Warum torffreie Erde die besser Wahl ist

Mit torffreier Erde versorgst du deine Pflanzen, ohne die Zerstörung wertvoller Moore voranzutreiben. So findest du ein gutes Produkt!

Immer mehr Hobbygärtner greifen zum wachsenden Angebot torffreier Erde. Aus gutem Grund, denn der Abbau von Torf richtet erheblichen ökologischen Schaden an. Und auch die Eigenschaften des organischen Substrats sind weniger gut, als viele glauben.

Warum ist Torf problematisch?

Zur Gewinnung von Torf werden Moore trockengelegt, die zu den wichtigsten natürlichen CO₂-Speichern der Erde gehören. Gleichzeitig zerstört der Abbau wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten und gefährdet so die Artenvielfalt (Biodiversität).

Eine Renaturierung einmal zerstörter Moore dauert viele hundert Jahre, denn Moore wachsen nur etwa 1 mm pro Jahr.1 Deshalb handelt es sich bei Torf im Gegensatz zu Baumrinde, Kompost oder Grünschnitt nicht um eine nachwachsende Ressource.

Hinzu kommt, dass Torf auch im Beet den einen oder anderen Nachteil mit sich bringen kann. Denn er hat einen sehr niedrigen pH-Wert, trägt kaum zur Humusbildung bei und kann, wenn er einmal ausgetrocknet ist, nur noch schlecht Wasser aufnehmen. Deshalb schadet er auf Dauer eher der Bodengesundheit, als er ihr nutzt.2 Anders als viele denken, ist Torf selbst nährstoffarm, bietet also auch in Hinblick auf die Nährstoffversorgung keinen Mehrwert gegenüber anderen Pflanzenerden.

Gute torffreie Erde finden

In Gartencentern und Baumärkten gibt es jede Menge unterschiedliche Erden. Torffreie Erden lassen sich in der Regel leicht an einem entsprechend prägnanten Aufdruck erkennen. Als “Bio” oder “Öko” gekennzeichnete Produkte können hingegen sehr wohl Torf enthalten. Der Einkaufsführer torffreie Erden des BUND hilft dabei, passende Anbieter und Produkte zu finden. Achte bei der Auswahl auch auf das “RAL-Gütezeichen”3, denn es stellt sicher, dass es sich um hochwertige, geprüfte Pflanzerde handelt.

Tipp: Du kannst Erde ohne Torf auch selber machen. Die Zutaten dafür lassen sich mit einer Wurmkiste oder einem Bokashi-Eimer ebenfalls selbst herstellen.

Nachteile torffreier Erde und passende Lösungen

Je nach verwendetem Material bringt torffreie Erde ein paar Schwächen mit, die sich aber mit dem richtigen Wissen und der passenden Strategie leicht ausgleichen lassen.

  • Geringere Wasserspeicherfähigkeit
    Torffreie Erde trocknet oft schneller aus als Erde mit Torf. Deshalb kann es notwendig sein, etwas häufiger zu Gießen bzw. effizienter zu gießen. Auch die Anwendung weiterer Strategien gegen Verdunstung wie die Pflanzung von Bodendeckern oder das Mulchen sind hilfreich.
  • Mehr Düngung erforderlich
    Abhängig von der Zusammensetzung fällt die Nährstoffspeicherung bei Pflanzerde ohne Torf unter Umständen geringer aus. Prüfe deshalb am besten die Empfehlungen bezüglich einer Nachdüngung auf der Verpackung. Und beobachte deine Pflanzen, damit du bei einem sichtbar werdenden Nährstoffmangel schnell entgegenwirken kannst.
  • Sehr unterschiedliche Qualität
    Nicht jede torffreie Erde ist qualitativ hochwertig. Das “RAL-Gütezeichen” hilft Produkte zu finden, deren Qualität geprüft wurde.

Fazit: Pflanzerde auf Torfbasis ist ökologisch fragwürdig und gar nicht so gut wie ihr Ruf. Mit den genannten Tipps findest du eine hochwertige Alternative ohne Torf.

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Welche tortfreie Erde würdest du aufgrund eigener Erfahrungen weiterempfehlen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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  1. Die unterschätzten Klimaschützer – Moore als Kohlenstoffspeicher (NABU) ↩︎
  2. 5 Irrtümer über Torf (Kleingärtnerverein Mühlheim) ↩︎
  3. RAL Gütezeichen Substrate für Pflanzen ↩︎

Über mich

Björn liebt es, sein Wissen über die Natur und das Gärtnern mit anderen zu teilen. Er kann sich aber auch für Kulinarisches und nachhaltiges Putzen begeistern. Lebensmotto: Probieren geht über Studieren!

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