Virtuelles Wasser: Mit diesen Maßnahmen kannst du im Alltag viel Wasser einsparen

Virtuelles Wasser zu sparen, hilft der Umwelt und den Menschen weltweit. So einfach reduzierst du deinen Wasserfußabdruck!

Duschen statt baden, Spartaste der Toilette nutzen – diese Möglichkeiten, zu Hause Wasser zu sparen, kennt wahrscheinlich jeder. Dagegen ist weit weniger bekannt, dass sich mit dem Kauf regionaler Produkte oder von Second-Hand-Kleidung anstelle neuer Ware noch viel effektiver Wasser einsparen lässt: nämlich virtuelles Wasser!

Denn während unser direkter Wasserverbrauch mit durchschnittlich 120 Litern pro Person und Tag gar nicht mal so hoch ausfällt, beträgt der indirekte Verbrauch (genannt virtuelles Wasser) fast 4.000 Liter täglich und sorgt weltweit real für verschmutzte Gewässer und Wasserknappheit – oft in Regionen, in denen sauberes Trinkwasser ohnehin schon Mangelware ist.

Mit den folgenden Tipps kannst du deinen persönlichen Wasserfußabdruck senken, die Umwelt schonen und dazu beitragen, dass uns allen mehr sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Ist Wassersparen im Haushalt sinnvoll?

Herkömmliche Tipps zum Wassersparen im Haushalt sind den meisten bekannt. Immer wieder hört und liest man aber auch, dass durch zu wenig Durchfluss die Abwasserkanäle verstopfen und ein reduzierter Wasserverbrauch in unseren Breiten ohnehin unnötig ist.

Tatsächlich kann es aufgrund eines zu geringen Durchflusses notwendig werden, dass Rohre zusätzlich gespült werden müssen. Ein Grund, deshalb mehr Trinkwasser im Haushalt zu verbrauchen, ist das gemäß Bundesumweltamt allerdings nicht. Denn die Leitungen müssen ohnehin professionell gereinigt und gewartet werden.

Richtig ist, dass bei uns in den meisten Regionen Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht. In anderen Regionen der Welt sieht das jedoch ganz anders aus, und viele unserer täglichen Handlungen wirken sich massiv auf den Wasserverbrauch in Ländern mit Wasserknappheit aus. Darum lohnt es sich, vor allem beim virtuellen Wasser genau hinzusehen.

Was ist virtuelles Wasser?

Virtuelles Wasser, auch als unsichtbares Wasser bezeichnet, fasst den indirekten Wasserverbrauch zusammen, der bei der Herstellung von Lebensmitteln und Alltagsprodukten aller Art entsteht.

Die folgende Tabelle zeigt einige Lebensmittel, die besonders viel wertvolles Nass verschlingen. Zum Vergleich: eine Badewanne voll Wasser entspricht ungefähr 140 Litern.

Lebensmittel Wasserverbrauch in Litern
Kakao (pro kg) 27.000
Kaffee (pro kg) 20.000
Rindfleisch (pro kg) 15.500
Schweinefleisch (pro kg) 6.000
Reis (pro kg) 3.500
Eier (pro kg) 3.300

Während die Avocado aufgrund ihres hohen Wasserbedarfs in den Medien immer wieder thematisiert wird, liest man über die anderen genannten Produkte eher wenig. Dabei sind Avocados mit einem Wasserverbrauch von durchschnittlich 1.000 Litern pro Kilogramm besser als ihr Ruf und gehören längst nicht zu den Spitzenreitern.

Der hohe Wasserverbrauch, abgeholzte Wälder und lange Transportwege haben die Avocado in Verruf gebracht. Warum diese negative Sicht zu einseitig ist, erfährst du hier!

Viele Alltagsgegenstände verbrauchen von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigstellung ebenfalls tausende Liter Trinkwasser und tragen zu Wasserarmut und Wasserverschmutzung in den Produktionsländern bei:

Alltagsgegenstand Wasserverbrauch in Litern
Auto 400.000
Computer 20.000
Jeans 11.000
Lederschuhe 8.000
Fahrrad 5.000
T-Shirt aus Baumwolle 2.400
1 Liter Benzin 50

Virtuelles Wasser sparen

Wasser kann am besten dort gespart werden, wo es knapp ist, und sollte so wenig wie möglich mit Schadstoffen belastet werden. Mit den folgenden Tipps trägst du dazu bei, dass weniger Wasser verbraucht und verschmutzt wird.

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Regional und saisonal einkaufen

Beim Essen lässt sich der Vorteil regionaler und saisonaler Lebensmittel leicht nachvollziehen. So werden beispielsweise beim regionalen Anbau von einem Kilogramm Kartoffeln lediglich 120 Liter Wasser verbraucht, wovon der überwiegende Teil sogar durch Niederschlag abgedeckt werden kann.

Greift man allerdings zu Kartoffeln aus Israel oder Ägypten, fällt der Bedarf an künstlicher Bewässerung höher aus und belastet die ohnehin wasserarmen Regionen zusätzlich.

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Aber auch bei anderen Produkten wie beispielsweise Schnittblumen macht es für den Wasserverbrauch viel aus, wo sie angebaut werden. Und wer regional angebaute Blumen bevorzugt, kann sich sicher sein, dass für den dekorativen Strauß auf dem Tisch keine afrikanischen Kleinbauern unter Wassermangel leiden müssen.

Blumensträuße sind wunderschön und erfreuen das Gemüt, leider verursachen sie auch viele Umweltprobleme. Finde heraus, wie du sie mindern kannst.

Öfter vegetarisch essen

Bei der Produktion tierischer Produkte wird besonders viel Wasser benötigt. Gleichzeitig trägt die Überdüngung mit Gülle zu einer wachsenden Nitratbelastung des Grundwassers bei. Eine vegetarische oder vegane Ernährung hilft, den Wasserfußabdruck wesentlich zu verkleinern.

Während beispielsweise für die Produktion eines Kilos Rindfleisch mehr als 15.000 Liter virtuelles Wasser verbraucht wird, fallen für viele Gemüsesorten nur wenige hundert Liter Wasser an.

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Lebensmittel verbrauchen statt wegwerfen

Egal ob tierisch oder pflanzlich, regional oder aus Übersee – jedes Lebensmittel verbraucht bei seiner Herstellung Wasser. Wer Lebensmittelreste verwertet, statt sie wegzuwerfen, trägt deshalb ebenfalls zum weltweiten Wassersparen bei.

Essensreste und übrig gebliebenes Obst, Gemüse und Brot müssen nicht in der Tonne landen! Mit den folgenden Tipps kannst du kreative Gerichte aus Resten kochen.

Second-Hand-Kleidung kaufen

In der Textilindustrie wird nicht nur extrem viel Wasser für den Anbau von Faserpflanzen benötigt, beispielsweise von Baumwolle. Pestizide, Düngemittel sowie Farbstoffe und Gerbstoffe belasten den Wasserhaushalt zusätzlich.

Kleidung möglichst lange zu nutzen und gebrauchte Kleidung weiterzuverwenden, statt neue zu kaufen, sorgt für weniger Wasserverschmutzung und Wasserverbrauch in Regionen, die ohnehin unter Wasserknappheit leiden.

So spart beispielsweise der Kauf einer Second-Hand-Jeans anstelle eines neuen Produkts 11.000 Liter virtuelles Wasser ein.

Tipp: Dieses Prinzip lässt sich auf zahlreiche weitere Produkte übertragen. Daher ist die allgemeine Orientierung an der Pyramide des nachhaltigen Konsums eine effiziente Methode, den persönlichen Wasserfußabdruck zu senken.

Der Konsum hat einen großen Einfluss auf unseren ökologischen Fussabdruck. Mit diesen 7 einfachen Tipps konsumierst du so nachhaltig wie möglich, ohne dein Leben radikal umkrempeln zu müssen.

Hanf und Leinen statt Baumwolle kaufen

Für den Anbau von Hanf und Leinen wird nur etwa ein Viertel der Wassermenge gebraucht, die für die Baumwollproduktion anfällt. Das macht die Fasern besonders wasserfreundlich.

Ökologisch erzeugte Lebensmittel bevorzugen

Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft belastet das Grundwasser weitaus mehr als die ökologische Landwirtschaft. Bio-Produkte sorgen deshalb ebenfalls für reineres Wasser.

Tipp: Bio muss nicht teuer sein! Mit diesen Tipps kannst du beim Kauf von Biolebensmitteln Geld sparen.

Müll und Mikroplastik vermeiden

Müll, insbesondere aus schlecht abbaubaren Kunststoffen, trägt ebenfalls zur weltweiten Wasserverschmutzung bei. Wer Müll im Alltag reduziert und Mikroplastik vermeidet, hilft, der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere entgegenzuwirken.

Tipp: Bei uns ist es vor allem wilder Müll, der in Bäche und Flüsse geweht wird und so zur Wasserverschmutzung beiträgt. Mit einer Clean-up-Aktion setzt du ein Zeichen gegen achtlos weggeworfene Abfälle und deren Folgen.

In unseren Büchern findest du viele Ideen , die helfen unseren Alltag nachhaltiger zu gestalten:

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Kennst du weitere Tipps, um den Wasserfußabdruck zu reduzieren? Wir freuen uns auf Ergänzungen in einem Kommentar!

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