Darmsanierung nach Antibiotika – was jetzt gut tut
Antibiotika rettet Leben, unterscheidet aber nicht zwischen guten und schlechten Bakterien. Deshalb empfiehlt es sich nach oder sogar schon während einer Behandlung, eine Darmsanierung durchzuführen. Denn sie sorgt dafür, dass sich deine Darmflora erholt und die Verdauung wieder in Schwung kommt.
Warum eine Darmsanierung sinnvoll ist
Wenn eine bakterielle Infektion erfolgreich mit Antibiotika behandelt wird, geht es uns meist schnell besser. Als unschöner Nebeneffekt macht die Wirkung der Medikamente aber nicht vor den guten Bakterien im Darm halt. Die Darmflora kann dadurch ganz schön aus dem Gleichgewicht geraten und mit ihr unsere Verdauung und das Immunsystem.
Durch einer Darmsanierung verhinderst du, dass schädliche Bakterien oder krankmachende Pilze die Oberhand im Verdauungstrakt gewinnen. Die nützlichen Darmbewohner erholen sich und gehen wieder ihrer wichtigen Arbeit nach.
Wie du eine Darmsanierung durchführst
Die folgenden Tipps helfen dem Darm nach oder bereits während einer Behandlung mit Antibiotika. Sie tun deinem Darm aber auch im Alltag gut. Für eine effektive Wirkung empfiehlt es sich, für mindestens vier Wochen bewusst auf eine darmgesunde Ernährung sowie andere darmfördernde Maßnahmen zu achten.
Mehr darmfreundliche Lebensmittel essen
Iss verstärkt Lebensmittel, die Probiotika und Präbiotika enthalten.
In ersteren stecken jede Menge Milchsäurebakterien und andere gute Mikroorganismen. Einige davon schaffen es trotz Magensäure lebendig bis in deinen Darm vorzudringen und sich dort (wieder) anzusiedeln. Das bringt die in Mitleidenschaft gezogene Darmflora ins Gleichgewicht.
Zu den probiotischen Lebensmitteln gehören Sauerkraut, Kimchi und andere milchsauervergorene Gemüse. Aber auch fermentierte Getränke wie Wasserkefir und Kombucha sowie bestimmte Milchprodukte wie Joghurt, Hüttenkäse und Milchkefir versorgen dich mit wertvollen Bakterien. Und zu guter Letzt können verschiedene Produkte aus Soja die Darmflora ebenfalls stärken. Dazu zählen Natto, Miso und Tempeh, die allesamt ebenfalls fermentiert sind.
Damit die guten Keime gedeihen und die Darmsanierung erfolgreich ist, füttere sie bzw. dich am besten zeitgleich mit Präbiotika. Die für uns unverdaulichen Nahrungsbestandteile ernähren die guten Keime und stärken dein Immunsystem. Präbiotika stecken in zahlreichen Gemüsen (z.B. Artischocken, Chicorée, Spargel und Topinambur), aber auch in vielen Obstsorten (z.B. Äpfel, Birnen sowie unreife Bananen). Und du kannst sie in Form resistenter Stärke aufnehmen, indem du abgekühlte Nudeln, Kartoffeln oder Reis isst.
Tipp: Wenn du deinen Darm gezielt und hochdosiert mit Probiotika und Präbiotika versorgen möchtest, findest du entsprechende Präparate in Apotheken oder online, zum Beispiel bei mybacs. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich allerdings umstritten.
Für ausreichend Flüssigkeit sorgen
Trinke Wasser und andere ungesüßte Getränke.
Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung ist ebenfalls wichtig, um die Verdauung zu unterstützen. Und sie spült schädliche Stoffe aus dem Darm. Wenn dir das regelmäßige Trinken schwer fällt, schau dir unsere Tipps an, die helfen mehr zu trinken.
Tipp: Auch Naturheilmittel wie Flohsamenschalen, Heilerde und Bentonit (in Apotheken und online erhältlich) helfen bei der Darmsanierung. Sie nehmen größere Mengen Flüssigkeit aus dem Darmtrakt auf und sorgen so dafür, dass Schadstoffe besser abtransportiert werden.
Regelmäßig bewegen
Mache Bewegung zu einem festen Bestandteil deines Alltags.
Bewegung fördert die Durchblutung des Körpers, auch im Darm. Das macht sie zu einem wichtigen Bestandteil einer ganzheitlichen Darmsanierung. Egal ob du 20 Minuten am Tag spazieren gehst oder regelmäßig in gemütlichem Tempo im Garten oder im Haushalt werkelst, Hauptsache du bleibst in Bewegung. Dabei ist eine moderate Belastung besser als schweißtreibender Leistungssport.
Auf Entspannung achten
Vermeide Stress und sorge für ausreichend Ruhephasen.
Stress kann die Darmflora negativ beeinflussen und zu unangenehmen Symptomen wie Darmentzündungen oder einem Reizdarmsyndrom führen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, unterstütze deinen Darm, in dem du bewusst entspannende Phasen in deinen Alltag integrierst. Das können die Meditation zuhause oder stressmindernde Yogaübungen sein. Oder was dir sonst dabei hilft, einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Darmschädliche Lebensmittel reduzieren
Vermeide stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel.
Neben den zahlreichen darmgesunden Lebensmitteln gibt es leider auch eine ganze Reihe von Produkten, die die Darmflora beeinträchtigen können. Dazu zählen vor allem Zucker, gesättigte Fettsäuren und diverse Lebensmittelzusatzstoffe. Vermeide deshalb insbesondere während der Darmsanierung industriezuckerhaltige und fettige Fertigprodukte mit langen, schwer verständlichen Zutatenlisten. Und bevorzuge am besten auch danach naturbelassene Produkte.
Weitere Naturheilmittel, die unter anderem auch den Darm stärken und quasi vor deiner Haustür wachsen, findest du in unserem Buch:
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