
13 Wege, um das Immunsystem deiner Kinder zu stärken
Wenn die Tage kühler werden, wird die körpereigene Immunabwehr vermehrt gefordert und das Krankheitsrisiko steigt, nicht nur für Erwachsene. Vor allem Kinder, die keine Muttermilch mehr bekommen, müssen ihr Immunsystem erst noch stärken und werden deshalb häufiger krank.
Übertriebene Hygiene ist in dieser Situation allerdings auch nicht sinnvoll, denn das Immunsystem muss trainiert und abgehärtet werden. Statt in dieser Situation auf Nahrungsergänzungsmittel oder teure Medikamente zurückzugreifen, kannst du das Immunsystem deines Kindes auch ganz natürlich und ohne Nebenwirkungen stärken.
1. Kein Hygienewahn – das Immunsystem braucht Arbeit
Wenn jemand im Haushalt erkrankt ist, dann ist Hygiene zum Schutz der anderen Familienmitglieder natürlich sinnvoll. Eine übermäßige oder grundlose Verwendung von Hygienesprays, Desinfektionstüchern und ähnlichen Produkten sollte jedoch vermieden werden. Stattdessen ist es sinnvoll, Kinder auch mal im Dreck spielen zu lassen, wenn sie möchten, sowie ihnen das Spielen mit anderen Kindern zu ermöglichen.
Das Immunsystem braucht regelmäßige Reize und muss ständig trainiert werden, um seine Aufgabe optimal erfüllen zu können. Wenn dagegen alle möglichen Quellen für Keime von vorn herein ausgeschlossen sind, nimmt man dem Kind diese Gelegenheit und trägt so ungewollt zu einem schwächeren Immunsystem bei, deshalb kann Hygiene-Wahn sogar gesundheitsschädlich sein.
2. Bewegung an der frischen Luft
Bewegung – besonders an frischer Luft und am besten im Wald – gewöhnt Kinder an den Kältereiz. Das produziert gleichzeitig Abwehrzellen. Bei Regen sind sie mit der passenden Regenbekleidung und wetterfesten Schuhen gut gewappnet, sodass Spielen im Freien auch Spaß macht . Achte dabei auf warme Socken für warme Füße (z. B. aus Wolle), denn kalte Füße begünstigen die Erkältungsgefahr durch schlechter durchblutete Nasen- und Rachenschleimhäute.
3. Viel trinken
Ausreichend zu trinken, mag dir vielleicht trivial vorkommen, ist aber tatsächlich ein wichtiger Faktor in der kühleren Jahreszeit. Die Schleimhäute sind durch beheizte Räume besonders gefährdet auszutrocknen. Um mögliche Erreger abwehren zu können, müssen sie aber feucht bleiben. Am besten ist es, für das Kind immer eine passende Trinkflasche gefüllt mit Tee, Wasser oder verdünntem Fruchtsaft dabei zu haben.
4. Ausreichend Schlaf
Dass dein Kind genügend Schlaf bekommt, ist für seine Gesundheit besonders wichtig, weil im Schlaf die Anzahl an Abwehrzellen steigt. Ein- bis Zweijährige brauchen elf bis zwölf Stunden Schlaf täglich und Vier- bis Sechsjährige etwa zehn bis elfeinhalb Stunden. Ab dem Grundschulalter reichen zehn Stunden und weniger. Bei 18 Grad Celsius schläft es sich dabei besonders gut.
5. Kneipp-Anwendungen
Wasser dient als Träger von Reizen und wird in der Kneipp-Therapie warm oder kalt oder im Wechsel angewendet. Kaltes Wasser wird eher zur Abhärtung des Organismus genutzt. Eine geeignete Kneipp-Methode für Kinder ist beispielsweise das Wassertreten. Da kleine Kinder besonders empfindlich auf Kältereize reagieren, sollten Wasseranwendungen entsprechend sanft durchgeführt werden, damit sie keine Abneigung dagegen entwickeln. Wassertreten wird erst dann durchgeführt, wenn das Kind warme Füße hat. Die Eltern machen am besten gleich mit. Geeignet ist eine Badewanne, eine Duschkabine oder ein Bachlauf.
Und so gehts:
- Einen Wecker auf zwei bis fünf Minuten stellen, um einen Zeitrahmen festzulegen.
- Kühles Wasser bis zur halben Wadenhöhe des Kindes einlassen.
- Im “Storchengang” durch die Wanne gehen und dabei ein Bein immer ganz aus dem Wasser heben.
- Wenn die Zeit um ist, das Wasser abstreifen und ohne Abtrocknen in Strümpfe und Schuhe schlüpfen oder gleich bettfertig machen.
Für die Immunstärkung ist es empfehlenswert, diese Methode zwei- bis dreimal pro Woche durchzuführen. Abends fördert es sogar das Einschlafen!
6. Sauna
Der abhärtende Effekt der Sauna funktioniert nicht nur bei den Erwachsenen, auch Kinder können beim Saunieren mit dabei sein, solange sie bereits ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringen können. Allerdings ist es einfacher, wenn die Kleinen keine Windeln mehr tragen.
So geht Saunieren mit Kindern:
- Kleine Kinder sitzen am besten auf dem Schoß der Eltern oder auf dem Arm und dürfen solange wie die Eltern (etwa 8-12 Minuten) schwitzen – vorausgesetzt sie wollen auch.
- Anschließend an die frische Luft gehen.
- Noch bevor dein Kind anfängt zu frieren, wieder reingehen und die Beine mit einem kühlen Wasserstrahl abbrausen.
Sanfte Temperaturen oder ein Aufenthalt auf der untersten Saunabank ist dafür schon ausreichend. Zwei bis drei Saunagänge und ein Saunabesuch pro Woche sind sinnvoll, um vom gesundheitlichen Nutzen zu profitieren.
7. Vitamin C
Auch von innen lassen sich die Abwehrkräfte steigern, natürliches Vitamin C funktioniert da besonders gut. Kleinkindern und Kindern bis 13 Jahren wird eine Tagesdosis zwischen 20 und 85 Milligramm empfohlen. Eine entsprechende Menge ist zum Beispiel bereits in zwei Äpfeln, einer halben Orange oder in 200 Gramm Kartoffeln enthalten.
Zu viel künstliches Vitamin C (Ascorbinsäure) kann jedoch sogar schädlich sein, deshalb ist es empfehlenswert, nur auf natürliches Vitamin C in Form von frischem Obst, Gemüse und Wildkräutern zurückzugreifen.
8. Holunder
Auch ein heißer Holundersaft wirkt wahre Wunder, denn die enthaltenen Anthocyane wehren die meisten Erkältungsviren ab. Du kannst den Saft selbst aus Holunderbeeren kochen, oder auf fertigen Saft aus dem Handel zurückgreifen. Vorbeugend gegen Erkältungen kann täglich ein Glas verdünnter Holundersaft getrunken werden. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung können es vier Gläser pro Tag sein.
9. Honig
Wusstest du, dass auch Honig das Immunsystem stärkt? Die enthaltenen Inhibine wirken entzündungshemmend, Flavonoide wirken gegen Viren und die Widerstandskraft gegen grippale Infekte und Atemwegserkrankungen wird gestärkt. Wenn dein Kind nach etwas Süßem verlangt, kannst du ihm guten Gewissens einen Teelöffel Honig geben.
Wichtig: Weil die Darmflora von Säuglingen noch nicht vollständig ausgereift ist, besteht für sie beim Verzehr von Honig das Risiko einer Lebensmittelvergiftung (Botulismus). Im ersten Lebensjahr ist von einer Gabe von Honig deshalb abzuraten.
10. Ingwer
Ingwer regt durch seinen hohen Gehalt an Antioxidantien das (Kinder-)Immunsystem an und kann täglich als Tee getrunken oder kandiert gegessen werden.
11. Kurkuma
Das Gewürz Kurkuma regt die Bildung der Abwehrzellen an. Da es nicht sehr streng schmeckt, kannst du die Gerichte der Kleinen damit würzen oder sogar eine süße Goldene Milch damit zubereiten.
12. Joghurt
Im Darm befindet sich ein Großteil unseres Immunsystems. Um die nützlichen Bakterien darin zu fördern, brauchst du keine speziellen Drinks wie Actimel zu kaufen. (Selbst gemachter) Naturjoghurt reicht für diese Wirkung völlig aus. Auch den kannst du leicht selbst herstellen.
13. Echinacea
Echinacea, auch Roter Sonnenhut genannt, steigert die Anzahl der Abwehrzellen und ist nicht nur etwas für Erwachsene. Auch Kinder ab vier Jahren können den alkoholfreien Saft zu sich nehmen. Manche Produkte mit Echinacea werden sogar bereits ab dem Alter von einem Jahr empfohlen. Nach zweiwöchiger Einnahme sollte allerdings eine Pause eingelegt werden, damit der Körper sich nicht an die Inhaltsstoffe gewöhnt.
Ein eigener Garten bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Gesundheit der Kinder zu fördern. Viele Tipps zum Gärtnern mit Kindern findest du in unserem Buchtipp:
Wie stärkst du die Abwehrkräfte deines Kindes? Berichte uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
Vielleicht interessieren dich auch folgende Themen:
- Omas Hausmittel: Erkältungsbeschwerden mit natürlichen Mitteln lindern
- 5 pflegende und heilende Badezusätze für Kinder
- Wiederverwendbare Feuchttücher für Gesichts- und Babypflege selber machen
- Regenspiele: Warum Kinder auch mal im Regen spielen dürfen