Superfoods enthalten viele Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und andere gesunden Vitalstoffe, sind aber oft weit gereist. Je nach Hersteller ist auch nicht sicher, ob nicht doch fragwürdige Pestizide bei der Aufzucht verwendet wurden. Da bietet es sich an, sie selber zu ziehen. Wie du Superfoods selbst anbauen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Schau dir gern auch unseren Beitrag über Superfoods an, in dem wir viele weitere Infos für dich zusammengetragen haben.
Moringa anpflanzen
Der Moringa-Baum (Moringa oleifera), auch als Meerrettichbaum bekannt, kommt ursprünglich aus Indien und gilt als eine der nährstoffreichsten Pflanzen der Welt. In unseren Breiten wird der Moringa-Baum sicher nicht acht Meter hoch wie in seiner Heimat, aber auf einem sonnigen Fensterbrett gedeiht mit ein wenig Geduld ein zierliches Bäumchen, von dem sich hin und wieder ein paar Blätter ernten lassen.
Benötigte Zeit: 15 Minuten.
So werden die Moringa-Samen ausgesät:
- Saat quellen lassen
Damit die Anzucht gelingt, empfiehlt es sich, die Moringa-Samen zunächst einzuweichen. Lege sie dazu für 12 bis 24 Stunden in Wasser, damit die Schalen aufquellen können.
- Moringa-Samen aussäen
Die gequollenen Samen mit der Spitze nach unten etwa einen Zentimeter tief in die Erde stecken. Nach ein bis zwei Wochen beginnen die Keime zu sprießen.
- Moringa-Pflänzchen vereinzeln
Ab einer Größe von 18–22 Zentimetern können die Moringa-Bäumchen jeweils in einen eigenen Topf gesetzt werden.
Moringas mögen es warm; am besten befindet sich deshalb eine Heizung in der Nähe des hellen Standorts. Im Sommer können die Bäumchen auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Sie stellen keine großen Ansprüche an die Erde und mögen es gerne feucht, jedoch ohne Staunässe, die ihnen nicht guttut.
Chia-Samen pflanzen
Chia (Salvia hispanica) ist eine mexikanische Salbei-Art, eng verwandt mit dem Echten Salbei. Chia-Pflanzen brauchen bei der Aufzucht viel Sonne und möglichst keinen Frost. Du kannst sie in den warmen Jahreszeiten im Freien, auf der Fensterbank oder in Töpfen auf Balkon und Terrasse wachsen lassen.
Ziehe dazu am besten ein paar Bio-Samen in der Wohnung vor (erhältlich in Reformhaus, Bio-Laden oder online). Stecke die Körner einzeln in die Erde und bedecke sie mit nur wenig davon. Wenn die Pflanzen drei bis fünf Zentimeter groß sind, kannst du sie ins Freie oder in einen Topf umsetzen.
Die Chia mag Feuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe. Je sonniger ihr Standort ist, umso besser. Im Spätsommer beginnt die Blüte und im Herbst lassen sich dann die Samen ernten. Wenn du sie in Töpfen oder Kübeln anbaust, kannst du die Pflanzen so bei zu starker Abkühlung im Spätherbst in der Wohnung oder an einem anderen frostfreien Ort unterbringen.
Tipp: Auch wenn Anzuchttöpfe aus Torf sehr beliebt sind, empfiehlt sich die Nutzung dieser Recycling-Alternativen.
Goji-Beeren pflanzen
Die Goji-Beere ist wahrscheinlich das bekannteste der neuen Superfoods. Wusstest du, dass sie auch bei uns wächst? Der Gemeine Bocksdorn (Lycium barbarum), auch Gemeiner Teufelszwirn genannt, lässt sich problemlos selbst anpflanzen. Er ist aber auch häufig an Bahnböschungen und Seeufern zu finden, weshalb sich die leckeren und gesunden Früchte auch ohne eigenen Garten ernten lassen.
Wie sich Goji-Beeren selbst anbauen und ernten lassen, erfährst du in einem gesonderten Beitrag.
Ingwer, Kurkuma und Galgant selber ziehen
Die Ingwer-Knollen und ihre beiden Verwandten Kurkuma und Galgant (auch Thai-Ingwer genannt) sind schon lange für ihre besonderen Inhaltsstoffe und Heilkräfte bekannt. Schon Hildegard von Bingen wusste den Ingwer als Heilmittel für zahlreiche Krankheiten zu schätzen.
Heute ist der Ingwer besonders als Mittel gegen Erkältungen beliebt und gehört für viele Menschen auf die wöchentliche Einkaufsliste. Statt ihn zu kaufen, kannst du Ingwer selbst vermehren und auch Kurkuma auf der Fensterbank anbauen.
Maca anpflanzen
Auch die peruanische Maca (Lepidium meyenii oder Peru-Ginseng) zählt zu den Superfoods, denn sie enthält neben Proteinen und vielen Antioxidantien eine beträchtliche Menge an Vitamin C sowie Ballaststoffe. Darüber hinaus ist sie ein natürliches Aphrodisiakum.
Zum Anbau im eigenen Garten werden die Samen im März oder April – ähnlich wie Radieschen – in Reihen ausgesät. Maca-Wurzeln benötigen zum Gedeihen ausreichend Freiraum, deshalb beträgt der Abstand zwischen den Samen am besten 20–25 Zentimeter. Maca-Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Platz ohne besondere Ansprüche an die Bodenqualität. Dabei danken sie dir aber auch etwas natürlichen Dünger oder Humus aus der Wurmbox.
Alternativen zu weitgereisten Superfoods
Viele Superfoods werden von weit her eingeflogen und in Monokulturen angebaut. Dazu treibt unsere Nachfrage die Preise vor Ort teilweise in astronomische Höhen. Dabei gibt es auch bei uns reichlich Pflanzen, die eine hohe Nährstoffdichte aufweisen und ideale Alternativen zu exotischen Superfoods sind. Einige dieser regionalen Superfoods sind sogar kostenlos in der freien Natur zu finden.
Schon aus gewöhnlich anmutenden Körnern wie Dinkel, Roggen oder Sonnenblumenkernen lassen sich auf einfache Weise leckere und äußerst gesunde Sprossen ziehen. Sie schmecken gut in grünen Smoothies, Suppen, frischen Salaten oder einfach als Snack für zwischendurch.
Auch wer sich mit Küchenkräutern wie Petersilie, Basilikum und Rosmarin sowie Wildkräutern wie Huflattich, Frauenmantel oder Gundermann etwas näher beschäftigt, merkt schnell, wie viel Kraft eigentlich in ihnen steckt. Viele dieser Kräuter kannst du ebenfalls sehr einfach auf der Fensterbank anbauen.
Welche gesunden Pflanzen sich quasi direkt vor der Haustür sammeln lassen, erfährst du in unserem Buch:
Hast du auch schon einmal Superfoods selbst gezogen und hast noch Tipps für uns? Dann hinterlasse uns gerne einen Kommentar!
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