Mirabellen verwerten: die besten Rezepte für Kuchen, Marmelade & Co.
Für Liebhaber von Obstsorten, die im Supermarkt nicht alltäglich anzutreffen sind, ist der Spätsommer die schönste Jahreszeit: neben Stachelbeeren, Maulbeeren und alten Apfelsorten sind in Gärten und an Wegen jetzt Mirabellen reif. Doch leider sind sie nur kurze Zeit verfügbar – aber dann in rauen Mengen! Um den Genuss auf das ganze Jahr auszudehnen, kannst du das Steinobst vielfältig verarbeiten und haltbar machen. Die besten Rezepte für Mirabellen findest du in diesem Beitrag.
1001 Mirabellenmarmeladen
Mirabellen zu verschiedenen Marmeladen zu verarbeiten ist die naheliegendste Methode, um die Ernte zu konservieren. Dabei gibt es viele verschiedene Zubereitungsarten: klassische Marmelade heiß abgefüllt oder kalt zubereitet, Mus aus dem Brotbackautomaten, Aufstrich aus 100 Prozent Fruchtgehalt, Marmelade ohne Gelierzucker und viele weitere Varianten.
Mediterraner Mirabellenaufstrich
Etwas ungewöhnlich im Geschmack ist diese Mirabellenmarmelade, die sich als süßer Brotaufstrich oder als Beilage zu herzhaften Speisen eignet, ähnlich wie Preiselbeeren. Zudem lässt sich das Rezept besonders einfach zubereiten, da die Früchte vorher nicht entsteint werden müssen.
Für etwa fünf Gläser Mirabellenaufstrich sind folgende Zutaten erforderlich:
- 1 kg Mirabellen mit Stein
- 400 g Gelierzucker 2:1 (am besten ohne Zusatzstoffe wie dieser)
- 1 gestr. TL Zitronensäure
- 1 Handvoll Rosmarinnadeln
- 1 Zweig Thymian
Zusätzlich werden ein großer Topf, eine Schüssel sowie ein großes Sieb oder eine Passiermühle benötigt.
So wird der Aufstrich zubereitet:
1. Mirabellen waschen und tropfnass in einen großen Topf geben. Gelierzucker, Rosmarin, Thymian und Zitronensäure zugeben.
2. Aufkochen und etwa zehn Minuten lang sprudelnd kochen lassen. Dabei immer wieder umrühren, damit sich die Aromen gut vermischen und nichts anbrennt.
3. Gelierprobe machen. Falls die Fruchtmasse noch zu flüssig ist, noch einige Minuten lang kochen lassen und eventuell etwas mehr Zitronensäure zugeben. Alternativ kann auch etwas Apfelpektin die Marmelade besser gelieren lassen.
4. Die Masse in ein Sieb oder eine Passiermühle geben und in eine Schüssel passieren. Dabei bleiben nicht nur die Kerne und Gewürze im Sieb zurück, sondern auch größere Schalenreste.
5. Marmelade noch heiß in Schraubgläser füllen und fest verschließen.
Kühl und dunkel gelagert, hält sich der Aufstrich bis zur nächsten Mirabellen-Saison.
Tipp: Auf die gleiche Weise lässt sich eine süße Maulbeer-Marmelade, pikante Kürbis-Marmelade oder fruchtige Karotten-Marmelade zubereiten.
Mirabellensenf – fruchtige Note zu Herzhaftem
Dieses Rezept für Mirabellensenf verbindet die fruchtige Süße der Mirabellen mit einer würzig-scharfen Note – eine ungewöhnlich leckere Kombination, die zum Beispiel zu Käse, Salatsoßen und Würstchen passt – ebenso wie anderer, zum Beispiel selbst gemachter Senf zu Würsten passt.
Für ein Glas Mirabellensenf benötigst du folgende Zutaten:
- 200 g Mirabellen
- 2 EL Weißweinessig
- 2 EL Senfpulver
- 50 g Zucker
- Salz und Pfeffer
So wird der Senf zubereitet:
1. Mirabellen waschen und entsteinen.
2- Zusammen mit dem Essig in einen Topf geben, aufkochen und einige Minuten köcheln lassen.
3. Mit einem Pürierstab fein pürieren und abkühlen lassen.
4. Zucker und Senfpulver zugeben und gut verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
5. In ein sauberes Schraubglas geben und verschließen.
Der Senf entfaltet sein ganzes Aroma nach zwei Wochen Ziehzeit. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält er sich einige Wochen lang.
Mirabellensuppe – eine süße Überraschung
Eine süße Zubereitung, mit der du Familie und Gäste überraschen kannst, ist diese Mirabellensuppe, die kalt gegessen wird.
Für etwa zwei Portionen benötigst du:
- 500 g Mirabellen
- 50 g Zucker
- 20 g Vanillepudding-Pulver (zum Beispiel selbst gemacht)
- 120 ml Milch
- Schalenabrieb einer unbehandelten Zitrone
So wird die Suppe zubereitet:
- Mirabellen entsteinen.
- Zusammen mit der Hälfte des Zuckers in einen Topf geben und zehn Minuten lang weich kochen.
- Durch ein Sieb streichen und wieder in den Topf geben.
- Puddingpulver mit Zitronenschale und restlichem Zucker vermischen und in zwei bis drei Esslöffeln Milch auflösen.
- Den Rest der Milch zum Mirabellenmus geben und aufkochen.
- Milch-Puddingpulver-Mischung zugeben, gut durchrühren und noch eine Minute lang kochen lassen.
- Suppe abkühlen lassen. Vor dem Servieren am besten noch einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
Guten Appetit!
Mirabellenkuchen nach Lothringer Art
Insbesondere in Lothringen sind Mirabellen beliebt und weit verbreitet. Daher stammt eines der besten Kuchenrezepte mit den leckeren Früchten aus dieser französischen Region.
Für den Teig werden folgende Zutaten benötigt:
- 150 g Mehl
- 50 g Zucker
- 100 g kalte Butter
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
Für den Belag ist Folgendes notwendig:
- 500 g Mirabellen
- 1 Ei
- 25 g Mehl
- 100 ml Milch
- 50 g Zucker
- 50 ml Obstschnaps, am besten natürlich Mirabellenschnaps, alternativ Apfel- oder Traubensaft
- 20 g Butter
So wird der Obstkuchen gemacht:
1. Butter in kleine Stücke schneiden und mit Ei, Zucker und Salz verkneten.
2. Mit dem Mehl verkneten und zu einer Teigkugel formen.
3. Teig für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
4. Währenddessen den Ofen auf 220 °C vorheizen.
5. Die Mirabellen waschen, halbieren und entkernen.
6. Mehl in eine Rührschüssel sieben und mit dem Zucker vermengen. Milch, Obstler oder Saft und das Ei verrühren und mit unter die trockenen Zutaten mischen.
7. Den gekühlten Teig in einer Tarteform auslegen und am Rand etwas hochziehen.
8. Die halbierten Mirabellen auf dem Teigboden auslegen und mit der Milchmischung übergießen. Mit Butterflocken bestreuen.
9. Den Kuchen für etwa 20 Minuten im Ofen backen.
Die Tarte schmeckt am besten, wenn sie noch warm serviert wird. Aber auch eingefroren und wieder aufgebacken, ist sie unvergleichlich lecker.
Mirabellen als Kompott einkochen
Mirabellen eignen sich auch ganz hervorragend zum Einkochen und geben ein leckeres Kompott ab. Werden die Früchte dabei für längere Zeit auf 80 bis 100 °C erhitzt, gehen zwar einige Vitamine verloren, die Haltbarkeit ist dafür aber nahezu unbegrenzt. Wie und bei welcher Temperatur sich das Obst am besten einkochen lässt, kannst du in einem separaten Beitrag lesen.
Die Mirabelle – bewundernswert!
Die Mirabelle macht nicht nur geschmacklich viel her. Sie enthält außerdem viele Vitamine und Mineralstoffe, die sie zu einem gesunden Genuss machen. Ähnlich wie die eng verwandte Pflaume, besitzt sie eine verdauungsfördende Wirkung. Sie stammt ursprünglich aus Kleinasien. Ihr Name dagegen ist lateinischen Ursprungs – “mirabilis” bedeutet wunderbar bzw. bewundernswert.
Weitere Informationen zur Pflanze und ihren Früchten sowie deren Verwendung in der Küche und für Heilzwecke findest du in diesem Mirabellen-Pflanzenporträt.
Viele seltene Obstsorten, die auch in deiner Umgebung wachsen, sowie Tipps zu ihrer Verarbeitung findest du in unserem Buch:
Mehr Rezepte und Tipps zum Haltbarmachen findest du in diesem Buch:
Wie schmecken dir Mirabellen am besten? Teile dein Lieblingsrezept mit uns in einem Kommentar!
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Hallo,
ja das ist immer ein bisschen unser Problem, zu entscheiden, wann wir welche Themen veröffentlichen oder im Newsletter verteilen: Je nach Region weichen die Erntezeitpunkte allein in Deutschland schon erheblich voneinander ab. Liebe Grüße Sylvia
Die Rezepte mit Mirabellen kommen gut ein Monat zu spät! Die Ernte für heuer ist längst zu Ende!
Noch nicht überall!