
Resteeintopf: so entstehen köstliche Gerichte aus allem, was weg muss
Jahr für Jahr landen allein in Deutschland elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von 25 Milliarden Euro im Müll. Ein simpler, aber wichtiger Schritt gegen diese Verschwendung ist die Resteverwertung! In einem vielseitigen Resteeintopf können alle möglichen Überbleibsel verarbeitet werden: angefangene Nudelpackungen, Hülsenfrüchte, Gemüsereste und sogar Reste ganzer Gerichte, die sonst vielleicht in der Tonne landen würden.
Wer diese Lebensmittelreste verarbeitet statt sie wegzuwerfen, kann nicht nur Geld sparen, sondern leistet auch noch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Mit dem folgenden Grundrezept lässt sich aus zahlreichen Lebensmitteln ein nahrhafter Reste-Eintopf zubereiten. Auch Reste aus dem Tiefkühler oder dem Vorratsschrank kann man auf diese Weise noch in eine köstliche Mahlzeit verwandeln.
Grundrezept für einen Reste-Eintopf
Für die gehaltvolle Suppe aus Resten braucht es nicht viele Zutaten. Ein paar übrig gebliebene Nudeln oder etwas Reis in Gemüsebrühe ergeben schon eine sättigende Mahlzeit. Wer möchte, kann das Resteessen aber auch nutzen, um gleich mehrere kleine Überbleibsel im Vorratsschrank noch zu verwenden und einen bunten und abwechslungsreichen Eintopf zu kreieren. Dafür eignen sich fast alle Überbleibsel aus dem Vorratsschrank (siehe weiter unten).
Für ein bis zwei Portionen brauchst du folgende Grundzutaten, die beliebig erweitert werden können:
- 500 ml Wasser – auch Spargelsud oder übrig gebliebenes Kochwasser von Gemüse eignet sich
- 1-2 Tassen Essensreste oder Überbleibsel aus dem Vorratsschrank
- (selbst gemachte) Gemüsebrühe
- Salz und Pfeffer
Zubereitung des Resteeintopfs
Ein Resteeintopf ist schnell zubereitet, vor allem dann, wenn die Reste bereits gegart sind. Mit rohen Zutaten dauert es etwas länger. Wenn man beides kombiniert, ist es wichtig, die Zutaten entsprechend ihrer Garzeit nach und nach in die Brühe zu geben.
So wird der Resteeintopf zubereitet:
- Alle Essensreste gegebenenfalls schälen oder putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Gemüsebrühe einrühren.
- Zunächst die Zutaten mit längerer Garzeit kochen. Schnell garende und bereits gekochte Lebensmittel später hinzufügen.
- Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit zugeben und vor dem Servieren mit Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer abschmecken.
Wer möchte, kann die Suppe mit frischen, tiefgekühlten oder getrockneten Kräutern abschmecken, wie beispielsweise Basilikum, Liebstöckel, Majoran, Oregano oder Petersilie.
Gewürze wie Koriander, Lorbeer, Piment oder Wacholder verleihen dem Resteessen ein besonderes Aroma. Nüsse und Kerne oder auch (selbst gezogene) Sprossen können vor dem Servieren hinzugefügt werden und sorgen für etwas mehr Biss und eine besondere Geschmacksnote.
Tipp: Wenn die Suppe vor allem Gemüsereste enthält, lässt sie sich im Handumdrehen mit Hilfe eines Pürierstabs und einem Schuss Sahne oder (selbst gemachter) Hafersahne in eine sämige Cremesuppe verwandeln.
Geeignete Zutaten für den Resteeintopf
Hinein darf, was schmeckt und gerade vorhanden ist! Entsprechend kann ein Resteeintopf nahezu unendlich variiert werden und schmeckt wahrscheinlich jedes Mal ein bisschen anders.
Ein paar denkbare Zutaten wären:
- Rohes Gemüse, frisch oder tiefgekühlt (Garzeit Wurzelgemüse: 40-60 min, Kohlgemüse: 15-20 min, grünes Gemüse: 5-10 min)
- Pilze, frisch oder getrocknet (Garzeit: 10-15 min)
- Getreide wie Reis, Bulgur, Graupen, Hirse usw. (Garzeit Flocken: 5-10 min, Garzeit ganze Körner: je nach Sorte 20-40 min)
- Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Erbsen oder Linsen (Garzeit: je nach Sorte 20-40 min)
- Gemüseblätter von z.B. Möhren, Kohlrabi oder Roter Bete (Garzeit: maximal 5 min)
- Hart gewordene Käserinden wie von Bergkäse oder Parmesan (Garzeit nach Geschmack, jedoch mindestens zehn Minuten, damit das Aroma übergeht)
Tipp: Die Rezepte dieser selbst gemachten Tomatensuppe oder dieser Graupensuppe sind eine gute Basis für eine Restesuppe, denn sie können nach Belieben mit weiteren Gemüseresten ergänzt werden.
Rohe Zutaten werden entsprechend ihrer Garzeit nach und nach in die Suppe gegeben. Vor allem Hülsenfrüchte erhöhen die Zubereitungszeit enorm, weil sie teilweise sehr lange gekocht und unter Umständen vorher noch eingeweicht werden müssen.
Speisereste, die bereits gekocht sind, gibt man am besten vier bis fünf Minuten vor dem Ende der Garzeit dazu, sodass sie geradeso mit erwärmt werden.
Geeignet sind zum Beispiel:
- Gemüse
- Nudeln
- Reis
- Eierpfannkuchen
- Knödel
- Tortellini
- Fleisch und Wurst
- Tofu
Weitere Zutaten, von denen du kleine Mengen optimal in einer Reste-Suppe unterbringen kannst, sind zum Beispiel:
- Tomatenmark
- Kokosmilch
- Kuh- oder Pflanzenmilch
- Sahne oder Pflanzensahne
- Altbackenes Brot – macht den Eintopf besonders sämig. Mit mehr davon lässt sich eine sättigende Brotsuppe zubereiten.
- übrig gebliebenes Eiweiß oder überschüssiges Eigelb
- Reste von vegetarischen Brotaufstrichen
Um mehr Abwechslung in deine Resteverwertung zu bringen kannst du auch eine Reste-Quiche oder eine schnelle Tortilla zubereiten.
Tipp: Für den Winter sind diese Rezepte für wärmendes Chakalaka und diesem Steckrübeneintopf mit saisonalem Gemüse ideal geeignet.
In unserem Buch erfährst du noch mehr darüber, wie man Lebensmittelverschwendung vermeiden kann:
Hast du schon einmal eine Restesuppe zubereitet? Dann verrate uns deine liebsten Zutaten in einem Kommentar!
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