
6 essbare Blumen für den Balkon: köstlich und schön
Als Balkongärtner überlegt man sich ganz genau, was denn nun auf der begrenzten Fläche wachsen soll. Üppige Blütenpracht in den Kästen? Oder lieber Kräuter, Tomaten und andere essbare Pflanzen? Sind die Kästen und Töpfe erst einmal bepflanzt, ist kein Platz mehr da, um noch zusätzliche Zier- oder Nutzpflanzen zu ergänzen. Dabei kann man doch auch beides haben!
So manche Blühpflanze, die als Zierpflanze bekannt ist, kann noch mehr als nur schön auszusehen. Viele sind essbar und manche sogar als Heilpflanzen bekannt. Frisch gepflückt bereichern sie Salate und Süßspeisen, sie können als Sirup haltbar gemacht oder getrocknet als Tee verwendet werden. Mit ein bisschen Vorwissen kann auch dein Balkon zum üppig blühenden Naschbalkon werden.
Hier findest du eine Auswahl an blühenden Pflanzen, von denen kaum jemand weiß, dass ihre Blüten essbar und sogar richtig schmackhaft sind.

Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie
Mehr Details zum Buch1. Studentenblume
Alle Sorten der Studentenblume, auch als Tagetes bekannt, sind essbar, aber nur bestimmte sind auch lecker. Einige schmecken nach Zitrusfrüchten, andere nach Anis und eine sogar wie Lakritz. Damit sind unzählige ungewöhnliche Rezepte für Salate, Brotaufstriche oder Süßspeisen möglich. Schon im Blumenkasten macht sich die Studentenblume gegen wurzelzerstörende Nematoden (Fadenwürmer) nützlich und schützt so andere Pflanzen in ihrer Nähe. Und auch als Heilpflanze ist sie bekannt. Sie soll sogar gegen Depressionen helfen – gut vorstellbar bei ihrem sonnigen Erscheinungsbild.
2. Ringelblume
Die Ringelblume, medizinisch auch Calendula, wächst und blüht auf dem Balkon unermüdlich bis in den Herbst hinein. Die einjährige Pflanze stirbt zwar bei Frost ab, kommt aber im nächsten Frühjahr wieder, da die Samen sich leicht selbst aussäen und den Winter überstehen. Vielleicht ist dir Calendula als Zutat von Cremes oder Salben bekannt, da sie eine entzündungshemmende und heilungsfördernde Wirkung besitzt.
Die frischen Blütenblättchen bereichern aber auch Salate mit angenehmem Geschmack, getrocknet geben sie Teemischungen eine aromatische Note. Ringelblumenbutter ist ein schmackhafter Brotaufstrich. Die klassischen, gelb-orangen Sorten sind stark färbend und geben Speisen einen Gelbton, ähnlich wie Safran. Mitgekocht werden sollten sie allerdings nicht, da sich das leuchtende Gelb dann in einen Braunton verwandelt
3. Gänseblümchen
Das Gänseblümchen ist fast das ganze Jahr über zu finden und dabei wirklich vielseitig. Es ist genügsam und blüht selbst auf kurz gehaltenen Rasenflächen. Es sieht hübsch aus und lässt sich für Blumenkränze und Liebesbeweise verwenden. Und seine Blüten sind essbar!
Als Tee wird den weißen Blüten eine blutreinigende und entwässernde Wirkung nachgesagt. Und sie bereichern Salate, Suppen und andere Gerichte sowohl kulinarisch mit leicht nussigem Geschmack als auch optisch durch die hübschen weiß-gelben Blättchen. Das Gänseblümchen sorgt das ganze Jahr lang für Nachschub, so dass du fortwährend Material für dekorative Gerichte hast.
4. Veilchen
Das eher kleinwüchsige, blau blühende Duftveilchen, Viola odorata, ist ein Frühblüher und betört mit parfümartigem Duft und Geschmack. Auch andere Veilchenarten wie Hornveilchen und das Wilde Stiefmütterchen sind essbar, riechen und schmecken nur nicht ganz so intensiv. Dafür sind sie oft besonders farbenprächtig.
Das Veilchen eignet sich besonders gut für Salate und Süßspeisen, z.B. Marmelade oder kandierte Veilchenblüten. Ein Veilchensirup hält den Duft des Frühlings das ganze Jahr über wach. Da dem Veilchen unter anderem eine beruhigende Wirkung zugeschrieben wird, ist es auch als Abendtee eine gute Wahl. Das Veilchen lässt sich im Balkonkasten bestens mit anderen Pflanzen kombinieren, die sich erst später voll entfalten und ihm im Sommer Schatten spenden. Das Veilchen blüht nämlich früh im Jahr und mag große Hitze nicht.
Vorsicht übrigens mit Usambara- und Alpen-„Veilchen“. Diese Pflanzen sind nicht mit dem heimischen Veilchen verwandt und auch nicht zum Verzehr geeignet!
5. Rosen
Die Rose ist die Königin der Blumen, so elegant sieht sie aus. Aber auch ihr Geschmack ist einzigartig und wird zum Beispiel in Form von Rosenwasser zur Herstellung des klassischen Marzipans verwendet.
Die Blütenblätter sind außerdem essbar und bereichern deine Küche. Wenn du es übers Herz bringst, eine Rosenblüte abzuschneiden, kannst du deine Liebe auch auf dem Teller zeigen. Die Rosenblüten lassen sich ebenfalls kandieren, zu Marmelade und Sirup verarbeiten oder für eine liebliche Teemischung verwenden.
6. Kapuzinerkresse
Die Kapuzinerkresse beeindruckt mit dekorativen, kreisrunden Blättern und hübschen Blüten in sonnengelb bis signalrot. Der würzige und leicht scharfe Geschmack von Blättern und Blüten gibt Salaten, Soßen, Quark und Pesto geschmacklich und optisch einen besonderen Pfiff.
Die Kapuzinerkresse wächst kriechend oder hängend und eignet sich hervorragend als Unterbepflanzung z.B. einer Kletterpflanze oder einer aufrecht wachsenden Pflanze.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Sämtliche essbaren Blüten kannst du auch als Zutat für selbstgemachtes Kräutersalz und für ein farbenfrohes Blütensalz verwenden, so sind sie das ganze Jahr über ein Genuss.
Für kühle Getränke kannst du auch dekorative Eiswürfel herstellen: In jedes Eiswürfelfach eine kleine Blüte oder einige Blütenblätter geben, mit Wasser aufgießen und im Eisfach zur Verzierung und als geschmackliche Ergänzung für deine Getränke gefrieren lassen.
Generell solltest du deine Pflanzen, wenn du sie essen willst, nicht im Baumarkt oder Gartencenter im Topf kaufen. Dort sind die Pflanzen meist gespritzt und nicht für den Verzehr geeignet. Manche Gartencenter bieten bei den unbehandelten Obst- und Gemüsepflanzen einige essbare Blühpflanzen mit an. Besser ist es aber, wenn du deine Pflanzen aus Biosamen selbst ziehst. Es gibt inzwischen sogar Samenmischungen für essbare Blüten.
Vielleicht die beste Lösung ist es, einen erfahrenen Gartenbesitzer zu fragen. Hier bekommst du neben Ablegern und Samen bestimmt auch jede Menge Tipps, wie du deine Pflanzen am besten pflegst.
Welche hübschen Pflanzen landen auf deinem Esstisch, egal ob vom Balkon aus dem Garten oder der Natur? Teile deine Erfahrungen mit uns!
Viele weitere Tipps für den Garten und Balkon findest du auch in unserem Buch:
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