Gute Nachbarn im Gemüsebeet: Diese Pflanzen ergänzen sich optimal

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Für einen optimalen Ertrag im Biogarten helfen sogenannte Pflanzgemeinschaften, die unterschiedliche Räume und Ressourcen im Garten beanspruchen. Manche unterstützen sich sogar gegenseitig im Wachstum. Beispielsweise ergänzen sich Pflanzen mit unterschiedlicher Wuchshöhe, statt sich gegenseitig Platz und Licht wegzunehmen. Und auch unter der Erde können unterschiedliche Bereiche genutzt werden mit der Kombination von Flach- und Tiefwurzlern. So müssen die Pflanzen nicht um die gleichen Nährstoff- und Wasservorräte konkurrieren.

In diesem Beitrag findest du empfehlenswerte Pflanzgemeinschaften im Sinne der Mischkultur, die sich auf diese Weise ergänzen und so den Ertrag verbessern – gerade auch kleinen Gärten.

Tief- und Flachwurzler in einem Beet: Möhren, Zwiebeln & Co.

Während Möhren eine Pfahlwurzel ausbilden und sich Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten holen, nutzen Zwiebeln mit ihren flachen Wurzeln oberflächlichere Bodenschichten. Statt Möhren können für die förderliche Gemeinschaft auch Schwarzwurzeln oder Pastinaken gepflanzt werden, die ebenfalls tief wurzeln. Zwiebeln können genauso durch Schalotten, Frühlingszwiebeln oder Knoblauch ersetzt werden.

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Tipp: Knoblauch im Garten ist in vielerlei Hinsicht nützlich für andere Pflanzen. Er verhindert durch seine ätherischen Öle Schimmel, Pilzbefall und Schädlingsfraß an Erdbeeren und anderen Pflanzen, die in der Nähe wachsen.

Hoch und niedrig: Stangenbohnen und Zucchini

Auch oberirdisch kann der Platz im Beet optimal genutzt werden. Mit einer Kombination von Zucchini und Stangenbohnen gelingt das besonders gut, denn die Bohnen winden sich platzsparend nach oben. Die Zucchini beanspruchen dafür viel Raum am Boden, bleiben aber niedrig. Zusätzlich versorgen die Stickstoff produzierenden Bohnen die Zucchini mit zusätzlichen Nährstoffen.

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Tipp: In einem Milpa- oder Aztekenbeet werden Mais, Stangenbohnen und Kürbisse kombiniert. Diese Dreierkombination ergänzt sich auf vielfältige Weise: Der hoch wachsende Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnenpflanzen reichern den Boden mit Stickstoff an, von dem der Mais und noch mehr der stark zehrende Kürbis profitieren. Die Kürbispflanze wiederum sorgt mit ihren großen Blättern und kriechendem Wuchs für Schatten auf dem Boden, der dadurch nicht so schnell austrocknet. Gleichzeitig werden so Beikräuter unterdrückt.

Ober- und unterirdisch: Kartoffeln neben Mais

Eine Bauernregel besagt, dass oberirdisch geerntete Pflanzen am besten gedeihen neben Gemüse, das unterirdisch wächst. Beispielhaft für diese Regel ergänzen sich der oberirdisch fruchtende Mais und unterirdisch Knollen bildende Kartoffeln.

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Tipp: An sonnigen Stellen im Beet können zusätzlich einige Studentenblumen (Tagetes) gepflanzt werden, die Nematoden und Kartoffelkäfer vertreiben und so den Ertrag von Kartoffeln und Mais steigern.

Pflanzkombi im Beet und auf dem Teller: Radieschen und Kopfsalat

Die kleinen Radieschen bilden oberflächliche Wurzeln, die den eher tiefgründigen Wurzeln von Kopfsalaten keine Konkurrenz machen. Radieschen wachsen zudem schnell, sodass sie auch ungeplante Lücken in den Salatreihen füllen können. Nach der Ernte ergänzen sich die beiden Pflanzen geschmacklich hervorragend in Salaten.

Tipp: Nicht nur die kleinen roten Knollen, sondern auch die Radieschenblätter sind außerordentlich schmackhaft!

Gurken und Dill sind ebenfalls eine gute Kombination im Beet und auf dem Teller: Dill fördert die Keimung von Gurken, im Gegenzug spendet die Gurkenpflanze dem Dill Schutz vor allzu viel Sonne. Und was wären Gurkensalat und eingelegte Gurken ohne Dill als Würze?

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Arten mit unterschiedlichem Lichtbedarf: Tomaten und Kohl

Tomaten können hervorragend mit Kohlsorten wie Weißkohl, Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli zusammen gepflanzt werden, denn sie kommen sich sowohl im Wurzelwachstum als auch in ihren Lichtbedürfnissen entgegen. Tomaten lieben die Sonne – an einem stabilen Stab oder einem Rankgerüst strecken sie sich zur Sonne und  entwickeln saftig-süße Früchte. Kohl bleibt dagegen eher niedrig und gedeiht auch im Halbschatten großer Tomatenpflanzen prächtig.

Mit guten Nachbarn im Gemüsebeet lässt sich Platz sparen und mehr ernten. Sie können dicht gepflanzt werden und unterstützen sich gegenseitig im Wachstum.

Beiden Pflanzenarten ist außerdem gemein, dass sie im Sommer viel Wasser benötigen. Tomaten sind allerdings empfindlich gegen Nässe von oben, weshalb es sich empfiehlt, nur den Boden rund um die Pflanzen zu gießen.

Tipp: Viele Pflanzen beeinflussen sich in mehrfacher Hinsicht, zum Beispiel, indem sie sich zusätzlich mit Nährstoffen versorgen oder Schutz bieten vor Schädlingen, Krankheiten und der Witterung. Für die Auswahl passender Pflanzen empfiehlt sich außerdem, auch größere Bereiche des Gartens als Gemeinschaft wahrzunehmen und lokale Bedingungen wie Regen, Wind und Bodenqualität zu beachten. Mehr Informationen zu Pflanzgemeinschaften findest du in unseren Beiträgen zu den Prinzipien der Permakultur und zur Mischkultur.

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Welche Pflanzen ergänzen sich in deinem Gemüsegarten? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!

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4 Kommentare

  1. Hallo, wir wohnen im Burgund und hier habe ich von alten Bauern gelernt, Mais und Stangenbohnen zusammen zu pflanzen. Der Mais dient den Stangenbohnen als Rankhilfe.

    Liebe Grüsse und ein erfolgreiches Gartenjahr

    Antworten
  2. Hallo, gute Partner sind eventuell auch Mangold und Ringelblumen. In meinem Beet sind die Mangoldpflanzen, die zusammen mit Ringelblumen stehen, schon deutlich größer als die anderen. Vielleicht kann das ja jemand bestätigen. :-)
    Liebe Grüße
    Kathleen

    Antworten
  3. Sehr schlechte tipps… Kartoffeln neben mais zuchini und stangenbohnen usw das führt nur zu mehltau und braunfäule ebenso wie kohl unter tomaten zu pflanzen das hält den boden feucht sorgt auch hier für gutes pilzklima außerdem haben es tomaten in unseren breiten im freiland sowieso schon viel zu nass den die muss man wirklich NIEMALS gießen wen man gut schmeckende Früchte ernten will…

    Antworten
    • Hallo Werner,
      die genannten Pflanzenkombinationen werden häufig als passende Partner empfohlen und funktionieren bei vielen Gärtnern gut. Allerdings können lokale Bedingungen wie Bodenqualität oder Wetter eine andere Auswahl notwendig machen. In sehr regenreichen Gebieten faulen Tomaten und andere, die Sonne liebenden Pflanzen tatsächlich schnell, dann sind vielleicht andere Kombinationen besser geeignet. Wir haben noch einen ergänzenden Abschnitt dazu im Text eingebaut.
      Liebe Grüße!

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