Im Januar befindet sich der Garten im Winterschlaf, und nur wenige Pflanzen keimen oder wachsen in dieser Jahreszeit. Dennoch empfiehlt es sich, den Garten nicht aus den Augen zu verlieren, denn jetzt ist Zeit, die vergangene Saison auszuwerten und – im wahrsten Sinne des Wortes – deren Früchte zu genießen. Für ein erfolgreiches nächstes Gartenjahr lohnt sich jetzt außerdem dessen Planung und Vorbereitung.
In unserem Gartenkalender Januar kannst du nachlesen, welche Gartenarbeiten im Januar anfallen.
Gemüsegarten: Säen, pflanzen und ernten im Januar
Im Januar ist vor allem die Saison verschiedener Kohlsorten! Darüber hinaus gibt es jetzt kaum etwas zu säen oder zu ernten. Arbeiten, die jetzt im Garten anfallen, dienen vor allem dem Frostschutz sowie der Vorbereitung der nächsten Saison.
Ein Pflanzplan fürs nächste Jahr hilft dabei, Erfolge zu wiederholen und Misserfolge zu vermeiden. Wenn bestimmte Sorten in deinem Garten schlecht gewachsen sind, kaum Früchte geliefert haben oder gar eingegangen sind, waren Boden- und Lichtverhältnisse vielleicht nicht optimal. Statt diese zu optimieren, lohnt es sich, für jeden Standort geeignete Sorten im Sinne der Permakultur anzupflanzen. Auch die Beobachtung von Zeigerpflanzen erleichtert die Pflanzenauswahl.
Mehrjährige Pflanzen, die sich nicht umsetzen lassen, können mit fehlenden Nährstoffen versorgt und mit guten Nachbarn vergesellschaftet werden.
Weitere Arbeiten, die im Verlauf des Jahres im Garten notwendig sind, findest du in unserem Gartenkalender fürs ganze Jahr.
Aussaat im Januar: Gemüse und Sprossen auf der Fensterbank
Auch wenn die Lust auf frisches Gemüse nach den kalorienreichen Weihnachtsleckereien groß ist – im Januar ist es für die Aussaat im Freien noch zu früh. Nur Kaltkeimer wie etwa Bärlauch oder Haselnuss brauchen den Kältereiz für den Wachstumsstart und können im Januar gesät werden.
Es lohnt sich aber schon jetzt, die selbst gezogenen Sämereien fürs Frühjahr zu sichten und einen Aussaatplan für die ersten Frühlingsmonate zu erstellen. Die erste Tracht im Jahr besteht beispielsweise aus kälteverträglichen Sorten wie Feldsalat, Spinat, Radieschen, Kohlrabi und Möhren. Mit einem Frühbeetkasten, der die Jungpflanzen vor allzu großer Kälte schützt, lässt sich die Aussaat in manchen Regionen schon im Februar, spätestens jedoch im März beginnen.
Wer Platz auf einer sonnigen Fensterbank oder in einer verglasten Veranda hat, kann schon einige Gemüsesorten vorziehen, die mehr Wärme brauchen – zum Beispiel Tomaten, Chili und Auberginen. Sie nehmen mit der Zeit zwar reichlich Platz in Anspruch, bis sie ab Mai nach draußen gepflanzt werden können. Dann haben sie aber einen Wachstumsvorsprung, der sich in einer früheren und meist üppigeren Ernte auszahlt.
Eine schneller verfügbare Alternative aus eigenem Anbau sind gesunde Sprossen und Kräuter, die auch auf der Fensterbank wachsen – zum Beispiel Salbei, Rosmarin, Basilikum und Thymian. Sie sorgen für Vitamine und etwas mediterrane Stimmung in der kargen Winterzeit.
Weitere Tipps zur Aussaat in diesem Monat findest du in unserem Aussaatkalender Januar.
Obst- und Gemüseernte im Januar: Kohl und Winterlauch
Obwohl im Januar fast alle Pflanzen oberirdisch absterben oder zumindest eine Ruhepause einlegen, haben einige Gemüsesorten wie Grünkohl, Rosenkohl und Winterlauch jetzt ihre Haupterntezeit. Die Pflanzen wachsen zwar kaum noch, die Wartezeit bis in den Winter lohnt sich aber trotzdem, denn sie werden durch Frost besonders süß und schmackhaft.
Ganzjährig ausgesät und ebenfalls jetzt geerntet werden schnell wachsende, frostharte Sorten wie Feldsalat, Schnittlauch und Winterportulak.
Weiteres Obst und Gemüse, das du im Januar ernten und zu leckeren und gesunden Gerichten verarbeiten kannst, findest du in unserem Saisonkalender Januar.
Abgeräumte Beete lassen sich über den Winter für die nächste Saison vorbereiten. An Tagen ohne Frost und Schnee empfiehlt es sich, verdichtete Erde mit einer Grabegabel vorsichtig zu lockern, um Luft in tiefere Bodenschichten zu bringen. Umgraben ist dagegen weniger empfehlenswert, da es das Bodenleben stört.
Eine Schicht Stallmist oder Kompost versorgt den Boden mit Nährstoffen, sodass im Frühjahr optimale Wachstumsbedingungen herrschen. Zum Schutz vor Austrocknung und Erosion wird das Beet am besten zusätzlich mit Laub oder Mulch abgedeckt.
Eingelagerte Obst- und Gemüsevorräte überprüft man im Winter am besten regelmäßig. Faulige Früchte sollten sofort entfernt werden, damit der Rest der Ernte möglichst verschont bleibt.
In Sand gebettet, halten sich Salate und Wurzelgemüse besonders lange knackig und frisch. Äpfel und andere lagerfähige Obstsorten bevorzugen es, kühl in luftigen Holz- oder Pappkisten zu liegen, ohne sich gegenseitig zu berühren. Da Äpfel Ethylen ausströmen, das andere Früchte schneller reifen lässt, empfiehlt es sich, sie im Keller etwas abseits von anderem Obst und Gemüse zu lagern.
Tipp: Du kannst den Reifeeffekt durch Ethylen auch bewusst nutzen, wenn du beispielsweise grüne Tomaten oder Bananen schneller reifen lassen möchtest.
Weitere Früchte, die sich im eigenen Garten in Parks oder auf Brachflächen vielleicht noch ernten lassen, sind Hagebutten, Mispeln, Schlehen oder Vogelbeeren. Sie sind erst durch Frost schmackhaft beziehungsweise überhaupt genießbar. Um Vögel und andere wild lebende Tiere zu schützen, die auf diese Nahrungsquellen angewiesen sind, ist es jedoch besser, den Großteil der Früchte am Strauch zu belassen.
Tipp: Wildfrüchte, die du in deiner Nähe ernten kannst, findest du über die Karte von mundraub.
Pflanzenpflege im Januar: Frostschutz und Winterschnitt
Statt den Weihnachtsbaum nach dem Fest aufzuessen oder auf den Müll zu werfen, kannst du seine Zweige auch für den Frostschutz im Garten verwenden. Wenn du einen Holzofen besitzt, zersäge den Stamm und verwende ihn nach dem Durchtrocknen als Feuerholz. Besonders harzreiches Holz lässt sich in kleine Stücke spalten und als Kienspäne zum Anfeuern verwenden.
Kernobstbäume und -sträucher vertragen einen Winterschnitt, denn die stark wüchsigen Pflanzen setzen sonst ihre ganze Energie in neue Triebe statt in die Fruchtbildung.
Falls noch nicht geschehen, werden Obstbäume noch im Januar mit einem Weißanstrich versehen. Er verhindert, dass die Rinde bei sonnigem, aber sehr kaltem Wetter durch große Temperaturunterschiede aufplatzt und der Baum Schaden nimmt.
Zierpflanzen im Garten: Aussaat und Pflege im Januar
Dick eingeschneite Bäume und Sträucher sehen zwar hübsch aus, insbesondere nasser, schwerer Schnee kann aber dazu führen, dass Äste unter der Last abbrechen. Schüttele am besten den Schnee vorsichtig ab oder schlage mit einem langen Stock gegen Äste, an die du sonst nicht herankommst. Auf dem Boden ist Schnee dagegen sehr nützlich, denn er isoliert kleinere Pflanzen wie eine Bettdecke und verhindert, dass sie erfrieren.
Auch der Rasen kann bei kalten Temperaturen Schaden nehmen, denn bei Frost brechen die gefrorenen Halme beim Betreten leicht ab. Daher bekommt auch ihm eine Winterpause gut, in der er am besten nicht betreten wird.
Falls das Wetter im Januar eine Zeit lang frostfrei ist, lassen sich auch jetzt noch Blumenzwiebeln stecken. So sorgst du bereits im Frühjahr für bunte Farbtupfer, wenn sonst noch alles kahl und grau ist.
Auch bei den Zierpflanzen gibt es einige Kaltkeimer wie etwa Christrosen, Pfingstrosen, Lilien und Veilchen, die jetzt auf ihre Aussaat warten.
Bei anhaltend trockenem Winterwetter empfiehlt es sich, die Pflanzen im Garten zu gießen, denn sie verdunsten weiterhin Wasser, können aber keines aus dem gefrorenen Boden aufnehmen. Diese “Frosttrocknis” führt sogar häufiger zu Schäden an Pflanzen als die Kälte selbst! Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt ist es daher hilfreich, den Durst der Pflanzen mit der Gießkanne zu löschen.
Gartenzubehör: Futterspender für Vögel
Steht das Vogelhäuschen schon im Garten? Wenn du keine solch kunstvoll gezimmerte Futterstelle besitzt, kannst du die heimischen Vögeln auch mit einfacheren Methoden versorgen – zum Beispiel mit selbst gemachten Meisenknödeln oder Futterkolben. Auch eine ausgehöhlte, mit Vogelfutter gefüllte Orangenschale oder eine ausgediente Kaffeetasse dienen als selbst gemachte Futterspender für Vögel.
Zusätzliche Tipps, die es beim Füttern zu beachten lohnt, gibt dir unser Vogelfutter-Ratgeber.
Weitere Informationen rund um den naturnahen Garten in jeder Jahreszeit findest du in unseren Büchern:
Welche Gartenarbeiten treiben dich im Januar nach draußen? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
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