
Salbeitee, Salbeibonbons, Salbeinudeln - so vielfältig ist der Salbei
Der Salbei ist eine echte Wunderpflanze, denn er enthält viele unterschiedliche Wirkstoffe, die zum Beispiel gegen graue Haare, Halsschmerzen und starkes Schwitzen helfen. Er dient außerdem als Küchenkraut und würzt Gerichte wie etwa Salbeinudeln.
Es sind zwar mehr als 900 Salbeiarten bekannt, aber hierzulande spricht man meist über den Echten Salbei (Salvia officinalis). Er ist im Mittelmeerraum beheimatet und wächst auch heute noch als Wildpflanze in Südfrankreich, Italien und Südkroatien. Inzwischen ist er aber in ganz Europa zu finden und wird in gemäßigten Breiten häufig im Garten oder als Teepflanze auf dem Fensterbrett kultiviert.
Welche inneren Werte der Salbei besitzt und wie vielfältig er verwendet werden kann, erfährst du im folgenden Beitrag.
Inhaltsstoffe und Nährwerte des Salbeis
Besonders gesund ist der Salbei, weil er viele Vitamine, vor allem Vitamin C und Vitamin B3 sowie Mineralstoffe enthält. In 100 g frischen Salbeiblättern finden sich unter anderem circa 260 mg Calcium, 170 mg Kalium, 70 mg Magnesium und 5 mg Eisen.
Das Besondere an dieser Pflanze sind aber die vielen Bestandteile ätherischer Öle, die sogenannten Terpene. Sie wirken antibakteriell, antiviral und antitumoral und sorgen auch für den typischen Salbei-Geschmack. Gerbstoffe in den Blättern wirken zudem desinfizierend, antioxidativ und entzündungshemmend.
Salbei für Gesundheit und Körperpflege
Dank seiner vielfältigen nützlichen Eigenschaften hilft der Salbei bei den unterschiedlichsten gesundheitlichen Beschwerden und eignet sich außerdem für kosmetische Zwecke und zur Körperpflege.
Salbei gegen Halsschmerzen und Erkältung
Insbesondere gegen Halsschmerzen hat sich der Salbei einen Namen gemacht. Für einen entzündungshemmenden Tee, der Bakterien und Viren bekämpft, werden drei oder vier frische oder einen Teelöffel getrocknete Salbeiblätter auf 200 Milliliter kochendes Wasser gegeben. Nach 10-15 Minuten kannst du die Blätter abseihen.
Selbst gemachte Kräuterbonbons mit Xylit tun Hals und Rachen ebenfalls gut und pflegen gleichzeitig die Zähne. Salbeihonig und Salbeisirup wirken wohltuend bei Erkältungsbeschwerden und lassen sich ebenfalls leicht selbst herstellen.
Salbei-Thymian-Erkältungsbad
Für ein heilsames Erkältungsbad kannst du das folgende Rezept verwenden: Gieße einen Liter kochendes Wasser auf 50 Gramm frische Salbeiblätter und 100 Gramm Thymianzweige. Lasse den Sud zehn Minuten abgedeckt ziehen, seihe ihn ab und gib ihn dem Vollbad hinzu.
Salbeitee bei Magenbeschwerden
Ein Salbeitee ist auch bei Magenschmerzen ein gutes Heilmittel. Trinke drei- oder viermal täglich eine Tasse vor jeder Mahlzeit, um den Magen zu beruhigen und eine gesunde Verdauung zu unterstützen.
Eine Übersicht verschiedener Teesorten und ihrer Anwendung bei gesundheitlichen Beschwerden findest du hier.
Salbei gegen schmerzhafte Insektenstiche
Gib eine Handvoll frischer Salbeiblätter mit reichlich Wasser in einen Topf, lasse die Mischung kurz aufkochen und bei geringer Hitze zwei Minuten köcheln. Lege die warmen Blätter dann auf die Insektenstiche und decke sie mit einer Mullbinde ab. Am besten ein bis zwei Stunden einwirken lassen. Auch bei kleinen Schnitt- oder Schürfwunden wirkt die Auflage lindernd.
Weitere Tipps, wie du Insektenstiche behandelst, findest du hier.
Salbei zur Zahnpflege
Kaue nach jeder Mahlzeit ein bis zwei frische Salbeiblätter. Die Wirkstoffe im Salbei reinigen und desinfizieren Zähne und Zahnfleisch und können die Zähne sogar weißer machen.
Auch in diesem natürlichen Zahnputzpulver ist Salbei enthalten.
Salbei gegen Körpergeruch
Verschiedene Salbeiarten sind berühmt für ihre Wirkung gegen starkes Schwitzen und Gerüche. Salbei verringert die Schweißsekretion, seine antibakterielle Wirkung mindert auch den Geruch. Deshalb sind ätherische Öle des echten Salbei und des Muskatellersalbeis hervorragend geeignet als Zusatz zu selbstgemachten Deodorants.
Salbei gegen Schweißfüße
Auch gegen Schweißfüße kann Salbei eingesetzt werden. Gib dazu kochendes Wasser und etwa vier Esslöffel Salbeiblätter in eine Schüssel, lasse den Aufguss etwa zehn Minuten lang ziehen und gib nach Bedarf noch etwas kühleres Wasser hinzu, bevor du deine Füße darin badest. Regelmäßiges Auslüften der Schuhe und ein Anti-Stink-Spray helfen ebenfalls dabei, dass Fußgeruch bald der Vergangenheit angehört.
Salbeitee als Haartönung
Salbei hilft gegen graue Haare: Bei dunklem, schon leicht ergrauten Haar sorgt das Kraut für eine natürliche Färbung. Eine selbst gemachte Tönung aus Salbei, schwarzem Tee und Rosmarin verleiht einen dunklen Schimmer, ohne dass die Haare unnatürlich einfarbig aussehen. Die Mischung kann einmalig oder für ein intensiveres Ergebnis in mehreren Schritten angewendet werden.
Rezepte mit Salbei
Salbei passt sowohl zu süßen als auch herzhaften Speisen. Hier sind unsere Empfehlungen:
- Für Salbeinudeln brate die Blätter in einer Pfanne mit Olivenöl an. Wenn die Blätter kross sind, gib auf Wunsch etwas Zitronensaft, Weißwein und Butter hinzu und vermenge die Nudeln mit der Salbeimischung. Richte die Nudeln auf einem Teller an und bestreue das Gericht mit Parmesan.
- Auch zu Fleisch passt die intensive Salbei-Note sehr gut. Lege die frischen Blätter vor dem Braten auf das Fleisch.
- Salbei verleiht Suppen eine angenehme Würze, zum Beispiel einer Zucchini-Salbei-Suppe, die dabei hilft, eine reiche Zucchini-Ernte zu verarbeiten. Interessante Rezeptideen findest du in unserem Buchtipp weiter unten.
- Für ein besonderes Aroma in Kuchen gib ein paar klein gehackte Salbeiblätter in den Teig.
Salbei ernten und konservieren
Der Echte Salbei ist ein immergrüner Halbstrauch, der etwa 50 bis 80 Zentimeter hoch wächst. Die Blätter sind bis zu fünf cm breit, oliv bis graugrün gefärbt und an beiden Seiten filzig weiß behaart. Ältere Blätter sind auf der Oberseite nicht mehr behaart.
Charakteristisch für die Pflanze ist ihr aromatischer Duft. Er geht nicht nur von den Blättern, sondern von der gesamten Pflanze aus.
Der Echte Salbei blüht zwischen April und Juli. Am besten geeignet für die Weiterverwendung sind junge, frische Blätter, die du am besten vor oder nach der Blüte zwischen Mai und November erntest. Der Gehalt ätherischer Öle ist am höchsten, wenn du die Blätter nach einem sonnigen Tag erntest, idealerweise am Nachmittag. Damit das Aroma nicht verfliegt, werden die Blätter am besten bald verarbeitet.
Für weitergehende Informationen findest du hier ein ausführliches Pflanzenporträt des Salbeis.
Um Salbei zu konservieren, lege die Blätter samt Zweig in eine Flasche und bedecke sie vollständig mit Olivenöl. Wenn du frischen Knoblauch hinzufügst, wird der Geschmack noch aromatischer. Lagere die Flasche für mehrere Wochen an einem möglichst sonnigen, warmen Platz.
Alternativ kannst du Salbei auch getrocknet aufbewahren, er ist dann allerdings weniger aromatisch. Breite die Blätter dazu auf einem sauberen Tuch aus und wende sie mehrfach während des Trocknens. Alternativ kannst du sie bei 40 Grad im Backofen dörren. Fülle sie danach in einen lichtgeschützten, fest verschließbaren Behälter. So hält der Salbei sich etwa 18 Monate lang.
Hinweise zur Verwendung von Salbei
Schwangeren sollten Salbei nicht verzehren, ohne vorher ihren Arzt zu konsultieren. Auch stillenden Frauen wird von Salbei abgeraten, da er die Milchbildung hemmt. Zum Abstillen ist Salbeitee dagegen empfehlenswert, um einen schmerzhaften Milchstau zu verhindern.
Eine dauerhafte Anwendung oder Überdosierung von Salbei kann negative Auswirkungen haben und durch das enthaltene Thujon zum Beispiel Magen-Darm-Probleme erzeugen. Daher sollte nach einer etwa dreiwöchigen Anwendung von Salbeitee eine ebenso lange Pause eingelegt werden.
Mehr zum Salbei und anderen Heilpflanzen findest du in unserem Buch:
Für welche Zwecke verwendest du Salbei? Teile deine Tipps in den Kommentaren!
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