Gemüse und Obst aufbewahren – so bleiben Einkauf und Ernte länger frisch

Wer unverarbeitetes Gemüse und Obst aufbewahren möchte, kann es durch richtige Lagerung lange frisch halten. Doch manche Sorten wollen dafür kühl gelagert, andere bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, einige bevorzugen es luftig, andere feucht. Und manche schaden einander sogar und werden besser getrennt voneinander aufbewahrt. Hier erfährst du, wie’s geht.
Obst und Gemüse im Keller
Viele Obst- und Gemüsesorten bevorzugen es kühl, aber nicht zu kalt – also am besten in einem kühlen Keller:
- Kartoffeln, Kohlköpfe, Karotten, Gurken, Radieschen, Pastinaken, Rote Bete, Meerrettich, Knollensellerie, Schwarzwurzeln
Kartoffeln lagern am besten luftig, zum Beispiel in Kisten aus Holzlatten oder speziellen Kartoffelhorden. Andere der genannten Knollengemüse werden dagegen vorzugsweise in einer mit feuchtem Sand gefüllten Kiste aufbewahrt, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Äpfel lagern auch am besten mit etwas Abstand zueinander. Willst du Äpfel in mehreren Schichten übereinander lagern, hilft etwas Zeitungspapier oder Wellpappe dazwischen.
Tipp: Entferne bei Radieschen, Karotten und anderem Wurzelgemüse die Blätter, denn sie entziehen den Knollen Feuchtigkeit und lassen sie schneller schrumpeln. Du kannst das Gemüsegrün noch zu Reste-Eintöpfen, Salaten und Pesto verarbeiten.
Obst und Gemüse im Kühlschrank
Wer keinen geeigneten Keller oder Lagerraum zur Verfügung hat, kann viele Obst- und Gemüsesorten, die es gerne kühl mögen, auch im Kühlschrank aufbewahren. Etwas vereinfachend gesagt, vertragen Sorten, die in kühlen Regionen wachsen, auch eine kalte Lagerung.
Obst: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Trauben, Erdbeeren und Kirschen sowie Kiwis und Feigen
Gemüse: Kohlrabi, Porree, Brokkoli und Blumenkohl, Fenchel, Spargel, Salat, Spinat und Artischocken
Gut geeignet sind die Temperaturen im Gemüsefach des Kühlschranks. Noch besser ist ein so genanntes Frischefach mit hoher Luftfeuchtigkeit, in dem auch schnell welkende Salate lange frisch bleiben.
Andernfalls hältst du empfindliche Sorten wie Salate in feuchten Tüchern länger frisch. Falls du diese Wirkung noch intensiver wünscht, befeuchte das Tuch mit stark verdünntem Essig.
Tipp: Falls die Frische doch einmal zu wünschen übrig lässt, kannst du welken Salat und schlappes Gemüse ganz einfach wieder auffrischen.
Aufbewahrung bei Zimmertemperatur
Tropische Früchte und Gemüsesorten aus südlichen Gefilden mögen dagegen keine Kälte und werden am besten bei Zimmertemperatur gelagert.
Obst: Avocados, Ananas, Bananen, Granatäpfel, Mangos, Papayas und Zitrusfrüchte
Gemüse: Auberginen, Gurken, Paprika, Tomaten, Zucchini, Grüne Bohnen und Kürbis
Gurken können zwar kühl gelagert werden, Temperaturen unter 10 °C schaden ihnen jedoch. Ist kein Keller vorhanden, empfiehlt es sich, sie bei Raumtemperatur aufzubewahren.
Tipp: Gurken einzulegen ist eine bewährte Methode, um die empfindlichen Früchte lange haltbar zu machen.
Sorten, die besser separat lagern
Manche Obst- und Gemüsesorten geben das Reifegas Ethylen ab, das andere Früchte schneller reifen (und verderben) lässt. Sie werden besser separat gelagert oder neben Sorten, die unempfindlich auf Ethylen sind.
Ethylen geben ab:
- Äpfel, Aprikosen, Avocados, Birnen, Feigen, Kartoffeln, Tomaten, Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen, Paprika und Zucchini
Empfindlich auf Ethylen reagieren:
- Gurken, Möhren, Weißkohl, Orangen, Bohnen, Salat, Beeren, Kirschen, Knollensellerie und Trauben
Unempfindlich gegen das Reifegas sind dagegen:
- Kartoffeln, Kürbisse, Zucchini, Zwiebeln und Paprika
Tipp: Wenn du grüne Tomaten nachreifen lassen möchtest, kannst du dir das Ethylen auch zunutze machen. Falls die Früchte trotzdem nicht mehr rot werden, lassen sie sich immer noch als grüne Tomaten einlegen.
Weitere Tipps zur Lagerung
Was du für eine verlängerte Haltbarkeit neben der Temperatur noch beachten kannst:
- Insbesondere Kartoffeln, Zwiebeln und Chicorée lagern am besten dunkel, da sie sonst austreiben.
- Es empfiehlt sich, Gemüse und Obst ungewaschen aufzubewahren, da nach dem Waschen viel Feuchtigkeit zurückbleibt, die den Verderb fördert.
- Frische Kräuter können entweder in ein Glas Wasser gestellt oder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und in den Kühlschrank gestellt werden, um sie einige Tage lang frisch zu halten
Länger frisch hält auch, was so frisch wie möglich eingekauft wurde. Auf diese Zeichen kannst du beim Einkaufen achten:
- Knackiges, pralles Obst und Gemüse ist besonders frisch, ebenso wie Schnittgut mit hellen, saftigen Anschnitten. Ware mit runzliger Schale, welken Blättern und trockenen, bräunlichen Schnittflächen liegt dagegen schon länger und eignet sich nicht mehr für die Lagerung. Falls du das Obst oder Gemüse aber eh bald verarbeiten möchtest, ist es oft noch eine gute Wahl und vielleicht sogar günstiger zu haben.
- Regionale Ware ist durch kurze Transportwege häufig besonders frisch im Angebot.
- Verpacktes Obst und Gemüse verdirbt oft schneller als unverpacktes. Insbesondere in Plastik- und Folienpackungen bildet sich durch Temperaturschwankungen bei der Lagerung häufig Kondenswasser, das Schimmel begünstigt. Vermeide daher unnötige Verpackungen oder entferne sie zu Hause sofort, auch, wenn du die Ware im Kühlschrank lagerst.
Viele Ideen und Methoden zum Lagern und Haltbarmachen von Lebensmitteln findest du auch in unseren Büchern:
Kennst du noch andere Tricks, wie man Obst und Gemüse länger frisch hält oder wiederbeleben kann? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!
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@ Kathrin – Dankeschön, habe mir fast gedacht, zum wegkippen viel zu schade ;)))
Hallo Zusammen, als „Neu“ Smarti habe ich gleich eine Frage. Ich bin z. Zt. am Fermentieren.
Habe bunte Karotten erstanden und geraspelt und seit 14 Tagen in Salzlake eingelegt.
Nach erstem Probieren, schmeckt mir sehr gut. Was passiert mit der Salzlake, wenn das Gemüse vernascht ist? Einfach weggießen? Wieder verwenden?
Bin auf eine Antwort gespannt…
Hallo Rosenstolz,
kleine Menge Salzlake immer gut als Salatdressing-Grundlage, in Tzatziki, Gurkensalat.
(Braten) – Soßen können damit prima “gestreckt”/ verdünnt” werden.
Auch Suppen freuen sich darüber, oder gar ein neuer Fermentansatz.
Dann geht’s noch schneller:))
Im Brotteig (statt nur Wasser) kann ich mir es auch vorstellen.
Oder einfach trinken.
Oder Geschirr spülen.
Oder Schwiegermutter bei Besuch anbieten.
Stark verdünnt die Pflanzen, Büsche damit gießen.
LG