Agavendicksaft-Alternativen: diese flüssigen Fruchtsüßen gibt es auch regional

Agavendicksaft wird oft anstelle von Honig empfohlen, jedoch bringt er auch viele Nachteile mit sich. Regionale Alternativen zu Agavensirup sind z.B. Apfelsirup und Rübensirup!

In vielen veganen Rezepten wird Agavendicksaft als pflanzliche Alternative zu Honig empfohlen. Jedoch bringt der süße Pflanzensaft eine Reihe von Nachteilen mit sich und kommt von weit her – doch warum in die Ferne schweifen, wenn es auch regionale Dicksäfte gibt, die sich wunderbar als Süßungsmittel eignen!

Gleich eine ganze Reihe regionaler Dicksäfte sind echte Alternativen zu Agavendicksaft. Sie vermeiden auch weitere Nachteile des Agavendicksaftes.

Apfeldicksaft: Süße Alternative aus regionalen Äpfeln

Apfeldicksaft hat vergleichbare Eigenschaften wie Agavendicksaft. Er wird hergestellt, indem Apfelsaft zu einer sirupartigen Konsistenz eingekocht wird. Der Dicksaft enthält – wenn auch in geringen Mengen – Mineralien und Spurenelemente, und schmeckt fruchtig-würzig nach Äpfeln. Das macht ihn zur idealen Süße für Müslis, Joghurt- und Quarkspeisen. Im Gegensatz zu Agavendicksaft süßt Apfeldicksaft weniger als Haushaltszucker, weshalb es eventuell nötig ist, die Menge an verwendetem Dicksaft zu erhöhen, um die gleiche Süßkraft wie bei Agavensirup oder Zucker zu erreichen.

Apfeldicksaft besteht wie Agavendicksaft etwa zu 60 Prozent aus Fructose (Fruchtzucker), deshalb ist er ungeeignet für Menschen mit Fructoseintoleranz.

Apfeldicksaft aus regionaler Herstellung ist in Bioqualität nicht nur in Bioläden, sondern auch in Reformhäusern, gut sortierten Supermärkten und Drogerien erhältlich. Aus naturtrübem Apfelsaft lässt sich Apfeldicksaft selber machen.

Agavendicksaft wird oft anstelle von Honig empfohlen, jedoch bringt er auch viele Nachteile mit sich. Regionale Alternativen zu Agavensirup sind z.B. Apfelsirup und Rübensirup!

Birnendicksaft: geschmacklich flexibles Süßungsmittel

Birnendicksaft, auch Birnenhonig genannt, wird ebenfalls gewonnen, indem der Fruchtsaft durch Einkochen auf eine dicke Konsistenz reduziert wird. Aufgrund seines neutraleren Geschmacks im Vergleich zum Apfeldicksaft lässt sich Birnendicksaft flexibler für die unterschiedlichsten Zubereitungen in Getränken, Eis, Desserts, Müsli, Backwaren und Co.einsetzen. In der Schweiz ist Birnenhonig oder Birnel traditioneller Bestandteil des Luzerner Lebkuchens.

Auch Birnendicksaft ist aufgrund seines Fructosegehalts nicht geeignet für Menschen, die keinen Fruchtzucker vertragen. Regionaler Bio-Birnendicksaft ist in Bioläden und Reformhäusern erhältlich.

Traubensüße für die Abwechslung

Traubensüße oder Traubendicksaft wird durch das Einkochen von Traubensaft gewonnen und enthält vor allem Fructose und Traubenzucker. Der Dicksaft wird in erster Linie in der Industrie für die Süßung von Limonaden verwendet und kann im Privatbereich eine weitere Geschmacksnote in die vielfältigen Süßungsmöglichkeiten bringen.

Agavendicksaft wird oft anstelle von Honig empfohlen, jedoch bringt er auch viele Nachteile mit sich. Regionale Alternativen zu Agavensirup sind z.B. Apfelsirup und Rübensirup!

Rübenzuckersirup: regional beliebt und mineralreich

Rübenzuckersirup, auch Rübensirup oder Rübenkraut genannt, wird aus Rübensaft eingedickt und ist wie Apfel- und Birnendicksaft eine echte regionale Süßungsalternative. Er dient pur als Brotaufstrich und kann in Gebäck herkömmlichen Zucker ganz oder teilweise ersetzen. Auch Salatdressings und Soßen gibt der herb-süße Sirup eine besondere Note.

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Der zuckerreiche Saft der Zuckerrübe hat wie Agavendicksaft weniger Kalorien als herkömmlicher raffinierter Zucker und liefert vergleichsweise hohe Mengen an Magnesium, Kalium, Eisen und Folsäure. Obwohl der dunkle, sehr dickflüssige Sirup mit etwa 16 Prozent nicht so viel Fruktose wie andere Dicksäfte enthält, ist er für eine fruchtzuckerfreie Ernährung nicht geeignet. Erhältlich ist Rübenzuckersirup im Supermarkt; und im Bioladen gibt es auch Bio-Rübensirup.

Agavendicksaft wird oft anstelle von Honig empfohlen, jedoch bringt er auch viele Nachteile mit sich. Regionale Alternativen zu Agavensirup sind z.B. Apfelsirup und Rübensirup!

Reissirup als fructosefreie Alternative zu Agavendicksaft

Reissirup ist eine flüssige Süße, die nur sehr wenig (unter 0,2 Gramm auf 100 Milliliter) Fructose enthält und damit auch für Menschen mit Fructoseintoleranz oder Fructosemalabsorption geeignet ist. Er wird aus Vollkornreis hergestellt, der zunächst gemahlen und dann mit Wasser erwärmt wird. Zugesetzte Enzyme spalten die Stärke in Mehrfachzucker auf. Diese Polysaccharide werden vom Körper langsamer abgebaut und gelangen nicht so schnell ins Blut wie die Einfachzucker Glucose oder Fructose.

Der Geschmack von Reissirup erinnert leicht an Karamell; als Zuckerersatz und Alternative zu Agavendicksaft kann er zum Backen genauso verwendet werden wie zur Süßung von Nachtisch, Quark- und Joghurtspeisen und vielem mehr. Die Süßkraft ist geringer als bei Agavendicksaft und raffiniertem Zucker, deshalb wird je nach Geschmack mehr davon benötigt.

Reissirup ist in Bioläden, Reformhäusern, Drogeriemärkten und online erhältlich. Ursprünglich aus Japan stammend, wird Reissirup auch aus italienischem Reis hergestellt, sodass der Transportweg zumindest kürzer ausfällt als beim Agavendicksaft.

Ahornsirup: Gesunde Alternative zum Süßen

Ahornsirup kommt zwar überwiegend aus Kanada, doch es gibt auch europäische Produzenten, die den süßen Baumsaft schonend und in Bio-Qualität gewinnen. Der Saft enthält viele gesunde Mineralstoffe und Spurenelemente, der ihn zu einer gesünderen Alternative zu Agavendicksaft machen. Er entsteht, wenn der Saft des Ahornbaumes zu dickflüssiger Konsistenz eingekocht wird. Daneben enthält das Süßungsmittel Zucker (Saccharose), Fructose, Proteine und Apfelsäure. Ahornsirup kann zum Süßen von Gebäck und auch für Fruchtsalate, Joghurtdrinks, Desserts und vieles mehr verwendet werden. Wer einen Ahornbaum im Garten hat, kann sogar Ahornsirup selber machen zudem versuchen, Ahornsirup selber zu machen. Das schadet dem Baum nicht, wenn er alt genug ist und wenn behutsam vorgegangen wird.

Erhältlich ist Ahornsirup in Bioläden, Supermärkten, Reformhäusern und Drogeriemärkten.

Agavendicksaft wird oft anstelle von Honig empfohlen, jedoch bringt er auch viele Nachteile mit sich. Regionale Alternativen zu Agavensirup sind z.B. Apfelsirup und Rübensirup!

Zucker bleibt Zucker

Es ist wunderbar, dass wir so viele Möglichkeiten haben, Agavendicksaft und Haushaltszucker durch andere Süßungsmittel zu ersetzen, die den einen oder anderen Vorteil haben und mehr Abwechslung in den Speiseplan bringen. Dennoch handelt es sich bei jeder der genannten Süßen trotzdem um Zuckerarten mit all ihren Nachteilen. Auch gesunde Menschen können beispielsweise durch den übermäßigen Konsum von Fructose an Fettleber, Diabetes mellitus Typ II oder Bluthochdruck erkranken.

Es ist die Frage wert, ob das Müsli nicht auch nur mit frischem Obst süß genug ist. Dann werden neben den verschiedenen, natürlich enthaltenen Zuckern auch Vitamine, Mineralstoffe und insbesondere Ballaststoffe verzehrt, die helfen, den Blutzuckerhaushalt zu regulieren.

Oft ist es einfach zu testen, ob nicht auch weniger Süße ausreicht für das eigene Geschmacksempfinden: Die in Rezepten angegebene Menge an Zucker, 1:1 ersetzt durch weniger süßen Fruchtdicksaft, reicht vielleicht schon aus.

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Welche Alternativen zu Agavendicksaft und Honig benutzt du und warum? Wir freuen uns auf Ideen und Tipps in den Kommentaren!

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11 Kommentare

  1. es gibt auch Apfeldicksaft in Rohkostqualität

    • Ich glaube kaum, da ja das Wasser verdampfen muss damit der Saft eindickt. Und ohne Hitze ist das schwer möglich.

  2. Bei diesem Artikel hätte ich erwartet, daß auch die Herstellung der Süßungs-Alternativen im eigenen Haushalt erklärt wird.

  3. Ich verwende bisher Agavendicksaft uum Süssen von Kaffee, mit Ahorn- und Dattelsirup komme ich nicht so gut klar. Falls jemand einen Tipp hat, regional und ohne Fructose und wirklich nur für Kaffee (für alles andere brauche ich keine Süsse), bin ich dankbar. Honig?

    • Probier das ruhig mal aus. Ich trinke Kaffee am liebsten schwarz, aber meine ehemalige WG-Mitbewohnerin hat sich gerne Honig in den Kaffee gerührt. Ich habe das auch mal getestet – schmeckte ungewohnt, aber durchaus lecker.

  4. Beim gekauften Zuckerrübensirup gibt es verschiedene “Qualitäten”.
    Einige Hersteller mischen dem Sirup verschiedene Stoffe bei, wie Fruchtzucker und andere chemische Stoffe.
    Im Handel gibt es aber auch reinen Zuckerrübensirup.
    Es ist ratsam, beim Kauf, auf das Etikett zu schauen und die Zusammensetzung zu beachten.
    Monika

    • Hallo Monika,
      das stimmt, aber das ist einfach festzustellen, denn es muss eindeutig auf dem Etikett vermerkt sein, dass es sich zum Beispiel um einen “Brotaufstrich mit Zuckerrübensirup” handelt.
      Lieben Gruß
      Heike

  5. Geht ganz einfach. Aus Äpfeln Saft machen und einkochen. Da dauert so ca 3 Stunden. Dann ist der Dicksaft fertig. Die Äfel haben genug Süße und dicken so langsam beim kochen ein. Liebe Grüße Ulrike

    • Liebe Ulrike, lieben Dank für den Tipp :) das werde ich mal ausprobieren, da ich auf viele Apfelsorten allergisch bin, traue ich mich da nicht an gekaufte Apfelsäfte/Apfelsirup ran – und freue mich über deinen Rezeptvorschlag <3

      Liebe Grüße,
      Stine

  6. Hallo smartikular-team, könntet ihr auch rezepte zur herstellung von apfel-, birnen- & rübendicksaft in erfahrung bringen?? Wär interessant mal zum probieren. Danke angelika

    • Danke für den Vorschlag, das schauen wir uns an. Liebe Grüße Sylvia

Die Kommentare sind geschlossen.

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