Bio muss nicht teuer sein – 11 Tipps, wie du preiswert und trotzdem gesund isst

“Bio? Das kann sich doch keiner leisten!” - Stimmt nicht, denn bei genauem Hinsehen ist eine gesunde Bio-Ernährung gar nicht unbedingt teurer. Im Gegenteil.

Bio-Lebensmittel haben den Ruf, nur für Besserverdienende geeignet zu sein, denn sie sind meistens teurer als konventionell erzeugte Produkte. Der höhere Preis ist unvermeidbar, denn im kontrolliert biologischen Anbau werden geringere Erträge erzielt, Tiere artgerechter und länger am Leben gehalten und, je nach Bio-Siegel, bessere Löhne gezahlt. Mit den folgenden Tipps kann es trotzdem jeder schaffen, die Vorzüge von Bio-Kost zu genießen, ohne dabei pleite zu gehen.

Bio-Lebensmittel, ohne pleite zu gehen

Es ist möglich, auch mit geringem Budget konsequent bio zu leben und sich ausschließlich von hochwertigen Bio-Lebensmitteln zu ernähren. Wie bei vielem ist etwas mehr Zeit, Selbstdisziplin und ein gutes Gespür für Angebote nötig. Es ist aber auf jeden Fall machbar!

1. Kaufe mit Einkaufszettel ein!

Das schützt vor Impulskäufen, weil nur das erlaubt ist, was auf der Liste steht. Diese Methode hilft nicht nur beim Bio-Einkauf, Geld zu sparen.

2. Vergleiche Preise!

Es gibt inzwischen viele Bezugsquellen für Bio-Lebensmittel und die Preise variieren stark. Nicht bei jedem Produkt ist bio vom Discounter wirklich billiger und oft gibt es sehr gute Angebote im Bioladen um die Ecke. Ein Preisvergleich lohnt immer!

3. Orientiere dich am Saisonkalender!

Natürlich weiß jeder, dass es unsinnig ist, zu Weihnachten Erdbeeren zu kaufen, aber bei vielen anderen Produkten denkst du sicher weniger nach: Paprika, Tomaten und Kopfsalat im Winter? Das wächst bei uns auch nicht im Winter! Je mehr Energie und Transportweg im Lebensmittel steckt, desto teurer ist es. Eine Hilfestellung gibt ist der Einkaufskalender für regionale und saisonale Lebensmittel.

Äpfel aus Neuseeland, Tomaten aus Spanien? Mit diesem Einkaufskalender nicht nötig. Hier erfährst du, wann es regionales, saisonales Obst und Gemüse gibt.

Viele raffinierte Rezepte mit regionalen und saisonalen Zutaten findest du zum Beispiel in unseren Büchern:

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4. Kaufe regional!

Je weniger Transportkosten im Lebensmittel stecken, desto günstiger sollte es sein. Kartoffeln aus Ägypten sind Unsinn, wenn der Bauer um die Ecke seinen Kartoffelacker vor deiner Tür hat. Kaufe im Hofladen das, was vor deiner Tür wächst und nicht im Supermarkt Produkte, die eine halbe Weltreise hinter sich haben.

5. Fertigprodukte kannst du dir sparen!

Je mehr Verarbeitungsschritte im fertigen Produkt stecken, desto teurer ist es. Kaufst du die Zutaten für deine Pizza einzeln, kannst du zum Preis einer einzigen Tiefkühl-Bio-Pizza gleich deine ganze Familie satt machen!

6. Verzichte auf Süßigkeiten!

Bio ist nicht immer automatisch gesünder, denn auch Bio-Süßigkeiten sind unnötige Zucker- und Fettbomben. Die braucht, streng genommen, kein Mensch und sie können daher getrost im Regal liegen bleiben, um dein Budget zu schonen. Du bekommst sicher genug Süßkram geschenkt.

7. Verzichte auf Saft, Limo und Alkohol!

Um deinen Durst zu stillen, müssen es nicht teure Säfte sein, auch Limonaden und alkoholische Getränke sind Luxusgüter, die sowieso im Alltag einer gesunden, ausgewogenen Ernährung nichts zu suchen haben. Statt Apfelsaftschorle zu trinken, ist es viel gesünder und billiger, einen Apfel zu essen und ein Glas Wasser dazu zu trinken.

8. Reduziere deinen Fleischkonsum!

Bio-Fleisch ist oft doppelt so teuer wie solches aus konventioneller Tierhaltung. Das kann ganz schön ins Geld gehen, wenn du bisher viele Fleischprodukte gekauft hast. Eine Ernährungsweise, die so wenig wie möglich Fleisch und Wurst enthält, ist nicht nur gesünder, sondern darüber hinaus auch klimafreundlicher und schonender für deinen Geldbeutel!

9. Backe selbst!

Kuchen, Kekse und anderes Backwerk schmecken sowieso immer besser, wenn sie selbst gebacken sind. Zum Beispiel mit selbst gemachtem Sauerteig, hausgemachtem Toastbrot oder ganz clever, indem man Brot im Topf backt.

Mit diesem Rezept bäckst du ein einfaches, schnelles und gesundes Toastbrot. Das schmeckt viel besser als die Brote aus dem Supermarkt.
von Sven

10. Lege Vorräte an!

Meist ist es preiswerter, gleich fünf Kilo Korn oder Mehl zu kaufen, statt fünfmal ein Kilo. Dasselbe gilt für viele andere Grundnahrungsmittel. Hast du einen Keller, dann lohnt es sich, lagerfähiges Obst und Gemüse (Kartoffeln, Karotten, Äpfel,…) gleich nach der Ernte in größeren Mengen zu kaufen.

11. Achte auf Angebote!

Rund um das Wochenende (also Samstag und Montag) gibt es in vielen Bioläden vergünstigte Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum sich dem aktuellen Datum nähert, oft zum halben Preis. Das ist der ideale Moment, um Frischfleisch, Grillwurst und andere Lebensmittel, die sich gut einfrieren lassen, einzukaufen.

Bio vom Discounter

Grundsätzlich lohnt sich auch der Weg zum Discounter für Bio-Waren. Mittlerweile hat fast jede Kette genug Bio-Lebensmittel im Angebot, um daraus den täglichen Bedarf zu decken: Milch, Eier, Obst und Gemüse, auch Nudeln und manchmal sogar Fleisch. Vergleicht man diese Preise mit den Preisen im Bioladen, könnte man misstrauisch werden: Ist das im Discounter wirklich Bioware?

Auch wenn das EU-Bio-Siegel nicht perfekt ist, sind die Produkte immer noch besser als herkömmliche Erzeugnisse. Nach Untersuchungen des Greenpeace Magazins  versteckt sich dahinter auch „Premium Bio“, also Lebensmittel, die nach den wesentlich strengeren Richtlinien privater Anbauverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland angebaut werden. Weil diese Anbauverbände aber grundsätzlich nicht mit Discountern zusammenarbeiten, ihre Bauern aber verkaufen dürfen, an wen sie möchten, steckt nicht selten bessere Ware im Discounter-Kleid, als das EU-Bio-Siegel vermuten lässt.

Bei tierischen Erzeugnissen gibt das ovale Identitäts- und Genusstauglichkeits-Kennzeichen Auskunft über den Erzeuger. Schon die ersten vier Buchstaben verraten, aus welchem Land und welcher Region ein Erzeugnis stammt.

“Bio? Das kann sich doch keiner leisten!” - Stimmt nicht, denn bei genauem Hinsehen ist eine gesunde Bio-Ernährung gar nicht unbedingt teurer. Im Gegenteil.

Wer herausfinden möchte, woher sein Bioprodukt vom Discounter wirklich kommt, kann das online zum Beispiel hier tun.

Wenn sogar Premium-Bioware im Discounter angeboten wird, wie kann es dann so billig sein? Ist das nicht doch Etikettenschwindel? Discounter kaufen ganz andere Mengen und können dafür andere Preise aushandeln – manchmal auch zu wenig begrüßenswerten Dumping-Preisen. Selbst wenn sie die Bio-Produkte nicht günstig genug einkaufen, um einen so billigen Verkaufspreis anbieten zu können, so können Discounter auch auf die Mischkalkulation zurückgreifen, indem andere, konventionelle Produkte, mit ihrem höheren Gewinn den geringeren Gewinn (oder Verlust) der Bioware ausgleichen.

Übrigens: vergleiche doch einfach mal die Preise von Markenprodukten mit denen der Bio-Produkte! Meist ist das Bio-Produkt sogar deutlich billiger als dasselbe Produkt in teurer Markenqualität.

Beachte jedoch, dass gerade beim Discounter das Augenmerk auf regionale und saisonale Produkte liegen sollte. Niemandem ist geholfen, wenn die Bio-Tomaten in Plastik verschweißt sind und aus Süd-Spanien kommen.

Hast du noch andere Tipps, um biologisch erzeugte Lebensmittel preiswert zu kaufen? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!

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13 Kommentare

  1. Ich finde wie ihr, dass es eine Frage der Prioritäten ist, wo ich mein Geld lasse. Derzeit schnellen die Preise ja insgesamt in die Höhe aber dennoch will ich auf meinen Bio-Lebensmittel Lieferservice vom Adamah Biohof nicht mehr verzichten (müssen). Es ist einfach zu praktisch im Online Supermarkt zu kaufen, zumal ich mittlerweile einfach nur auffülle was leer wird von den Haushalts Sachen, Trocken”futter” usw. und mich über die saisonal-regionale Frischware in der gewohnten Bio Qualität freue. Den Klimaneutral Bonus haben sie bei der Anlieferung auch noch, also was will ich mehr? Durch das Umdenken und mit eurer geschätzten Hilfe, was DIY Anleitungen betrifft und nicht zuletzt dadurch, dass ich Wildkräuter vor der Haustüre habe, leiste ich meinen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Ist-Situation. Allerdings finde ich schon, dass die nicht-Bio Industrie gefordert ist, der Gesellschaft etwas zurück zu geben. Immerhin kamen wir Menschen nicht von selbst auf die Idee Fertigzeugs zu kaufen. Das Angebot wurde uns seit Generationen unter die Nase gehalten. Mit Inhaltsstoffen, welche die Sinne beeinträchtigen und so weiter und so fort. Was mich ein wenig bedenklich stimmt, ist diesen Nachahmen von etablierten Speisen. “Veganes Schnitzel” oder “fleischlose Würste” … ich denke, diese Dinge können getrost aus dem Sortiment und dem Sprachgebrauch verschwinden. Ich jedenfalls bin da nicht so erpicht drauf.

    • Ja, durch den Vegan-Hype wird viel unsinnige Industrie”nahrung” mit fragwürdigen Inhaltsstoffen und eben verpackt angeboten wird, zu hohen Preisen. Preiserhöhungen bei Lebensmitteln zeigen wohl, dass bisher Preise künstlich niedrig waren durch billige Energie. Nur wenige Menschen in Deutschland sind wirklich arm, wie es der Begriff verdient, sie können sich aber durch Essenselberfertigen auch gut ernähren.

  2. Seit vielen Jahren kaufen wir überwiegend Bio-Lebensmittel, und wir sind daran nicht pleite gegangen. Das Geheimnis ist, dass das Leben günstiger wird, wenn man nicht mehr jeden Schnickschnack mitkauft und es sich zur Gewohnheit macht, selbst zu schnitzen und zu kochen. Bio-Bestellungen von Trockenware habe ich mit größeren und damit günstigeren Mengen, die ich z.B. mit jemandem teile, auch schon gemacht.
    Wenn ich das Einkaufsverhalten der vielen Menschen in den Märkten sehe, sind wir als Gesellschaft noch ganz weit entfernt vom Bewusstsein zum Tun.
    Ich finde es gut, dass es Bio auch in Discountern gibt und unterstütze das ebenso. Eventuell ist es bei Obst und Gemüse aussortierte Zweitware, das ist ok, teilweise wie bei Bananen sogar Demeter. Seit es in normalen Supermärkten Bioware gibt, gewöhnen sich die Menschen eben daran.
    Bio und wenn möglich noch Fair ist eine Frage des Wollens, wenn man ansonsten für Genussmittel, Hobby, Elektronik und Urlaub immer etwas übrig hat.

    • Hallo Sabine, danke für deinen Kommentar! Ja es ist häufig einfach eine Frage der Prioritäten. Liebe Grüße Sylvia

  3. Ilonka Hahnel

    Also mein Tipp- In den Bioläden gibt es jede Woche auch Angebote, daher schappe ich mir jedes mal, wenn ich dorthin gehe den Prospekt und kaufe nur das, was wirklich günstig ist- Man kann da öfters ein Schnäppchen machen- Die obigen Tips sind auch klasse- danke dafür!

  4. Augen auf, bei Hofläden! Ich hatte mal mein Pferd auf einem Bauernhof stehen, der an einer gut befahrenen Straße Werbung mit “Verkauf ab Hof” machte. Samstags waren so viele Kunden da, daß wir wenige Einstaller kaum einen Parkplatz bekamen. Direkt an der Hauptstraße befand sich ein kleines Kartoffelfeld, dessen Ertrag lediglich dem Eigenbedarf und uns Einstellern vorbehalten war. Alle anderen Produkte kamen aus der Metro, mit Außnahme der Eier. Die kamen zunächst aus der eigenen Käfighaltung und als aus dem Stall Pferdeboxen gebaut wurden, aus Legebatterien der Verwandtschaft.
    Dieser Hof existiert nicht mehr, aber ich persönlich bin seither immer sehr skeptisch bei Hofläden und zum Glück gibt es ja das Internet, wo man sich vorab über die entsprechenden Hofläden vorab informieren kann und sollte;-)

  5. Wir kaufen schon eine gefühlte Ewigkeit lang BIO ein, beim Fleisch ist es eher der 3- bis 4-facher Preis, die Qualität ist aber: unbezahlbar! Gönnt ihr euch sehr selten so etwas, werdet ihr es auch wieder schätzen lernen !

  6. Ich kann durch diese Tipps auch nicht auf bio umsteigen. Klar schreibe ich Einkaufslisten, sonst hätte ich ja auch die Hälfte vergessen, aber bio ist und bleibt einfach teuer, bis auf wenige Ausnahmen. Die nutze ich und ebenso verzichte ich, wo immer möglich, auf Verpackung.
    Wirklich toll sind eure Tipps zum Waschmittel, das ist günstig und ökologisch.

    • Wenn man die Möglichkeit hat einen Wochenmarkt zu besuchen bekommt man Obst und Gemüse oft kurz vor Marktschließung günstiger, besonders im sommer, bei Erd- und Himbeeren kann sich das richtige lohnen.

    • Ich weiß nicht wieso mein Kommentar als Antwort hier gelandet ist, sollte eigentlich eigenständiger Kommentar werden…

    • Ob man für gute frische Lebensmittel, die auch noch unter dem Schutz der Umwelt hergestellt wurden, Geld ausgibt oder für noch mehr Dinge des Konsums und für Fastfood, das ist doch nur eine Frage der Prioritäten, wo man sein Geld hingibt. Es lohnt sich, dazu auch mal die Standpunkte des Vereins Slowfood zu lesen.

  7. Das sind keine Tips bio Sachen günstiger zu bekommen. einfach zu sagen man soll keine süßigkeiten hilft mir absolut nicht weiter wenn ich süßigjeiten kaufen will.
    Das sind lebensratschläge mit denen ich bei bioMarkt nichts anfangen kann

    • Doch, wenn du dir BIO gönnen willst, kommst du nicht drumherum. Es lohnt sich aber!

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