
Kartoffeln im Eimer anbauen, so klappt es sogar in der Wohnung
Hast du vielleicht auch schon einmal Kartoffeln zu lange gelagert und musstest feststellen, dass sie schon viele Keime gebildet haben? Das ist kein Grund sie wegzuwerfen. Im Gegenteil, sie eignen sich ideal für den Anbau von neuen Kartoffeln!
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du aus ein paar alten Knollen, einem umfunktionierten Putzeimer und normaler Blumenerde unkompliziert, platzsparend und preiswert neue Kartoffeln ziehen kannst. Dafür benötigst du nicht unbedingt einen Garten oder Balkon, eine sonnige Fensterbank genügt.
Voraussetzungen für die Kartoffelzucht
Kartoffeln lassen sich ganz leicht auf dem Fensterbrett in der Wohnung ziehen. In das Zimmer sollte nur ausreichend Sonnenlicht scheinen, denn nur mit viel natürlichem Licht wachsen die Knollen gut. Ansonsten sind Kartoffeln recht anspruchslos. Da sie in der Wohnung weder schlechten Witterungsbedingungen noch einer stark schwankenden Temperatur ausgesetzt sind, musst du dich nicht an die Pflanzsaison halten, sondern kannst jederzeit mit dem Anbau beginnen und sogar mehrmals pro Jahr ernten.
Frischer als nach der eigenen Ernte können Kartoffeln nicht sein und anders als im Laden weißt du ganz genau, was in deiner Knolle drinsteckt.
Für den Kartoffel-Anbau benötigst du:
- Einen Eimer, der mindestens zehn Liter Fassungsvermögen besitzt, alternativ kannst du auch einen alten Einkaufsbeutel aus Baumwolle verwenden. Am besten eignet sich jedoch die erste Variante, da der Eimer nicht morsch werden, reißen oder durchfaulen kann. Zudem ist er größer, sodass sich die Kartoffeln optimal entwickeln können. Bedenke, dass die Erde und der Wurzelballen in einem dunklen Eimer möglicherweise zu warm werden könnten.
- Kompost- und Blumenerde sowie Kies oder Tonscherben.
- Reife und unverletzte Pflanzkartoffeln.
Kartoffeln im Eimer züchten
Bei deiner Kartoffelzucht gehst du folgendermaßen vor:
- Falls deine Kartoffeln noch nicht keimen, lege sie für ein paar Tage an einen hellen Platz bei ungefähr 20 Grad, zum Beispiel aufs Fensterbrett. Wenn kräftige Keimaugen zu sehen sind und die Knollen beginnen, grün zu werden, ist der optimale Zeitpunkt zum Stecken gekommen.
- Damit das Wasser gut ablaufen kann, sich nicht staut und die Kartoffeln immer genau so viel aufnehmen können, wie sie benötigen, wird der Eimer zuerst mit ein wenig Kies oder auch Tonscherben befüllt.
- Auf diese Schicht folgt Kompost- und Blumenerde. Du kannst gut ein Drittel des Eimers damit befüllen.
- Suche dir maximal drei Kartoffeln, die kurze und kräftige Triebe haben und platziere sie mit ausreichend Abstand zueinander im Eimer, immer mit den „Augen“ nach oben. Optimal sind drei bis sechs kurze, kräftige und leicht violette Keime, sogenannte Lichtkeime. Für die Höhe des Ertrags spielt die Größe der Pflanzkartoffeln eine untergeordnete Rolle, kleinere Knollen solltest du aber weniger tief setzen.
- Gib ungefähr eine Handbreit Erde auf die Kartoffeln und gieße sie gut an.
- Der Eimer kann direkt vor ein Fenster oder eine Glastür gestellt werden. Achte darauf, dass er viel natürliches Licht erhält, damit die Pflanzen auch gut wachsen und Ertrag bringen. Sie sollten jede Woche einmal, im Sommer öfter gegossenen werden. Wenn du mit den Fingern einige Zentimeter in die Erde gehst und diese feucht ist, kannst du noch warten, denn zu viel Wasser lässt die Wurzeln faulen.
- Auch wenn die Kartoffel keine anspruchsvolle Pflanze ist, ist die Versorgung mit Stickstoff, Kalium und Phosphor nötig. Wenn die Pflanzen etwas größer sind, kannst du sie von Zeit zu Zeit mit Kaffeesatz oder auch mit anderen Abfallprodukten düngen. So kompensierst du das Fehlen der zahlreichen Käfer, Larven und Würmer, die den Boden im Freien auflockern und mit Nährstoffen anreichern würden. Eine weitere hervorragende Alternative stellt Humus aus dem eigenen Wurmkomposter dar.
- Während die Pflanzen wachsen, solltest du immer wieder zusätzliche Erde in den Eimer geben, bis nur noch die oberen Blätter zu sehen sind. Durch das Anhäufeln der Kartoffeln können die Pflanzen neue Triebe ausbilden und für eine reichere Ernte sorgen.
Wenn du diese Punkte beachtest, dürfte einem kräftigen Wachstum deiner selbst gezogenen Kartoffeln nichts entgegenstehen.
Kartoffeln ernten
Ernten kannst du die Kartoffeln, sobald die Blätter der Pflanzen vergilben und die Erde ausgetrocknet ist. Wenn du nach dem Absterben des Kartoffelkrauts noch ein paar Tage wartest, reifen die Knollen vollständig ab, sodass sie eine widerstandsfähigere Schale besitzen.
Hole die Kartoffeln vorsichtig aus der Erde und befreie sie mit einer Bürste oder den Händen vom Schmutz. Waschen solltest du sie erst kurz vor dem Verzehr, sofern das überhaupt notwendig ist.
Falls deine Kartoffeln grün sind, ist das ein Zeichen dafür, dass sie zu nahe an der Oberfläche lagen. Sie enthalten das giftige Solanin und sollten nicht gegessen werden.
Lagerung nach der Ernte
Damit die Kartoffeln nicht beginnen zu keimen oder bei der Lagerung Nassfäule einsetzt, solltest du vorweg die Knollen aussortieren und zeitnah verarbeiten, die kleine Verletzungen haben. Ein guter Anlass für den ersten Geschmackstest deiner selbst gezogenen Erdäpfel. Wie wäre es mit einem Kartoffelauflauf oder etwas Süßem, zum Beispiel Kartoffelpuffer? Lass es dir auf jeden Fall schmecken!
Hast du vielleicht auch schon einmal Kartoffeln selbst angebaut, diese Variante ausprobiert oder hilfreiche Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Ernte? Wir freuen uns auf dein Feedback, über Fotos oder auch einen Bericht darüber, wie deine Erfahrungen mit dem Anbau von Obst und Gemüse sind!
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