
Minimalismus für Anfänger: 13 Tipps, wie es leichter geht
- 1. Eigenes Ziel verdeutlichen
- 2. Klein anfangen
- 3. Mit einfachen Dingen beginnen
- 4. Der Weg ist das Ziel
- 5. Fragen, die beim Ausmisten helfen
- 6. Leihen, tauschen, reparieren
- 7. Leben aus dem Koffer
- 8. Hilfe beim Loslassen
- 9. Sich helfen lassen
- 10. Minimalismus-Spiel
- 11. Spenden und verkaufen, …
- 12. … aber auch mal wegschmeißen!
- 13. Minimalistisch bleiben
Über die Jahre kann sich ziemlich viel ansammeln in einem Zuhause. Berge von Klamotten, überquellende Schubladen und verborgene Ecken in Schränken, von denen du nicht einmal mehr genau weißt, was sich dort versteckt. Bei so viel Krimskrams ist es nicht leicht, sich einer großen Ausräumaktion zu stellen. Denn wer will schon seine gesamte Freizeit mit voll gestopften, staubigen Regalen verbringen?
Zum Glück gibt es ein paar ganz einfache Tricks, mit denen du das große Vorhaben “Minimalismus” leichter angehen kannst. Stück für Stück und nicht in einer einzigen Hauruck-Aktion wirst du mit den Tipps in diesem Beitrag überflüssigen Ballast los, ohne dafür viel Zeit aufwenden zu müssen. So findest du den Weg zu einem aufgeräumteren, minimalistischen Zuhause, zu mehr Freiraum für Kreativität und zu einem bewussteren Leben.
Warum Minimalismus zufriedener und glücklicher macht, kannst du hier nachlesen.
1. Eigenes Ziel verdeutlichen
Wenn du vorhast, mal so richtig auszumisten, wirst du höchstwahrscheinlich irgendwann mit der Motivation zu kämpfen haben. Ausräumen, Umräumen, Aussortieren und Wegschmeißen können ganz schön anstrengend sein. Da hilft es, ein Ziel vor Augen zu haben! Das kann die Aussicht auf schnelleres Putzen oder eingespartes Geld sein, mit dem sich vielleicht der nächste Urlaub finanzieren lässt, oder auch einfach nur mehr Platz in deinem Zuhause. Ein bisschen mehr Minimalismus hat viele Vorzüge!
Helfen kann es auch, sich der Illusion zu entledigen, man könne sich nicht von Dingen trennen. Was von all dem würdest du WIRKLICH vermissen? Wenn man einmal ausprobiert hat, mit weniger Dingen auszukommen, erkennt man auch ganz schnell, wie wenig man eigentlich braucht zum Leben.
2. Klein anfangen
Das Schlimmste, was dir beim Vorhaben “Minimalismus” passieren kann, ist, dass du aufhörst, bevor du überhaupt angefangen hast. Vielleicht, weil dir das Ausmisten als ein viel zu großer und unüberwindbarer Berg erscheint. Wenn du dir stattdessen ganz kleine Abschnitte für den Anfang vornimmst, kann das helfen. Jeden Tag nur ein paar Minuten, oder für den Anfang erstmal nur eine Schublade. Jeder Anfang ist ein guter Anfang, und kleine Erfolge motivieren genauso!
3. Mit einfachen Dingen beginnen
Auch die Reihenfolge der Bereiche, die du ausmisten möchtest, kann entscheidend über den Erfolg sein. Wer sich zuerst an die lieb gewonnenen Erinnerungsstücke wagt, wird wahrscheinlich schnell von zu starken Trennungsängsten befallen werden und den Mut wieder verlieren. Gestalte den Einstieg am besten so angenehm wie möglich. Unemotionale Bereiche wie zum Beispiel die überquellende Besteckschublade sind ein guter Anfang.
Tipp: Wer sich nicht gleich trennen mag, kann auch erst einmal nur umsortieren: Häufig genutzte Teile in eine Schublade und seltener genutzte in eine andere. Du wirst schon bald merken, dass du auf die zweite Schublade eigentlich ganz verzichten kannst!
4. Der Weg ist das Ziel
Egal wie du vorgehst, du wirst wahrscheinlich von Zeit zu Zeit unangenehme Übergangsstadien erreichen. Zum Beispiel liegen beim Ausmisten des Kleiderschanks in sechs Schritten zwischenzeitlich ganze Berge unsortierter Klamotten herum. Es muss ja auch nicht von jetzt auf gleich gehen – schließlich hat es Jahre gedauert, all dieses Zeug anzusammeln. Dann wirst du es wohl nicht schwuppdiwupp in kürzester Zeit wieder loswerden.
Tipp: Ähnlich verhält es sich mit einem allgemein nachhaltigeren Lebensstil, der auch mit kleinen Veränderungen beginnt.
5. Fragen, die beim Ausmisten helfen
Du hast dir gerade den ersten Bereich vorgenommen, und schon stehst du vor schwierigen Entscheidungen. Was kann weg und was darf bleiben? Diese Fragen können dir helfen, eine Entscheidung zu treffen:
- Macht mich dieser Gegenstand glücklich?
- Ist er nützlich für mich? (Nicht nur generell, sondern nützlich speziell für mich!)
- Wenn er verloren ginge, würde ich ihn wieder kaufen?
- Behalte ich ihn nur, weil er teuer war?
- Behalte ich ihn nur, weil er ein Geschenk war? (Für ungeliebte Geschenke gibt es auch ein paar besondere Tipps, wie du diese wieder loswerden kannst.)
- Wie oft habe ich diesen Gegenstand im letzten Jahr benutzt? (Um mit dieser Frage zum Beispiel in deinem Kleiderschrank regelmäßig für Ordnung zu sorgen, gibt es einen ganz einfachen Trick.)
6. Leihen, tauschen, reparieren
Was nützlich für dich ist, kannst du dann besser entscheiden, wenn du dir bewusst machst, dass du nicht alle Dinge, die du benutzt, tatsächlich auch besitzen musst. Mit den Aufklebern von Pumpipumpe kannst du dich beispielsweise mit deinen Nachbarn vernetzen und untereinander Dinge austauschen. Ganz nach dem Motto: Kaufen ist out – Leihen, Schenken und Tauschen sind in!
7. Leben aus dem Koffer
Wenn all das Stück-für-Stück-Vorgehen und Große-Berge-Bilden von Sachen, die aussortiert werden müssen, für dich bisher noch nicht hilfreich war, kannst du auch einfach so vorgehen:
- Stell dir vor, du gehst auf Reisen.
- Packe einen Koffer (oder auch zwei) und tu all das hinein, was du zum Leben brauchst.
- Versuche, die nächsten beiden Wochen damit auszukommen.
So entscheidest du dich bewusst für Dinge und nicht gegen sie. Das hat den großen Vorteil, dass das Ausmisten mit viel mehr positiven Gefühlen verbunden ist. Und gleichzeitig wirst du womöglich feststellen, dass du letztendlich doch viel weniger brauchst als gedacht.
Tipp: Ähnlich funktioniert die “Korb-Methode”, bei der du mit einem großen Korb wie bei einem Einkauf durch die Wohnung gehst und das einpackst, was dir gefällt. Was würdest du mitnehmen? Was bliebe wohl bis zuletzt liegen (und kann wahrscheinlich auch ganz weichen)?
8. Hilfe beim Loslassen
Das Loslassen fällt dir besonders schwer? Wenn du dich von einigen Dingen nicht trennen kannst, du aber trotzdem keine Verwendung mehr dafür hast, dann verstaue sie vielleicht zunächst in einem Karton auf dem Dachboden. Nach ein paar Monaten wird dir die Entscheidung – bleiben oder gehen – wahrscheinlich viel leichter fallen.
Zudem kann es helfen, die Gegenstände zu fotografieren. So hast du die Sicherheit, sie immer wieder anschauen zu können, wenn dir danach ist.
Hinweis: Auch digital kann sich jede Menge Gerümpel ansammeln. Von Zeit zu Zeit lohnt es sich auch in diesem Bereich, ein wenig auszumisten. Denn randvolle Speicherkarten, 20 verschiedene Newsletter und 500 Facebook-Freunde, von denen man nicht einmal den echten Namen kennt, braucht vermutlich kein Mensch!
9. Sich helfen lassen
Stell dir vor, du würdest das Zuhause einer Freundin oder eines Freundes ausmisten: Würden dir die Entscheidungen, was bleiben soll und was weg kann, nicht viel einfacher fallen, weil sie rational statt emotional getroffen werden könnten?
Ein bisschen emotionaler Abstand zu den Dingen, die aussortiert werden sollen, kann wahre Wunder wirken und so manche Entscheidung erleichtern. Hole dir dafür einfach Hilfe von außen dazu! Eine andere Person beurteilt deinen Besitz sicher noch einmal ganz anders.
10. Minimalismus-Spiel
Auch spielerisch lässt sich das Projekt “Minimalismus” angehen: Nimm dir zum Beispiel für einen Monat vor, jeden Tag ein Teil mehr als gestern auszusortieren. Das heißt, am ersten Tag einen Gegenstand (und sei es nur eine verbogene Büroklammer), am zweiten zwei und so weiter. Nach 30 Tagen hast du so bereits 465 Dinge aussortiert. Großartig!
11. Spenden und verkaufen, …
Ein wichtiger Punkt bei Ausräumaktionen ist natürlich auch: Was tun mit dem aussortieren Zeug? Viele Dinge, die für dich unbrauchbar sind, können jemand anderem noch richtig nützen. Wirf deshalb nicht alles weg, sondern suche dir zum Beispiel lokale Projekte und Organisationen, denen du deine Sachen spenden kannst. Oder verkaufe Dinge, von denen du glaubst, dass sie noch wertvoll sind, zum Beispiel über ebay-Kleinanzeigen. Sinnvoll kann dafür eine Kiste mit der Aufschrift “Verkaufen” sein, aus der alle Dinge, die nach einigen Wochen nicht verkauft wurden, in die Kiste mit der Aufschrift “Spende” wandern und von dort zu gemeinnützigen Vereinen oder anderen Anlaufstellen für Sachspenden.
Die wichtigsten Regeln für die Kleiderspende findest du hier zusammengefasst.
12. … aber auch mal wegschmeißen!
Sollte dir die Hürde, sinnvoll zu spenden, zu groß sein, heißt das noch lange nicht, dass du dein Projekt “Minimalismus” wieder fallen lassen musst. Wenn du keine geeignete Spendenstelle findest, darfst du auch einfach mal etwas wegwerfen. Es dient ja immerhin einem übergeordneten Zweck!
13. Minimalistisch bleiben
Womit ich auch schon zum letzten Punkt komme: Wie schafft man es, nach einer großen Ausmistaktion auch wirklich minimalisch zu bleiben? All dein Hab und Gut sichtbar aufzubewahren kann eine gute Methode sein, um immer im Blick zu haben, was du tatsächlich besitzt. Dinge doppelt zu kaufen, kann so im Grunde nicht mehr passieren. Zusätzlich kannst du dir vornehmen, für jedes neue Teil, das Einzug in den Haushalt hält, ein altes auszusortieren. So bleibt die Anzahl der Gegenstände, die du besitzt, immer gleich, und du bleibst erfolgreich minimalistisch!
Wenn du noch mehr über Minimalismus erfahren möchtest, sind diese Buchtipps bestimmt interessant für dich:
Welcher Tipp hat dir am besten beim Reduzieren und Ausmisten geholfen? Oder hast du vielleicht noch ganz neue Denkanstöße für einen guten Start in ein minimalistisches Leben? Teile deine Erfahrungen unten in den Kommentaren!
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