
Tomaten haltbar machen: Die besten Methoden um die Ernte lange zu genießen
Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten und manch einer baut sie auch sehr erfolgreich im eigenen Garten an. Zum Ende der Saison werden dann meist große Mengen Tomaten auf einmal reif und es stellt sich die Frage, wie die vielen Früchte verbraucht und konserviert werden können.
In diesem Beitrag findest du pfiffige und schmackhafte Rezepte für die Tomatenschwemme und du erfährst, wie vielfältig du Tomaten haltbar machen kannst.
Getrocknete Tomaten
Eine schonende Methode, bei der viele Nährstoffe erhalten bleiben, besteht darin, Tomaten zu trocknen. Dazu werden die Früchte halbiert oder geviertelt – je nach Größe – und optional für eine noch längere Haltbarkeit leicht gesalzen. Je nachdem wie schnell die Trocknung von statten gehen soll und wie häufig du Tomaten und andere Früchte durch Trocknen haltbar machen möchtest, kannst du auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen.
Tomaten trocknen im Ofen
Der Backofen als Alternative zum Dörrautomaten, die in jedem Haushalt bereits vorhanden ist, eignet sich wunderbar, um aus saftigen Tomaten, intensiv schmeckende getrocknete Tomaten zu machen. Dazu werden die Tomatenstücke auf ein mit Backpapier oder einer Backpapier-Alternative ausgelegtes Blech mit der Hautseite nach unten gelegt, wo sie bei einer Backofentemperatur von 60 °C etwa 8–12 Stunden trocknen.
Damit Feuchtigkeit entweichen kann, bleibt die Backofentür mit Hilfe eines eingeklemmten Kochlöffels einen Spalt breit geöffnet oder wird gelegentlich kurz aufgemacht.
Tomaten trocknen im Dörrautomaten
Wenn du öfter Tomaten und andere Früchte und Gemüse trocknest, dann empfiehlt sich die Anschaffung eines Dörrgeräts. Die zerteilten Tomaten werden ebenfalls mit der Hautseite nach unten auf den Dörrgittern verteilt und dürfen bei 60 °C in etwa 7–10 Stunden durchtrocknen.
Tomaten trocknen im Freien
Das gleiche kannst du an sonnigen Tagen auch im Freien machen, aber dieser Prozess dauert natürlich viel länger. Die geschnittenen Tomaten in der prallen Sonne trocknen, abends ins Haus bringen. Das machst du fünf bis sechs Tage lang, bis sie trocken genug sind. Dabei kannst du die Tomaten mit einer Fliegenhaube oder einem Insektennetz vor Insekten schützen.
Getrocknete Tomaten aufbewahren
Die Haltbarkeit der getrockneten Tomaten hängt davon ab, wieviel Restfeuchte sie noch enthalten. Richtig durchgetrocknete Tomatenstücke, lassen sich für mehrere Monate in einem Schraubglas aufbewahren. Etwas Reis oder ein Kieselgelbeutel im Glas nimmt Restfeuchte auf und hilft zusätzlich, Schimmelbildung vorzubeugen.
Noch weiche, leicht feuchte Früchte werden besser nicht luftdicht aufbewahrt. Sie können beispielsweise in ein Papiertütchen verpackt in einem trockenen, kühlen Raum nachtrocknen, ohne zu schimmeln.
Eine weitere Methode, um trockene Tomaten länger aufzubewahren, besteht darin, sie in Öl einzulegen. Dazu werden die Trockenfrüchte in sterilisierte Schraubgläser gefüllt, mit getrockneten Kräutern nach Wahl gewürzt, mit Olivenöl aufgegossen, bis sie vollständig bedeckt sind und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt. Auch bei dieser Methode ist es wichtig, dass die Tomaten richtig durchgetrocknet sind, um eine Gefahr durch Botulismustoxine zu vermeiden.
Tipp: Auch ein köstliches Pesto Rosso lässt sich mit getrockneten Tomaten und regionalen Sonnenblumenkernen auf Vorrat selber machen.
Tomatenaufstrich
Aufgrund ihres intensiven Aromas eignen sich getrocknete Tomaten perfekt als würzige Basis für vegane Brotaufstriche. In diesem einfachen Rezept für einen köstlichen Tomatenaufstrich werden sie mit Sonnenblumenkernen, Tomatenmark und weiteren Gewürzen kombiniert.
Tipp: Getrocknete Tomaten sind auch eine gute Grundlage für eine schmackhafte Tomatenpaste: Zerkleinere die trockenen Tomaten mit etwas Olivenöl im Mixer, bis du eine grobe Paste bekommst und fülle sie in keimfreie Schraubgläser ab.
Gebackene Tomaten
Das folgende Rezept für gebratene Tomaten ist eine einfache Methode, um Tomaten zu verarbeiten und einige Wochen haltbar zu machen.
Für vier Portionen benötigst du:
- 6–10 reife Flaschentomaten
- 4–6 zerdrückte Knoblauchzehen
- 1–2 TL getrockneter Oregano
- 125 ml kaltgepresstes Olivenöl
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer nach Geschmack
- 1 großes Schraubglas
Die Zubereitung ist einfach, erfordert aber ein wenig Geduld:
- Backofen auf 150–160 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Tomaten längs in Hälften schneiden.
- Mit der Hautseite auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
- Knoblauch, Oregano, Salz, Pfeffer und Olivenöl in einer Schale mischen. Mit einem Pinsel die Schnittstellen der Tomaten üppig bestreichen.
- Eineinhalb bis zwei Stunden bei niedriger Temperatur braten. Falls die Tomaten zu dunkel werden, die Temperatur noch etwas herunterschalten.
Die gebackenen Tomaten werden am besten in einem Schraubglas bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahrt. Mit Olivenöl bedeckt sind sie bis zu zwei Monate lang haltbar.
Tomatensuppe
Eine Tomatensuppe aus frischen Tomaten schmeckt besser als jedes Fertiggericht und lässt sich wie andere Suppen auch leicht portionsweise einfrieren. Neben Tomaten brauchst du dafür nur wenige weitere Zutaten.
Italienische Tomaten-Salsa
Eine größere Menge Tomaten lässt sich zu einer fruchtigen Tomaten-Salsa verarbeiten. Die Würzsoße ist bei sauberer Arbeitsweise bis zu mehrere Wochen haltbar und eine raffinierte Zutat für Pasta, Pizza und andere Gerichte.
Zutaten für einen Vorrat mehrerer Schraubgläser Tomaten-Salsa:
- 3 kg reife Fleischtomaten
- 500 g fein geschnittene Zwiebeln
- 10 zerdrückte Zehen Knoblauch
- Oregano, Petersilie, Sellerie, Basilikum
- 1 EL Salz
- optional 2-3 EL Zucker oder eine Zuckeralternative
- 100 ml Olivenöl
Zubereitung:
- Tomaten waschen, kreuzweise einritzen, einen Moment in kochendes und dann sofort in kaltes Wasser legen, schälen.
- Kerne und Flüssigkeit entfernen, das Fruchtfleisch in Würfel schneiden.
- Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und in Öl andünsten, bis sie glasig werden.
- Tomaten dazugeben und auf kleiner Flamme etwa 20 Minuten kochen bis sie zerfallen.
- Klein gehackte Würzzutaten (Oregano, Petersilie, Sellerie Basilikum …) nach Geschmack dazugeben, kurz weiterkochen. Optional mit Zucker abschmecken, je nach vorhandener Süße der verwendeten Tomaten.
- Die fertige Salsa in heiß ausgespülte Flaschen gießen, obendrauf etwas Olivenöl geben, und gut verschließen.
Tipp: Eine scharfe Variante der Tomaten-Salsa eignet sich besonders gut zum Dippen für Nachos & Co.
Hausgemachter Tomatensaft
Nicht nur Äpfel und andere süße Früchte lassen sich zu köstlichen Säften verarbeiten. Tomatensaft herzustellen, ist auch eine von vielen Methoden, um größere Mengen Tomaten haltbar zu machen.
Tomaten-Passata
Passierte Tomaten werden häufig als Grundlage für Tomatensoße verwendet. Mit wenigen weiteren Zutaten erhältst du eine würzige Tomaten-Passata gegen Erkältungen. Frisch zubereitet ist sie ungefähr eine Woche lang haltbar, lässt sich aber durch Einfrieren oder Einkochen weiter konservieren.
Aromatisches Tomatenmark
Ganz viel Tomatengeschmack kannst du in selbst gemachtem Tomatenmark speichern. Heiß in keimfreie Gläser abgefüllt hält sich das Tomatenkonzentrat bereits einige Wochen. Um dir einen Jahresvorrat zuzulegen, kannst du es anschließend bei 90 °C im Topf oder bei 120 °C im Backofen für circa 30 Minuten einkochen.
Hausgemachtes Tomaten-Ketchup
In gekauftem Tomaten-Ketchup steckt vor allem jede Menge Zucker. Wenn du lieber den vollen Tomatengeschmack genießen möchtest, lohnt es sich deshalb ganz besonders, Tomaten-Ketchup selber zu machen.
Tomateneis
Nicht allzu lange haltbar, aber ein originelles Dessert für besondere Anlässe ist ein Tomateneis, das du wie viele andere ausgefallene Eissorten selber machen kannst.
Tipp: Hier findest du auch Rezepte für die Zucchinischwemme und originelle Ideen, um deine Apfelernte zu verarbeiten.
Einige dieser Rezepte und viele weitere mehr findest du auch in unseren Büchern:
Wie machst du deine Tomatenernte haltbar? Wir freuen uns auf dein Lieblingsrezept in einem Kommentar unter dem Beitrag.
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