Kein Fall für den Müll: Wofür kaputte Nylons noch alles gut sind
Nylonstrumpfhosen sind zwar im beruflichen Umfeld oft ein Muss, leider aber auch extrem kurzlebig. Kaum getragen, ziert eine Laufmasche das Bein an einer unübersehbaren Stelle. Weg damit in den Müll? Nein, denn kaputte Nylonstrumpfhosen sind vielseitig verwendbar und können noch ein zweites Leben bei dir haben.
Nylon, ebenso wie Perlon und Dederon, sind Handelsnamen für Polyamid, eine künstlich hergestellte Faser, die besonders fest und belastbar ist. Damit macht sich das synthetische Material gut für hauchfeine Strümpfe und Feinstrumpfhosen, ist aber auch für andere Zwecke in Haushalt und Garten geeignet.
Nylonstrumpfhosen im Garten
Gerade zu Beginn der Gartensaison lassen sich Nylonstrumpfhosen gut für deine Pflanzen einsetzen. Beim Bepflanzen von Töpfen und Kästen müssen die großen Abflusslöcher so abgedeckt werden, dass die lose Erde nicht mit dem Gießwasser weggespült wird, andererseits aber auch keine Staunässe entsteht. Ein Stück Nylonstrumpf am Boden des Topfes löst das Problem. Aber Vorsicht: Nylonstrumpfhosen bestehen zwar aus dem gleichen Material wie die Borsten von Zahnbürsten (Polyamid). Dennoch könnten sie unter Umständen Weichmacher wie z.B. BPA enthalten, weshalb du sie möglichst nicht für solche Pflanzen verwenden solltest, die für den Verzehr gedacht sind.
Sind deine Topfpflanzen von Schädlingen bedroht, die in der Erde leben und die Wurzeln angreifen, kannst du ein Stück Bein der Strumpfhose von unten über den Topf stülpen und bis zum Stiel oder Stamm der Pflanze hochziehen. Ein Gummiband sorgt bei Bedarf dafür, dass der “Schutzstrumpf” dicht anliegt. So hältst du ungebetene Besucher vom Substrat fern.
Wer intensiv im Garten arbeitet, möchte danach seine Hände gründlich waschen. Aber wohin mit der Seife beim Außenwasserhahn, ohne sie im Schmutz ablegen zu müssen? Von der Strumpfhose einfach einen Fuß mit einem Stück Bein abschneiden. Die Seife in den Fuß stecken, oberhalb einen Knoten machen und das Beinstück am Wasserhahn festbinden. So hängt die Seife in Reichweite, kommt nicht mit dem Boden in Berührung und kann nach Benutzung unter dem Wasserhahn abgespült werden. Neigt sich der Seifenblock seinem Ende entgegen, so zerfällt er unter Umständen in kleine Stücke. Diese sind im Seifenstrumpf bis zuletzt verwendbar und gehen nicht verloren.
Fensterputzen und Fotografieren
Auch außerhalb des Gartens macht sich die Strumpfhose mit ihrer feinen Struktur nützlich, zum Beispiel beim Putzen von Fenstern und anderen Glasflächen. Einfach mit der zusammengeknüllten Hose nachpolieren und so Streifen und Rückstände entfernen.
Egal, wie kaputt und unansehnlich deine alten Feinstrumpfhosen sind, sie sorgen immer noch für gutes Aussehen – jedenfalls in Verbindung mit einem Fotoapparat: Straff über das Objektiv gebunden wirkt ein Stück Nylonstoff wie ein Weichzeichner-Filter. So sehen Porträtfotos einzigartig sanft aus, ohne unscharf zu sein.
Mehr Tipps
Wenn du die nächste Strumpfhose schon gekauft hast und trägst, kann die kaputte Hose immer noch zum Anziehen im Einsatz bleiben: Hier kannst du nachlesen, wie nützlich sie als “Nylonshorts” ist und was dich dann mit Batman verbindet.
Ja, ja, eine alte Strumpfhose im richtigen Moment kann wirklich unbezahlbar sein, eigentlich sollte man immer eine dabei haben. Als Strumpfmaske beim nächsten Banküberfall ist sie jedenfalls Gold wert! ;-)
Falls du trotzdem ein schlechtes Gewissen hast, Strumpfhosen aus aufwendig produzierten, synthetischen Fasern zu tragen, dann kannst du inzwischen immer häufiger zu Produkten greifen, die aus recyceltem Material hergestellt sind. So wird der Kunststoff wenigstens mehrfach genutzt.
Hast du noch mehr Ideen, wie alte Nylonstrumpfhosen, die eine Laufmasche haben oder verschlissen sind, weiterleben können? Wir freuen uns über deine Anregungen.
Wie du auch Socken und anderen Kleidungsstücken ein zweites Leben ermöglichst, kannst du hier nachlesen:
Für alle Kletterer unter euch: die Nylonstrümpfe eignen sich super um einen eigenen Magnesium-Ball herzustellen (einfach Magnesium einfüllen, zuknoten und fertig – immer wieder verwendbar). Das spart zum einen Geld, weil die Magnesium-Bälle selbst recht teuer sind, und auch Plastik, da die Bälle immer einzeln verpackt verkauft werden. Am umweltfreundlichsten sind die Magnesiumblöcke, die einfach in Papier verpackt verkauft werden – diese lassen sich ganz leicht in Stücke brechen und in den Strumpf einfüllen.
Ich kenne noch folgende Anwendungen:
– Zum polieren von Kerzen wenn diese etwas staubig geworden sind, wir haben das zu meiner Lehrzeit im Blumenladen immer so gemacht.
– Zum Färben von Ostereiern mit Kräutern: Man legt die Kräuter auf die Eier und überzieht sie anschliessend sehr satt mit einem Strumpf den man oben und unten mit einer Schnur zuknotet. So bleiben die Kräuter an Ort und Stelle wenn die Eier anschliessend in die Farbe getaucht werden und ergeben hübsche Abdrücke. Braucht allerdings etwas Übung und Geschick.
– Mit einem Stickrahmen, einem Strumpf und Bastelkleber kann man einfache Siebdrucke machen. Der Strumpf wird auf den Stickrahmen gespannt. Das Motiv aufgemalt und alles, was nicht farbig gedruckt werden soll wird mit Bastelkleber bestrichen. Anschliessend kann man damit drucken
Tolle Ideen hier. Ich verwende sie auch im Garten zum Anbinden und Umbinden von Pflanzen, Blumen, an Stöcke anbinden. Sind flexbiel und bewegen sich mit dem Wind und praktisch unverwüstlich. Auf die Feuchtigkeit fließt ab.
Ich habe bei meinen Gartengeräten immer einige alte, zerschlissene Nylonstrumpfhosen liegen. Sie eignen sich prima zum Säubern der Geräte: man kann die “Beine” wunderbar zwischen den Zähnen von Harken, Grabegabeln usw. durchziehen und diese so von Schmutz und angeklebter Erde befreien.
In der Wohnung nutze ich zusammengebundene alte Strumpfhosen, um hinter den Schränken, wo man schlecht mit Staubsauger und Co. hinkommt, zu putzen. Bei großen Schränken oder der Couchgarnitur macht sich das zu zweit natürlich einfacher: einer fasst rechts an, der andere links und dann schön hin- und herbewegen (fast wie beim Sägen).
Bestens zum Schuhe putzen geeignet. Auch zum polieren von Kerzenleuchtern.
Unser Handarbeitskreis näht viele Kuscheltiere. Die stopfen wir am liebsten mit zerschnittenen Feinstrumpfhosen aus. Im Gegensatz zu Watte kann man die Tierchen dann unbedenklich waschen.
Hallo Hollandita,
Braucht Ihre Handwerksgruppe mehr Strumpfhosen?
Haben Sie ungewollte Strumpfhosen zu verschenken?
Hallo,
ich hätte gebrauchte und neue Strumpfhosen und Strümpfe zu verschenken.
Können Sie diese gebrauchen?
Danke und Gruß
Birgit
Hallo Birgit,
Ich kann sie benutzen. Wie würde ich sie bekommen?
Danke schön
Hab schon alles probiert (bis auf den Haselnußlikör) – klappt alles!
.Ich nutze sie auch um die Haare beim Schminken zurückzuhalten …einen breiten Streifen abschneiden und wie ein Haarband über die Stirn schieben.
.Umschläge lassen sich damit auch gut fixieren …ebenfalls breite Streifen schneiden – je nach Bedarf / ob Hals, Knie oder Fuß… Umschlag auflegen und das Strumpf-Stück drüberziehen.
.Als feinen Filter benutzen: wenn ich z.B. ‘Schweden Kräuter’ abseihe, verstopfen Filtertüten und -beutel rasch …mit einen Nylon gehts!
.Beim würzen von lufttrockenem Kräuterschinken …Kräuter auf das Fleischstück geben, Nylon drüber ziehen und zur Reifung gleich daran aufhängen…
…könnte ich das Rezept hier reinschreiben?
Hallo Hanni, klar kannst du auch deine Rezepte hier teilen. Liebe Grüße Sylvia
Die Strümpfe können auch super für die Herstellung von Nussschnaps verwendet werden. Grüne Nüsse in den Strumpf, in Alkohol einlegen und abwarten;)
Ich nutze sie – wie verwaiste Socken- als Duftsäckchen für den Kleiderschrank. Da kommt es ja nicht auf Schönheit an :)
Weihnachts/Herbst-Batsteleien: Aus alten Strumpfhosen oder Kniestümpfe/Söckchen aus dem gleichen Material kann man die Nasen von “Hygge-Gnömcher” herstellen, einfach mit Füllwatte stopfen und zusammenknoten :)
Ein Tipp für Aquarianer. Ich habe einen Innenfilter und ich habe jede Menge Garnelen – nach dem ersten Einsatz des Filters war dieser gleich dicht und meine Spüle voller toter Garnelen, da sie sich dort rumtreiben um noch zu fressen was der Filter sich holt und dabei selbst eingesaugt werden. Ein Seidenstrumpf mit den Zehen als unteren Abschluß über das untere Ende gestülpt läßt den Dreck durch, aber keine Garnelen. Fotos einmal im Einsatz und einmal im trockenen Zustand
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Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes habe ich mit den Gelpads entdeckt. Wenn ich falle dann aufs Knie und wenn ich es hochlege und ein Kühlpad drauf lege neigt es dazu runter zu fallen. Festhalten will ich es aber auch nicht immer. Deshalb habe ich von einer kaputten Strumpfhose ein Bein abgeschnitten und das Gelpad in die Mitte geschoben. Mit den Enden habe ich es am Bein festgebunden und die Haut hatte keinen direkten Kontakt mit der Kälte, aber doch genug.
Wenn Wandfarbe voll Brösel ist, z b vom Deckel, oder eine Haut bekommen hat, schütte ich sie auch durch eine Strumpfhose in einen anderen Eimer. Ist dann wieder wie neu
Um Legosteine u.ä. im Staubsauger zu vermeiden, kann man ein Stück Nylonstrumpfhose mit Gummiband am Staubsaugerrohr befestigen und dann unter den Möbeln staubsaugen. So saugt man die lästigen Kleinteile zwar an, aber nicht ein.
Meine Oma hat die Strümpfe ( auch verwaiste Socken) in Streifen geschnitten und damit Tomaten und sonstige Pflanzen hoch gebunden.
Ja genau, das mache ich auch heute noch:Alles,was angebunden werden muss,ohne zu zerschneiden, nur Vorderfuss und Höschen ab-
trennen und so lassen sich selbst stärkste Stämme anbinden und es
gibt keine Verletzungen an den Stielen,weil das Material weich und nach-
giebig ist.Kann jederzeit nachjustiert und dem Wachstum angepasst werden!
Super-Idee. Das probiere ich auch aus!
Meine Mutter musste mal ihre Perlonstrumpfhose auf der Autobahn ausziehen, weil der Keilriemen von dem Auto meines Vaters gerissen ist ?. Mit der Strumpfhose hat er den Keilriemen provisorisch repariert.
Diesen Trick kennen – glaube ich – sehr viele ehemalige DDR-Bürger ;-)
Wobei dort damals die Strumpfhosen ziemlich teuer waren und man sie erst mal zum Repassieren gebracht hat, wenn es eine Laufmasche gab …