
7 Öko- und Recycling-Alternativen zu Anzuchttöpfen aus Torf
Fleißige Gärtner verbringen viel Zeit und Mühe damit, ihre Pflanzen selbst anziehen, zu pikieren und dann auspflanzen. Dafür werden häufig Torftöpfe, Torfpaletten oder Torftabletten verwendet und sie sind auch allemal den Plastikalternativen vorzuziehen. Dennoch sind diese Anzucht- und Pflanztöpfe nicht wirklich umweltschonend. Zu ihrer Herstellung werden natürliche Torfvorkommen immer weiter ausgebeutet. Vor allem die letzten verbleibenden Hochmoore sind sehr gefährdet. Mit ihnen verschwindet der Lebensraum für zahlreiche Arten, die schon heute nur noch selten anzutreffen sind.
Dabei gibt es ein paar schnelle, kostengünstige, wiederverwertbare sowie umwelt- und ressourcenschonende Alternativen zu Torf. Die besten Materialien für Anzucht- und Pflanztöpfe stelle ich dir hier vor.

Kleine Schritte für eine bessere Welt
Mehr Details zum BuchMaterialien und ihre Vorteile gegenüber Torf
1. Klassische Tontöpfe sind zwar etwas kostenintensiver als Torftöpfe, halten dafür aber auch fast ein Leben lang. Sie sind auswaschbar und sehr standfest. Zusätzlich sorgen sie für einen ausgeglichenen Temperatur-, Luft- und Wasserhaushalt, da der poröse Ton Wärme speichert und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung von Schimmel.
2. Kokosquelltöpfe sind Topf und Substrat in einem. Wenn man Wasser über die Tabletten gießt, quellen sie auf. Dadurch können sie sehr gut die Feuchtigkeit speichern. Andererseits muss man mit ihnen auch besonders aufpassen, damit die zarten Wurzeln nicht wegen zu viel Feuchtigkeit faulen. Nachdem der Topfballen gut durchwurzelt ist, kann er mitsamt der Pflanze direkt in die Erde gesetzt werden.
3. Papiertopfdreher werden verwendet, um Zeitungspapier zu neuen Töpfchen umzufunktionieren. Dazu reißt man das Zeitungspapier in Streifen, die Breite der Streifen hängt von der gewünschten Größe der Töpfe ab. Diese Streifen werden um den Holzstempel gerollt, wobei darauf geachtet werden muss, dass unten 1-2cm des Papiers über den Rand überstehen. Dann wird sozusagen gestempelt, der überstehende Rand wird dadurch als Boden des Pflanztopfes verdichtet und die Wände werden zusammengepresst. Fertig ist der Papiertopf und du kannst ihn mit Anzuchterde füllen.
4. Pappröhren von Toilettenpapier oder Küchenrollen eignen sich sehr gut für Wurzelgemüse, da die feuchte Röhre ebenfalls mitsamt der Pflanze in die Erde gesetzt werden kann.
Die genaue Anleitung sowie viele weitere Anwendungen für Toilettenpapierrollen findest du hier.
5. Eierkartons bestehen in der Regel aus Recyclingmaterial und sind ebenfalls hervorragend als Anzuchtbehälter geeignet. Einfach die einzelnen Fächer mit Substrat füllen und gut feucht halten. Sobald die Sprösslinge groß genug zum Auspflanzen sind, kannst du den Karton vorsichtig in einzelne Segmente zerreißen und sie mitsamt der Pappe umpflanzen. Auch hier verrottet der Pflanztopf mit der Zeit.
Tipp: Hier findest du noch mehr Verwendungsmöglichkeiten für Eierkartons.
Auf ähnliche Weise kannst du auch andere Arten von Kartons zu Pflanzgefäßen umfunktionieren, z.B. Schuhkartons, Teebeutel-Kartons oder Ähnliches.
6. In Regenrinnen lassen sich sehr gut Flachwurzler heranziehen. Bohre vor dem Bepflanzen ein paar Löcher in die Unterseite, damit überflüssige Feuchtigkeit ablaufen kann. Wenn die Pflanzen groß genug sind, kann man sie einfach in vorbereitete Gräben in den Beeten setzen.
7. Alte Plastikflaschen können als Anzuchtglocken dienen, wenn man vorher den Boden abschneidet. Dann einfach über die empfindlichen Pflanzen stülpen und ab und zu lüften, damit es darin nicht zu warm und stickig wird.
Tipp: Egal für welche Variante du dich entscheidest, empfiehlt es sich bei der Vorzucht einige typische Fehler zu vermeiden, damit deine Pflänzchen groß und stark werden.
Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, um Anzuchttöpfe, Pflanztöpfe und -gefäße aus recycelten Materialien herzustellen. Was verwendest du für deine Pflanzen?
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