Sauerkrautsaft bringt Immunsystem und Darm in Schwung
Wenn du Sauerkraut selbst herstellst, entsteht quasi als Nebenprodukt ein leckerer Sauerkrautsaft, der mit ähnlichen guten Inhaltsstoffen punkten kann wie das fermentierte Kohlgemüse. Wie das geht und welche vielfältige positive Wirkung der Sauerkrautsaft hat, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Wirkung des Sauerkrautsafts
Sauerkrautsaft selber zu machen, ist zwar vergleichsweise aufwändig, lohnt sich aber – vor allem, wenn du die vielen gesunden Inhaltsstoffe und die Wirkung auf deinen Körper kennst.
Quelle für zahlreiche Mikronährstoffe
Sauerkrautsaft enthält bedeutsame Mikronährstoffen in nennenswerten Mengen, darunter:
- Beta Carotin
Die Vorstufe von Vitamin A beeinflusst unter anderem Sehvermögen und Hautgesundheit. - Vitamin B6
Ist an einer Reihe von Stoffwechselprozessen beteiligt. - Vitamin C
Sauerkrautsaft ist reich an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt und eine bedeutsame Rolle im Stoffwechsel spielt. - Vitamin K
Das fettlösliche Vitamin K ist wichtig für eine funktionierende Blutgerinnung und einen gesunden Knochenbau. - Folsäure
Folsäure wegen seiner Bedeutung für die gesunde Entwicklung auch als Schwangerschaftshormon bezeichnet, ist aber auch später in viele Stoffwechselprozesse involviert. - Calcium
Bekannt als bedeutsamer Nährstoff für gesunde Knochen ist Calcium auch an der Blutgerinnung und am Zellaufbau beteiligt. - Kalium
Ist von zentraler Bedeutung für den Wasserhaushalt des Körpers und wichtig für die Funktion von Muskeln, Nerven und Zellen. - Magnesium
Gehört zu den essentiellen Mineralstoffen und ist unter anderem an Stoffwechselprozessen im Gehirn und im Herzen beteiligt. Darüber hinaus ist Magnesium zudem an gesunden Muskelfunktionen und dem Aufbau des Immunsystems beteiligt.
Tipp: Eine komplette Nährstoffübersicht für Sauerkrautsaft findest du hier.
Stärkt gesunde Darmflora
Rohes Sauerkraut und der dazugehörige Saft enthalten durch die Fermentation des Gemüses große Mengen Probiotika, also lebende Milchsäurebakterien und andere Mikroorganismen. Diese stärken das Mikrobiom des Darms, halten krankmachende Keime in Schach und verbessern die Nährstoffaufnahme.
Tipp: Für eine Darmsanierung nach Antibiotika ist Sauerkrautsaft deshalb ebenfalls eine gute Wahl.
Sauerkrautsaft selber machen
10
Portionen45
Minuten16
kcalSauerkrautsaft erhältst du, wenn du Sauerkraut herstellst. Damit während der Fermentation kein Schimmel entsteht, ist es wichtig sauber zu arbeiten und saubere Utensilien zu verwenden.
Zutaten
1 kg Weißkohl
½ EL naturbelassenes Salz (10 g)
Wasser und Salz nach Bedarf
Zubereitung
- Die äußeren Blätter des Weißkohls entfernen, ein paar saubere Blätter wegnehmen und beiseite legen. Den Kohlkopf vierteln. Strunk entfernen und den Kohl gründlich waschen.
- Die Kohlviertel in feine Streifen schneiden oder hobeln.
- Die Kohlstreifen wiegen, pro Kilogramm 10 g Salz hinzufügen und alles gründlich vermengen.
- Den Kohl in ein großes, sauberes Gefäß geben und mit den Händen oder einem Holzstößel bearbeiten, um die Luft herauszudrücken und das Austreten des Kohlsafts zu fördern. Den Vorgang so lange wiederholen, bis reichlich Saft ausgetreten ist.
- Wenn der Saft nicht ausreicht, um den Kohl vollständig zu bedecken, eine einprozentige Salzlake herstellen (10 g Salz pro 1 L Wasser) und über den Kohl gießen.
- Die Oberfläche mit den sauberen Kohlblättern bedecken und mit einem Gewicht beschweren (z.B. einem Gärgewicht in passender Größe). Der gesamte Kohl muss dauerhaft von der Flüssigkeit bedeckt sein.
- Das Gefäß locker abdecken. Nicht fest verschließen, damit Gärgase und Flüssigkeit entweichen können. Um austretende Flüssigkeit aufzufangen, einen Teller unter das Gefäß stellen.
- Den Kohl bei Zimmertemperatur (18-22°C) für 2-8 Wochen fermentieren lassen.
- Das fertige Sauerkraut in ein Sieb geben und weiterverarbeiten. Den Sauerkrautsaft auffangen, kühl lagern und zügig trinken.
Tipp
- Das bei der Fermentation von Gemüse hinzugefügte Salz erfüllt mehrere Funktionen. Unter anderem schafft es eine Umgebung, in der Milchsäurebakterien besonders gut gedeihen und gleichzeitig andere schädliche Bakterien in ihrem Wachstum gehemmt werden. Wenn du deinen Salzkonsum reduzieren möchtest, kannst du aber auch versuchen, das Sauerkraut und damit auch den Saft ohne Salz herzustellen.
Wichtig: Sauerkrautsaft wirkt stark abführend. Deshalb solltest du ihn nur in Maßen trinken (1 Glas pro Tag lautet eine verbreitete Empfehlung). Wenn du unter Vorerkrankungen leidest, empfiehlt es sich außerdem ärztlichen Rat zu Verträglichkeit des Getränks einzuholen.
Sauerkrautsaft kaufen
Handelsüblicher Sauerkrautsaft ist in aller Regel pasteurisiert, wodurch zwar einige der wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. Als mildes Abführmittel und Lieferant weniger empfindlicher Nährstoffe eignet sich aber auch das konservierte Produkt.
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Hast du schon einmal Sauerkrauftsaft getrunken oder sogar schon selber gemacht? Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen mit uns teilst!
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