
Minimalistische Wohnung: Detox fürs Zuhause
Wenn sich zu Hause immer mehr Dinge stapeln, die man fast nie braucht, und die Wohnung beginnt, sich irgendwie “toxisch” anzufühlen, dann ist es an der Zeit für eine minimalistische Wohnung! Mit den folgenden Tipps für “Detox fürs Zuhause” wird die Wohnung wieder zu dem Wohlfühlort, der sie sein sollte.
Es gibt einige Gründe, um die Wohnung auszumisten – einer kann sein, das Zuhause nachhaltiger zu gestalten: Mehr natürliche Produkte für den Haushalt oder in der Körperpflege nutzen, mehr naturbelassene Materialien in den eigenen vier Wänden haben, das Raumklima verbessern. Damit der Anfang nicht schwer fällt, gibt es in diesem Beitrag Anregungen für das Aufräumen mit System und viele Ideen für eine frische, nachhaltige Gestaltung deines Zuhauses.
Wohnung ausmisten und von Altlasten befreien
“Weniger ist mehr” lautet die Devise beim Ausmisten. Denn wenn du dich von Altlasten und Staubfängern befreist, hast du nicht nur mehr Platz in der Wohnung, sondern auch im Kopf für Kreativität oder für ein konzentriertes Arbeiten, beispielsweise im Home Office.
Für einen Neustart in der Wohnung ist es hilfreich, Räume nach einem System auszumisten, aber sich dabei nicht zu überfordern – du kannst dich der angenehm übersichtlichen Wohnung oder gar dem Minimalismus in kleinen Schritten nähern.
Tipp: Statt beim Ausmisten kaputte Dinge wegzuwerfen, kannst du sie auch reparieren und weiternutzen oder weitergeben. Das ist ebenfalls befriedigend und macht glücklich. Gleichzeitig wird durch die weitere Nutzung durch dich oder andere Müll reduziert.
Kleiderschrank aussortieren
Beim Ausmisten der Wohnung ist der Kleiderschrank oft ein eigenes Projekt. Aber auch hier gibt es hilfreiche Tipps, um ohne Reue die Kleidung auszusortieren und den Kleiderschrank Schritt für Schritt auszumisten.
Wenn wieder neue Kleidungsstücke besorgt werden, eignet sich für die nachhaltige Garderobe Kleidung aus Naturmaterialien und ohne Mikroplastik. Zudem leisten die Reparatur von Lieblingsstücken, wie Löcher zu stopfen, und der Kauf oder Tausch von Second-Hand-Kleidung einen zusätzlichen Beitrag für einen nachhaltigen Konsum.
Tipp: Falls du Kleidung spenden möchtest, ist es sinnvoll, sie einer vertrauensvollen Kleiderkammer oder in eine (selbst aufgestellte) Tauschbox zu geben. So kommt die Kleidung in jedem Fall einem gemeinnützigen Zweck zugute.
Elektrosmog und Schadstoffe reduzieren
Manche Geräte wie Mikrowellen, Fernseher oder Computer verursachen Elektrosmog: magnetische, elektrische und elektromagnetische Felder (EMF), von denen eine nichtionisierende Strahlung ausgeht. Zwar halten die Technologien laut dem Bundesamt für Strahlenschutz die empfohlenen Grenzwerte ein, dennoch kann auch diese Art der Strahlung einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben, zum Beispiel, wenn ständig irgendwo ein Netzteil brummt oder fiept oder LED-Lämpchen unaufhörlich blinken.
Um sich diesen Effekten möglichst wenig auszusetzen, ist es grundsätzlich sinnvoll, einen gewissen Abstand zu den Geräten zu wahren, wie die Organisation BUND rät. So ist es im Schlafzimmer sinnvoll, nachts die Geräte vom Stromnetz zu nehmen. Außerdem spart das Stromkosten und entlastet die Umwelt.
Zudem können Einrichtungsgegenstände Schadstoffe ausdünsten, die sich dann in der Raumluft befinden oder über die Haut in den Organismus gelangen, wie zum Beispiel mit Pestiziden behandelte Teppiche oder Kunstleder-Möbel, die Weichmacher enthalten. Sie sind Quellen für regelmäßige Kopfschmerzen oder lösen Allergien aus. Bei einer Neuanschaffung ist es deshalb sinnvoll, auf Dinge aus natürlichen Materialien und Textilien zu setzen wie Echtholz oder Sitzmöbel mit einem unbehandelten Baumwollbezug.
Pflanzen aufstellen für frische Raumluft
Für eine entspannende Wohnatmosphäre und für gesunde Luft sorgen Zimmerpflanzen, die einem belasteten Raumklima aktiv entgegen wirken. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft, verbessern die Luftfeuchtigkeit und produzieren saubere Luft zum Atmen.
So eignen sich unter anderem Aloe vera und Schwertfarn als pflanzliche Filteranlage für das Schlafzimmer oder das Arbeitszimmer, da sie besonders gut die Luft von Schadstoffen befreien und reichlich Sauerstoff produzieren.
Grundreinigung mit ökologischen Reinigern
Ein “Frühjahrsputz” hat einen ebenso befreienden Effekt wie das Ausmisten und bereitet die Wohnung für Neues vor. Für die Detox-Reinigung empfehlen sich Mittel mit rein natürlichen Inhaltsstoffen, ohne aggressive Chemikalien. Sie lassen sich leicht selber machen, wie zum Beispiel ein Universalreiniger oder ökologischer Fensterreiniger.
Gutes Raumklima mit ätherischen Ölen
Ätherische Öle verströmen einen intensiven Duft, der gleichzeitig je nach Öl auf unsere Gesundheit und unsere Psyche wirkt, und kommen zum Beispiel für die Aromatherapie und in Produkten für die Körperpflege oder den Haushalt zum Einsatz. Für jeden Zweck gibt es ein passendes ätherisches Öl, zum Beispiel für ein geklärtes und erfrischtes Raumklima mit selbst gemachtem Raumduft oder einem praktischen Raumduftspray.
Für einen eigenen Duftspender mit heilsamen ätherischen Ölen werden benötigt:
- 80 ml Trinkalkohol mit 40 % Alkoholgehalt, z.B. Wodka oder Korn
- 10 ml pflanzliches Glyzerin (erhältlich in Apotheken, gut sortierten Reformhäusern oder online)
- 6-8 ml Zirbenkieferöl wahlweise nach eigenem Geschmack gemischt mit Mandarinenöl
- verschließbares Fläschchen mit engem Hals und ca. 100 ml Fassungsvermögen
- 3-6 Holzstäbchen (zum Beispiel Schaschlikspieße), die ungefähr doppelt so lang sind wie die Flasche hoch ist.
So einfach ist der eigene Raumduft hergestellt:
- Ätherische Öle in das Fläschchen geben, Alkohol und Glyzerin hinzufügen. Die Flasche verschließen und gründlich schütteln.
- Holzstäbchen in die offene Flasche stellen und den Duftspender aufstellen.
Schon ist der DIY-Duftspender fertig! Die Stärke des Raumduftes lässt sich einfach anpassen: Für einen milden Geruch reichen drei Stäbchen aus, und je mehr Stäbchen hinzu kommen, desto intensiver wird der Duft, da er über mehr Fläche verdunstet wird. Falls eine noch stärkere Beduftung gewünscht ist, können mehr Stäbchen oder noch ein paar Tropfen des ätherischen Öls hinzugefügt werden.
Natürliche Materialien statt Plastik
Stehen neue Anschaffungen für die ausgemistete Wohnung an, ist es sinnvoll, die nächsten Dinge nach Kriterien wie natürliche, schadstofffreie Materialien und Langlebigkeit auszusuchen.
Räume wirken gemütlicher, wenn sie mit Möbeln, Dekor und Gebrauchsgegenständen aus Materialien wie Holz, Glas, Metall oder auch (Papier-)Beton eingerichtet werden. So schmücken Produkte aus solchen langlebigen Materialien eine nachhaltig ausgestattete Küche oder ein Zero-Waste-Badezimmer.
Dabei sind robuste Gegenstände nicht unbedingt teuer. Denn “Produkte für die Ewigkeit” sind langfristig sogar günstiger als Einwegprodukte oder Dinge aus kurzlebigen, minderwertigen Materialien. Sie sind auch gebraucht oder über Tauschbörsen erhältlich.
Tipp: Für den Haushalt brauchen viele Produkte gar nicht gekauft zu werden, sondern lassen sich einfach selber machen. So gelingt der Einstieg in ein nachhaltiges Zuhause und einen plastikfreien Alltag ganz einfach.
Weitere Tipps für eine nachhaltiges Zuhause findest du in unseren Büchern:
Welche Bereiche in deinem Zuhause hast du schon minimalistischer und nachhaltiger gestaltet? Wir freuen uns über deine Inspirationen und Tipps in den Kommentaren!
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