Apfeldicksaft und Birnendicksaft selber machen als regionale Zuckeralternative

Im Herbst weiß man manchmal gar nicht, wohin mit den ganzen reif gewordenen Äpfeln. Eine Idee ist es, Apfeldicksaft selber zu machen! Die regionale Zuckeralternative kannst du zum Süßen von Gebäck, Nachspeisen und anderen Lebensmitteln verwenden, die eine leichte Süße in flüssiger Form vertragen können.
Apfeldicksaft selber machen
Apfeldicksaft ist ein flüssiges Süßungsmittel, das aus naturtrübem Apfelsaft hergestellt wird. Den benötigten Apfelsaft kannst du (auch ohne Entsafter) selbst herstellen oder einfach fertigen Apfelsaft ohne Zusätze verwenden. Süße Apfelsorten eignen sich am besten.
Für 250 ml Apfeldicksaft benötigst du in etwa zwei Liter Apfelsaft.
Tipp: Birnendicksaft lässt sich auf die gleiche Weise herstellen wie Apfeldicksaft, er ist sogar noch etwas neutraler im Geschmack.
So gehst du vor:
- Apfelsaft in einem Topf auf dem Herd bei niedriger Hitze drei bis vier Stunden sanft köcheln lassen, bis die Konsistenz sirupartig und die Farbe etwas dunkler geworden ist. Die Konsistenz ist am besten minimal flüssiger als du sie am Ende haben willst, da der Sirup nach dem Abkühlen noch etwas dicker wird. Je dicker der Apfelsirup ist, umso stärker ist seine Süßkraft.
- Den Sirup durch ein Sieb abgießen und auffangen. Noch heiß in ein sterilisiertes Schraubglas abfüllen.
Im Kühlschrank aufbewahrt, ist der Apfeldicksaft etwa ein halbes Jahr lang haltbar. Zusätzliches Einkochen beziehungsweise Einwecken verlängert die Haltbarkeit noch.
Etwaige Apfelreste aus der Apfelsaftherstellung können beispielsweise zu Apfelessig vergoren oder in einem der vielen ungewöhnlichen Apfelrezepte verwertet werden.
Weitere interessante Rezepte, mit denen sich Reste verwerten oder Fertigprodukte in der Küche ersetzen lassen, findest du in unseren Büchern:
Wie verwendest du Birnen- oder Apfeldicksaft am liebsten? Schreib uns deine Rezeptideen gern in einen Kommentar unter den Beitrag!
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14 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Also bei mir hat es bei niedrigen Temperaturen (halbe Hitze) und der Menge absolut nicht geköchelt…
Nett wäre auch ein Hinweis gewesen, dass es erst dickflüssig wird, wenn es abkühlt. Ich habe habe jetzt ein sehr starkes Konzentrat.
Hallo Nadischko, das stimmt. Wir haben einen entsprechenden Tipp in Schritt 1 ergänzt. Vielen Dank für den Hinweis! Beim minimalen Köcheln bewegt sich die Oberfläche nur leicht, wofür bei den meisten Herdplatten niedrige Hitze genügt. Aber da ist natürlich jedes Gerät anders. Schön, dass du für dich eine Variante gefunden hast. Viel Freude weiterhin beim Selbermachen! Liebe Grüße, Lisa
Beim Eindicken von Säften( Trauben, Äpfel, Birnen usw.) Nicht zu lange und zu heiss kochen, da der Zucker sich bei hohen Temperaturen (über 100 Grad) in krebseregendes HMF (5-hydroxymethyl furfural) verbinden kann. Daher empfehle ich eine schonende Verdunstung bei niedrigeren Temperaturen. Dauert zwar länger, ist aber dann nicht mehr so schädlich.
Mein Apfeldicksaft hat bereits nach ca. 4 Wochen im Kühlschrank angefangen zu schimmeln. Hat jemand eine Idee, was ich möglicherweise falsch gemacht habe?
Hallo Constanze, dann war er vermutlich nicht genug eingekocht bzw. konzentriert. Liebe Grüße Sylvia
Hallo, habe meinen Apfelsaft mehrere Stunden köcheln lassen und nichts ist passiert. Ist zwar verkocht, aber nicht dicker geworden. Ich sollte es vllt doch mit meinem eigenen ausgepressten Äpfeln versuchen, da steckt noch alles drin. Könnte der Saft, den ich verwendet habe evtl mit Wasser gesteckt sein, so dass er nicht dicker geworden ist? Oder habt Ihr ne andere Vermutung?
Danke schon mal für Tipps und Eure Hilfe.
Hallo Conny, je nach Wassergehalt kann das Einkochen auch etwas länger dauern bzw. erst nach dem Abkühlen ein Eindicken erkennbar sein. Prinzipiell funktioniert es aber mit jedem naturtrübem Apfelsaft mit 100 % Fruchtsaftgehalt. Liebe Grüße, Lisa
Und wie fuktioniert das Rezept mit ganzen Äpfeln ohne Entsafter? Liebe Grüßle
Der erste Schritt ist, den Saft herzustellen. Dazu einen großen Topf mit Apfelstücken bis ca. 3-4 cm unter den Rand füllen. Auf keinen Fall schälen, sonst zerfällt alles und du hast Kompott statt Saft. Die Kerngehäuse können auch dran bleiben. Mit Wasser auffüllen, so dass die Äpfel noch rausgucken. Sehr kurz (!) aufkochen und vom Herd nehmen. Mehrere Stunden (am besten über Nacht) durchziehen lassen und durch ein Tuch angießen. Den so gewonnenen Saft kannst du im nächsten Schritt zu Dicksaft einkochen.
Mein Saft kocht gerade noch auf dem Herd zu ein … Was ich mich aber frage, ist, warum ich den fertigen Dicksaft noch mal einkochen soll, wenn er doch heiß abgefüllt wird …
Das ist optional, um eine noch längere Haltbarkeit zu erreichen.
Liebe Grüße
Euere Seite ist so richtig Klasse!
Danke dafür.
Ich habe schon viele Tipps genutzt.
Wie niedrig ist “niedrige Hitze”?
Wie ist die Erfahrung?
Ich verwende grade den Thermomix. Der macht das Eindicken automatisch. Ich gehe in der Zwischenzeit ins Büro.
Irgendwelche Erfahrung damit?
Hallo Walter, welche Stufe genau, das hängt sehr vom jeweiligen Herd ab. Bei uns war’s Stufe 3-4 von 9. Wichtig wäre, dass die Oberfläche des Apfelsaftes sich schon noch leicht bewegt (simmert), aber blubbern muss es nicht. Erfahrungen mit dem Thermomix haben wir leider nicht. Viel Erfolg dir weiterhin! Liebe Grüße, Lisa