
Wasserkefir selbst herstellen - eine leckere, gesunde und umweltfreundliche Alternative zu Soft-Drinks
Hast du auch manchmal das Verlangen nach einem spritzigen, geschmackvollen Erfrischungsgetränk? Deiner Gesundheit zuliebe möchtest du aber auf die gängigen Brausehersteller verzichten?
Dann haben wir vielleicht genau die richtige Alternative für dich. Wenn du schon mehr als genug Wasser, Tee, Kaffee oder Saft getrunken hast, probiere den Wasser-Kefir!
Mit wenigen Zutaten stellst du in kurzer Zeit eine gesunde Alternative zu Cola und anderen Zuckerwassern her.
Was ist dieser Kefir?
Die Basis des Wasserkefirs sind die Kefir-Kristalle, auch bekannt als Japankristalle oder Himalaya Kristallalgen. Diese sind eine Kombination aus Hefe und Milchsäurebakterien.
Die lebenden Organismen produzieren aus Zucker, Wasser, getrocknetem Obst, Zitrone und anderen optionalen Zutaten mittels Milchsäuregärung ein erfrischendes Getränk.
Durch die Milchsäure entsteht ein leicht säuerlicher Geschmack und die Hefe-Gärung sorgt für die Kohlensäure. Außerdem entsteht je nach Dauer der Gärung und der Lagerung ein geringer Alkoholgehalt bis ca. zwei Prozent, deshalb ist das Getränk für Kinder nicht geeignet.
Woher bekomme ich den Kefir?
Wir haben unsere Kristalle auf foodsharing entdeckt und wertvolle Tipps von Mitarbeitern der APROTO e.v. erhalten. Sieh doch mal nach, ob sie auch in deiner Gegend geteilt werden. Es lohnt auch im Freundeskreis zu fragen.
Wenn dies nicht hilft, kannst du Wasserkefir-Kulturen auch online erwerben, zum Beispiel hier oder hier.
Wenn du erst einmal ein paar Kefir-Kristalle besitzt und diese gut pflegst, vermehren sie sich und du kannst sie immer wieder zur Herstellung deines eigenen Erfrischungsgetränkes verwenden.
Achtung: Verwende nur Kristalle die Neutral oder leicht nach Hefe riechen. Faulig riechende Kulturen wurden falsch behandelt und sollten nicht mehr verwendet werden.
Zubereitung
Die Zubereitung ist sehr einfach. Für einen Liter benötigst du:
- ca. 30 Gramm Kefir-Kristalle
- 70-100 Gramm Zucker (alternativ kannst du auch Xylit verwenden)
- ca. 30 Gramm Trockenfrüchte (Egal ob Datteln, Pflaumen, Aprikosen, Rosinen oder wonach dir sonst der Geschmack ist – sie sollten allerdings ungeschwefelt sein!)
- 1-2 Zitronenscheiben (Entweder verwendest du unbehandelte Bio-Zitronen, oder du entfernst die Schale.)
- 1 Liter Wasser
Zusätzlich benötigst du ein verschließbares Gefäß, welches einen Liter fasst, ein Sieb, einen Trichter und etwas zum Umrühren. Wichtig: die Kefir-Kristalle sollten nicht mit Metall in Berührung kommen, verwende daher ausschließlich Gläser und Plastikutensilien.
So gehst du vor:
- Wasser und Zucker in das Gefäß geben und verrühren, bis sich der Zucker gelöst hat.
- Die weiteren Zutaten dazugeben und das Gefäß verschließen. Da sich Kohlensäure entwickelt, sollte diese zumindest teilweise entweichen können. Bei einem Schraubverschluss solltest du diesen nicht zu fest schließen. Ideal sind Einweckgläser mit Gummidichtung. Diese verhindert, dass Luft von außen eindringt, aber erlaubt das Entweichen der Kohlensäure.
- Nach ein bis drei Tagen ist dein Getränk fertig. Fülle es durch das Sieb in ein anderes Gefäß um.
- Reinige die Kristalle mit lauwarmem Wasser. Nachdem du das Gefäß gründlich gereinigt hast, kannst du schon das nächste Getränk ansetzen. Die Trockenfrüchte kannst du einmalig wiederverwenden und danach in anderen Speisen verarbeiten.
Sonstige Tipps
Es gibt viele verschiedene Rezepte für Wasser-Kefir. Je nach Geschmack kannst du verschiedene Zutaten hinzugeben. Hier eine kurze Liste an Beispielen:
- Ingwer (hier lernst du, wie du Ingwer selber vermehrst)
- Zuckerrübensirup (hilft den Kristallen sich schneller zu vermehren)
- frische Früchte
- Limetten statt Zitronen
- Tee statt Wasser (abgekühlt und nur Tee ohne aromatische Öle verwenden)
Wenn du in den Urlaub fährst oder die Kristalle eine Zeit lang nicht nutzen möchtest, kannst du sie im Kühlschrank aufbewahren. Fülle sie hierzu in ein Plastikgefäß oder ein Glas, bedecke sie mit Wasser und gib etwas Zucker dazu. Wasser und Zucker solltest du alle 7-14 Tage austauschen.
Wenn du mit dem Geschmack des fertigen Getränkes noch nicht ganz zufrieden bist, kannst du diesen leicht anpassen. Wenn es noch zu süß ist, dann gib nochmals ein paar Kristalle hinzu und lass diese einen weiteren Tag für dich arbeiten. Wenn es zu sauer ist, kannst du einfach etwas Sirup oder Zucker hinzufügen.
Wenn du größere Mengen herstellst oder Flaschen verschenken möchtest, findest du in diesem Beitrag einen cleveren Weg, um an günstige Flaschen zu kommen.
Wasserkefir länger aufbewahren
Wenn du deinen Wasserkefir einmal für längere Zeit verstauen möchtest, kannst du ihn entweder einfrieren oder auch trocknen.
Zum Einfrieren gibst du ihn in einen Gefrierbeutel oder besser noch ein Schraubglas (Gläser nur zum Teil füllen, damit sie nicht platzen) und bedeckst ihn mit etwas Flüssigkeit.
Alternativ kannst du die Kulturen auch trocknen später wieder aktivieren. Verwende dafür entweder den Backofen oder einen Dörrautomaten. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht über 37 Grad steigt, da ansonsten die Kulturen absterben könnten. Zum Aufbewahren eignen sich am besten dunkle Schraubgläser.
Vorteile
Das Herstellen und Trinken von Wasser-Kefir hat einige Vorteile:
- Du hast volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe und kannst diese nach Geschmack variieren.
- Dein Getränk ist frei von Geschmacksverstärkern und Farbstoffen.
- Da du lokal produzierst, schonst du die Umwelt.
- Mit einem geringen Kostenaufwand stellst du ein hochwertiges Produkt her.
- Die sich vermehrenden Kristalle sind ein schönes Geschenk für Freunde und Verwandte.
Lass es dir schmecken!
Alternativ zum Wasser-Kefir, probiere doch mal den Milch-Kefir herzustellen!
Dieses Rezept und viele andere mehr findest du auch in unserem Buch:
Mehr Informationen zum Wasser-Kefir, Kambucha und mehr findest du in diesem Buch:
Es gibt noch viele andere leckere Getränke, die du leicht selbst herstellen kannst.
Wie sind deine Erfahrungen mit Wasser-Kefir? Hast du noch Tipps oder tolle Rezepte? Teile sie in den Kommentaren!
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