
Fruchtaufstriche mit Carubenmehl - glutenfrei, zuckerfrei und vegan
Die Beeren- und Obsternte ist die Zeit der Marmeladen- und Geleekreationen. Normalerweise greift man da zum Gelierzucker, doch damit reichert man das gesunde Obst automatisch mit unglaublich viel Zucker an. Auch mit der 3:1 Variante besteht die Marmelade am Ende immer noch zu einem Viertel aus purem Zucker.
Dass es auch mit weniger Zucker geht, hat der Tipp des kalt angerührten Chia- oder Leinsamenbrotaufstrichs gezeigt. Doch auch mit Johannisbrotkernmehl als natürlichem Geliermittel lassen sich gesunde und kalorienarme Fruchtaufstriche zaubern. Dieses sparsame Pulver, auch Carubenmehl genannt, vereint folgende Vorteile:
- es ist geschmacksneutral, glutenfrei und vegan
- enthält fünf Prozent hochwertiges Pflanzeneiweiß, wirkt als Ballaststoff verdauungsfördernd, ist kalorienarm und ist reich an Mineralstoffen wie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen
- bindet Flüssigkeiten 5-fach stärker als Speisestärke
- ist ein für Bio-Produkte zugelassener Zusatzstoff (E410)
- für Säuglings- und Kleinkindnahrung geeignet
- Verwendung von Süßungsmittel unnötig
- geeignet für Gelees und Marmeladen (kalte und warme Version)
- zur schnellen Herstellung von Gelees aus Fruchtsäften geeignet
Für Marmelade oder Gelee mit Johannisbrotkernmehl benötigst du:
- 250 g oder 250 ml gewaschenes und geputztes Obst oder Beeren
- Alternativ tiefgekühlte Früchte
- 2-3 gestrichene TL Johannisbrotkernmehl (kalt angerührt die doppelte Menge; im Bioladen oder online erhältlich)
- optional 1-2 EL Zucker, bei sehr sauren Früchten ggf. mehr (alternativ Honig oder eine regionale Alternative zu Agavendicksaft)
- optional: 1 TL Zitronensaft
- Mixer
- Topf
- Einmachgläser mit Twist-Off Deckel
- optional Marmeladentrichter
Hinweis: Die angegebene Menge Johannisbrotkernmehl sorgt für eine dicke, streichfähige Konsistenz, die auch garantiert nicht vom Brot läuft. Je nach Frucht und Konsistenzwunsch können aber bereits ein bis zwei Teelöffel auf 500 Gramm Früchte ausreichend sein.
Und so wird mit Johannisbrotkernmehl Marmelade und Gelee geliert. Die ersten vier Schritte sind für die Marmeladen- und Geleeherstellung identisch:
1. Früchte waschen und schlechte aussortieren. Alternativ taust du die Tiefkühlware auf.
2. Die aufgetauten oder gewaschenen Früchte zusammen mit dem Süßungsmittel im Mixer pürieren.
3. Johannisbrotkernmehl hinzugeben und die Zutaten gründlich vermischen.
4. Für eine längere Haltbarkeit etwas Zitronensaft zugeben und alles noch einmal verrühren.
Abhängig davon, ob du eine vitaminreiche, kalt angerührte oder aber die heiß abgekochte Version bevorzugst, geht es unterschiedlich weiter.
Kalte, die Vitamine erhaltende Version für Gelee oder Marmelade:
5. Für kalt angerührte Marmeladen und Gelees mindestens drei Minuten lang kräftig durchmixen. Die Masse dickt in den nächsten 10 Minuten nochmal an. Sollte sie abhängig von der Obst- oder Zuckeralternative noch etwas zu dünn sein, kannst du erneut mit ein bis zwei gestrichenen Teelöffeln Johannisbrotkernmehl nachhelfen und den Mixvorgang wiederholen.
6. Die fertige Masse in saubere Gläser füllen und verschließen. Im Kühlschrank sind die vitaminreichen Fruchtaufstriche abhängig vom Zucker- und Säureanteil sowie sauberer Verarbeitung geschlossen bis zu vier Wochen haltbar. Nach Öffnung sollten sie innerhalb von ein bis zwei Wochen verzehrt werden.
Heiß abgekochte Version für Marmelade oder Gelee:
5. Für die heiß gekochte Version die gemixten Früchte in einen Topf geben und erhitzen. Noch weitere zwei bis drei Minuten köcheln lassen und dabei gut umrühren.
6. Die heiße Masse sofort in saubere Gläser abfüllen und verschließen.
7. Damit die Hitze mögliche Keime am Deckel abtötet, die Gläser für 10 Minuten verkehrt herum auf den Deckel stellen. Nun ist dein fruchtiger Brotaufstrich etwa zwei Monate ungekühlt haltbar. Mit Anteil des Zuckers und Zitronensaft steigt die Haltbarkeit.
Zum Schluss noch ein Tipp:
Kalt angerührte Fruchtaufstriche solltest du besser in mehrere kleine Gläser abfüllen, um einen schnellen Verzehr zu garantieren.
Viel Spaß beim Gelieren mit der Alternative des Johannisbrotbaums.
Nutzt du Alternativen zu Gelierzucker und wie sind deine Erfahrungen? Wir freuen uns auf deine Ergänzungen in den Kommentaren!
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