
Vogelfutter selber machen - Grundrezept und DIY-Spender für Fettfutter
- Das richtige Futter für Wildvögel
- Grundzutaten für Fettfutter
- Welches Fett für selbst gemachtes Vogelfutter?
- Vogelfutter selber machen – so geht’s
- Vogelfutter auf einem Zapfen
- Vogelfutter auf einem Stück Baumrinde
- Vogelfutter in der Tasse
- Vogelfutter in einer Orangenhälfte
- Vogelfutter auf einer Toilettenpapierrolle
- Vogelfutterringe aus der Gugelhupfform
Wenn es draußen kalt und frostig wird und die Natur sich zurückzieht, finden Wildvögel immer weniger Nahrung. Spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um nährstoffreiches Vogelfutter selber zu machen und als DIY-Meisenknödel, Futterkolben oder selbst gebastelten Futterspender zur Verfügung zu stellen.
In diesem Beitrag findest du ein einfaches Grundrezept für selbst gemachtes Fettfutter und viele Ideen, wie du das nährstoffreiche Vogelfutter herstellen und für die hungrige Vogelschar bereitstellen kannst.
Das richtige Futter für Wildvögel
Zahlreiche Wildvögel ernähren sich bevorzugt von Körnern, Samen, Nüssen, Früchten und Beeren. Wenn im Winter kein Frischobst zur Verfügung steht, freuen sie sich auch über zerkleinerte naturbelassene Trockenfrüchte. Insektenfressende Arten kommen mit ein paar getrockneten Insekten (zum Beispiel Mehlwürmern) zusätzlich besser durch die kalte Jahreszeit.
Wichtig: Wer Wildvögel artgerecht versorgen möchte, sollte nur ungeschwefelte Trockenfrüchte verwenden.
Tipp: In einem eigenen Beitrag findest du viele weitere Informationen über geeignetes Futter, Futterstellen und Futtertypen beim Vögel füttern. Alternativ helfen heimische Sträucher für Vögel, Beeren, Samen und Insekten als Nahrungsquelle zur Verfügung zu stellen.
Grundzutaten für Fettfutter
Als kalorienreiches Winterfutter für Wildvögel eignen sich Körner, Nüsse, Trockenfrüchte und getrocknete Insekten, gebunden in Fett, besonders gut. Dieses sogenannte Fettfutter versorgt die Tiere mit viel Energie, die bei Minusgraden überlebenswichtig ist.
Um Fettfutter selber zu machen, benötigst du nur zwei Zutaten zu ungefähr gleichen Teilen:
- Festes Pflanzenfett (zum Beispiel Kokosfett bzw. Kokosöl) – das Fett sollte auch bei +10°C noch fest sein, alternativ Rindertalg oder Schweineschmalz
- Eine Mischung aus Körnern und Trockenfrüchten – zum Beispiel eine geeignete Fertigmischung, erhältlich im Supermarkt, im Baumarkt oder online
Lege dir außerdem einen großen Kochtopf und einen Kochlöffel bereit. Damit das selbst gemachte Vogelfutter den Wildtieren zur Verfügung gestellt werden kann, brauchst du einen geeigneten Futterspender (zum Beispiel ein Futterhaus für Meisenknödel) oder andere Utensilien, mit denen du selbst eine Futterstelle basteln kannst (mehr dazu weiter unten im Beitrag).
Welches Fett für selbst gemachtes Vogelfutter?
Vielleicht fragst du dich, ob sich tierische oder pflanzliche Fette besser für das Fettfutter eignen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Nährstoffdichte ist bei Rindertalg und Schweineschmalz besonders hoch, weshalb sie von Wildvögeln gerne angenommen werden. Beide Fette sind Nebenprodukte der Fleischerzeugung und aus regionaler Herstellung erhältlich. Wer darauf lieber verzichten möchte, kann sich für Kokosfett entscheiden, das zwar importiert wird, dafür aber rein pflanzlich ist.
Vogelfutter selber machen – so geht’s
Um aus Körnern und Fett eine Futtermischung für Wildvögel zu machen, bedarf es nur weniger Handgriffe. Auch Kinder können mitmachen.
Benötigte Zeit: 30 Minuten.
So wird die Fettfutter-Mischung für Wildvögel hergestellt:
- Fett schmelzen
Das Fett bei niedriger Temperatur erhitzen, bis es weich bzw. flüssig ist.
- Fett-Körner-Mischung herstellen
Etwa die gleiche Menge Vogelfutter hinzugeben und die Masse ausgiebig umrühren.
- Fettfutter formen oder abfüllen
Für Kugeln (z.B. selbst gemachte Meisenknödel) oder Kolben lass die Körner-Fett-Mischung ein wenig abkühlen und bring sie dann in die gewünschte Form. Versieh sie dabei auf Wunsch mit einer plastikfreien Aufhängung, zum Beispiel einer Paketschnur aus Naturfaser. Die noch heiße Masse lässt sich aber auch in Formen und Behältnisse füllen, die sich als dekorative Futterspender eignen. Mehr Ideen dazu findest du in den den nächsten Abschnitten.
Vogelfutter auf einem Zapfen
Zapfen (besonders Kiefernzapfen) sind ein wunderbarer natürlicher Träger für Fettfutter und sehen am Baum auch noch richtig dekorativ aus. Um aus einem Zapfen eine Futterstelle zu machen, befestige zuerst am oberen Ende des Zapfens eine Schnur. Trage anschließend das bereits etwas abgekühlte Futter-Fett-Gemisch auf und drück es in die Zwischenräume.
Die Futter-Zapfen kannst du in Bäume, Sträucher oder in Sichtweite deiner Fenster hängen. Sie eignen sich ideal für kleine Vögel wie Spatzen und Singvögel, wohingegen Tauben, Krähen und Elstern daran keinen Halt finden.
Vogelfutter auf einem Stück Baumrinde
Auch ein Stück Baumrinde eignet sich, um das Vogelfutter aufzutragen. Anschließend einfach auf die Fensterbank legen oder an einer Schnur auf dem Balkon oder im Garten aufhängen.
Vogelfutter in der Tasse
Alte, angestoßene Tassen eignen sich ebenfalls als Futterspender. Fülle einfach die Tasse mit frisch zubereitetem Fettfutter und stecke einen kleinen Stock als Sitzstange in die Masse, bevor sie ganz fest wird. Für die Aufhängung wird einfach eine Schnur durch den Henkel gezogen, schon kann die Tasse an einem Ast befestigt werden.
Vogelfutter in einer Orangenhälfte
Die Schale einer halben Orange ist ebenfalls ein praktisches Gefäß für Fettfutter. Mit zwei Stäbchen als Sitzstangen, ein paar Fäden und etwas Geschick lässt sich Vogelfutter in Orangenschalen anbieten. Die Methode eignet sich am besten für kalte Wintertage, da die Schale bei wärmeren Temperaturen schimmeln kann. Zudem empfiehlt es sich ungespritzte Früchte zu verwenden. Auch Kokosnusshälften bieten sich als kleine Futterstellen an.
Tipp: Orangenschalen und Zitronenschalen lassen sich auch sonst noch vielfältig verwerten.
Vogelfutter auf einer Toilettenpapierrolle
Als praktischer Futterspender eignen sich zudem leere Klorollen, die sich mit wenigen Hangriffen in dekorative Futterkolben verwandeln lassen.
So wird aus einer Toilettenpapierrolle eine Vogelfutterstelle:
- Mit einer Schere oben zwei und unten zwei gegenüberliegende Löcher in die Pappröhre stechen.
- Die Rolle außen mit weichem (aber nicht zu flüssigem) Fett bestreichen und großzügig im Vogelfutter wälzen.
- Ein Band durch die oberen beiden Löcher fädeln und verknoten.
- Einen kleinen Ast durch die unteren Löcher schieben, sodass auf beiden Seiten der Rolle eine kleine Sitzstange entsteht.
Die Futterstelle wird am besten an einem trockenen, windgeschützten Ort aufgehängt, damit sich die Papprolle nicht auflöst, bevor die Vögel alles aufgefressen haben.
Tipp: Statt des Fetts aus dem Grundrezept kannst du für eine Klorollen-Futterstelle auch salzfreie Erdnussbutter bzw. eine spezielle Erdnusspaste für Wildvögel verwenden.
Vogelfutterringe aus der Gugelhupfform
Eine einfache Variante, die schnell gemacht ist und unkompliziert im Garten oder auf dem Balkon aufgehängt werden kann, sind Vogelfutterringe. Du brauchst dafür kleine Gugelhupfbackformen aus Silikon. Sie werden so hoch mit der flüssigen Futter-Fett-Mischung befüllt, dass sich ein stabiler Ring ergibt, sobald das Fett fest geworden ist. Einfach eine Schnur als Aufhängung durch den Ring ziehen, schon ist die Futterstation einsatzbereit.
Tipp: Vögel freuen sich nicht nur ein Angebot an Futter, sondern auch über Wasser, das in einer selbst gebauten Vogeltränke angeboten werden kann.
Wie unterstützt du Wildvögel und andere Nützlinge? Wir freuen uns auf eure Ideen in den Kommentaren!
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