Natürlicher Holzschutz für Gartenmöbel: Anstrich für außen selber machen

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

Gartenmöbel aus unbehandeltem Holz, die Sonne, Wind und Regen ausgesetzt sind, werden mit der Zeit unansehnlich grau und verziehen sich. Um ihre Schönheit und Funktion möglichst lange zu erhalten, müssen sie besonders geschützt werden. Einen wirksamen Holzschutz-Anstrich, der ohne gesundheits- und umweltschädliche Substanzen auskommt, kannst du ganz einfach selber machen.

Welcher Holzschutz ist für Gartenmöbel sinnvoll?

Am wichtigsten ist der UV-Schutz, denn UV-Licht zerstört den braunen Holzbestandteil Lignin, der etwa ein Drittel der Holzsubstanz ausmacht. Daher vergraut Holz, das der Witterung ausgesetzt ist, und wird mit der Zeit brüchig. Ist das Holz durch UV-Licht erst geschädigt, können Feuchtigkeit und Schädlinge noch leichter eindringen.

Auch Regen und Bodenfeuchtigkeit schaden dem Holz und lassen es arbeiten, so dass es sich verzieht. Ein Schutz gegen Feuchtigkeit ist daher ebenfalls wichtig.

Schimmelpilze und Insekten zerstören die Holzstruktur nach und nach, vor allem, wenn das Holz im Außenbereich immer wieder feucht wird, sodass die Stabilität gefährdet wird. Eine Vorbehandlung gegen Pilz- und Schädlingsbefall ist deshalb empfehlenswert.

Rezept für natürliches Holzschutzwachs

Dieser Holzschutz auf Basis eines natürlichen Pflegewachses bietet einen angemessenen UV-Schutz und verhindert gleichzeitig, dass Feuchtigkeit eindringt. Er wird mit ungiftigem Titanweiß-Pigmentpulver hergestellt, das auch als mineralischer Schutz in selbst gemachter Sonnencreme dient.

Du benötigst:

  • 30 g Bienenwachs (erhältlich beim regionalen Bio-Imker; du kannst aber auch im Handel erhältliche Bienenwachs-Pastillen oder Reste von Bienenwachskerzen verwenden)
  • 100 ml Nussöl oder Leinöl (zum Beispiel abgelaufenes Speiseöl)
  • 10 g Titanweiß (gibt es im Künstlerbedarf oder online)
  • optional: öllösliche Farbpigmente, um ergrautem Holz wieder einen kräftigen Farbton zu geben (Dosierung nach Anleitung der verwendeten Pigmente, am besten umweltfreundliche Erdpigmente)

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

So wird der Holzschutz zubereitet:

1. Öl, Titanweiß und optional Farbpigmente in ein Schraubglas geben, fest verschließen und schütteln, bis sich das Pigment gleichmäßig verteilt hat.

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

2. Wachspastillen oder zerkleinertes Wachs zum Öl geben und unter Rühren im Wasserbad erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist.

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

3. Abkühlen lassen und vor dem Festwerden nochmals umrühren, damit sich das Farbpigment in der cremeartigen Lasur nicht absetzt.

Jetzt ist der Holzschutz fertig, um ihn aufzutragen.

Tipp: Was du tun kannst, um die Zubereitungsutensilien ganz einfach von Wachs- und Ölresten zu befreien, findest du in diesem Beitrag.

Reinige die Möbel vor der Behandlung gründlich mit Wasser und einer Bürste. Schleife ältere, schon verwitterte Partien bei Bedarf mit sehr feinem Schleifpapier an, damit der Holzschutz besser einziehen kann. Trage die Lasur dann mit einem Tuch möglichst dünn auf und verreibe sie gleichmäßig. Am nächsten Tag mit einem trockenen Tuch nachpolieren, um eventuell überschüssiges Wachs-Öl-Gemisch aufzunehmen. So bleiben keine Reste auf der Oberfläche, die sonst Sitzpolster oder Kleidung verfärben könnten.

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

Da die Mischung eine etwas aufhellende Wirkung besitzt, gleicht sie den leicht abdunkelnden Effekt durch das Öl (“Anfeuern” genannt) aus. Das Holz dunkelt außerdem durch die Behandlung nicht so schnell und stark nach.

Ohne Zusatz farbiger Pigmente ist die Lasur eher für hellere Hölzer geeignet. Auf dunklem Holz kann sie eventuell eine schmutzig-graue Optik hinterlassen. Ein Test an einer unauffälligen Stelle ist empfehlenswert.

Tipp: Die Zugabe zusätzlicher Farbpigmente ist sinnvoll, um grau gewordene Gartenmöbel wieder in satten Farben erstrahlen zu lassen. Du kannst auch Versuche mit natürlichen, öllöslichen Zusätzen machen um besondere Effekte zu erzielen, zum Beispiel mit Ruß oder einer gemahlenen Kohletablette. Wir freuen uns, wenn du uns von deinen Versuchen in einem Kommentar berichtest.

Wenn du einen noch stärker vor UV-Licht schützenden Anstrich erhalten möchtest, kannst du der Mischung mehr Titanweiß zugeben – bis zu etwa 30 Gramm bezogen auf die Öl-/Wachsmenge im Rezept. Dadurch entsteht eine weiß färbende Lasur, die die Holzstruktur aber noch durchscheinen lässt.

Das Wachsöl zieht ins Holz ein und härtet dort aus (deswegen ist es ratsam, ein härtendes Öl wie Nuss- oder Leinöl zu verwenden). Es bietet zwar Schutz vor Feuchtigkeit, nutzt sich jedoch bei intensivem Gebrauch der Möbel auch wieder ab. Frische den Anstrich am besten jedes Jahr auf.

Tipp: Wenn du schon dabei bist, kannst du auch andere Holzelemente wie Beetumrandungen, Gartenzaun und Schuppen entsprechend behandeln, denn dafür ist der Anstrich ebenso geeignet.

Optionale Vorbehandlung gegen Pilze und Holzschädlinge

Insbesondere solche Holzelemente, die dauernder Feuchtigkeit ausgesetzt sind, werden mit der Zeit häufig von Schimmel befallen. Auch Insekten wie Holzbock und Holzwürmer können das Holz schädigen. Deshalb ist eine Vorbehandlung mit Borsalz empfehlenswert, wenn Gartenmöbel ständig ungeschützt draußen stehen. Sie bietet Schutz vor Pilzen und Schädlingen. Ein solcher Anstrich wird im biologischen Holzbau immer häufiger verwendet.

So stellst du einen Borsalz-Anstrich her:

  1. Etwa 100 Gramm Borsalz in einem halben Liter handwarmem Wasser verrühren.
  2. Mit einem Pinsel oder einer Rolle auf das unbehandelte Holz auftragen.
  3. Noch bevor das Holz getrocknet ist, eine weitere Schicht auftragen.
  4. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit bis zu 24 Stunden lang trocknen lassen.

Mit einem selbst gemachten Holzschutz-Anstrich aus Öl und Wachs kannst du deine Gartenmöbel vor Sonne und Regen schützen und sie lange schön erhalten.

Da der Borsalz-Anstrich wasserlöslich ist, empfiehlt es sich, ihn als Vorbehandlung zu nutzen und danach das beschriebene Holzschutz-Wachs als Schutzschicht gegen Feuchtigkeit aufzutragen.

Tipp: Wenn du Plastik im Bad vermeidest, hast du dort vielleicht viele hölzerne Utensilien. Auch sie können für eine längere Haltbarkeit mit Borsalzlösung und Holzschutzwachs behandelt werden.

Noch mehr nützliche Tipps

  • Holz verträgt vor allem dauernde Feuchtigkeit schlecht und neigt dann zu Pilz- und Schädlingsbefall. Für die Haltbarkeit von Gartenmöbeln ist es daher hilfreich, sie gegen Bodenfeuchtigkeit und Regenwasserpfützen, die darauf stehen bleiben, zu schützen. Stelle die Möbel am besten auf einen befestigten Holz- oder Steinboden mit Abfluss statt auf den Rasen.
  • Falls du die Gartenstühle nicht vor Regen schützen kannst, ist es zum Beispiel hilfreich, sie gekippt an den Tisch oder eine Wand zu lehnen, damit das Wasser ablaufen kann.
  • Stelle Gartenmöbel in der kalten und nassen Jahreszeit möglichst im Keller oder Schuppen unter.
  • Sind Stockflecken oder Schimmel auf dem Holz zu sehen, empfiehlt es sich, die Oberfläche mit einer Bürste und etwas Essig abzuschrubben, um den Pilz abzutöten. Danach mit Wasser abwaschen und gut trocknen lassen. Bei bereits tiefer eingedrungenem Schimmel kann es notwendig sein, die Oberfläche vorher mit Schmirgelpapier etwas abzuschleifen.
  • Von Schädlingen befallene Möbelstücke kannst du für etwa eine Stunde in die Sauna (ab 55 °C) stellen, um Insekten sowie deren Eier und Larven abzutöten. Im Hochsommer kann bei optimalen Bedingungen ein schwarzer Müllsack den gleichen Zweck erfüllen, wenn man ihn über das Möbelstück stülpt und es an einem windgeschützten Ort in die Mittagssonne stellt.

Wie schützt du deine hölzernen Gartenmöbel, damit sie lange schön bleiben? Wir freuen uns über Tipps von dir in einem Kommentar!

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9 Kommentare

  1. Sandra M.

    Hallo, hört sich gut an, habt Ihr auch einen Tipp gegen Holzwurm??

  2. Hallo, ich als Veganer in würde gerne auf das Bienenwachs verzichten, was haltet ihr von Rapswachs stattdessen?
    Viele Grüße Rieca

  3. Hallo,
    ich bin gerade auf Ihren Artikel gestoßen, auf der Suche nach einem Holzschutz unserer Teakmöbel im Garten. Diese stehen nun erstmalig eine Sommersaison draußen auf der Wiese, gewünscht ist eine Vergrauung der Möbel, jedoch eine möglichst ökologische Pflege vor Rissen. Die Möbel sind vor ihrem Einsatz mit Teaköl behandelt worden, allerdings gefiel uns dieser Farbton nicht. Daher sind wir nun froh, dass die Farbe des Öls langsam nachlässt und hell wird. Grau darf/soll es ruhig werden, jedoch weist ein Stuhl an der oberen Kante nun schon einen feinen Riss auf. Wie könnte ich ihr Öl verwenden, ohne die Vergrauung aufzuhalten oder das Holz honigfarben werden zu lassen?
    Vielen lieben Dank.

  4. Hallo! Ich suche nach einem Öl für meine Terrasse (Lärche). Sie hat ca. 65qm und ich müsste also mindestens 5 Liter von der Mischung herstellen. Könnt ihr sie auch für so eine großflächige Behandlung empfehlen? Danke!

    • Hallo Moritz,
      klar, du kannst auch eine große Fläche mit diesem Holzschutzwachs behandeln! Am besten mischst du zunächst eine kleine Menge an und probierst du an einer unauffälligen Stelle aus, ob dir die Optik gefällt, bevor du dich an die ganze Fläche machst.
      Liebe Grüße!

  5. Ich wundere mich, dass Titanweiß immer noch so häufig als unbedenklich empfohlen wird. Die Studien sind zwar noch zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen, aber ich lese immer wieder, dass gerade Titanweiß in Pulverform, wenn eingeatmet, nicht gerade empfehlenswert ist.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Hallo Cordula,
      bei der Verarbeitung sollte eine Aufwirbelung vermieden werden, und es empfiehlt sich ein Mundschutz (Verarbeitungshinweise auf der Verpackung des Produkts beachten), genau wie bei pulverförmigen Tensiden (SLSA/SCI) und ähnlichen Zutaten in der Kosmetikherstellung.
      Das verarbeitete, in Öl/Wachs gebundene Pigment ist dagegen völlig unproblematisch, da es gar nicht mehr stauben kann, genau wie bei Sonnencremes mit mineralischem Filter.
      Liebe Grüße

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