Leihen statt kaufen: So einfach kann man Alltagsgegenstände gemeinsam nutzen

Wann hast du eigentlich zum letzten Mal deine Bohrmaschine oder dein Raclette benutzt? Viele nützliche Gegenstände kommen nur hin und wieder zum Einsatz, den Rest der Zeit müssen sie irgendwo verstaut werden. Genau genommen handelt es sich dabei um eine gigantische Verschwendung von Geld, Platz und wertvollen Ressourcen, der die sogenannte Sharing Economy alternative Nutzungskonzepte entgegensetzen möchte.
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Projekte und Ideen entstanden, die uns in diesem Sinne beim Leihen und Teilen statt Kaufen unterstützen wollen – so auch die Schweizer Initiative Pumpipumpe.
Die Initiatoren des Vereins Pumpipumpe haben den wenig genutzten Staubfängern den Kampf angesagt. Mit einem Prinzip wollen sie das Leihen und Teilen innerhalb der Nachbarschaft ankurbeln und erleichtern. Auf der dazugehörigen Website kann sich jeder ein Set mit 50 Aufklebern bestellen, auf denen weit verbreitete Gegenstände abgebildet sind, die sich für eine gemeinsame Nutzung anbieten. Dazu gehören Haushaltsgegenstände ebenso wie Spielzeuge und der typische Heimwerkerbedarf, den die meisten von uns nur alle paar Jahre brauchen. Mit den ebenfalls enthaltenen Blanko-Stickern kann man mit wenig Aufwand weitere Gegenstände in sein Angebot aufnehmen. Zusätzliche Sticker erklären das Konzept und animieren die Nachbarschaft zum Mitmachen.
Und so funktioniert’s: Einfach die Sticker mit solchen Gegenständen auswählen, die du verleihen würdest, und zusammen mit den erklärenden Stickern gut sichtbar auf den Briefkasten kleben. Wer eine Leiter, Farbrollen oder einen Schlitten braucht, kann dann einfach beim passenden Nachbarn klingeln und das benötigte Objekt kurzfristig und unbürokratisch ausleihen.
Sich an einer Sharing Community wie pumpipumpe zu beteiligen, hat gleich mehrere Vorteile:
- Auf Dauer lässt sich viel Geld sparen, indem selten genutzte Gegenstand (kostenlos) geliehen werden, statt sie extra zu kaufen.
- Durch das Teilen werden die Dinge effizienter genutzt. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt.
- Wenig genutzte Dinge können verkauft oder verschenkt werden. Bestimmt musst du nicht lange überlegen, wie sich der frei gewordenen Platz in deiner Wohnung sinnvoll nutzen lässt. Oder du erfreust dich einfach an deinem neuen, minimalistischen Zuhause.
- Ausleihen und Verleihen sind schöne Anlässe, um mit deinen Nachbarn ins Gespräch zu kommen und nachbarschaftliche Kontakte aufzubauen und zu pflegen.
Mit deiner Zustimmung zeigt pumpipumpe deine Aufkleber zusätzlich auf einer interaktiven Karte im Netz an. So ist es möglich, online gezielt nach verfügbaren Gebrauchsgegenständen in der Nachbarschaft zu suchen.
In unserem Buchtipp findest du viele weitere Ideen zum Teilen, Leihen und Tauschen statt kaufen:
Würdest du selten genutzte Gegenstände an deine Nachbarn verleihen – oder lieber nicht? Teile deine Meinung und Erfahrungen mit der Sharing Economy in den Kommentaren!
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Es gibt Dinge, die ich ausleihen würde bzw. schon ausgeliehen habe und Dinge, die ich nicht ausleihe. Die Sachen, die ich nicht ausleihe, sind teuer im Neukauf, haben persönlichen Wert oder Ausleihen kommt aus Hygiene-Gründen nicht in Frage. Beispiele für Dinge, die ich ausleihe: Schraubendreher, Digitalmultimeter, Gabelschlüssel, Taschenlampe, Spannungsprüfer, Akku-Schrauber. Nicht ausleihen würde ich: Smartphone, Handy, USB-Stick, MP3-Player, Staubsauger, Fahrrad, Wärmebildkamera, Digitalkamera.
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Super gut Idee! Frage mich nur, wie man das bei einer Mietwohnung am Besten umsetzt… Denke nicht, dass die Aufkleber an meiner Briefkastenklappe von der Hausverwaltung gern gesehen werden :( Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht?
Hallo Lena, Erfahrung habe ich nicht. Aber die Hausverwaltung kann dir doch auch nicht vorschreiben, ob du einen “Bitte keine Werbung” Sticker auf deinen Briefkasten klebst oder nicht. Liebe Grüße Sylvia
Ich arbeite gerade an einer App für die Sharing Economy, bei der man seine Sportgeräte online vermieten kann. Wenn das für dich in Frage kommt, melde dich bei anna@rentive.net.
Ich habe mir die Sticker bestellt und gerne die 5 Euro “Schutzgebühr” dafür gegeben. Das ist eine Spende und hilft dem Verein, die Kosten zu decken, die für die Sticker aber auch für Porto, Website und Sonstiges anfallen.
Eine super Idee und schön umgesetzt, aber es geht auch umweltfreundlicher. Leider gibt es die Sticker nicht zum herunterladen. Sie bemühen sich ökologisch zu sein, wollen dann aber die Leute an ihre Schutzgebühr binden. Schade
Schreib sie mal an, ich denke die sind bestimmt offen dafür! Ein Binden an die Schutzgebühr kann ich mir nur schwer vorstellen. Früher haben sie die Sticker vollkommen kostenlos verschickt. Ich nehme an, dass die Nachfrage einfach zu hoch ist, um es aus Spendengeldern zu stemmen.