Vergiss Dosen-Ravioli – 10 Tipps für gesunde Camping-Küche

Nie wieder Dosenessen beim Camping-Urlaub! Mit diesen leckeren und gesunden Rezepten sowie Tipps fürs schnelle Camping-Mahlzeiten wird dein Ausflug ein Hochgenuss.

In der Jahreszeit der Camping- oder Wander-Urlaube stellt sich immer wieder die Frage: Was gibt’s unterwegs zu essen, so ganz ohne Kühlschrank und Herd? Wenn es gesund, abwechslungsreich und vor allem lecker sein soll, dann scheiden Dosen-Ravioli aus. Im Handel gibt es jede Menge Outdoor-Nahrung, die jedoch portionsweise verpackt und zu stolzen Preisen daher kommt.

Das Geld kannst du dir aber sparen, denn viele einfache, preiswerte und vor allem reisetaugliche Gerichte lassen sich in Minuten in einem einzigen Topf oder sogar ganz ohne Kocher zaubern. Die folgenden Tipps sind zwar für die schnelle Camping-Küche gedacht, sie funktionieren aber genauso gut im Büro oder zu Hause!

1. Sommer und Herbst decken den Tisch der Natur reich

Wenn dein Urlaub in die Erntesaison fällt, kannst du deine Mahlzeiten durch frisches Obst von Bäumen und Sträuchern bereichern, die fast überall an Wegrändern und anderen öffentlich zugänglichen Stellen wachsen. Im Spätsommer hat die Natur den Tisch so reich gedeckt, dass man sich im Prinzip ausschließlich von wilden Früchten, Nüssen und Kräutern ernähren könnte!

Auf der Karte von mundraub.org wirst du mit Sicherheit fündig – vielleicht lohnt sich sogar ein kleiner Umweg. Du kannst das Obst entweder direkt vom Strauch und Baum essen oder leckere, vielseitige Salate daraus zubereiten.

Wie wäre es mit einem Rote-Bete-Apfel-Salat?

Nie wieder Dosenessen beim Camping-Urlaub! Mit diesen leckeren und gesunden Rezepten sowie Tipps fürs schnelle Camping-Mahlzeiten wird dein Ausflug ein Hochgenuss.

Für zwei Personen brauchst du:

  • 150 g Rote Bete
  • einen Apfel (oder mehrere kleine Wildäpfel)
  • optional 15 g Meerrettich
  • eine Prise Salz und Zucker (im kleinen Campingstreuer)
  • optional 2 EL Zitronensaft (entfällt bei säuerlichen Äpfeln)

So gehst du vor:

  1. Apfel, Rote Bete und Meerrettich mit dem Taschenmesser in feine Streifen schneiden.
  2. Mit Zitronensaft, Salz und Zucker vermengen und kurz ziehen lassen.

Meerrettich findest du ebenfalls in der freien Natur. Seine Wurzeln sind im Herbst am schmackhaftesten.

2. Wildkräuter als knackige Salat-Alternative

Wer auf Dauer frische Lebensmittel wie Salat vermisst, kann auf kostenlosen Salat von Mutter Natur zurückgreifen. Viele heimische Wildkräuter strotzen nur so vor wichtigen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen. Kenntnisse über essbare Wildpflanzen kannst du durch die Teilnahme an einer Kräuterwanderung erweitern und durch hilfreiche Bestimmungsbücher ergänzen.

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Mit einem Dressing aus den gleichen Teilen Honig, Balsamico-Essig und Olivenöl sowie einer selbst gemachten Salat-Kräutermischung schmeckt der selbst gepflückte Wildkräutersalat gleich doppelt so lecker. Du kannst viele Kräuter auch direkt zu Suppen und anderen Gerichten hinzufügen, oder ein komplettes Gericht wie die Brennnesselsuppe oder Sauerampfersuppe herstellen.

3. Grundnahrungsmittel mit Wildkräutern verfeinern

Verschiedene Zutaten wie Nudeln, Reis, Maisgries (Polenta) oder Bulgur brauchen nur heißes Wasser und sind schon nach kurzer Kochzeit gar. Sie lassen sich zu den unterschiedlichsten Gerichten verarbeiten. Mit einer Wildkräuter-Zugabe wird aus den nahrhaften Energiespendern ein richtig gesunder Leckerbissen!

So schmecken Nudeln nicht nur mit Tomatensoße, sondern auch mit etwas wildem Giersch, der ähnlich wie Spinat schmeckt und einfach unter die noch heißen Nudeln gemischt werden kann.

Auf die gleiche Weise kannst du junge Triebe von Brennnesseln, Taubnesseln, Löwenzahn und Sauerampfer frisch verarbeiten.

4. Regionales Gemüse

Wohin deine Reise auch führt, unterwegs finden sich bestimmt Bauern aus der Region, die ihr saisonales Gemüse auf Märkten anbieten. Auch entlang beliebter Fahrrad-Routen stellen Hobbygärtner gegen Kasse des Vertrauens gern preiswertes Gemüse aus ihrem Garten zur Verfügung. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern erspart dir auch, frische Zutaten von zu Hause mitzuschleppen.

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5. Instant-Gericht auf Vorrat herstellen

Ganz ohne längeres Kochen kommt Couscous aus, der aus Hirse, Hartweizen oder Gerste hergestellt wird und nur kochendes Wasser zum Quellen benötigt. Ähnlich wie bei einer Fertig-Tütensuppe kannst du aus Couscous und etwas Gemüsebrühe eine Fertig-Mischung auf Vorrat herstellen, die du nur um etwas heißes Wasser ergänzt. Auch hierfür eignen sich essbare Wildkräuter als aromatische, gesunde Zugabe.

Für zwei Personen brauchst du:

So einfach stellst du dein Couscous-Gericht für unterwegs her:

  1. Coucous mit dem Brühpulver vermengen und die gleiche Menge kochendes Wasser hinzufügen.
  2. Etwa fünf Minuten quellen lassen.
  3. Optional eine Handvoll frischer Wildkräuter nach Geschmack in kleine Stücke zupfen und mit dem Couscous vermengen.

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Ungefähr 50 Gramm reichen pro Person für eine Mahlzeit aus. Für deine Fertigmischung brauchst du also nur noch die Anzahl der Mahlzeiten zu addieren und bereitest die Menge entsprechend vor. Regionales, frisches Gemüse von Wochenmärkten ergänzen das Getreide unterwegs ebenfalls optimal.

6. Snacks für zwischendurch

Wenn du das Glück hast, zur Zeit der Nuss-Ernte unterwegs zu sein, wirst du energiereiche Snacks in Form von Hasel- und Walnüssen sicher an vielen Orten finden. Andernfalls sind selbst gemachte Energyballs oder Müsliriegel aus getrockneten Früchten oder Nüssen ein lange haltbarer, optimaler Energielieferant für unterwegs.

Suchst du einen leckeren und gesunden Snack für zwischendurch? Lass dich nicht verleiten von den Zuckerbomben! Im Handumdrehen kochst du eigene Müsli-Riegel

7. Reste verkochen

Falls dir auf der Reise das Brot hart geworden ist, dann wirf es nicht weg – du kannst die Scheiben mit einer Mischung aus Eiern, Milch (die du bestimmt regional kaufen kannst) und Zucker zu “Armen Rittern” auf dem Gaskocher braten. Reste gekochter Kartoffeln werden leckere Bratkartoffeln und übrig gebliebenes, gekochtes Gemüse kannst du leicht in einer Suppe verarbeiten. Camping-Köche gehören zu den kreativsten Köchen, die aus allem noch etwas zaubern können!

8. Eiweißreiche Lebensmittel

Eiweißhaltiges Fleisch, Fisch und Eier sowie Milchprodukte, die viel Eiweiß enthalten, verderben auf einer längeren Tour schnell. Gute Alternativen dazu sind Kichererbsen, Tofu und rote Linsen. Verwende am besten Kichererbsen aus der Dose, da sie nicht lange eingeweicht und gekocht werden müssen. Tofu bekommst du im Supermarkt auch ungekühlt, sodass er sich lange hält. Du kannst ihn zu Suppen hinzufügen oder in der Camping-Pfanne anbraten und mit einer Beilage servieren. Linsen sind sehr eiweißreich, brauchen aber lange im Kochtopf. Rote Linsen benötigen dagegen nur eine geringe Garzeit von etwa 15 Minuten, da die harten Schalen bereits entfernt wurden. Außerdem müssen sie vor dem Kochen nicht eingeweicht werden.

Rezept für rote Linsen

Für zwei Personen brauchst du:

  • 125 g rote Linsen
  • 1 Möhre
  • ½ Zwiebel
  • ½ TL Gemüsebrühe
  • 375 ml Wasser
  • Salz und Pfeffer

So geht’s:

  1. Zwiebeln fein würfeln, Möhren in Stifte schneiden.
  2. Beides in etwas Öl andünsten.
  3. Wasser, Gemüsebrühe und Linsen hinzufügen.
  4. Gewürze hinzugeben und für 10 Minuten köcheln lassen.

Wie beim Couscous kannst du auch mit Linsen eine Fertig-Mischung aus den trockenen Zutaten herstellen. Trockne dazu klein geschnittene Möhren und Zwiebeln, vermische sie mit den Linsen und den anderen Gewürzen – und fertig ist die Mischung für unterwegs!

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Viele Gerichte schmecken erst mit den passenden Gewürzen richtig lecker. Um auf der Reise nicht diverse Streudosen mitnehmen zu müssen, eignen sich Gewürzstreuer mit mehreren Fächern, die wasserdicht sind und vor Feuchtigkeit und anschließendem Verklumpen schützen.

9. Und zum Frühstück?

Für das Unterwegs-Frühstück eignet sich neben wildem Obst auch ein kleiner, selbst gemachter Vorrat an Hafer-Müsli. Wer morgens Brot bevorzugt, kann statt schwerer Gläser mit Aufstrichen diesen Schokoaufstrich aus Avocado, Banane und Kakaopulver unterwegs selbst herstellen.

Gesund und lecker statt Kalorienbombe! Mit diesem Rezept zauberst du aus nur drei Zutaten eine locker leichte Schoko-Creme als Brotaufstrich oder Dessert.

10. Was gibt’s zum Nachtisch?

Süße Naschkatzen sollten sich für ihre Reise unbedingt einen kleinen Vorrat aus selbst gemachtem Puddingpulver mitnehmen, das lediglich mit etwas Milch oder Pflanzendrink auf dem Camping-Kocher erhitzt werden muss.

Fertigprodukte ade! Stelle mit diesem Rezept dein eigenes Puddingpulver für den Vorrat her oder bereite dir sofort deinen Lieblingspudding zu.

Der vielseitige Couscous eignet sich mit Milch, Rosinen und Haselnüssen (oder Mandeln) ebenfalls für die Zubereitung einer süßen Nachspeise. Falls du keine Milch zur Verfügung hast, so kannst du auch eine Fertigmischung aus Milchpulver (gibt es auch aus Hafer), Couscous, Zucker (oder einer trockenen Zuckeralternative), Mandeln und Rosinen selbst zubereiten.

Hast du noch braune Bananen von der Fahrt übrig? Unansehnliche Bananen werden mit etwas Kakaopulver zu einem leckeren Schoko-Bananen-Mus. Wenn du einen Grill dabei hast, dann eignen sie sich auch hervorragend als süße Grill-Alternative.

In unserem Buchtipp findest du weitere kreative Ideen für die gesunde Verpflegung unterwegs:

Welche kreativen Rezeptideen nutzt du für deinen Camping-Urlaub? Verrate es uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!

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8 Kommentare

  1. “Milch”pulver in vegan gibt es inzwischen auch zu kaufen, es besteht nur aus Hafermehl. Die kleine Menge für’s Müsli mache ich mir zuhause einfach aus zarten Haferflocken im Mörser. 1-2 EL kurz gemörsert, etwas davon wird zu Mehl, wenn auch nicht alles. Macht ja nichts, wenn noch Stücke bleiben, kommt ja eh ins Müsli zu den anderen Haferflocken ;) Sonst gebe ich es durch ein Teesieb aus Metall.

    Werde in Zukunft für Campingtouren die benötigte Menge im Vorraus machen und in einer leeren Tüte (von Haferflocken, Mehl, Zucker etc) mitnehmen. Das spart sogar noch Gewicht ein!

  2. ich nehme nie etwas mit denn die Campingplätze sind immer sehr nah an lebensmittelläden.
    LG WANDERER

  3. Melba Mcgriff

    perfekter Artikel danke

  4. Christine

    Statt wie hier vorgeschlagen teure Gewürzstreuer zu kaufen, kann man die Gewürze, die man zu Hause bereits hat und bereits in einem Glasbehälter sind, mitnehmen.
    Gewürze und andere Dinge wie Mehl, Paniermehl u.a. die ich in größeren Mengen benötige, werden in größeren Schraubgläsern untergebracht.
    Für den Anfang der Reise nehme ich auch gerne vorgekochte Gerichte, wie z. B. Erbsen- oder Linsensuppe, Hühnerfrikassee mit, die ich zu Hause dann in heißausgespülte Gläser mit Twist-Off Verschluss fülle und die, ähnlich wie Marmelade dann auch länger haltbar sind.
    Zuviele Gläser sollte man nicht mitnehmen, da jedes Glas auch die sowieso nur begrenzte Zuladung erschwert und man u.U. die leeren Gläser auch behalten will.
    Ansonsten lohnt es sich immer, in den jeweiligen Urlaubsorten Märkte aufzusuchen. In vielen Gegenden, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg bieten Erzeuger ihre Waren auch direkt an der Strasse an oder man findet einen Hof, wo man für kleines Geld regionale Produkte kaufen kann.
    Das Positive ist auch, dass sich dabei sehr nette Gespräche ergeben. So lernt man Land und Leute gut kennen.

    • Nette Ideen, aber eher nichts für echtes Camping (also ohne Wohnmobil und praktisch den gesamten Hausstand im Gepäck). Wenn man mit Rucksack unterwegs ist, kommen schwere Gläser eher nicht infrage, dafür gibt es tolle Rezepte fürs Ultraleicht-Trekking – kann man auch prima vorbereiten 👌

  5. Ein Tag bevor wir mit dem Wohnwagen wegfahren koche ich eine ganze Packung fusilli Nudeln, mische die mit 1 Glas getrocknete Tomaten in Öl, samt Öl, 1 Dose oder Glas schwarze Oliven, Salz, Pfeffer und Italienischen Kräuter.
    Sofort in einem 2liter große einmach Glas und zumachen.
    Unterwegs Portionen in die Pfanne braten eventuell mit ein Glas Erbsen oder Karotten dazu. Lecker!

  6. Zum Frühstück habe ich beim Campen/Wandern immer eine Frühstücksbrei-Mischung (selbstgemacht oder gekauft) dabei. Einfach mit heißem Wasser (oder für mehr Geschmack mit Milch oder Milchersatz) aufgießen und dieses warme Frühstück besonders an noch frischen Morgen genießen. Frisches Obst dazu und einen Tee aus selbst gesammelter Pfefferminze oder anderen Kräutern ;-)

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