Brotbällchen selber machen zur Resteverwertung von Brot – süß oder herzhaft
Brotreste lassen sich auf viele schlaue Weisen noch verwerten, anstatt sie wegzuschmeißen. In diesem Rezept werden sie mit wenigen zusätzlichen Zutaten und einer kurzen Zeit im Backofen zu einem köstlichen Snack. Egal ob süß oder herzhaft – mit einem Haps sind Brotbällchen im Mund!
Brotbällchen auf italienische Art
Dass köstliche Bällchen, die in einer Soße oder als knusprige Vorspeise serviert werden, noch lange kein Fleisch enthalten müssen, weiß man in Italien schon lange. Die beliebten polpette di pane – zubereitet aus etwas altbackenem oder schon hartem Brot, Eiern, Knoblauch, Kräutern und Gewürzen – wurden schon im 19. Jahrhundert gebacken oder frittiert und sind bis heute beliebt.
Dieses Rezept für italienische Brotbällchen kommt sogar ohne Ei und dafür mit mindestens genauso viel Geschmack aus. Für etwa 16 bis 20 Stück benötigst du:
- ca. 200-300 g altes Brot oder Brötchen (entspricht etwa 4 Brötchen bzw. ½ Brot)
- 400 ml Pflanzenmilch
- 1 Zwiebel
- 1-2 Knoblauchzehe
- 1 Handvoll frische Kräuter nach Wahl (z.B. Petersilie, Salbei oder Schnittlauch)
- 1-2 TL Gewürze nach Wahl (z.B. Paprika, Cayennepfeffer oder Kümmel)
- Salz, Pfeffer
- etwas Pflanzenöl zum Braten
- optional 2 EL Kichererbsenmehl oder ein vergleichbares pflanzliches Bindemittel
So werden die köstlichen Brotbällchen zubereitet:
- Brotreste in kleine Stücke zerschneiden oder zerreißen. Mit Milch übergießen, sodass alles bedeckt ist, und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.
- Das eingeweichte Brot ausdrücken, Zwiebel und Knoblauch in sehr feine Würfel schneiden, Kräuter hacken und alles zusammen mit den Gewürzen gut vermischen. Kneten, bis eine gut gebundene Masse entstanden ist. Sollte sie beim Kneten immer wieder auseinanderfallen, noch das Kichererbsenmehl als Bindemittel zufügen.
- Die Hände anfeuchten, aus dem Teig etwa 20 Bällchen formen und in eine gefettete Auflaufform legen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze etwa 20-25 Minuten lang backen.
Die knusprigen Brotbällchen aus dem Ofen können sofort serviert und noch warm gesnackt werden. Sie schmecken besonders gut zu Dips wie Guacamole, Salsa oder Aioli, aber auch in einer leckeren Tomatensauce zu Pasta. Dafür die noch heißen Bällchen erst kurz vor dem Servieren unter die warme Soße mischen, damit sie nicht zerfallen.
Luftdicht verpackt und im Kühlschrank gelagert, halten sich die Brotbällchen etwa fünf Tage. Sie können auch kalt gesnackt oder aber kurz im Backofen aufgebacken werden (zum Beispiel mit der Restwärme eines sowieso schon gestarteten Backvorgangs).
Süße Brotbällchen
Genauso simpel lassen sich Brotreste zu einem süßen Bällchen-Snack verarbeiten – vermischt mit Trockenfrüchten, Nüssen und passenden Gewürzen.
Für 16 bis 20 süße Brotbällchen werden folgende Zutaten benötigt:
- ca. 200-300 g altes Brot oder Brötchen (entspricht etwa 4 Brötchen bzw. ½ Brot)
- 400 ml Pflanzenmilch
- 50 g gehackte Trockenfrüchte nach Wahl (z.B. Pflaumen, Aprikosen oder Sauerkirschen)
- 50 g gehackte Nüsse nach Wahl (z.B. Mandeln, Sonnenblumenkerne oder Walnüsse)
- 1-2 TL Gewürze wie Kakaopulver, Zimt oder Lebkuchengewürz
- optional 2-3 EL Zucker oder eine vergleichbare Zuckeralternative
- optional 2 EL Kichererbsenmehl
- etwas Pflanzenöl zum Braten
Für die süße Variante der Brotbällchen werden ebenso die Brotreste in Milch eingeweicht, mit den Restzutaten zu einem gut formbaren Teig verknetet und mit den Händen zu Bällchen geformt. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze 20-25 Minuten lang schön kross backen. Dazu passt beispielsweise Vanillesoße – kalt serviert als Dip oder warm als Dessert.
Um Brotbällchen herzustellen, sind deiner Fantasie im Grunde keine Grenzen gesetzt. Du kannst auch anderes klein geschnittenes Obst oder Gemüse oder weitere Zutaten dem Teig beifügen – zum Beispiel getrocknete Tomaten, Mini-Mozzarellawürfel und Kapern oder für eine besonders süß-würzige Variante Trockenpflaumen, Anis, Zimt und Mandelmus.
Wichtig ist nur, dass eine gut knetbare Masse entsteht und die Bällchen schön ihre Form behalten und nicht auseinanderfallen. Ist der Teig zu feucht, gib etwas Semmelbrösel hinzu, ist er zu bröselig, hilft eine kleine Menge Öl.
Tipp: Für eine besonders krosse Kruste kannst du die fertig gerollten Bällchen noch in Kichererbsenmehl wenden und sie dann wie beschrieben backen. Dadurch kann sich die Backzeit noch um weitere fünf bis zehn Minuten erhöhen.
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Welches originelle Rezept zur Brotresteverwertung kennst du? Teile deine Ideen gern in einem Kommentar unter dem Beitrag!
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Ich find`s immer wieder große Klasse, Reste zu verwerten. Eines meiner Lieblings”Rezepte” für “altes” Brot ist Brotpudding. In der Herstellung und Vorbereitung ähnlich der Brotbällchen.
Hierzu wird altbackenes Brot in (Pflanzen-)Milch eingeweicht, so dass eine “klebrige Pampe” entsteht. Davon ausgehend, ist dann der Phantasie keine Grenze mehr gesetzt. Dann Obst, Kerne, Nüsse, Rosinen, Honig…..was auch immer die Geschmacksknospen kitzeln soll hinzufügen….ich gebe, wenn ich es zur Verfügung habe, noch ein Ei hinzu- muss aber nicht sein, speziell für die vegane Variante….Das Ganze dann in eine gut gefettete Auflaufform geben und für ca. 30 Minuten bei 180C Umluft in den Ofen schieben. Vorheizen ist nicht nötig! Noch warm aus dem Ofen mit kalter Fruchtsoße ist das für mich der Hit, um den “süßen Zahn” zu befriedigen.
Echt ganz lecker beim 2 mal habe ich sie aber mit Feta und sehr fein gewürfelter Salami gefüllt und mit eine Käsesoße serviert.
LG Sikas
Hallo liebe Smarties.
Eure Tipps sind meistens wirklich toll. Vieles verwende ich täglich zB das Deo aber dieses Rezept ist doch eigentlich nichts anderes als ein Semmelknödel Rezept im Ofen gebacken oder?
Liebe Cornelia, danke für dein generelles Lob. Und was die Ähnlichkeit zum Semmelknödel-Rezept betrifft, hast du natürlich Recht. Durch die Form und unsere optimierte Würzung gleichen die Brotbällchen dann aber doch wieder einer Fleischbällchen-Alternative. Der Brotanteil ist geringer, wodurch sie würziger werden, und durch das relativ kurze Backen im Backofen werden sie zwar außen kross, bleiben aber innen noch schön weich und nicht teigig wie Semmelknödel. Beim letzten Picknick konnten wir sogar überzeugte Fleischesser mit unseren Brotbällchen begeistern. :-) Probier’s doch gern mal aus! Wir freuen uns immer über Rückmeldung. Liebe Grüße, Lisa
Hallo, danke für das leckere Rezept. Ich habe es gerade ausprobiert und bin begeistert. Da ich Semmelknödel gerne mag und bei uns auch mal Brotreste anfallen, wollte ich es unbedingt ausprobieren :-)
Danke und viele Grüße, Manuela
Hallo, liebes Smarticular-Team! Danke für Eure wirklich tollen Tipps! Ich habe schon einige Eurer Ideen ausprobiert, macht weiter so! Wir machen aus etwas trockenen Weizenbrötchen Brotchips: Brötchen in ganz dünne Scheiben schneiden, auf ein Backblech mit Backpapier legen. Dann die obere Seite entweder mit flüssiger Kräuter- oder Knobibutter bepinseln oder mit Öl bestreichen, Salz und Zwiebelpulver draufstreuen. Im Ofen bei 160 Grad ca. 12 Minuten knusprig backen. Die Chips halten sich ein paar Tage, wenn wir sie nicht vorher verputzt haben. :-) Mit Zwiebelpulver ist unser neuer Favorit! Liebe Grüße
In der ersten Zutatenliste steht “optional 2 EL Kichererbsenmehl oder ein vergelichbares pflanzliches Bindemittel”. Selten finde ich hier bei smaticular Rechtschreibfehler, aber hier hat sich wohl ein Tippfehler eingeschlichen. “verglichbar” wird mit einem eingefügten “e” gleich viel ansprechender…
@Cat und du bist sicherlich absolut perfekt…. 🙄🙄🙄🙄
Ich find den Hinweis gut, danke dafür! =)
Wenn wir uns alle gegenseitg unterstützen, werden wir alle immer besser.
(Wenn ein Hinweis auf Fehler nicht erlaubt ist, und als Abwertung empfunden wird, dann bleiben wir halt getrennt doof.)