Schmackhaftes aus Feld und Flur: Wildkräuter im August

Im August kannst du in der Natur viel ernten! Entdecke gesunde, nährstoffreiche Wildpflanzen, Kräuter und Früchte für Küche und Gesundheit.

Im August lassen sich zahlreiche Wildkräuter und viele Wildobstsorten ernten. Die Wegränder und nicht gemähten Wiesen stehen in voller Blütenpracht und spenden zudem gehaltvolle Samen in Hülle und Fülle. Auf gemähten Wiesen findet man nachwachsendes Blattgrün – zum Beispiel als besondere Zutat für einen vitalstoffreichen Sommersalat.

Was nicht gleich verwertet werden kann, lässt sich für die Zubereitung von Ölen, Tinkturen und Teemischungen verwenden.  Hier findest du den kompletten Wildpflanzen-Erntekalender für das ganze Jahr.

Grundregeln für die Wildkräutersammlung

In einem eigenen Beitrag haben wir die wichtigsten Tipps und Regeln für die Ernte und Verwendung von Wildpflanzen zusammengetragen – deshalb an dieser Stelle nur die Grundregeln:

  • Ein guter Sammler ist unsichtbar – ernte maximal ein Drittel der Pflanzen an einem Ort.
  • Ernte nur solche Kräuter, die du kennst.
  • Sammle nicht an stark befahrenen Straße oder an Rändern bewirtschafteter Felder, um eine Belastung mit Rückständen von Abgasen und Pflanzenschutzmitteln zu vermeiden.
  • Beachte, dass manche essbaren Wildkräuter giftige Verwechslungspartner haben. Schau dir am besten unsere Liste giftiger Pflanzen in menschlichen Siedlungsräumen an.

Wenn du bei der Bestimmung von Wildkräutern unsicher bist, kann es sinnvoll sein, an einer geführten Wildkräuterwanderung teilzunehmen. Bei einigen Vorkenntnissen ist ein gutes Kräuterbuch eine hilfreiche Stütze. Wir können unter anderem diese empfehlen:

Bitte beachte, dass die regionalen Umweltbedingungen sehr verschieden sein können. Wie weit bestimmte Pflanzen im Wachstum sind, kann daher von den hier beschriebenen Zeiträumen abweichen.

Wildkräuter im August – auf den letzten Drücker

Wenn du dich beeilst, kannst du noch ein paar letzte Walderdbeeren ernten. Diese kleinen Früchte werden am besten an Ort und Stelle genascht, da sie nur wenig lagerfähig sind und leicht matschig werden.

Mit Essigessenz lässt sich unliebsames Beikraut mit wenig Aufwand bekämpfen. Die Methode hat aber auch Nachteile - hier erfährst du, was zu beachten ist und welche sanften Methoden genauso effizient wirken.

In einigen Regionen blüht jetzt noch das Johanniskraut und kann für die Herstellung von Tee, Johanniskraut-Öl und Johanniskraut-Tinktur gesammelt werden.

Diese Wildpflanzen haben im August Hochsaison

Von den Brennnesseln werden jetzt vor allem die Samen genutzt, sie sind eine reiche Proteinquelle und leicht zu ernten. Ihr hoher Eiweiß- und Vitalstoffgehalt macht sie zu einem echten regionalen Superfood. Um sie als Zutat für Müsli, Salate und andere Speisen zu verwenden, kannst du ganz einfach dein eigenes Proteinpulver aus Brennnesselsamen herstellen. Darüber hinaus sind sie eine gute Zutat für Wildkräuter-Knäckebrot und gelten zudem als natürliches Aphrodisiakum.

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Beifuß ist ein wichtiges Frauenheilmittel, vor allem bei Leiden, die durch Kälte entstanden sind. Gegen Flugangst und Schlafstörungen kann er als Bestandteil in Kräuterkissen helfen. Ein Ölauszug zusammen mit Baldrian eignet sich zum Einreiben müder Beine und zur Linderung bei Muskelkater. Im Kräuterbad entfaltet er seine wohltuende Wärme und hilft Menschen, die schnell und viel frieren. Für alle genannten Heilanwendungen wird das blühende Kraut im Ganzen verwendet.

Wild sind Ringelblumen eher selten zu finden, doch in vielen Gärten blühen sie üppig. Sie sind leicht anzupflanzen und besitzen ebenfalls starke Heilkräfte. Sie werden unter anderem bei Hautproblemen angewendet –  zum Beispiel bei Wunden, Ekzemen, Geschwüren und Dekubitus. Auch innerlich wirken sie entzündungshemmend und sind unter anderem hilfreich bei Lymphstau und Gallenproblemen. Eine Anwendung erfolgt als Teeaufguss, Tinktur, Öl oder Salbe aus den Blüten der Ringelblume. Zum Verzehr eignen sich die hübschen Blüten ebenfalls und werden auch zu dekorativen Zwecken in den Salat gemischt.

Eine der ältesten bekannten Nutzpflanzen sind die Malven, welche vielerorts wild vorkommen. Ihr Geschmack ist besonders mild und angenehm, weshalb sie sowohl als Grundlage für Salate als auch für Grüne Smoothies bestens geeignet sind. Ihr hoher Gehalt an Schleimstoffen macht sie besonders verträglich und zu einem guten Nahrungsmittel bei angeschlagenem Magen.

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Vom Giersch können nun die kleinen Früchte geerntet werden. Sie werden frisch oder auch getrocknet als Gewürz verwendet.

An feuchten Plätzen leuchtet jetzt cremig-weiß das Mädesüß. Sowohl die jungen Früchte als auch die aromatischen Blüten duften honigartig und haben einen leichten Mandelgeschmack. Blüten und Früchte eignen sich als Zutat für Kuchen, in süßen Desserts, für eine Wildkräuterlimonade oder als Tee.

Mädesüß ist eines der wichtigsten Heilmittel für Erkältungen und Kopfschmerzen. Es gehört deshalb in jeden selbst hergestellten Erkältungstee und sollte auch in einer Tinktur gegen Kopfschmerzen nicht fehlen. Es wirkt außerdem ausgleichend auf das Immunsystem und wird bei Nieren- und Stoffwechselproblemen angewendet. 

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Der Weiße Gänsefuß bringt Blütenknospen und Blüten hervor, die wie kleine Nüsse verwendet und über den Salat, aufs Butterbrot, in den Kräuterquark oder ins Müsli gestreut werden können. Die zarten Blätter eignen sich auch jetzt noch als milde Salatgrundlage oder als wilde Spinatalternative.

Der Weiße Gänsefuß ist so weit verbreitet, das man ihn in nahezu jedem Garten findet. Mit den folgenden Tipps und Rezepten wird aus dem vermeintlichen “Unkraut” eine gesunde Küchenzutat.

Der Dost (wilder Majoran) steht auch im August noch in voller Blüte und kann als leckeres, majoranartiges Gewürz frisch verwendet sowie für den Winter gesammelt und getrocknet werden. Dazu die Zweige des Halbstrauchs abbrechen oder abschneiden und trocknen. Dann die Blätter und Blüten abstreifen und in einem Glas aufbewahren.

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Tipp: Hier findest du eine ausführliche Anleitung zum Trocknen und Aufbewahren von Kräutern sowie weitere Methoden, um frische Kräuter länger haltbar zu machen.

Auch das blühende Labkraut kann weiterhin geerntet werden, allerdings nur die obersten Blüten und Triebspitzen mit den zarten Blättern. Ältere Blätter und Stiele sind hart und nicht mehr genießbar. Die noch zarten Blatt- und Blütenteile eignen sich gut als milde Salatgrundlage oder für grüne Smoothies.

Die Vogelmiere macht sich überall dort breit, wo die Erde nackt da liegt. Sie bedeckt und schützt den Boden mit ihren kleinen Blättern.

Vogelmiere ist sehr mild und wird auch von Kindern gern gegessen. Sie enthält wesentlich mehr Calcium, Magnesium, Eisen und Vitamin A und C als der Kopfsalat. Von der zarten Vogelmiere wird das gesamte Kraut geerntet und für Salate, Smoothies oder Kräuterquark verwendet. Du kannst sie aber auch als spinatartiges Gemüse kochen. Da Vogelmiere immer wieder frisch nachwächst und nicht holzig oder hart wird, eignet sie sich auch jetzt noch zum Sammeln und Trocknen für den Winter.

Die Vogelmiere breitet sich zum Ärgernis vieler Gärtner gern großflächig aus. Das vitalstoffreiche Wildkraut kann zu Salat, Pesto und mehr verarbeitet werden, statt es zu bekämpfen.

Die Gänseblümchen können im Prinzip den ganzen Sommer über gesammelt und zum Beispiel für Tee getrocknet werden. Die kleinen Blüten lassen sich vielseitig verwenden.

Das Gänseblümchen, auch Bellis Perennis oder Tausendschön genannt, schmeckt gut im Salat und hat viele Heilwirkungen, die du sehr einfach nutzen kannst.

Auch die schmalblättrigen und kleinblütigen Weidenröschen zeigen jetzt ihre volle, rosa Blütenpracht. Die Blüten können roh gegessen werden und eignen sich somit gut für eine besondere Salatdeko. Auch die Blütenknospen und beim kleinblütigen Weidenröschen die Triebspitzen können roh oder gedünstet gegessen werden. Ein Tee aus Weidenröschenblüten und -blättern bringt Linderung bei Magen- und Darmentzündungen.

Auf feuchten, gemähten Wiesen wächst jetzt der milde Wiesen- oder Schlangenknöterich nach. Er eignet sich gut als Salatgrundlage, Spinat oder als Zutat für Smoothies.

Der kleine und der große Wiesenknopf haben jetzt wieder neue, weiche Blätter. Sie sind, wie auch die Samenstände, eine leckere Salatbeigabe. Die Blätter können außerdem für Tee gesammelt werden.

Die Samenstände des Breitwegerich und des Spitzwegerich eignen sich jetzt gut zum Abknabbern. Sie können auch für den Wintervorrat getrocknet werden. Die proteinreichen Samen werden dann vom Stiel abgestreift und über das Müsli oder den Salat gegeben. Mehr zum Spitzwegerich und seinem Bruder, dem Breitwegerich, findest du in diesem Beitrag.

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Odermennig blüht dir jetzt an vielen Wegesrändern gelb entgegen. Seine Blütenstände ähneln denen der Königskerze, die Blätter sehen jedoch anders aus. Als Heilkraut hat Odermennig eine lange Tradition. So wird das blühende Kraut vor allem als Tee getrunken. Es hilft unter anderem bei Erkältungskrankheiten, Nierensteinen, Durchfall und Halsentzündung.

Außerdem kannst du im August folgende Kräuter und Wildpflanzen ernten:

Heimisches Wildobst im August

Vielleicht entdeckst du schon die ersten reifen Kornelkirschen. Erst wenn sie dunkelrot sind und sich ganz leicht vom Strauch lösen, sind sie reif und süß und können wie Kirschen verwendet werden. Unreife Früchte hingegen sind noch sehr sauer.

Wilde Himbeeren lassen sich jetzt reichlich finden. Die süßen Früchte sind besonders schmackhaft, wenn sie sich ganz leicht abziehen lassen und dir fast schon in die Hand fallen.

Ende August werden die ersten Brombeeren und Heidelbeeren reif. Sie schmecken wunderbar im Quark oder Joghurt oder einfach pur als vitalstoffreiche Nascherei.

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Auch die ersten Holunderbeeren werden schwarz. Sie eignen sich zur Herstellung von Holunderbeerensirup, Holundergelee und Holunderbeerensaft.

Wichtig: Holunderbeeren können im rohen Zustand Übelkeit und Durchfall hervorrufen, deshalb sollten sie nur gekocht verwendet werden.

Mit etwas Glück findest du eine Augustbirne, deren kleine Früchte sehr süß sind und Anfang August geerntet werden können.

Weiterhin gibt es im August Klaräpfel. Sie können direkt von Baum gegessen oder zu Kompott verarbeitet werden. Klaräpfel eignen sich jedoch nicht zur Lagerung.

Obstbäume und -sträucher zum Selberernten stehen häufig auf Gemeindeflächen, in Parks oder an Straßenrändern. Auf der Plattform mundraub findest du freigegebene Bäume und Co. sicher auch in deiner Umgebung.

Unsere liebsten Wildpflanzen, Rezepte und Sammeltipps gibt es auch in unserem Buch:

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Welche Kräuter erntest du, und wie verwendest du sie? Teile deine Erfahrungen in einem Kommentar unter diesem Beitrag!

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