät sich űbrigens gnadenlos aus (auch űber den Kompost), ihr kőnnt sie also, falls ihr einen eigenen Garten habt, recht sorgenfrei einschränken, da, wo ihr sie nicht wollt. Sie kommt frőhlich woanders wieder !
      Und was alle Insekten (auch die Schmetterlinge) ebenso lieben:
      Echinacea (Blűten kann man in Alkohol einlegen als Immunstimulator),
      und:
      Broccoliblűten !!!
      Also, wenn ihr, so wie ich regelmäßig, die Ernte ein bisschen verpennt und der Broccoli anfängt, zu blűhen, dann wird er bald gut besucht !
      Macht sich sogar auf dem Kűchentisch sehr nett im Gartenblumenstrauß..
      Und gehőrt vor allen zu den Dingen, die (zumindest in unserem Garten) noch stehen, wenn schon vieles verblűht ist !
      Annja

  3. Hallo Ihr,

    noch ein Nachtrag: Genauso wie Ysop sind auch Fetthenne, Majoran und die (gross)staudige Katzenminze Bienenmagnete. An manchen Stellen davon komm ich im späteren Sommer fast nicht mehr vorbei… LG

  4. Bei mir auf dem Balkon wächst Ysop. Die Blüten ziehen soooo viiiele Bienen an. Und schmecken tut uns Ysop auch noch. Ysop ist mehrjährig und ganz einfach zu vermehren mit Stecklingen.

    • Hallo, danke für die Ergänzung. Ysop wird ja auch Bienenkraut genannt und macht seinem Namen auf deinem Balkon offenbar alle Ehre :-) Liebe Grüße Sylvia

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