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Shampoo abgewöhnen - so klappt die Umstellung auf natürliche Haarpflege

Wer sich in letzter Zeit den unverständlichen Inhaltsstoffen seiner Pflegeprodukte gewidmet hat, ist sicher bei Codecheck und anderen informativen Internetseiten oder Apps gelandet und hat hautreizende, allergieauslösende oder sogar krebserregende Stoffe in Körper- und Haarpflegeprodukten vorgefunden. Auch die Verwendung von Mikroplastik (verborgen hinter kryptischen Namen), Silikonen oder anionischen Tensiden macht nachdenklich und führt für viele zu dem Entschluss, auf natürliche Produkte zurückzugreifen.

Doch gerade beim Wechsel auf milde Shampoos und Reinigungsmethoden reguliert sich die Fettausschüttung erst langsam. Altlasten von Silikon, Polyquaternium oder artverwandten Stoffen mit Wortsilben von “quat” werden nur langsam ausgewaschen. Oft vergehen leidvolle, fettige Wochen, in denen die Wirksamkeit des neuen Mittels angezweifelt wird. Dieser Frust muss nicht sein.

In diesem Beitrag erfährst du, wie ein Umstieg auf natürliche Haarshampoos erfreulicher verläuft, die Austrocknung verhindert wird und wie die benötigte, individuelle Pflege da ankommt, wo sie erforderlich ist.

Entfernung chemischer Rückstände

Damit die Umstellung zu den neuen Reinigungsmitteln oder alternativen Methoden erfolgreich verläuft, empfiehlt sich die Entfernung noch vorhandener chemischer Rückstände der alten Shampoos und Conditioner. Insbesondere umhüllende, unnatürliche Stoffe sollten im ersten Schritt entfernt werden, um die Haare wieder für Pflegestoffe aufnahmefähig zu machen und einen sich selbst regulierenden Prozess überhaupt erst zu ermöglichen.

Als schnelle Methode haben sich drei bis fünf Haarwäschen mit Natron (z.B. Kaiser Natron , aber auf keinen Fall Soda!) mit einem Waschabstand von vier Tagen bewährt.

Diese Natron-Tiefenreinigung wird wie folgt angewendet:

  1. Einen Teelöffel Natron in 100 ml lauwarmem Wasser auflösen (bei längeren Haaren wird bis bis zur dreifachen Menge benötigt). Alternativ einen Esslöffel Natron auf zwei Esslöffel lauwarmes Wasser zu einem Brei verrühren.
  2. Die Haare vor dem Auftragen mit warmem Wasser nass machen, damit sich die Schuppenschicht öffnet und das darin gespeicherte Silikon ebenfalls ausgewaschen wird.
  3. Die Mischung auf der Kopfhaut leicht einmassieren. Dabei wird die Masse glitschig und kann auch bei ungefärbten Haaren Farbveränderungen hervorrufen. Chemisch gefärbtes Haar verliert unter Umständen mit jeder Natronwäsche an Farbe.
  4. Die dünnflüssigere Variante in die Haarlängen verteilen und auf Kopfhaut und Haaren bis zu maximal fünf Minuten einziehen lassen. Den Natronbrei nicht in die Haarelängen geben.
  5. Nur mit lauwarmem Wasser gründlich ausspülen. Dabei wird die breiige Konsistenz auch auf die Haare verteilt und gleich ausgewaschen.

Um die Natronlauge zu neutralisieren, sollte nach jeder Natronwäsche eine saure Rinse folgen. Dafür bieten sich abhängig vom Härtegrad deines Leitungswassers folgende Mischungen an.

Vermische entweder einen bis drei Esslöffel Weinessig, den Saft von einer Zitrone mit einem Liter kaltem Wasser oder stelle einen Teeauszug aus gesunden Hibiskusblüten (rötlich färbend) her. Diese Spülung wird kalt über Kopfhaut und Haarlängen verteilt und kann als Leave-in im Haar verbleiben. Aber auch ein sehr kaltes letztes Ausspülen der Rinse ist von Vorteil, denn die zunehmende Kälte sorgt für ein sicheres Anlegen der Haut- und Haaarschuppen, die durch den warmen Reinigungsprozesss geöffnet wurden. Weitere Informationen zur Haarwäsche mit Natron findest du hier.

Eine weniger drastische, jedoch auch deutlich langwierigere Methode ist die längere Nutzung eines silikonfreien beziehungsweise quaterniumfreien Shampoos. Auch die Haarspülung, Haarkur und Pflegeprodukte sollten frei von diesen Substanzen sein.

Sichtbare Folgen der Chemiewäschen

Schon nach der ersten Wäsche mit Natron verändert sich das Haargefühl. Abhängig von den vorher benutzten Produkten und ihrer Anwendungsdauer werden bislang unsichtbare Vorschädigungen sichtbar. Zum Beispiel kann sich massive, mangelnde Pflege in Form von sehr trockenen und strapazierten Haaren zeigen, aber auch Haarspliss oder rapider Haarbruch sind möglich und machen deutlich, dass Schäden zuvor lediglich überdeckt wurden. Manche haben am Ende des ersten Tages nur eine trockene Kopfhaut, andere fetten sehr schnell ein. In Folge dieser ersten Wäsche sind unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll.

Trockenheit zwischen den Natronwäschen

Um den sichtbaren Zustand von trockener Kopfhaut oder geschädigtem Haar zu beheben, aber auch um weitere Folgen wie Schuppen oder juckende Kopfhaut auszugleichen, wird der körpereigene Nachschub an Haarfett im gewohnten Rhythmus angekurbelt. Hierbei ist es sinnvoll, rechtzeitig gegenzusteuern, um die Talgproduktion nicht zu sehr anzuregen. Die folgenden feuchtigkeitsspendenden Haarspülungen und Haarkuren unterstützen diesen Prozess.

Es gibt wenige so universell nützliche Pflanzen wie Lavendel. In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere Lieblingsanwendungen!
von Mike (CC-BY-2.0)

Außerdem erzielst du weitere Verbesserungen durch Vermeidung trockener Luft in beheizten Räumen. Rückstände von Meersalz nach dem Baden im Meer solltest du immer gründlich auswaschen. Verzichten solltest du nicht nur auf kamille- oder gerbsäurehaltige Spülungen (z.B. schwarzer Tee), sondern auch auf austrocknende Spülungen und Kuren (z.B. mit Zitronensaft, Meersalz oder Kokosöl). Zu häufige Natronwäschen können ebenfalls austrocknend wirken.

Fettphase zwischen den Natronwäschen

Abhängig von deinen normalen Waschabständen kann die Zeitspanne bis zur nächsten Natronreinigung zu lang sein, denn die Talgdrüsen arbeiten auf Hochtouren, um wie gewohnt bei den chemischen Shampoos die trockene Kopfhaut auszugleichen. Auch werden sie durch starke Natronwäschen bestätigt, weiter Fett zu produzieren.

Die natürliche Regulierung findet erst im weiteren Verlauf mit milderen Shampoos statt. Eine zeitgleiche Ausdehnung der Waschabstände bringt die ohnehin schon träge anlaufende Feinabstimmung durcheinander, da schon unter normalen, eingespielten Bedingungen ein zusätzlicher Tag mehr Fett auf den Haaren bedeutet. Talgmindernd wirken sich regelmäßige Haarwäschen mit milden, nicht austrocknenden Haarreinigungsmitteln aus.

Hier bieten sich einige schnelle und sanfte Mittel zur Fett-Reduzierung an:

Alternative, milde Haarreinigung

Spätestens nach der Umstellungsphase stellt sich die Frage: Und was nun? Die echten Alternativen zu konventionellen Shampoos sind in Geschäften nicht leicht zu finden. Fast jedes Produkt enthält starke anionische Tenside zur Reinigung. Darunter fallen irritierende Inhaltsstoffe mit den Namen Ammoniumlaurylsulfate (ALS), Sodiumlaurylsulfate (SLS) oder Kombinationen davon mit „eth“ wie z.B. Sodiumlaurethsulfate (SLeS) oder Sodiummyrethsulfate (SMeS).

Naheliegend ist ein Umstieg auf Naturkosmetik-Produkte, doch auch darin sind noch schwächere, hautirritierende, pflanzliche oder sogar nicht für Naturkosmetik zugelassene chemische Tenside wie Sodiumcocosulfate (SCS) oder Glycol Distearate anzutreffen. Was sich hinter einigen Inhaltsangaben der Naturkosmetik versteckt und wie sie zu bewerten sind, kannst du hier nachlesen. Schwarze Schafe befinden sich auch unter Haarseifen.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dein Shampoo selbst herstellst. Als milde und natürliche No-Poo-Varianten bieten sich folgende Möglichkeiten an:

  • Roggenmehl-Shampoo verfügt über Proteine, reichlich Mineralien und B-Vitamine zur Pflege und wäscht effektiv dank der enthaltenen Stärke.
  • Durch den pflegenden und zugleich reinigenden Honig ist Honigwasser-Shampoo ein schnell gemischtes, zuverlässiges und fettlösendes Shampoo, das auch Ölkuren spurlos beseitigen kann.
  • Mit einem Kastanienshampoo sorgst du für reichlich Pflege bei strapzierten, trockenen Haaren und reinigst sie mild mit der natürlichen Kraft von Saponinen.
  • Für schnell fettende Haare ist Lavaerde-Shampoo geeignet, das mit vielen Mineralien, insbesondere Silicium, die Haare pflegt. Dank des saugfähigen Tons werden Öle gut gebunden und mit dem Wasser ausgewaschen.
  • Beim Avokadokern-Shampoo kommen die pflegenden Fettsäuren und eine sehr schwache Reinigungskraft zum Tragen. Mit seiner geringen Waschkraft ist es eher als Ergänzung bzw. Einstieg für die Water-only-Methode geeignet.
  • Die Haare nur mit Wasser zu waschen (Water Only) stellt für viele Haartypen ebenfalls eine gute und besonders natürliche Alternative dar, die durch sanftes Auswaschen des eigenen Talgs die benötigte Pflege bis an die Haarspitzen verteilt.
  • Als Trockenreinigung bietet sich das ausschließliche Kämmen bzw. Bürsten (Sebum Only) der Haare an. Der Talg wird bei dieser Methode vom Ansatz bis in die Haarspitzen gleichmäßig verteilt und sorgt für eine natürliche, körpereigene Haarpflege.
  • Eine weitere trockene Variante der Haarwäsche ist die Verwendung von Trockenshampoo, das mit natürlichen Zutaten aus der Küche überschüssiges Fett aufsaugt und damit ausgebürstet wird.
  • Gegen Haarausfall hilft Birkenshampoo. Es kann wahlweise mit Roggenmehl oder Natron angemischt werden.
    Natürlich kannst du auch weiterhin mit dem Natronshampoo waschen, wenn die Wäsche für den Haar nicht zu stark austrocknend wirkt.

Nutze die Kraft der Birke, um deine Haare zu stärken. Diese selbstgemachten Haarpflegeprodukten geben Haar und Haarwurzel Kraft, Energie und Nährstoffe

Natürliches Haar-Styling

Wenn du chemische Shampoos mit ihren negativen Inhaltssoffen und Auswirkungen abschaffst, sollte dies auch für synthetische Stylingprodukte gelten. Viele der darin enthaltenen, umschließenden Stoffe können nicht restlos von den milden und natürlichen Shampoos beseitigt werden. Alkoholhaltige Substanzen trocknen vorgeschädigtes Haar und Kopfhaut zusätzlich aus und erschweren damit eine natürliche Pflege.

Anregungen für gesünderes Haar-Styling mit Naturprodukten findest du hier.

Wie hast du deine Umstellungsphase hin zur natürlichen Haarwäsche ohne synthetische Zusätze erlebt und was hat bei dir geholfen? Über Rückmeldungen, Erfahrungsberichte und Fotos in den Kommentaren freuen wir uns.

Mehr Tipps und Rezepte für selbstgemachte Naturkosmetik findest du hier und in unserem Buch:

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