
Klimaschutz - was kann ich tun? 50 Tipps zum CO2-Sparen im Alltag
Was kann ich als einzelner Mensch für den Klimaschutz tun? Statt auf Maßnahmen von Politik und Wirtschaft zu warten, lässt sich mit kleinen Verhaltensänderungen im Alltag viel bewirken. Erst recht, wenn immer mehr Menschen mitmachen. Ich fang’ dann schon mal an!
In diesem Beitrag haben wir unsere besten Tipps und Maßnahmen zusammengestellt, die zum Klimaschutz beitragen, indem sie den Energie- und Ressourcenverbrauch senken und den CO2-Ausstoß reduzieren.
Klimaschutz beim Einkaufen
1. Second-Hand gegenüber Neuware bevorzugen – schont Umwelt und Klima gleich doppelt, indem Abfälle vermieden und Ressourcen weiter genutzt werden. Das geht wunderbar über zahlreiche Tauschbörsen, Flohmärkte und Giveboxen – aber auch einfach, indem man nicht mehr benötigte Dinge an Freunde und Bekannte weiter gibt.
2. Selten genutzte Gegenstände leihen statt kaufen – Braucht wirklich jeder eine eigene Bohrmaschine oder ein eigenes Raclette? Solche Dinge zu teilen, statt sie selbst zu kaufen, spart Ressourcen und, als schöner Nebeneffekt, auch noch Geld.
3. Sich an der Sharing-Community beteiligen – Wer selbst Gegenstände verleiht, sorgt ebenfalls für einen geringeren Ressourcenverbrauch, indem andere auf den Kauf verzichten können.
4. Bei notwendigen Neuanschaffungen stromsparende Geräte kaufen – Nach wenigen Jahren hat man den höheren Kaufpreis durch geringere Verbrauchskosten ausgeglichen und spart weiterhin Geld und Energie.
5. Langlebige Produkte gegenüber kurzlebigen bevorzugen – Wer auf langlebige Qualitätsprodukte sowie auf zeitlose, robuste Kleidung setzt statt auf Fast Fashion und Modetrends, spart jede Menge Energie, die sonst für die Herstellung, den Transport und die Entsorgung immer neuer kurzlebiger Artikel anfallen.
6. Mehrweg statt Einweg wählen, am besten aus der Region – In Kombination mit kurzen Transportwegen sind Produkte in Mehrwegbehältern wie Mineralwasser, Säfte und Co. besonders umweltfreundlich.
7. Mit möglichst wenig oder ganz ohne Verpackung einkaufen – spart sowohl die Energie der Verpackungsherstellung als auch der Entsorgung ein.
8. Beim Kauf von Grillkohle auf Material und Herkunft achten – denn nicht selten enthalten diese Produkte Tropenholz, für das wertvoller Regenwald abgeholzt wird. Grillkohle aus Olivenkernen, abgeernteten Maiskolben oder Weinreben sind eine nachhaltige Alternative.
9. Naturbelassene Materialien wie Holz, Hanf, Kork & Co. gegenüber Materialien aus Kunststoff bevorzugen – Sie dienen als natürlicher Kohlenstoffspeicher und hinterlassen keine biologisch schwer abbaubaren Abfälle.
10. Produkte meiden, die Erdöl enthalten – bei der Erdölförderung werden enorme Umweltschäden angerichtet und zudem große Mengen Methan freigesetzt, ein klimaschädliches Gas, das in besonderem Maß zum Treibhauseffekt beiträgt.
Klimaschutz bei Ernährung und Gesundheit
11. Lebensmittel retten – bis zu 14 Prozent der durch die Landwirtschaft verursachten Emissionen könnten durch die Eindämmung von Lebensmittelverschwendung vermieden werden.
Unsere besten Tipps und Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung findest du in unserem Buch:
12. Gemüse und Co. direkt beim Erzeuger kaufen – trägt zu kurzen Transportwegen bei und fördert auch noch die lokale Wirtschaft.
13. Margarine statt Butter essen – mit nur 1,35 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Margarine schlägt sie die Butter um Längen, für deren Herstellung knapp 24 Kilogramm CO2 pro Kilogramm freigesetzt werden.
14. Mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch essen – die Erzeugung eines Kilogramms Gemüse verursacht durchschnittlich 0,15 Kilogramm CO2. Für ein Kilogramm Rindfleisch werden dagegen 13 Kilogramm CO2 freigesetzt, also fast neunzigmal so viel.
Tipp: Auch der eigene Wasserfußabdruck, also der Verbrauch virtuellen Wassers, lässt sich durch eine überwiegend vegetarische Ernährung senken.
15. Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft bevorzugen – Produkte aus ökologischem Anbau sind klimaschonender als solche aus konventioneller Landwirtschaft.
16. Regionale Produkte gegenüber solchen aus Übersee vorziehen – die Transporte machen einen Großteil des CO2-Fußabdrucks von Lebensmitteln aus und lassen sich durch den Kauf regionaler Lebensmittel stark reduzieren.
17. Saisonale Produkte gegenüber Lagerware bevorzugen – die Kühlung von Lebensmitteln ist ebenfalls besonders energieintensiv. Deshalb ist ein regionaler Apfel im Herbst klimafreundlicher als ein Lagerapfel im Hochsommer.
18. Freilandware statt Gemüse aus dem Gewächshaus wählen – klimatisierte Gewächshäuser haben einen hohen Energiebedarf und verursachen bis zu dreißigmal mehr Treibhausgase als der Anbau im Freiland.
19. Lebensmittel nicht wegwerfen – selbst wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder sogar überschritten ist, sind sehr viele Lebensmittel noch genießbar und müssen nicht verschwendet werden.
20. Konventionelles Palmöl vermeiden – denn das billige Pflanzenöl wird in Monokulturen angebaut, für die Regenwald weichen muss.
21. Mehr unverarbeitete Lebensmittel essen statt Fertigprodukte – das ist nicht nur gesünder, sondern spart auch die Energie für die industrielle Herstellung, den Transport und die Verpackung.
22. Joggen oder spazierengehen statt aufs Laufband im Fitnessstudio – verbraucht genauso Kalorien, aber sehr viel weniger Energie als ein hell erleuchtetes und beheiztes Fitnessstudio.
Klimaschutz im Haushalt
23. In der kalten Jahreszeit regelmäßig stoßlüften statt die Fenster dauerhaft gekippt lassen – spart Heizkosten, reduziert die CO2-Emissionen und verhindert Schimmelbildung.
24. Wäsche bei niedrigeren Temperaturen oder auch öfter mal kalt waschen – eine um 20 Grad niedrigere Waschtemperatur kann den Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent senken.
25. Die Wohnung mit wenigen Hausmitteln sauber halten statt vielen Spezialmitteln – spart Verpackung und Erdöl, das in vielen konventionellen Wasch- und Putzmitteln enthalten ist.
26. Recyclingpapier benutzen – schont Wälder und spart Müll. Auch sonst lohnt es sich, den Verbrauch von Papier zu reduzieren, für dessen Herstellung enorme Mengen Holz benötigt werden.
27. Werbeflyer und Werbepost abbestellen – eine kleine Maßnahme, die auf Dauer viel Papiermüll einspart und die Abholzung von Wäldern zu verhindern hilft.
28. Kaputte Gegenstände reparieren (lassen) statt ersetzen – allein eine Reparatur kann bis zu 24 Kilogamm CO2 einsparen. Anlaufstellen sind neben Werkstätten auch die zahlreichen Repair-Cafés, die überall zu finden sind.
29. Nachhaltige Geldanlagen bevorzugen – wer sich informiert, was mit dem Geld auf seinem Sparkonto passiert, kann dafür sorgen, dass es in klima – und umweltfreundliche Projekte und Unternehmen investiert wird – zum Beispiel über Plattformen wie bettervest.
30. Weniger Streamen – die Internet-Nutzung verbraucht ebenfalls eine Menge Energie – Tendenz stark steigend. Durch die Nutzung Offline-Medien wie DVDs, die man in vielen Bibliotheken leihen kann, lässt sich dieser Verbrauch reduzieren.
31. Auf Energiesparlampen und LEDs umsteigen – LED-Leuchtmittel benötigen am wenigsten Energie und sparen bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs für Beleuchtung ein.
32. Die Wäsche auf der Leine trocknen statt im Trockner – Wäschetrockner verbrauchen verhältnismäßig viel Strom. Die Wäsche auf der Leine zu trocknen, schont deshalb die Umwelt und ist auch noch kostenlos.
33. Zeit statt Zeug schenken – statt Dinge zu verschenken, die nicht gebraucht werden, aber jede Menge Ressourcen verbrauchen, kann man mit einem schönen Erlebnis Freude und Umweltschutz verbinden.
Klimaschutz im Garten und auf dem Balkon
34. Statt englischem Rasen eine Wildblumenwiese anlegen – fördert die ökologische Vielfalt und bindet effektiver CO2 als ein kurz geschnittener Rasen.
35. Bäume pflanzen – Bäume sind natürliche Kohlenstoffspeicher, deshalb gilt Wiederaufforstung im Großen wie auch im Kleinen als eines des effektivsten Mittel gegen den Klimawandel.
36. Blumenerde ohne Torf kaufen oder Pflanzerde selber machen – für den Torfabbau werden Moore zerstört, die zu den effektivsten CO2-Speichern gehören. Noch hilfreicher ist es, die Renaturierung von Mooren als natürliche Kohlenstoffspeicher zu unterstützen.
37. Lebensmittel selbst anbauen – spart sämtliche Transportwege ein, bis auf den vom Beet in deine Küche.
38. Wildpflanzen und “Unkräuter” neu entdecken – als regionale Nahrungsquelle schonen sie ebenfalls das Klima und sind noch dazu besonders vitalstoffreich.
39. Regionale sowie gebrauchte Materialien verwenden – Auch im Garten können durch die Nutzung regionaler und wiederverwendbarer Ressourcen die Umwelt und das Klima geschont werden – zum Beispiel mit einem Hochbeet aus Paletten.
40. Gartenabfälle kompostieren und zum Düngen verwenden – macht Kunstdünger überflüssig, dessen Herstellung sehr energieintensiv ist.
41. Hand- oder akkubetriebene Geräte gegenüber Geräten mit Benzinmotor bevorzugen – sie kommen ganz ohne zusätzlichen Energieaufwand aus bzw. sind zusammen mit Ökostrom die umweltfreundlichere Alternative.
Klimaschutz bei der Energieversorgung
42. Zu Ökostrom wechseln – das fördert den Ausbau erneuerbarer Energien und trägt dazu bei, dass die Menge nachhaltig erzeugten Stroms wächst.
43. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder auf dem Balkon installieren – mit Mini-Solaranlagen für Balkon und Garten ist das sogar in Mietwohnungen und Kleingärten möglich.
44. Dächer von Wohnhaus, Carport, Garage oder Schuppen bepflanzen – die Dachbegrünung bindet CO2 und dient gleichzeitig als natürliche Dämmung.
45. Energie sparen durch weniger Stand-by – wer nicht immer die Stecker ziehen möchte, kann die Geräte bequem mit einem Funk-Zwischenstecker vom Netz nehmen.
46. Im Winter moderat heizen – schon eine um ein Grad reduzierte Raumtemperatur kann sechs Prozent der Heizkosten sowie die dazugehörigen CO2-Emissionen einsparen.
Klimaschutz bei der Mobilität
47. Öfter mal zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren – Letzteres ist innerstädtisch bei kurzen Distanzen oft sogar schneller, weil man sich Staus und die Parkplatzsuche sparen kann.
48. Öffentliche Verkehrsmittel statt Auto nutzen – bei durchschnittlicher Auslastung werden bei einer Autofahrt pro Person 14 bis 24 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Wenn man mit Bus und Bahn reist, sind es nur 3 bis 4,5 Kilogramm CO2.49. Carsharing statt eigenes Auto nutzen – schont Ressourcen und macht langfristig auf den Straßen mehr Platz für klimafreundlichen Verkehr, weil weniger Parkflächen benötigt werden.
50. Gar nicht mehr oder weniger fliegen – im Sinne der Umwelt und der eigenen Erholung ist es besser, eine lange Fernreise zu unternehmen statt vieler kleiner Kurztrips.
Auch den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren, schont das Klima. In unseren Büchern findest du zahlreiche Tipps für weniger Plastik im Alltag sowie viele weitere kleine Schritte, die die Welt ein bisschen besser machen:
Welche einfache Maßnahme für mehr Klimaschutz fehlt noch in unserer Liste? Wir freuen uns auf deinen Tipp in einem Kommentar!
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