Dachbegrünung: So einfach kommst du zu einem umweltfreundlichen Gründach
Mit einer Dachbegrünung tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes. Sie trägt auch zu einem angenehmen Mikroklima (draußen und drinnen) bei und verwandelt selbst unansehnliche Schuppen und Garagen in kleine grüne Oasen.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Formen der Dachbegrünung es gibt, welche Flächen und Pflanzen sich eignen und was du brauchst, um eine Dachbegrünung selber zu machen.
Wozu überhaupt eine Dachbegrünung?
Ob ein Gründach schöner aussieht als eine herkömmliche Dachkonstruktion, liegt wohl im Auge des Betrachters. Viele Menschen empfinden den Anblick des lebendigen Grüns aber als sehr viel angenehmer als eine klassische Dacheindeckung mit Ziegeln und Co. Vor allem in dicht bebauten Städten bieten Gründächer eine willkommene Abwechslung zum weit verbreiteten Grau in Grau.
Über seine ästhetische Wirkung hinaus bringt eine Dachbegrünung aber noch viele weitere positive Eigenschaften mit sich:
- Sie trägt zum Klimaschutz bei.
- Sie fördert die Biodiversität, in dem sie einen insektenfreundlichen Lebensraum schafft.
- Sie wirkt den negativen Effekten der zunehmenden Flächenversiegelung entgegen.
- Sie reduziert die Feinstaubbelastung und dient als Hitzeschutz an heißen Tagen.
- Richtig aufgebaut schützt sie die Dachkonstruktion vor Witterungseinflüssen und trägt so zu einer längeren Lebensdauer bei.
Tipp: Als Alternative zu vollständig betonierten Parkplätzen unterstützen auch Rasengittersteine den natürlichen Wasserkreislauf und helfen Lebensräume für Insekten zu erhalten.
Für welche Dächer eignet sich eine Dachbegrünung?
Nicht alle Dächer lassen sich mit einer Dachbegrünung versehen, aber solange die Neigung nicht zu steil ist, können selbst Sattel- und Pultdächer bepflanzt werden. Bei einer Dachneigung zwischen fünf und fünfzehn Prozent ist eine Dachbegrünung besonders leicht umsetzbar. Steildächer mit einem größeren Gefälle erfordern mehr Aufwand, um zu verhindern, dass das bepflanzte Substrat ins Rutschen gerät und um eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen sicherzustellen.
Wer ein Haus-, Garagen-, oder Schuppendach begrünen möchte, sollte zudem vorab klären, mit wieviel Traglast, die Dachkonstruktion belastet werden kann. Je nach Aufbau der Dachbegrünung summiert sich das Zusatzgewicht bei Regen und Schnee auf bis zu mehrere hundert Kilogramm pro Quadratmeter. Bei Dächern, die nicht so viel Last tragen können, kommt dann nur eine sehr viel leichtere, extensive Dachbegrünung in Frage.
Extensive oder intensive Dachbegrünung?
Wer sich mit dem Thema Gründach beschäftigt, stößt früher oder später auf die Begriffe extensive Dachbegrünung und intensive Dachbegrünung.
Besonders pflegeleicht und auch für weniger massive Dächer geeignet ist eine extensive Dachbegrünung. Hierbei wird eine dünne Substratschicht (bis zu 15 Zentimeter) aufgebracht, die sich vor allem für pflegeleichte Gewächse wie Moose, Gräser und Sukkulenten eignet. Sie erhalten sich nach dem Bau des Gründachs weitestgehend selbst.
Eine intensive Dachbegrünung ist aufwändiger umzusetzen als die extensive Variante und kann (fast) wie ein herkömmlicher Garten bepflanzt und sogar für den Anbau von Gemüse genutzt werden. Die Dachkonstruktion darunter muss entsprechend für eine größere Traglast ausgelegt sein und der Pflegeaufwand für ein intensiv-begrüntes Dach fällt höher aus.
Welche Pflanzen eignen sich für eine Dachbegrünung?
Abhängig von der Form der Dachbegrünung kommen unterschiedliche Pflanzen in Frage. Während sich ein intensiv begrüntes Dach sogar mit Stauden, Gehölzen und anderen hochwachsenden Gewächsen bepflanzen lässt, kommen für extensiv begrünte Dächer vor allem kleinere, pflegeleichte Pflanzen in Frage, die auch längere Trockenperioden verkraften. Dazu gehören:
- Sukkulenten (z.B. Schwarzer Mauerpfeffer, Weiße Fetthenne und Schneeteppich),
- mediterrane Kräuter (z.B. Lavendel, Oregano, Rosmarin und Salbei) und
- robuste Wildpflanzen (z.B. Ehrenpreis, Frauenmantel und Schafgarbe).
Hier findest du eine mehrseitige Liste mit Stauden und Gräsern zur Extensivbegrünung.
Dachbegrünung selber machen
Nicht jede Gründach-Variante lässt sich einfach selbst umsetzen. Bei Dächern mit starker Neigung und für Menschen, die sich den Eigenbau nicht selbst zutrauen, empfiehlt es sich, einen spezialisierten Gartenbaubetrieb hinzuzuziehen.
Wer handwerklich versiert ist und die Dachbegrünung (z.B. auf einem Gartenhaus oder einer Garage) selber bauen möchte, findet die einzelnen Komponenten im Baumarkt oder bei speziellen Fachhändlern. Benötigt werden folgende Materialien:
- Wurzelfeste Abdichtung
- Schutzvlies
- Drainageschicht
- Filterschicht
- Substrat
- Pflanzen
Das Gründach wird Schicht für Schicht auf die Dachfläche aufgetragen und zum Schluss mit den ausgewählten Sukkulentensprossen, Samen und Jungpflanzen bestückt. In diesem Video sind die einzelnen Schritte für den Bau einer extensiven Dachbegrünung anschaulich dargestellt:
Noch einfacher gelingt es, die Dachbegrünung selber zu machen, wenn Gründach-Fertigelemente verwendet werden, die direkt auf einem Schutzvlies aufgestellt werden können und bereits Drainage, Filter, Substrat und Pflanzen enthalten. Du findest sie beispielsweise bei Anbietern wie SedumDach oder sempergreen.
Was kostet ein Gründach?
Je nach gewählter Lösung belaufen sich die Kosten für eine Dachbegrünung auf einen Betrag zwischen 40 und 140 Euro. Viele weitere Informationen findest du auch beim Bundesverband GebäudeGrün e.V..
In unseren Büchern gibt es zahlreiche kleine und große Ideen für eine bessere Welt und praktische Tipps für deinen naturnahen Garten zu entdecken:
Hast du bereits Erfahrung mit einer Dachbegrünung gesammelt? Dann teile uns deine Tipps und gerne auch ein inspirierendes Fotos von deiner grünen Oase unter dem Beitrag!
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